Amerikanische bruderschaftliche Verbände

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Amerikanische bruderschaftliche Verbände

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

Das Beispiel der Freimaurerei hat das gesellige und Vereinsleben Amerikas derart beeinflußt, daß sich, von beruflichen, sportlichen und politischen Vereinigungen abgesehen, fast das ganze Vereinsleben Amerikas in derartigen bruderschaftlichen Verbänden auslebt. Die Zahl der Mitglieder geht in die vielen Millionen, wobei zu beachten ist, daß es der Angloamerikaner liebt, mehreren derartigen Vereinigungen anzugehören. Diese brüderschaftlichen Verbände verfolgen auch materielle Zwecke, wie Lebens- und Krankheitsversicherung, Einrichtungen, die notwendig sind, da dem amerikanischen sozialen Leben die Socialversicherung Europas vollkommen abgeht.

Im folgenden eine gekürzte Zusammenstellung einiger dieser zahllosen bruderschaftlichen Verbände die sich auf die "Cyclopaedia of Fraternities " von Albert C. Stevens stützt.

Freimaurerische Körperschaften

a)

  • die Johannismaurerei in Großlogen,
  • der Amerikanische Ritus in Logen, Kapiteln, Councils, und Commanderies;
  • der Schottische Ritus: Lodges of Perfection, Councils, Chapters, Consistories und Suprême Councils:

b) die sogenannten Concordant Orders:

c) Körperschaften, die nicht ausgesprochen freimaurerischer Natur sind, in die aber nur Freimaurer eintreten können:

d) Unregelmäßige (irregular)orden:

e) Nicht anerkannte Orden:

  • die Neger-Großlogen [Heute nicht mehr übliche, als rassistisch empfundene Bezeichnung. Anm. d. R.] und Schottischen Hochgrade unter Farbigen.

Militarische Orden und Gesellschaften

  • Soldiers' and Sailors' Ligue,
  • American Legion,
  • Society of Cincinnati,
  • Grand Army of the Republic United Confederate Veterans,
  • Ladies of the Grand Army

u. v. a.

Patriotische und politische Orden

  • Tammany Society,
  • Society of Red Men,
  • Sons of America,
  • Daughters of America,
  • Junior Sons of America,
  • Brotherhood of the Union,
  • Patriotic league,
  • Daughters of Columbia,
  • Silver Knights,
  • True Blues of the World,
  • Loyal Orange Association,
  • National Farmers' Alliance
  • American Order
  • United Catholics

u. v. a.

Studentenverbindungen

sogenannte Greek Letter Fraternities

  • Phi Beta Kappa,
  • Chi Delta Theta (Yale),
  • Chi Pi (Princeton),
  • Zeta Psi (New York)

u. v. a.

Diese Studentenverbindungen umfassen männliche und weibliche Studenten in gesonderten Gruppen. Zum Teil sind sie Berufsvereinigungen, wie Phi Alpha Sigma (Medizin) oder Alpha Chi Omega (Musik), ferner die aus Freimaurern bestehende Acacia fraternities.

Wohltätige oder sogenannte "friendly societies"

Abstinentenorden

u. a. m.

Konfessionelle Bruderschaften

a) Jüdische Orden:

b) Römisch-katholische Orden:

  • Knights of Columbus Columbusritter,
  • St. Patricks' Alliance of America,
  • Irish Catholic Benevolent Union,
  • Catholic Order of Foresters

Negerorden

(Heute nicht mehr übliche, als rassistisch empfundene Bezeichnung. Anm. d. R.)

  • United Brethren of Friendship and
  • Sisters of the Mysterious Ten,
  • International Order of Twelve,
  • linights of Tabor

u. a. m.

Mystische und theosophische Orden

  • Temple of Isis,
  • Brotherhood of the new Life,
  • Christian Science,

Revolutionäre Gesellschaften

(Anm. d. Red.: Ohne Bezug zur Freimaurerei)

z. B.

  • der Ku Klux Klan,
  • zahlreiche irische Verbände,
  • die Camorra,
  • die Molly Maguires,
  • White Caps

u. a. m.

Die Liste ist unübersehbar und unvollständig.

Mit welcher Begierde in den Mittelstandsschichten Nordamerikas derartige Ordensgründungen aufgenommen werden, beweist am besten die Eroberung der Welt durch einen Stammtisch:

den ersten Rotary Club in Chicago.

Anmerkung

Heute, im Jahr 2014 würden wir wohl den Ku Klux Klan und die Camorra nicht mehr unter die revolutionären Gesellschaften einordnen. Der Text stammt aber von 1930.

Siehe auch