Alexander zu den drei Sternen

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Johannisloge:

"Alexander zu den drei Sternen"

Orient: Ansbach
Matr.-Nr.: 35
Gründungsdatum:
arbeitete bis:
erneut ab:
13. Mai 1758
1934
11. Mai 1947
Großloge: AFuAMvD
LogennameSternschatten.jpg

Zu dend rei Sternen.jpg

AlexanderDoppel.jpg
Foto: Stefan Uhl

Logengeschichte

Quelle: Loge Alexander zu den drei Sternen

Die Loge Alexander zu den drei Sternen mit der Matrikelnummer 35 ist eine der ältesten in Deutschland. Gegründet wurde sie 1758 von dem Markgrafen Christian Friedrich Carl Alexander von Brandenburg-Ansbach, einem Hohenzollern, von dem die Loge ihren Namen "Alexander zu den drei Sternen" hat.

Das "alte" Bijou der Loge "Alexander zu den drei Sternen" im Orient Ansbach Nr. 35. Gründung im Jahre 1758. In diesem Fall ohne Fürstenkrone, aber in eine interessanten Variation. (Bestand Freimaurer Museum Bayreuth).

Chronik

AlexandersddSternenbijou.jpg
1758
Logengründung am 13. Mai 1758 durch Großmeister Markgraf Alexander mit dem Namen "Zu den drei Sternen" im Haus des Weinschenks Beisbarth. Patenloge "Zur Sonne" in Bayreuth.
1778
Annahme der Konstitution der Großloge der "Drei Weltkugeln" unter Anschluss an die gesamten Vereinigten Logen in Deutschland. Am 15. Januar wird die Loge unter dem Namen "Alexander zu den drei Sternen" zur Direktorial-Mutterloge "Anarcharsis zum erhabenen Zweck" in Ansbach für Franken erklärt.
Markgraf Alexander wird nach Niederlegung seines Großmeisteramtes zum Protektor der Loge ausgerufen. Ihr unterstanden die Logen "Zu den drei Kellen" in Marktsteft, "Libanon zu den drei Cedern" in Erlangen und "Joseph zur Einigkeit" in Nürnberg.
1799
Urkunde1.jpg
Die "National-Loge zu den drei Weltkugeln" in Berlin erhebt die Ansbacher Loge wiederum zur Provinzial-Mutterloge. Die Nationalloge erkennt mit Urkunde vom 14. Dezember 1799 als Tochterloge an.
1800
Die Aktivität der Loge zeigt ein Tätigkeitsbericht über die Zeit vom 19. Juli 1800 bis 25. Juni 1807: In dieser Zeit traten 39 Brüder aus anderen Logen bei, 17 vorgeschlagene Personen wurden abgewiesen, 52 wurden aufgenommen, 57 Brüder in den zweiten Grad befördert, 47 in den Meistergrad erhoben. Proskribiert und ausgestoßen wurde ein Bruder, auf wenige Monate suspendiert drei Brüder. In den drei Johannisgraden wurden in sieben Jahren 207 Logen abgehalten: 97 Lehrlingslogen, 39 Gesellenlogen, 64 Meisterlogen, 7 Trauerlogen.
1806
Durch Übergang Ansbachs durch napoleonischen Spruch an die Krone Bayerns im Jahr 1806 und die damit verbundene Knebelung der Glaubens- und Gewissensfreiheit wurde durch königlichen Bescheid vom 20. Januar 1808 die Arbeit der Loge unter Kuratell gestellt. Staatsdiener durften nicht mehr Mitglied sein, ebenso Beamte des Kirchendienstes und Studierende. Danach wurde das Mitgliedsverbot noch weiter ausgedehnt auf Bürgermeister, Magistratsräte, Schullehrer und "alle Quieszenten".
1834
Aufgrund der staatlichen Beeinträchtigungen legt Johann Christian Michael Hollenbach, Zeichenlehrer am Gymnasium, in der Johannisrede den Hammer nieder; die Loge wird aufgelöst.
1878
Erst in den 70er und 80er Jahren kam die Königliche Kunst auch in Ansbach wieder zu neuer Blüte. Am 17. Oktober 1878 erfolgt die Gründung des Freimaurerclubs "Alexander zu den drei Sternen" unter dem Schutz der Loge "Libanon zu den drei Cedern" in Erlangen.
1907
Unter dem Schutz der Erlanger Loge gründet sich am 9. Dezember 1907 die "Freie Vereinigung der Brr. Ansbach und Umgebung". Daraus entwickelt sich unter dem Schutz der Loge "Joseph zur Einigkeit" in Nürnberg das Kränzchen "Alexander zu den drei Sternen", das am 23. Februar 1913 eingesetzt wird.
1928
Rekonstituierung als gerechte und vollkommene Bauhütte "Alexander zu den drei Sternen" durch die Großloge von Preußen, genannt "Zur Freundschaft".
1933
Zwang zur Selbstauflösung der Loge im Deutschen Reich durch Reichsverordnung. Im Zuge dieser Vorgänge wird das Logenvermögen 1934 von der NSDAP beschlagnahmt und das Logenhaus schließlich an die Evangelisch-Lutherische Landeskirche in Bayern verkauft. Es dient heute als Amtssitz und Wohnung des Regionalbischofs.
1945
Das Portrait des Logengründers und späteren Protektors, Markgraf Friedrich Christian Carl Alexander von Brandenburg-Ansbach (Frankens letzter Hohenzollernfürst, 1736 – 1806), schmückt die Wand des Clubraums ebenso wie die Reproduktion einer Urkunde von 1799. Diese dokumentiert die damalige Aufnahme der guten Bauhütte in die "National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln".
Die Fühlungnahme der Brüder untereinander hatte in der NS-Zeit nie aufgehört. Die Hoffnung, nach dem Kriegsende wieder frei an die Arbeit gehen zu können, zerschlugen sich. Die US-Militärregierung antwortete auf einen Antrag zur Wiedererrichtung der Freimaurerloge in Ansbach mit Schreiben vom 12. Dezember 1945, es seien "keine Zusammenkünfte geheimer Natur in der amerikanischen Besatzungszone zugelassen". Und weiter: "Der freimaurerische Bund ist als Geheimorganisation anzusehen, deren Zusammenkünfte nicht gestattet werden können."
1946
Das Bayerische Innenministerium genehmigt am 7. Dezember 1946 die Gründung von Logen. Die Richtlinien dazu werden allerdings erst im April 1947 bekannt gegeben. Zu diesem Zeitpunkt nahmen in Bayern 14 Logen ihre Tätigkeit wieder auf.
1947
Am 11. Mai wird in Ansbach die Wiedergründung der Freimaurerloge "Alexander zu den drei Sternen" vollzogen. Ihr gehören 19 Brr. an.
1948
Die Großloge von Bayern wird am 21. Januar 1948 von der amerikanischen Militärregierung lizensiert – ein Wiedererstehen 207 Jahre nach ihrer Gründung. Am 14. November erfolgt die Wiedereröffnung der Loge in Anwesenheit von Großmeister Br. (Dr.) Theodor Vogel. Erster Meister vom Stuhl wird Br. Max Wahnschafft, der die Loge schon bis 1934 geleitet hatte.
1958
Feier des 200. Geburtstags der Loge.
1959
Einweihung des neuen Logenhauses in der Cronegkstraße am Johannisfest.
1973
Auf Initiative des Meisters vom Stuhl, Br. Hans Grabs, in Zusammenarbeit mit dem Freimaurerischen Hilfswerk wird ein Grundstück zum Preis von 58.500 DM zur Errichtung einer Behindertenwerkstätte mit 200 Arbeitsplätzen in Ansbach-Brodswinden gekauft. An dem 5,5-Millionen-Mark-Projekt sind die Gesellschaft Lebenshilfe e.V., der Freistaat Bayern, das Landesarbeitsamt Nordbayern, die Regierung von Mittelfranken sowie die Stadt und der Landkreis Ansbach mit Zuschüssen beteiligt. Die Grundsteinlegung ist am 19. Mai 1973.
Am 10. November 1973 Festarbeit zum 215. Gründungstag und dem 25. Jahrestag der Wiedergründung der Loge.
1975
Die Behindertenwerkstätte der Lebenshilfe e.V. wird im Mai bezogen und im Juni eingeweiht.
1981
Am 5. September in Herrieden Grundsteinlegung und Baubeginn für ein Behindertenwohnheim mit 40 Plätzen für die "Lebenshilfe für geistig Behinderte e.V." - das Grundstück wurde von der Ansbacher Loge und der Bruderhilfe München für 22.300 DM gekauft.
1983
Übergabe des fertiggestellten Wohnheims am 10. September.
23.-25. September Jubiläumsfeiern zur Erinnerung an die Gründung der Loge "Alexander zu den drei Sternen" vor 225 Jahren.
2001
Beginn umfangreicher Renovierungsarbeiten am Logenhaus in der Ansbacher Cronegkstraße: Ebenso wie in den folgenden Jahren legen zahlreiche Brüder Handwerker bei der Sanierung tatkräftig mit Hand an, andere unterstützen die Arbeiten durch großzügige Spenden.
2002
Umgestaltungen im Innenbereich.
Neben der Loge "Alexander zu den drei Sternen" arbeiten im Haus die Loge "Zu den 3 Türmen" i.Or. Rothenburg-Dinkelsbühl (A.F.u.A.M.v.D.) und die Loge "Light of the Three Stars" (American Canadian Grand Lodge).
2004
Sanierung der Außenfassade des Logenhauses: Ein Steinbildhauer und Bruder ersetzt einen colorierten Sonnenengel aus brüchigem Stuck durch eine Steinmetzarbeit aus Sandstein. In das Sims über dem Erdgeschoß graviert er einen Schriftzug mit freimaurerischen Inhalten und Symbolen.

Links

Siehe auch