DeMolay Orden: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. November 2025, 11:57 Uhr

Der DeMolay Orden (auch Order of DeMolay bzw. DeMolay International) ist eine Freimaurer-nahe Jugendorganisation, die vor allem in den USA aktiv ist.1,2

Wappen des DeMolay Ordens

Übersicht

Der Orden nimmt Jugendliche und junge Männer bis 21 Jahren auf, insbesondere Freimaurersöhne, ihre Freunde, Verwandte und anderen Interessierte. Die Lehren des DeMolay Ordens dienen der Charakterbildung, der Förderung moralischer Werte und Führungsqualitäten. Sie sind ethisch-maurerisch orientiert. Ihre Mitglieder verpflichten sich zu Tugenden, wie Freundschaft und Treue. Deswegen wurde der DeMolay Orden nach Jacques de Molay, dem letzten Großmeister des Templerordens benannt.1,2

DeMolay Kleinod
(Quelle: Phoenixmasonry)

Organisation

Der Orden unterteilt sich in regionale Kapitel (Chapter). Jedes Kapitel wird von einer maurerischen Körperschaft betreut. An der Spitze des Ordens steht seit 1921 ein Rat (Grand bzw. Supreme Council), dem nur Freimaurer-Meister angehören. Mitglieder, die älter als 21 Jahre sind, können an den Versammlungen des Ordens erst wieder teilnehmen, wenn sie sich dem Freimaurerbund angeschlossen haben.1,2,3

DeMolay Kleinodien (Past Master Jewels; Quelle: Phoenixmasonry)

Rituale

Der Orden besitzt ein eigenes, von Frank A. Marshall geschaffenes, Ritual mit zwei Graden: Der erste Grad ist geprägt von symbolischen Reisen und der Einprägung der Tugenden. Er soll den Adepten helfen, bessere Männer und Staatsbürger zu werden. Der zweite Grad ist historisch-dramatisch gestaltet. In diesem 'DeMolay-Grad' spielt der Flammentod von Jacques de Molay eine zentrale Rolle.2,4

Geschichte

Foto eines DeMolay Kapitels, vermutlich Anfang der 1920er Jahre in der Gegend von Grand Rapids
(Quelle: Michigan Masonic Museum and Library)

Der DeMolay Orden wurde 1919 vom Freimaurer Frank S. Land in Kansas City gegründet. Hintergrund war die Kriegsbeteiligung der USA am ersten Weltkrieg, durch den zahlreiche Heranwachsende ihre Väter verloren. Um ihnen Orientierung zu bieten, gründete und leitete Frank Land die Organisation 'DeMolay'. Diese wuchs zu immer mehr regionalen Kapiteln heran. Aufgrund ihrer raschen Verbreitung und der Nähe zur Freimaurerei wurde die Organisation unter das Protektorat des US-amerikanischen Schottischen Ritus gestellt und zu einer Freimaurer-Körperschaft. Fortan wurde jedes DeMolay-Kapitel von einer Freimaurerloge gesponsert.1,2

Frank Sherman Land:
Gründer des DeMolay Ordens

Bekannte DeMolay Ordensmitglieder sind u.a. Bill Clinton, Gerald Ford, Edgar Mitchell, John Steinbeck, Walt Disney und John Wayne.1

Situation in Deutschland

Mehrfach wurde der Versuch unternommen, DeMolay Kapitel auch in Deutschland zu etablieren, insbesondere auf Betreiben der American Canadian Grand Lodge. 1961 entstanden so in Heidelberg 12 deutschsprachige Kapitel. Diese schlossen jedoch wieder. Derzeit existiert nur noch ein einziges, nationales Kapitel.5

Historisch ergab sich in Deutschland zudem das Problem, dass viele deutsche Freimaurerlogen nur gereifte Mitglieder in ihren Bund aufnahmen. Aus dem DeMolay Orden ausscheidenden Personen waren jedoch maximal 22 Jahre alt. Daher blieb ihnen oft der direkte Anschluss an eine Freimaurerloge verwehrt. Als Lösung für den Übergang zwischen Orden und Freimaurerei wurde die Loge Jacob De Molay zum flammenden Stern gegründet. Die Loge hat den Auftrag, junge Männer, insbesondere ehemalige DeMolay-Ordensmitglieder, in die Freimaurerei aufzunehmen, mit den verschiedenen Ritualen der deutschen Großlogen vertraut zu machen und für eine Doppelmitgliedschaft an andere, lokale Logen zu empfehlen.6

Siehe auch

Links

Referenzen

1https://beademolay.org/ (20.11.2025)
2'De-Molay-Orden.' In: Lennhoff, E., Posner, O. & Binder, D.A., 1932 (2022): Internationales Freimaurer Lexikon. Langenmüller.
3DeMolay International, 2018: By-laws and Rules & Regulations. As amended at the Annual Meeting of 2018.
4DeMolay International, 2013: Ritual. 15th Edition.
5https://www.demolay.de/ (20.11.2025)
6Jacob DeMolay zum flammenden Stern, 1972: Konstitutionspatent.