Deutschvölkische Freiheitsbewegung

Aus Freimaurer-Wiki

Deutschvölkische Freiheitsbewegung

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)


Die Gesamtleitung beschloß 1927, daß Mitglieder humanitärer Logen der Deutschvölkischer Freiheitsbewegung nicht angehören und Brr. der drei altpreußischen Großlogen keine leitenden Stellungen und Mandate annehmen können.

Deutschvölkische Freiheitspartei

Quelle: Wikipedia


Die Deutschvölkische Freiheitspartei (Kurzbezeichnung DVFP, zeitgenössisch auch DFP) war eine radikal völkische Partei in der Weimarer Republik. Die Partei propagierte mit einem radikal rassistischen, antikommunistischen und antisemitischen Programm eine völkische Diktatur. Die DVFP entstand im Dezember 1922 als Abspaltung der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP). 1923 wurde die wahrscheinlich an Putschplänen beteiligte Partei vorübergehend verboten. 1924 ging die DVFP eine Listenvereinigung mit Ersatzorganisationen der seinerzeit verbotenen NSDAP ein, die Anfang 1925 zerbrach. Im Konkurrenzkampf mit der NSDAP war die ab 1925 als Deutschvölkische Freiheitsbewegung (DVFB) auftretende Partei bald unterlegen und versank spätestens 1928 in der Bedeutungslosigkeit.


Gründung

Nach der Novemberrevolution schlossen sich völkische Gruppierungen der nationalkonservativen DNVP an. Spannungen innerhalb der DNVP zeigten sich im März 1920 beim Kapp-Putsch, der teils unterstützt, mehrheitlich jedoch als aussichtslos abgelehnt wurde. Nach dem gescheiterten Putsch traten Völkische als Vertreter einer radikalen Richtung in der DNVP hervor, die die Weimarer Republik vehement ablehnte und im Gegensatz zum gemäßigten Kurs des Vorsitzenden Oskar Hergt stand.

Nach dem Mord an dem damaligen Reichsaußenminister Walther Rathenau im Juni 1922 kam es in der DNVP zu heftigen Auseinandersetzungen, in deren Folge der Abgeordnete Wilhelm Henning aus der Fraktion, nicht aber der Partei ausgeschlossen wurde. Henning hatte Rathenau kurz vor seiner Ermordung in scharfer, antisemitischer Weise angegriffen. Zwei führende völkische DNVP-Abgeordnete, Albrecht von Graefe und Reinhold Wulle, solidarisierten sich mit Henning und bildeten mit ihm Ende November eine deutschvölkische Arbeitsgemeinschaft im Reichstag.

Am 16. Dezember 1922 wurde die Deutschvölkische Freiheitspartei (DVFP) gegründet, da keinerlei Aussicht auf eine Verständigung mit der DNVP-Parteiführung bestehe. Parteiführer wurde Graefe, Wulle sein Stellvertreter. Zu den führenden Politikern der DVFP gehörte Ernst zu Reventlow, der in seiner Zeitschrift Reichswart Programmfragen bearbeitete. Der Vorsitzende der Alldeutschen, Heinrich Claß, hatte die ihm angebotene Parteiführung abgelehnt.

In einem am 17. Dezember veröffentlichten Aufruf wird die parlamentarische Demokratie mit der Herrschaft des Geldes und der Juden gleichgesetzt; sie solle ersetzt werden durch eine Volksgemeinschaft ohne Gegensätze von Stand und Klasse. Die Partei sah sich als Verkörperung des Wollens der Völkischen, ein Anspruch, der auch von anderen Gruppierungen erhoben wurde. Der Parteisatzung zufolge mussten Mitglieder „deutschblütiger Abstammung“ sein, womit Juden, Halbjuden und Ausländer ausgeschlossen waren.

Prominente Antisemiten wie Theodor Fritsch und Artur Dinter unterstützten die neue Partei. Zahlreiche Mitglieder der DVFP entstammten dem 1922 verbotenen Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund.

Rund zwei Drittel des DNVP-Landesverbandes Mecklenburg-Schwerin schlossen sich der DVFP sofort nach Gründung an;jedoch verblieb ein Teil der Völkischen und Antisemiten in der DNVP. Im Januar 1923 erfolgte der korporative Beitritt der in Berlin aktiven Großdeutschen Arbeiterpartei (GDAP) um Gerhard Roßbach. Die DVFP beauftragte Roßbach, der auch der Parteileitung angehörte, mit der Organisation einer eigenen Wehrorganisation, den Völkischen Turnerschaften. Zudem baute sie einen „militärischen Apparat“ auf, der als Saalschutzorganisation getarnt wurde.

Über die Zusammensetzung der DVFP-Mitgliedschaft ist wenig bekannt, überproportional vertreten waren jedoch ehemalige Soldaten, vor allem Offiziere und Freikorps-Mitglieder, Grundbesitzer, Beamte, akademische Berufe sowie Unternehmer, Handwerker und Geschäftsleute.