Rezension: Walter Plassmann: Das Licht liebt dich – Ein Roman über Dinge des Lebens
Eine Buchempfehlung von Br. Hans Teiller
Autor
Bruder Walter Plassmann, Jahrgang 1955, Jurist und Journalist, verbrachte sein berufliches Leben in Führungsämtern im Gesundheitswesen. Seit knapp 20 Jahren Freimaurer und Rosenkreuzer, kennt er die Orden und mystischen Systeme im Detail. Der Altstuhlmeister der humanitären Hamburger Freimaurerloge Die Brückenbauer legt nach diversen maurerischen Publikationen mit "Das Licht liebt dich" seinen ersten Roman vor und berührt dabei das Themenfeld Mystik, Rituale, Nahtod, Liebe und Magie.
Inhalt
Protagonist Thomas ist erfolgreicher Klinikmanager, Freimaurer und darüber hinaus magisch begabt wie ausgebildet. Als er vor seiner Frau steht, die nach einem Autounfall von den Ärzten bereits für tot erklärt worden war, erprobt er seine Kräfte. Kann er sie davon abhalten, durch das Tor des Todes zu schreiten? Er versucht es, nicht ahnend, welche Konsequenzen er damit auslöst.
Bewertung
Entlang der schnell erzählten, dennoch kurzweiligen Handlung gewährt die Geschichte Einblick in die Arbeit der Freimaurer und in mystische Rituale und berichtet vom "Dritten Testament", mir persönlich zuvor unbekannten "Durchgaben" Gottes aus Mexiko. Für mich als ebenfalls schreibenden Bruder bietet dieser Roman tatsächlich eine der bestgelungensten belletristischen oder dramatischen Annäherungen an die Königliche Kunst, vorrangig aufgrund folgender fünf Aspekte:
- Der Protagonist (und in vielerlei Hinsicht unverkennbares literarisches Alter Ego seines Autors) geht selbstbewusst und meines Erachtens zu Recht erhobenen Hauptes durch die Handlung, allerdings ohne in das verführerische Fettnäpfchen der Selbstüberhöhung zu treten oder auch nur darüber zu stolpern, sondern angemessen reflektiert mit einem letztlich ebenso schmerz- wie glaubhaften Erkenntnisgewinn, welcher das Ende des Buches überraschend und deutlich positiv von zahllosen – auch nichtmasonischen – Entwicklungsgeschichten und Erzählungen abhebt.
- Der Leser unterdessen erhält Einblick außer in freimaurerisches auch in rosenkreuzerisches, magisches, christliches und apokryphes Denken, und zwar jeweils lehrartübergreifend sowie im besten Sinne vorbildlich vorurteilsfrei.
- Besonders kompakt und beeindruckend gelingt dies in einem achtseitigen Vortrag bei einem fiktiven Gästeabend über den "Kern der freimaurerischen Arbeit", welcher sich absolut passend fast genau in der Mitte des Buches findet.
- Direkt davor befindet sich ein Kapitel, welches eine andere enorme Stärke des Romans und seines Autors deutlich vor Augen führt, nämlich die natürliche Sprache und ungekünstelten Dialoge zwischen unterschiedlichsten Personen, wie sie selbst Drehbuchschreibern und Dramatikern selten gelingen.
- Neben einem erdachten Ritual für profane Leser, dessen Interessantheit und Wert für zeremoniell Unerfahrene ich nicht beurteilen kann, liefert der Autor aus eigenem jahrelangem Erleben dankenswerterweise einen durchaus wertvollen Gedankenanstoß für praktizierende Brüder zu Perfektion und Perfektionismus bei der Ritualdurchführung.
Fazit
"Das Licht liebt dich" bietet gewinnbringende Lektüre für Brüder Freimaurer wie Profane, die (was nicht unwahrscheinlich ist) auch im realen Leben möglicherweise neugierig werden auf die Königliche Kunst oder zumindest auf den zweiten Roman des Autors (“Viral - das sechste Siegel”), der sich nach dessen Auskunft bereits im Druck befindet.
Produktinformation
Taschenbuch mit 254 Seiten in 3. Auflage 2025, Damca Verlag, ISBN-13: 9783910853003, Preis: 22,50 Euro