Ballotage: Unterschied zwischen den Versionen

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== Kugelung oder Ballotage ==
 
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Die Ballotage wurde zuerst im frühen Mittelalter von den [[Benediktiner]]n zur Abtwahl eingeführt. In akademischen Gremien sowie in der Freimaurerei und bei den Schlaraffen ist sie teilweise heute noch üblich. Quelle: Wikipedia
 
Die Ballotage wurde zuerst im frühen Mittelalter von den [[Benediktiner]]n zur Abtwahl eingeführt. In akademischen Gremien sowie in der Freimaurerei und bei den Schlaraffen ist sie teilweise heute noch üblich. Quelle: Wikipedia
  
Die historischen Wurzeln reichen allerdings wesentlich weiter zurück. Bereits die athenische Volksversammlung soll mit schwarzen und weißen Bohnen abgestimmt haben, oder auch mit farbigen Steinchen und gekennzeichneten Erzkügelchen. Quelle: Heft 24 - Karl-Heinz Kohl: Wissenschaft, Ritual und Initiation
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Die historischen Wurzeln reichen allerdings wesentlich weiter zurück. Bereits die athenische Volksversammlung soll mit schwarzen und weißen Bohnen abgestimmt haben, oder auch mit farbigen Steinchen und gekennzeichneten Erzkügelchen. Quelle: Heft 24 - Karl-Heinz Kohl: Wissenschaft, Ritual und Initiation.
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==Ballotage bei Lennhoff-Posner==
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Wie schon aus Ovids Metamorphosen XV 41, ersichtlich, ist dieser Brauch uralten Datums: „Mos erat, antiquus niveis atrisque lapillis - His damnare reos, illis absolvere culpae.“ (Alter Brauch wars, mit schwarzen und weißen Steinchen Schuldig zu sprechen die einen, die andere von Schuld zu befrein.)
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Kugelung oder Ballotage heißt der Vorgang der geheimen Abstimmung, zumeist bei Aufnahmen, aber auch zur Entscheidung bestimmter Fragen mit Stimmzeichen, Kugeln.
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Der Kugelung haften, wie jeder geheimen Abstimmung, unvermeidliche innere Mängel an. Im allgemeinen wird eine Kugelung als helleuchtend erklärt, wenn nur weiße Stimmzeichen fallen, als trüb, wenn zwei, als dunkel wenn mindestens drei schwarze Kugeln geworfen werden. Die Bestimmungen über die Zahl der schwarzen Kugeln, die zur Ablehnung genügen, sind in den einzelnen Großlogen und Logen verschieden. In einzelnen Logen besteht der Brauch, daß die geworfene schwarze Kugel dem Meister vom Stuhl vertraulich begründet werden muß, andernfalls sie als weiß gezählt wird. Um Verwechslungen vorzubeugen, werden in einzelnen Logen statt der Kugeln weiße Würfel und schwarze Pyramiden verwendet. Die Mangel des Kugelungs-Verfahrens liegen auf der Hand. Wiederholte Versuche, ein anderes, offenes Verfahren der Abstimmung einzuführen, sind jedoch immer gescheitert.
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'''Wiki-Ergänzung:''' Zur Ballotage bei der Aufnahme gibt es weitere Details beim Wiki-Stichwort [[Wie wird man Freimaurer?]], und zwar im Abschnitt: 'Wie erfolgt jetzt die Willensbildung in der Loge?'
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== Ballotage im Video ==
 
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[http://lexi-tv.de/themen/neuere_geschichte/freimaurer &rarr; Themenseite "Freimaurer" auf Lexi-TV], dort: Video "Zirkel und Winkelmaß") "[[Zur beständigen Freiheit]]" - Freimaureralltag in Quedlinburg.  
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== Enzyklopädische Defitionen ==
 
== Enzyklopädische Defitionen ==
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Die Ballotage (a. d. Franz. – spr. Balljotaasche), die Wahl durch Kugeln: wenn nemlich irgend ein in einer Gesellschaft zum Mitglied Vorgeschlagener gewählt werden soll, so werden weiße und schwarze Kugeln dazu genommen, wo denn gewöhnlich jene für und diese wider einen sind. – Ballotiren heißt daher durch Kugeln wählen, oder seine Stimme geben.
 
Die Ballotage (a. d. Franz. – spr. Balljotaasche), die Wahl durch Kugeln: wenn nemlich irgend ein in einer Gesellschaft zum Mitglied Vorgeschlagener gewählt werden soll, so werden weiße und schwarze Kugeln dazu genommen, wo denn gewöhnlich jene für und diese wider einen sind. – Ballotiren heißt daher durch Kugeln wählen, oder seine Stimme geben.
  
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== Die etwas andere Idee von Br. Hajo Naber ==
 
== Die etwas andere Idee von Br. Hajo Naber ==

Aktuelle Version vom 21. Dezember 2016, 19:12 Uhr

Ballotage

Mit freundlicher Erlaubnis: Logia "Cruz del Sur Nº 7" de Buenos Aires, Gran Priorato de Hispania. Den Ballotage-Kasten fertigte der Bruder Adrián.

Kugelung oder Ballotage

Eine Kugelung oder Ballotage (von frz. ballotte: kleine Kugel bzw. engl. ballot: Wahlkugel) ist eine geheime Abstimmung mit weißen und schwarzen Kugeln. Sie wird meistens bei einer Kooptation oder Stichwahl verwendet.

In manchen Sprachen wird dieser Begriff für die Stichwahl im Allgemeinen verwendet.

Die Ballotage wurde zuerst im frühen Mittelalter von den Benediktinern zur Abtwahl eingeführt. In akademischen Gremien sowie in der Freimaurerei und bei den Schlaraffen ist sie teilweise heute noch üblich. Quelle: Wikipedia

Die historischen Wurzeln reichen allerdings wesentlich weiter zurück. Bereits die athenische Volksversammlung soll mit schwarzen und weißen Bohnen abgestimmt haben, oder auch mit farbigen Steinchen und gekennzeichneten Erzkügelchen. Quelle: Heft 24 - Karl-Heinz Kohl: Wissenschaft, Ritual und Initiation.

Ballotage bei Lennhoff-Posner

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

Wie schon aus Ovids Metamorphosen XV 41, ersichtlich, ist dieser Brauch uralten Datums: „Mos erat, antiquus niveis atrisque lapillis - His damnare reos, illis absolvere culpae.“ (Alter Brauch wars, mit schwarzen und weißen Steinchen Schuldig zu sprechen die einen, die andere von Schuld zu befrein.)

Für die Aufnahme eines Bewerbers bedarf es einer großen Mehrheit: Mit so vielen schwarzen Kugeln wäre er abgelehnt.

Kugelung oder Ballotage heißt der Vorgang der geheimen Abstimmung, zumeist bei Aufnahmen, aber auch zur Entscheidung bestimmter Fragen mit Stimmzeichen, Kugeln.

Der Kugelung haften, wie jeder geheimen Abstimmung, unvermeidliche innere Mängel an. Im allgemeinen wird eine Kugelung als helleuchtend erklärt, wenn nur weiße Stimmzeichen fallen, als trüb, wenn zwei, als dunkel wenn mindestens drei schwarze Kugeln geworfen werden. Die Bestimmungen über die Zahl der schwarzen Kugeln, die zur Ablehnung genügen, sind in den einzelnen Großlogen und Logen verschieden. In einzelnen Logen besteht der Brauch, daß die geworfene schwarze Kugel dem Meister vom Stuhl vertraulich begründet werden muß, andernfalls sie als weiß gezählt wird. Um Verwechslungen vorzubeugen, werden in einzelnen Logen statt der Kugeln weiße Würfel und schwarze Pyramiden verwendet. Die Mangel des Kugelungs-Verfahrens liegen auf der Hand. Wiederholte Versuche, ein anderes, offenes Verfahren der Abstimmung einzuführen, sind jedoch immer gescheitert.

Wiki-Ergänzung: Zur Ballotage bei der Aufnahme gibt es weitere Details beim Wiki-Stichwort Wie wird man Freimaurer?, und zwar im Abschnitt: 'Wie erfolgt jetzt die Willensbildung in der Loge?'


Ballotage im Video

→ Themenseite "Freimaurer" auf Lexi-TV, dort: Video "Zirkel und Winkelmaß") "Zur beständigen Freiheit" - Freimaureralltag in Quedlinburg.


Enzyklopädische Defitionen

Die Ballotage (a. d. Franz. – spr. Balljotaasche), die Wahl durch Kugeln: wenn nemlich irgend ein in einer Gesellschaft zum Mitglied Vorgeschlagener gewählt werden soll, so werden weiße und schwarze Kugeln dazu genommen, wo denn gewöhnlich jene für und diese wider einen sind. – Ballotiren heißt daher durch Kugeln wählen, oder seine Stimme geben.

Quelle: Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 79 Lizenz: Gemeinfrei


Ballotāge, Ballotement oder Kugelung nennt man nach dem Französischen die Abstimmung mittels weißer und schwarzer Kugeln über Jemandes Aufnahme oder Nichtaufnahme in eine Gesellschaft, oder über einen andern Gegenstand. Die weißen oder hellen Kugeln gelten als Bejahung, die schwarzen oder dunkeln als Verneinung. Dieses Ballotiren hat vor der mündlichen Abstimmung den Vorzug, daß die Namen der Stimmenden unbekannt bleiben, wodurch größere Unbefangenheit bei der Abstimmung erreicht und manche Unannehmlichkeit vermieden wird.

Quelle: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 174. Lizenz: Gemeinfrei


Ballotage (Ballotasch), geheime Abstimmung durch Kugeln, die schwarze bedeutet nein, die weiße ja; geheime Abstimmung überhaupt.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 392. Lizenz: Gemeinfrei


Ballotage (franz., spr. -tāsch', »Kugelung, Kugelwahl«), geheime Abstimmung durch Kugeln (Balloten); ballotieren, durch Abgabe einer schwarzen oder weißen Kugel gegen oder für etwas stimmen, wie man im alten Griechenland mit schwarzen und weißen Bohnen abstimmte; auch soviel wie kugelförmige Gestalt annehmen.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 310. Lizenz: Gemeinfrei


Ballotage (fr., [spr. Ballotahsch']), Ballotement [spr. Ballot'mang], Ballotiren, Abstimmung mittels weißer u. schwarzer Kugeln (Ballotes), erstere zum Ausdruck der Bejahung, letztere als Zeichen der Verneinung; s.u. Abstimmung.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 252. Lizenz: Gemeinfrei


Die etwas andere Idee von Br. Hajo Naber

Hier einige Bilder zu den von Hajo Naber enwickelten einfachen Ballotage Boxen als "Upcycling" alter Kaffeemühlen. Geschickte Bastler können sowas auch machen. Aber es ist eine Menge Arbeit.


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