Dualismus

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Dualismus

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder

Zweiheitslehre, Anschauung, daß die Wirklichkeit aus zwei entgegengesetzten Prinzipien, Substanzen, Vorgängen besteht. Auf metaphysischem Gebiete die Auffassung, daß Seele und Leib zwei verschiedene Substanzen sind - erkenntnistheoretischer Dualismus ist die Annahme der Zweiheit von Wirklichkeit und Denken, Sein und Bewußtsein, Subjekt und Objekt; der ethische Dualismus unterscheidet klar zwischen Neigung, Sinnlichkeit einerseits, und Vernunft, Pflicht anderseits. (Stoiker, Kant, Fichte.)

Die ältere Form des Dualismus unterscheidet zwischen Gutem und Bösem, Gott und Teufel usw. Die Freimaurerei nimmt sich nicht das Recht heraus, den Streit zwischen Dualismus und Monismus zu entscheiden, steht aber der dualistischen Auffassung insoferne näher, als sie in ihrer überwiegenden Mehrheit theistisch eingestellt ist (s. Theismus). In praktischer Hinsicht ist die Freimaurerei dualistisch, sie will im Sinne des Humanitätsideals alle menschlichen Fähigkeiten, Körper und Seele gleicherweise zur Entfaltung bringen, von der Erfahrung ausgehend, daß die Verschiedenheit der äußeren und inneren Erfahrung ungeachtet jeder Spekulation nicht zu leugnen sei.

Die gemeinsamen Wurzeln des Körperlichen und Geistigen kennen wir nicht, und so ist es nicht rückständig, "mit intellektueller Ehrlichkeit zu bekennen, daß man in diesem Sinne Dualist ist". (Heinichen: "Die Grundgedanken der Freimaurerei im Lichte der Philosophie.")

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