Johannes der Evangelist zur Eintracht

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Johannisloge:

"Johannes der Evangelist zur Eintracht"

Orient: Darmstadt
Matr.-Nr.: 1
Gründungsdatum:
Wiedereröffnung
05.08.1816
06.10.1945
Großloge: AFuAMvD
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Geschichte

In Darmstadt wurde am 5. August 1816 durch Großherzog Ludewig I von Hessen-Darmstadt die Freimaurerloge "Johannes der Evangelist zur Eintracht" gestiftet. Unter Leitung des ersten Meisters vom Stuhl, des Leibarztes Freiherr von Wedekind, wurde die Loge konstituiert.

Da zum damaligen Zeitpunkt außer einem Wirtshaus in der Stadt keine geeignete Versammlungsstätte mietweise zu erhalten war, tauchte bald der Wunsch nach einem eigenen Heim auf. Der Großherzog Ludewig I, selbst Freimaurer, schenkte der Loge am 14. Februar 1817 einen Bauplatz an der Sandstraße. Sein Architekt Georg Moller plante und führte den Bau aus. Am 14. August 1817 wurde der Grundstein gelegt, am 26. August 1818, am Namenstag des Großherzogs Ludwig I, des Protektors der Loge, erfolgte die Einweihung.

Im Jahr 1846 gründete sich die Großloge „Große Freimaurerloge zur Eintracht in Darmstadt“, aus dem Eklektischen Bund heraus, unter Festhalten an einem christlichen Bekenntnis, das aber im Jahr 1873 wieder zugunsten des humanitären Prinzips aufgegeben wurde. Dieser Großloge gehörten außer Darmstadt Logen in Frankfurt am Main, Mainz, Bingen, Worms, Alzey, Friedberg und Offenbach an. Seit dem Jahr 1865 setzte sich die Großloge für eine Einigung der deutschen Freimaurerei ein, bis ihrer Schließung durch die Nationalsozialisten im Jahre 1933.

Die Darmstädter Loge war nicht nur ein geistiger und gesellschaftlicher Mittelpunkt der Stadt, sondern sie wirkte auch - allerdings dem Logenstatut gemäß ungenannt - sozial und kulturell durch mehrere Stiftungen oder durch eine Beteiligung an solchen. Schon 1823 gründete die Loge die erste Darmstädter Sonntagsschule, einen Vorläufer der heutigen Volkshochschule. Sehr bald gehörten der Loge nicht nur Hofbeamte, Offiziere, Kaufleute und Künstler an, sondern auch Bürgermeister, Stadtgeistlichkeit und zahlreiche Lehrer. Gleichfalls wurden Handwerker und Studenten aufgenommen.

In der dunkelsten Zeit des Verbots unter der nationalsozialistischen Herrschaft konnte die Arbeit der Brüder nur im Verborgenen verrichtet werden. Unter vielen ehrenhaften Brüdern, die sich in dieser Zeit als Menschen und Freimaurerbrüder bewähren mussten, ist besonders unser Bruder Wilhelm Leuschner zu nennen, dem Naziterror, Verhaftung, Folter und Verurteilung zum Tod durch den Strang in seiner Standhaftigkeit nichts anhaben konnten.

Am 6. Oktober 1945 wurde die Loge in Anwesenheit von nur acht Brüdern unter ihrem Meister vom Stuhl, Bruder Friedrich Schelle, wiedereröffnet. Im Jahr 1966 konnte die Loge wieder in ihr angestammtes Logenhaus ziehen, dass der Brandnacht im September 1944 zum Opfer gefallen war. Im Jahr 2016 feiert die Loge ihr 200-jähriges Bestehen und durfte den Großlogentag der Alten Freien und Angenommen Maurern von Deutschland ausrichten.

Heute zählt die Loge circa 70 Brüder, Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen.

Kontakt

E-Mail kontakt@freimaurer-darmstadt.de

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