Böhmische Brüder

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Böhmische Brüder

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

christliche Sekte, die auf theologische Schriften des Peter von Cheleicky (1420) zurückgeht. Ihm schloß sich der Bruder Gregor an, der die Absichten Peters erläuterte. Die Anhänger beider wurden seit 1461 als angebliche Taboriten verfolgt und sagten sich 1467 von der katholischen Kirche los.

Die Eigentümlichkeiten ihrer Lehre liegen mehr auf ethischem als auf dogmatischem Gebiet. Ihr Grundgesetz war die Bergpredigt, weshalb sie die Übernahme von Staatsämtern, den Eid und Kriegsdienst verweigerten. Da sie sich im Schmalkaldischen Krieg weigerten, Kriegsdienste zu leisten, wurden ihre Kirchen beraubt und sie selbst vertrieben. Reste der Waldenser schlossen sich ihnen an.

In Preußen und Polen fanden sie Zuflucht, hatten aber im Dreißigjährigen Kriege viel unter Verfolgung zu leiden. Johann Amos Komensky (Comenius) war ihr letzter Bischof. Die Brüdergemeinde löste sich nach seinem Tode auf.

Erst Graf Zinzendorff hat ihr Gemeindeleben wieder erneuert. Ihre Reste leben in den Herrenhuter Brüdergemeinden weiter.

Durch die Person ihres Bischofs Comenius ergeben sich Beziehungen zur Freimaurerei. Dagegen sind die von Abafi unternommenen Versuche, in ihnen Vorgänger der Freimaurerei in Böhmen zu erblicken, als willkürlich abzulehnen.