Duke of Kent: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein besonderes Anliegen war und ist dem Duke auch freimaurerische Charity. Diesbezüglich initiierte er organisatorische Verbesserungen und eine veränderte Herangehensweise: Charity nicht nur für Freimaurer, denen es schlecht geht, sondern über die Kette hinaus.
 
Ein besonderes Anliegen war und ist dem Duke auch freimaurerische Charity. Diesbezüglich initiierte er organisatorische Verbesserungen und eine veränderte Herangehensweise: Charity nicht nur für Freimaurer, denen es schlecht geht, sondern über die Kette hinaus.
  
Als organisatorischen Rahmen gründete er dafür die ’Masonic Charitable Foundation’, deren Präsident er wurde. Diese Foundation ist ein Dachverband über den anderen Wohltätigkeitseinrichtungen der englischen Freimaurerei: eine Rationalisierungsmaßnahme für die zuvor oft zu wenig koordinierten Sozialmaßnahmen.   
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Als organisatorischen Rahmen gründete er dafür die ’Masonic Charitable Foundation’, deren Präsident er wurde. Diese Foundation ist ein Dachverband über den anderen Wohltätigkeitseinrichtungen der englischen Freimaurerei: eine Rationalisierungsmaßnahme für die zuvor oft zu wenig koordinierten Sozialmaßnahmen.
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Natürlich hat ein Mitglied des Königshauses auch viele andere Verpflichtungen. Und so hat der Duke an seiner Seite einen Pro Grandmaster, eine Art geschäftsführenden Großmeister. Und Stellvertreter gibt es natürlich auch.   
  
  

Version vom 13. November 2017, 21:30 Uhr

Das offizielle UGLE-Foto des Großmeisters
Der junge Großmeister um 1967
Der Duke of Kent als Großmeister in der Öffentlichkeit: auf dem Kutschbock rechts vom Kutscher. Aufgenommen 2006 bei einer freimaurerischen Veranstaltung in einer Kleinstadt im Norden Englands.

Duke of Kent

Seine Königliche Hoheit Edward, Duke of Kent, wurde 1967 im Alter von nur 32 Jahren Großmeister der Vereinigten Großloge von England (UGLE). Fünfzig Jahre später führte er - immer noch Großmeister - den Vorsitz bei den 300-Jahr-Feiern in der Royal Albert Hall zu London. Ganz gleich wie lange er noch Großmeister sein wird, ist er damit der mit Abstand längst dienende Großmeister in der Geschichte seiner Großloge.
Von Rudi Rabe.

Prince Edward George Nicholas Paul Patrick, geboren 1935, ausgebildet in Eton und Le Rosey in der Schweiz. Er ist ein Cousin sowohl von Königin Elisabeth II. als auch vom Duke of Edinburgh. Sein Vater, Großmeister von 1939 bis zu seinem Tod 1942, war der vierte Sohn von König Georg V., und seine Mutter, Princess Marina, war die Tochter von Prince Nicholas von Griechenland.

Die UGLE wieder näher am Königshaus

Freimaurer wurde der Duke 1964, als er mit nur 29 Jahren in die ’Royal Alpha Lodge’ aufgenommen wurde. Drei Jahre später zum Großmeister gewählt, trat er damit in die Fußstapfen seines Onkels König Georg VI. und seines Vaters George, Duke of Kent, welche dieses Amt auch bekleidet hatten. Nach Großmeistern, die nicht zur königlichen Familie gehörten, führte diese Wahl die englische Freimaurerei wieder näher ans Königshaus heran.

Als er am 27. Juni 1967 in der Royal Albert Hall in London beim 250-Jahr-Jubiläum der Großloge in Anwesenheit mehrerer tausend Freimaurer als Großmeister eingesetzt wurde, war der Duke ein 32 Jahre alter Major in einer schottischen Militäreinheit. Er übernahm das Amt vom 70jährigen Lord Scarbrough, Kanzler der Universität von Durham. Lord Donoughmore, damals Großmeister der zweitältesten Großloge, jener von Irland, gratulierte dem neuen Großmeister und äußerte die Hoffnung, dass der Duke of Kent auch bei der 300-Jahr-Feier fünfzig Jahre später den Vorsitz führen werde.

Rekordhalter mit mehr als einem halben Jahrhundert

Und tatsächlich: Diese Hoffnung wurde Wirklichkeit. Am 31. Oktober 2017 präsidierte der Duke of Kent die 300-Jahr-Feier der United Grand Lodge.

Er ist der zehnte Großmeister in der Geschichte der UGLE, und er übte sein Amt viel länger aus als alle seine Vorgänger; Rekordhalter war vor ihm der der Duke of Connaught, welcher 1901 antrat und 38 Jahre Großmeister blieb.

Der Duke modernisierte die Großloge

Er führte sie ins 21. Jahrhundert. Letzteres nicht einfach durch den Ablauf der Zeit, sondern durch Taten: vor allem auch in dem Sinn, dass er die traditionsverliebte und früher zur Abschottung neigende Großloge zu Modernisierungen anhielt, vor allem auch zu einer Öffnung nach außen. Seine Einstellung: Nur so könnten auf die Dauer Verschwörungstheorien und Gerüchten erfolgreich pariert werden.

Diese Öffnung war ihm so wichtig, dass er sich zum Beispiel am 9. Juli 1986 höchstpersönlich für eine BBC-Radio-Sendung zur Verfügung stellte: ungewöhnlich für Mitglieder der königlichen Familie. Geduldig und mit sympathischem Ernst beantwortete er alle Fragen, die ihm der Moderator stellte. Das war in jener Zeit besonders wichtig, weil damals die englische Freimaurerei in der öffentlichen Kommunikation in die Defensive geraten war. Seitdem betreibt die Vereinigte Großloge mit Erfolg eine aktive Informationspolitik.

1992: Eine rituelle Arbeit in aller Öffentlichkeit

Eine ganz konkrete Maßnahme war zum Beispiel auch, dass die Großloge 1992 zu ihren 275-Jahr-Feiern erstmals auch Nicht-Freimaurer und die Medien einlud. Vor mehr als 12.000 Menschen nicht nur aus England, auch aus dem Ausland, wurde in der Arena von Earls Court eine sogenannte „Quarterly Communication“ abgehalten, die vierteljährliche rituelle Arbeit der Großloge; die Zeremonie durfte auch gefilmt werden.

Anschließend legte der Großmeister den Grundstein für ein Dorf, das als Heimstätte für mental beeinträchtigte Kinder und Erwachsene geplant und gebaut wurde; die Großloge hatte es mitfinanziert.

In seiner Ansprache äußerte er die Hoffnung, dass „wenn die Menschen hin und wieder, sagen wir alle fünfundzwanzig Jahre, sehen können, dass unser Tun dem entspricht, wie wir es nach außen erklären, dass diese Menschen dann die Zweifel und Vorurteile ablegen, die es gegen uns gibt.“

Charity ist ihm wichtig

Ein besonderes Anliegen war und ist dem Duke auch freimaurerische Charity. Diesbezüglich initiierte er organisatorische Verbesserungen und eine veränderte Herangehensweise: Charity nicht nur für Freimaurer, denen es schlecht geht, sondern über die Kette hinaus.

Als organisatorischen Rahmen gründete er dafür die ’Masonic Charitable Foundation’, deren Präsident er wurde. Diese Foundation ist ein Dachverband über den anderen Wohltätigkeitseinrichtungen der englischen Freimaurerei: eine Rationalisierungsmaßnahme für die zuvor oft zu wenig koordinierten Sozialmaßnahmen.

Natürlich hat ein Mitglied des Königshauses auch viele andere Verpflichtungen. Und so hat der Duke an seiner Seite einen Pro Grandmaster, eine Art geschäftsführenden Großmeister. Und Stellvertreter gibt es natürlich auch.


Siehe auch

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