Freimaurerei

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Freimaurerei, eine Definitionshilfe

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder von 1932

(engl. Freemasonry, frz. Franc-Maçonnerie, auch Maurerei, engl. Masonry, frz. Maçonnerie), Umschreibung des Begriffes.

In den Verfassungen einzelner Großlogen

die Großloge von England

setzt ihrer Verfassung die Alten Pflichten voran. Sie gibt jedoch eine Umschreibung des Begriffes Freimaurerei in dem Katechismus des Lehrlingsgrades.

Diese lautet: "Freimaurerei ist ein eigenartiges System der Sittlichkeit, eingehüllt in Allegorien und erleuchtet durch Sinnbilder. Die Freimaurerei lehrt Wohltätigkeit und Wohlwollen üben, die Reinheit schützen, die Bande des Blutes und der Freundschaft achten, die Grundregeln der Religion annehmen, und ihre Gebote achten, dem Schwachen beistehen, den Blinden leiten, die Waisen beschützen, den Niedergetretenen erheben, die Regierung unterstützen, Sittlichkeit verbreiten und Wissen vermehren, die Menschen lieben, Gott fürchten, seine Gebote ausführen und auf Glückseligkeit hoffen."

französisch

z. B. Grande Loge de France (1907): "Die Freimaurerei ist eine universelle Vereinigung, gegründet auf Solidarität. In allen Lagen sollen die Freimaurer einander unterstützen, selbst im Falle der Lebensgefahr. Die Freimaurerei hat zum Zweck die moralische Vollendung der Menschheit, als Mittel hierzu die ständige Verbesserung der geistigen und materiellen Lage der Menschen. Sie hat als Devise die Worte: "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit." Sie ist die praktische Schule, der Tempel des Unterrichts dieser drei Hauptgründsätze aller Vereinigungen von Menschen, die Gerechtigkeit und Fortschritt wollen... Die Maurertempel sind jeder praktischen Arbeit an einem höheren Leben offen, für welche die profane Welt schrittweise vorbereitet werden soll."

Großosten der Niederlande 1928

"Die Freimaurerei ist eine Geistesrichtung, aus innerem Drange geboren, die alle geistigen und seelischen Eigenschaften zu entwickeln, strebt die den Menschen auf eine höhere geistige und sittliche Stufe erheben können. Sie findet ihr Ziel in der Ausübung dieser Lebenskunst. Zweck der Freimaurerei ist zunächst die Vervollkommnung des einzelnen und die Leitung der Menschheit auf dem Wege zu vollkommener und harmonischer Entwicklung. Sie lehrt, daß die erste Pflicht des Menschen sei, sich dem Wohle der Gesellschaft zu weihen und. wenn nötig, zu opfern. Sie forscht nach den allen Menschen gemeinsamen Gefühlen, um die Nationen zu vereinigen und verfolgt den Zweck die Vorurteile, die Quelle der Feindschaft unter den Völkern, zu vernichten. Sie strebt dahin diese Grundsätze im gesellschaftlichen Leben zur Geltung zu bringen und leiht Beistand und Hilfe überall, wo auf gleicher Grundlage Anstrengungen gemacht werden, das Wohl der Menschheit zu fördern."

Deutsche Großlogen

zumeist nach einer gemeinsam vom deutschen Großlogenbunde ausgearbeiteten Fassung: Z. B.

Großloge von Hamburg

"Die Freimaurerei betwockt in einer zumeist den Gebräuchen der zu Bauhütten vereinigten Werkmaurer entlehnten Form die sittliche Veredlung des Menschen und menschliche Glückseligkeit überhaupt zu fördern. Indem sie von ihren Mitgliedern den Glauben an Gott als den obersten Baumeister aller Welten, an eine höhere sittliche Weltordnung und an die Unsterblichkeit der Seele voraussetzt verlangt sie von ihnen Betätigung des höchsten Sittengesetzes: "Liebe Gott über alles und Deinen Nächsten wie Dich selbst".

Großloge von Bayreuth 1926

"Der Bund der Freimaurer bildet eine Vereinigung von Männern, die in Form brüderlicher Gemeinschaft sittliche Veredelung, Menschenliebe und harmonische Ausbildung von Gemüt und Verstand erstreben." Große Loge von Preußen, genannt "Zur Freundschaft": Einleitungssatz wie bei Hamburg, dann heißt es: "Sie betrachtet deshalb als ihre Hauptaufgabe der Logen die innere Arbeit derselben an der Veredlung und sittlichen Vervollkommnung ihrer Mitglieder."

Symbolische Großloge von Ungarn

"Der Bund der Freimaurer ist eine zur Wahrung Pflege und Verbreitung der wahren Humanität geschaffene Korporation, deren Mitglieder einander als Brr. betrachten und nennen."

In Aussprüchen

Lessing
Die Freimaurerei ist nichts Willkürliches, nichts Entbehrliches, sondern etwas Notwendiges, das im Wesen der Menschen und der bürgerlichen Gesellschaft gegründet ist."
Bode
"Die Freimaurerei ist eine Gesellschaft von Männern aus allerlei Nationen und Ständen, die sich freiwillig verpflichten, ein ander zu lieben und ihr gegenseitiges Wohl zu befördern, dabei mit gemeinsamen Kräften danach streben, daß des Guten in der Welt immer mehr und des Bösén immer weniger werde." "
Schröder
"Die Freimaurerei soll das Band der Eintracht und des gegenseitigen Wohlwollens zwiechen Menschen werden, welche sonst durch Religionsbegriffe, Erziehungsvorurteile oder Nationalverhältnisse in einer ewigen Entfernung leben würden."
Fichte
"Der Maurer, der als Mensch geboren ward und dureh die Bildung seines Standes, durch den Staat und seine übrigen gesellschaftlichen Verhältnisse hindurch ging, soll auf diesem Boden wieder ganz und durchaus zum Menschen gebildet werden."
Wieland
"Es ist eine der wesentlichsten Bedingungen unseres Bundes, alle Menschen, ohne Rücksicht auf Stand, Religionsunterschied, bürgerliche und nationale Verhältnisse als unsere Brr. anzuschen und zu behandeln. Der Freimaurer als solcher ist kein Bürger dieses oder jenes Staates, er ist ein Weltburger, oder genauer im Geiste unserer Weihe zu reden, ein Theopolit, Gottesbürger, ein Mitglied der allumfassenden Stadt Gottes."
Krause
"Die Freimaurerei ist die Kunst, den Menschen als Menschen und die Menschheit als Menschheit rein und allseitig zu erziehen, d. h. ihr Leben zu wecken, zu leiten und auszubilden und die ganze Bestimmung des Menschen und der Menschheit zu erreichen."
Goethe
in einer 1821 gehaltenen Logenrede: "Unser Bund hat viel Eigenes, wovon gegenwärtig nur das eine herausgehoben werden mag, daß sobald wir uns versammeln, die entschiedenste Art von Gleichheit entsteht... Jeder bescheidet sich in würdiger Gesellschaft in Betracht allgemeiner Zwecke auf alles Besondere Verzicht zu tun."
Friedrich der Große
In einer Kabinettsordre vom 7. Februar 1779 sagt der König: "daß er immer mit Vergnugen an dem Glück und der Wohlfahrt einer Gesellschaft teilnehme, die. so wie diese, ihren Ruhm in die unermüdliche, unausgesetzte Verbreitung aller Tugenden setze. die den rechtschaffenen Mann und wahren Vaterlandsfreund bilden."
Blücher
in der Loge zu Bautzen, an 18. September 1813: "lch habe von Jugend auf die Waffen für mein Vaterland geführt und bin darin grau geworden. Ich habe den Tod in seinen fürchterlichsten Gestalten geschen und sehe ihn noch täglich. Ich habe Hütten rauchen und ihre Bewohner nackt und bloß davongehen sehen und ich konnte nicht helfen... Aber gerne sehnt sich der Mensch aus diesem wilden Gedränge heraus und segnend preise ich die Stunde, wo ich mich im Geiste mit guten treuen Brr. in jene höheren Regionen versetzen kann, wo ein reineres, helleres Licht uns entgegenstrahlt. Heilig ist mir daher die Maurerei, der ich bis im Tode treulich anhangen werde und jeder Br. wird meinem Herzen stets teuer und wert sein. Gott sei mir gnädig!"
Kaiser Wilhelm I.
"Ich bin mir bewußt, daß ich den Orden nach allen meinen Kraften gegen seine Feinde und Gegner verteidigt habe, weil ich von dem Ernst und der Lauterkeit seiner Zwecke überzeugt bin."
Kaiser Friedrich III., 18. Oktober 1887
"Für mich war sie (die Freimaurerei) mit eine Quelle, das mir auferlegte Leid in Ergebenheit gegen den Willen Gottes zu tragen." Von ihm stammt auch das Wort von der Gewissensfreiheit und Duldung als den zwei Grundsatzen der Freimaurerei. (12. September 1886.)
Allgemeines Handbuch der Freimaurerei
(3. Auflage): "Freimaurerei ist die Tätigkeit engverbundener Männer, die unter Anwendung sinnbildlicher, größtenteils dem Maurerhandwerk und der Baukunst entlehnter Formen für das Wohl der Menschheit wirken, indem sie sich und andere sittlich zu veredeln suchen, um dadurch einen allgemeinen Menschheitsbund herbeizuführen, den sie unter sich im kleinen bereits darstellen wollen."
Bischoff, Diederich
"Symbolkult und Freundschaftspflege bildet die Aufgabe. die allen Logen in der Welt gemeinsam ist. In diese allgemeine Aufgabe aber fügt sich ein besonderes ein: das sind die geistigen Arbeitsgegenstände, mit denen sich die Brudergemeinde heschäftigt. Sie werden vom Logentum aus der Umwelt entnommen. Aus dem Anblick der völkischen Lebensaufgaben und aus der völkischen Empfindungs- und Gedankenwelt."
König 0scar II. von Schweden 1865
"Der Freimaurer ist und will frei sein in der höchsten und edelsten Bedeutung dieses Wortes. Er sieht ein und erkennt, daß gerade das Recht der Selbstbestimmung dem einzelnen Br. die Kraft verleiht, die das Einigungsband vergoldet das die freien Seelen aneinanderkettet und sie zur Ausführung der Werke des Dreifaltig Großen Baumeisters auf Erden fähig macht."
Horneffer, August
("Der Bund der Freimaurer", 1913)- "Worin liegt der Hauptbeweis für den Wert der freimaurerischen Bundesformen? Offenbar in den praktischen Früchten, die sie zeitigen. Ich sehe vornehmlich zwei: durch die Bundesformen ist unter Menschen verschiedenen Glaubens und Herkommens ein Einheitegefühl von solcher Starke erzeugt worden, daß dem Bunde mit Freuden Große Opfer gebracht worden sind und noch taglich gebracht werden. Und zweitens: der Bund hat nicht nur Opferfähigkeit und Opferwilligkeit geztichtet, sondern viele seiner Mitglieder in ihrem ganzen Empfinden und Denken gereinigt, vertieft, verschönt, gehoben. Der Freimaurerei sind mehr charaktervolle Menschen und wertvolle Mitglieder der sozialen Gemeinschaft zu verdanken, als die Welt ahnt."
Heinichen, Otto
("Die Grundgedanken der Freimaurerei im Lichte der Philosophie", 1927): "Die Maurerei ist die universellste Institution zur Beförderung der Humanität und die einzige, die das Gewissen weder durch Satze des Glaubens noch durch solche des Unglaubens bindet."
Endres, Franz C.
("Das Geheimnis des Freimaurers", 1927): "Aufgabe der Freimaurerei: der Gemeinschaft zeigen, was sie dem Individuum schuldet, und den Individuen zeigen, was sie der Gemeinschaft schulden."
Wagler, Paul, 1930
"Die Freimaurerei entstand als das Erlebnis der kunstlerischen Bauarbeit wahrend der Entwicklung des romanischen Stüs im Bau deutscher Dome bis 1150. Freimaurerei ist nach ihrer Symbolik und ihrem Gebrauchtume sowie nach dem Geiste beider germanischer Rassegeist."


Siehe auch