Erkenntnistheorie

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Erkenntnistheorie

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

im engeren Sinne kritische Erkenntnistheorie, ist die Lehre vom Wesen und von den Prinzipien der Erkenntnis, ihrem Ursprung, ihren Voraussetzungen, ihrem Gegenstand und ihren Grenzen, im Gegensatz zur Logik, die sich vornehmlich mit den formalen Elementen des Erkennens befaßt, und zur Psychologie, die das Erkennen in seiner Funktion untersucht.

Erkenntnistheorie trachtet den "Geltungsanspruch der Erkenntnis zu rechtfertigen" (Rudolf Eisler). Sie ist "Selbsterkenntnis der Vernunft" (Kant). Als Ursprung der Erkenntnis gilt die Erfahrung (Empirismus, s. d.), das Denken (Rationalismus, s. d.) oder die Intuition. Kant führt hier den Standpunkt des Kritizismus (s. d.) ein. Als Gegenstand der Erkenntnis werden die Wirklichkeit (Realismus, s. d ), die Begriffe und Ideale (Idealismus, s. d.) oder die Phanomene Tatsachen (s. Positivismus) angenommen. Seit Kant steht Erkenntnistheorie im Vordergrund der Philosophie, doch wird jetzt oft die Ansicht vertreten, daß es "keine ewige Erkenntnistheorie" (Schiller) gibt, und daß Erkenntnistheorie im Grunde nur "Erfahrungskritik" (Schmidt) sein kann.

Über das Verhältnis der Freimaurerei zur Erkenntnistheorie s. Philosophie.

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