Deutschsprachige Logen im Ausland: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Logen mit der Ritual- und Umgangssprache Deutsch gibt es nicht nur in Deutschland, Österreich und in der Schweiz, sondern als Einzelfälle auch in anderen Ländern Europas und in Übersee. Für das Mitgliedermagazin [[Freimaurer-Magazine#Österreich|LogenLeben]] der „Großloge von Österreich“ porträtiert der österreichische Publizist und Freimaurer Rick Ricardo diese Logen in einer losen Reihe. Nach dem Erscheinen in „LogenLeben“ stellt er gekürzte Versionen auch dem Freimaurer-Wiki zur Verfügung. Dieser Wiki-Artikel ist also „work in progress“, es wird immer wieder etwas dazu kommen, wobei zu bedenken ist, dass die Existenz dieser Logen ein dynamischer Prozess ist.'''
 
'''Logen mit der Ritual- und Umgangssprache Deutsch gibt es nicht nur in Deutschland, Österreich und in der Schweiz, sondern als Einzelfälle auch in anderen Ländern Europas und in Übersee. Für das Mitgliedermagazin [[Freimaurer-Magazine#Österreich|LogenLeben]] der „Großloge von Österreich“ porträtiert der österreichische Publizist und Freimaurer Rick Ricardo diese Logen in einer losen Reihe. Nach dem Erscheinen in „LogenLeben“ stellt er gekürzte Versionen auch dem Freimaurer-Wiki zur Verfügung. Dieser Wiki-Artikel ist also „work in progress“, es wird immer wieder etwas dazu kommen, wobei zu bedenken ist, dass die Existenz dieser Logen ein dynamischer Prozess ist.'''
  
 
[[Rudi Rabe]] dankt Rick Ricardo im Namen der Wiki-Redaktion für seine Texte.
 
[[Rudi Rabe]] dankt Rick Ricardo im Namen der Wiki-Redaktion für seine Texte.
  
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===Namibia===
 
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Mit der Einwanderungswelle in das damalige Deutsch-Südwestafrika zu Beginn des 20. Jh. kamen auch Freimaurer aus Deutschland in das heutige Namibia. 1908 erfolgte die Gründung der ersten deutschsprachige Loge „Zur Hoffnung“ in Swakopmund. Es folgten zwei weitere deutschsprachige Logen „Kaiser Friederich III“ in Lüderitz 1910 sowie „Zum Kreuz des Südens“ in Windhoek.
  
Mit der Einwanderungswelle in das damalige Deutsch-Südwestafrika zu Beginn des 20. Jh. kamen auch Freimaurer aus Deutschland in das heutige Namibia. 1908 erfolgte die Gründung der ersten deutschsprachige Loge „Zur Hoffnung“ in Swakopmund. Es folgten zwei weitere deutschsprachige Logen „Kaiser Friederich III“ in Lüderitz 1910 sowie „Zum Kreuz des Südens“ in Windhoek. Mit der Machtergreifung Hitlers im Jahr 1933 lösten sich diese Logen auf.
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Mit der Machtergreifung Hitlers in Deutschland im Jahr 1933 lösten sich diese Logen auf.
 
 
 
 
Mehr als 30 Jahre später und mit genügend Abstand zu dieser dunklen Zeit wurden einige dieser Logen wiedereröffnet: '''„Zum Kreuz des Südens“ in Windhoek''', wiedergegründet 1965, sowie '''„Zur Hoffnung“ in Swakopmund''', wiedergegründet 1989.  Diese Logen arbeiten heute unter dem Schutz der Großloge von Schottland, mit der sehr enge Kontakte bestehen. Mit den anderen Logen in Namibia, die auf Englisch und Afrikaans arbeiten, bestehen ebenfalls enge und freundschaftliche Kontakte.
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Mehr als 30 Jahre später und mit genügend Abstand zu dieser dunklen Zeit wurden einige dieser Logen wiedereröffnet:
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Diese Logen arbeiten heute unter dem Schutz der Großloge von Schottland, mit der sehr enge Kontakte bestehen. Mit den anderen Logen in Namibia, die auf Englisch und Afrikaans arbeiten, bestehen ebenfalls enge und freundschaftliche Beziehungen.
  
 
Kontaktadresse: lzumkreuzds@gmail.com  
 
Kontaktadresse: lzumkreuzds@gmail.com  
  
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===Tschechische Republik: Marienbad===
 
===Tschechische Republik: Marienbad===
  
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Kontaktnahme über die reguläre Großloge von Belgien.
 
Kontaktnahme über die reguläre Großloge von Belgien.
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'''Loge „Johann Wolfgang Goethe“'''
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Die Loge wurde 2011 als Mitgliedsloge mit der Matrikelnummer 366 in der National-Großloge von Rumänien (Marea Lojă Națională din România) gegründet.
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Aktuelle Version vom 17. Oktober 2022, 10:40 Uhr

Logen mit der Ritual- und Umgangssprache Deutsch gibt es nicht nur in Deutschland, Österreich und in der Schweiz, sondern als Einzelfälle auch in anderen Ländern Europas und in Übersee. Für das Mitgliedermagazin LogenLeben der „Großloge von Österreich“ porträtiert der österreichische Publizist und Freimaurer Rick Ricardo diese Logen in einer losen Reihe. Nach dem Erscheinen in „LogenLeben“ stellt er gekürzte Versionen auch dem Freimaurer-Wiki zur Verfügung. Dieser Wiki-Artikel ist also „work in progress“, es wird immer wieder etwas dazu kommen, wobei zu bedenken ist, dass die Existenz dieser Logen ein dynamischer Prozess ist.

Rudi Rabe dankt Rick Ricardo im Namen der Wiki-Redaktion für seine Texte.

Logo der Loge "Zum Kreuz des Südens"

Namibia

Mit der Einwanderungswelle in das damalige Deutsch-Südwestafrika zu Beginn des 20. Jh. kamen auch Freimaurer aus Deutschland in das heutige Namibia. 1908 erfolgte die Gründung der ersten deutschsprachige Loge „Zur Hoffnung“ in Swakopmund. Es folgten zwei weitere deutschsprachige Logen „Kaiser Friederich III“ in Lüderitz 1910 sowie „Zum Kreuz des Südens“ in Windhoek.

Mit der Machtergreifung Hitlers in Deutschland im Jahr 1933 lösten sich diese Logen auf.   Mehr als 30 Jahre später und mit genügend Abstand zu dieser dunklen Zeit wurden einige dieser Logen wiedereröffnet:

„Zum Kreuz des Südens“ in Windhoek, wiedergegründet 1965, sowie
„Zur Hoffnung“ in Swakopmund, wiedergegründet 1989. 

Diese Logen arbeiten heute unter dem Schutz der Großloge von Schottland, mit der sehr enge Kontakte bestehen. Mit den anderen Logen in Namibia, die auf Englisch und Afrikaans arbeiten, bestehen ebenfalls enge und freundschaftliche Beziehungen.

Kontaktadresse: lzumkreuzds@gmail.com  

Loge-Goethe-Marienbad.jpg
Bijou der Loge "Zur Mogenlandfahrt"

Tschechische Republik: Marienbad

Loge „Goethe zum Tal des Friedens“

Die deutsch-tschechische Freimaurerloge „Goethe zum Tale des Friedens Nr. 8“ im Orient Mariánské Lázně / Marienbad ist die einzige nach dem Zweiten Weltkrieg wiedererweckte deutschsprachige Loge der Tschechischen Republik. Der Sprachgebrauch ist zweisprachig, die Treffen finden einmal monatlich statt.

Die Loge entstand aus einem Marienbader „Freimaurerkränzchen“ des 19. Jh., das 1925 in eine reguläre Loge umgewandelt wurde. Mit der Machtergreifung Hitlers 1933 änderte sich aber auch das gesellschaftliche Klima in Böhmen: Der Philosoph und Nazi-Kritiker Theodor Lessing flüchtete aus Deutschland, wurde aber in der Villa des damaligen Stuhlmeisters der Loge Goethe, Adolf Stark, ermordet. Dieser hatte Lessing bei sich zu Hause zu verstecken versucht, nachdem die Nazis öffentlich zu seiner Ermordung aufgerufen hatten.

Die Besetzung des tschechischen Grenzgebietes durch die Wehrmacht 1938 brachte die brutale Verfolgung und Ermordung der meisten Mitglieder diese Loge. Erst nach dem Fall des Eisernen Vorhanges konnte die Tradition der deutschsprachigen Logen in Böhmen mit Unterstützung von Freimaurerlogen aus Deutschland wieder aufgenommen werden.

Kontaktnahme über die Großloge der Tschechischen Republik.

Belgien: Brüssel

Loge „Zur Morgenlandfahrt“

Diese Loge in Brüssel ist eine vergleichsweise junge, deutschsprachige Loge, die ihren Namen von der gleichnamigen Erzählung von Hermann Hesse ableitet.

Die Gründungsmitglieder waren Mitarbeiter internationale Organisationen und deutschprachige Belgier. Sie stellen auch heute noch den Großteil der Logenmitglieder.

Die Loge bietet sich auch für alle deutschsprachigen Freimaurer an, die einige Zeit lang nach Brüssel übersiedeln, denn die Zusammenkünfte finden zweimal pro Monat stets in deutscher Sprache statt. Mit den anderen belgischen Logen besteht ein reger gegenseitiger Austausch.

Für das Bijou der Morgenlandfahrt wurde ganz bewusst das Vergissmeinnicht gewählt: Jenes Erkennungszeichen, dass die Brüder während der Zeit der Verfolgung durch die Nationalsozialisten nutzten.

Im Charity-Bereich ist die kleine Loge höchst aktiv. So wurde viele Jahre ein Waisenhaus in Pula unterstützt, in dem Kriegswaisen aus den Balkankriegen aufgenommen wurde. Ähnliche Projekte gibt es bereits für die Zukunft. Dabei kommt die Internationalität der Loge ins Spiel.

Kontaktnahme über die reguläre Großloge von Belgien.

Rumänien: Bukarest

Loge „Johann Wolfgang Goethe“

Die Loge wurde 2011 als Mitgliedsloge mit der Matrikelnummer 366 in der National-Großloge von Rumänien (Marea Lojă Națională din România) gegründet.