Der Droit Humain in Deutschland

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Der Droit Humain in Deutschland

Der Droit Humain ist ein System gemischter Freimaurerei für Frauen und Männer; sein Zentrum mit der obersten Instanz ist in Paris. In Deutschland ist er nur unterdurchschnittlich vertreten. Eine Übersicht von Bruder Lars.

Stand 2017:

  • Zwei aktive Logen: „Ordnung des Herzens“ in Mannheim, gegründet 1998 und „Albert Schweitzer“ in Berlin, gegründet 2004.
  • Ein Dreieck (= die kleinere Vorform einer Loge): „Zu den drei Säulen“ in Freiburg im Breisgau, gegründet 2015.
  • Eine Perfektionsloge: „Hermes Trismegistos“ an wechselnden Orten, gegründet 1993; Einstellung der Arbeit 2012, Reaktiviereung 2017.

In diesen Logen arbeiten etwa 50 Freimaurer beiderlei Geschlechts rituell.

Allgemeines zum Droit Humain

Der Freimaurerorden für Männer und Frauen „Le Droit Humain“ (DH) hat seinen Sitz in Paris.

Im Gegensatz zu den meisten anderen freimaurerischen Obödienzen besitzt der DH eine internationale Ausrichtung, die organisatorische Strukturen zur lokalen Verwaltung nationaler Logen erforderlich macht. In Ländern mit sehr wenigen Logen unterstehen diese unmittelbar dem Obersten Rat in Paris. Bei einer mittleren Zahl von Logen und Mitgliedern werden sogenannte „Jurisdiktionen“ eingerichtet, die von einem Vorsitzenden und einem Jurisdiktionsrat geleitet werden; das trifft auf Deutschland zu. In Falle einer noch größeren Zahl von Mitgliedern und Logen werden die nationalen Jurisdiktionen unter sogenannten „Föderationen“ zusammengefasst. Dabei sind die Logen in ihren Arbeiten weitestgehend autonom. Lediglich die Einsetzung neuer Logenbeamter in ihre Ämter erfolgt durch Delegierte des Obersten Rates.

Geschichte des deutschen Droit Humain

Die ersten Logen wurden im Jahre 1921 in Frankfurt/Main („Goethe“ Nr. 726) und Hamburg („Hansa“ Nr. 914) sowie 1927 in Berlin zunächst als Dreieck und 1929 als Loge („Zur Erkenntnis“ Nr. 906) errichtet. Aufgrund der geringen Zahl von Logen konnte noch keine nationale Jurisdiktion eingerichtet werden. Die jungen Logen wurden daher durch den Delegierten des Obersten Rates für die Niederlande mitbetreut. An dieser Situation änderte sich bis in die 1930er Jahre hinein nichts.

Während der Zeit des Nationalsozialismus mussten auch die Logen des DH geschlossen werden. Während der Besetzung Frankreichs durch Hitler-Deutschland konnte auch der Oberste Rat in Paris seine Arbeit nicht fortsetzen, und die Ordensleitung wurde der Britischen Föderation übertragen.

Nach 1945 wurde in Hamburg und Frankfurt/M. die Arbeit wieder aufgenommen. Es kam zu weiteren Logengründungen in München („Henri Dunant“ Nr. 1054), Darmstadt („Pythagoras“ Nr. 1063) und Dortmund („Jupiter“ Nr. 1075). In Berlin wurde die Loge Nr. 1954 wieder eröffnet.

Die Zahl der Mitglieder wuchs an, und schließlich kam es im Jahr 1958 in Frankfurt/M. zur Gründung der selbstständigen Deutsch-Österreichischen Jurisdiktion, die auch die bereits vor 1933 arbeitende Wiener Loge „Harmonie“ mit einbezog.

1959 fanden die glücklichen Umstände jedoch durch Unstimmigkeiten zwischen dem Obersten Rat in Paris und Vertretern der jungen deutschen Jurisdiktion eine unerfreuliches Ende. In der Konsequenz lösten sich die Logen „Goethe“, „Henri Dunant“, „Pythagoras“ und „Jupiter“ aus dem Verband des Droit Humain und gründeten 1959 den Internationalen Freimaurerorden „Humanitas“ in Deutschland und Österreich. Im Laufe der Zeit trennte sich auch die Berliner Loge „Zur Erkenntnis“ vom DH und trat der „Humanitas“ bei.

Von Bedeutung für die deutsche Jurisdiktion war die Installierung einer eigenen Perfektionsloge in Bad Harzburg, die es ermöglichte, nach und nach im 4., 8. und 13./14. Grad rituell zu arbeiten und Einweihungen in diesen Graden vorzunehmen.

Siehe auch

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