Joseph von Sonnenfels

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Sonnenfels, Josef Freiherr von

*1732 als Sohn eines kleinen jüdischen Talmudgelehrten in Nikolsburg, Professor der politischen Wissenschaften an der Universität Wien, 1794 deren Rektor. 1811 Präsident der k. k. Akademie der bildenden Künste, Publizist, Kritiker. Er setzte bei der Kaiserin Maria Theresia durch, daß am Neujahrstag 1776 die Tortur abgeschafft wurde; die studierende Jugend erfüllte er mit neuen Ideen, die er in seiner kühnen freimutigen Zeitschrift "Der Mann ohne Vorurteil" (nach dieser das gleichnamige Lustspiel von Sacher-Masoch [s d.]) auch in die breite Öffentlichkeit brachte.

Universalgeist, kämpfte S. gegen Aberglauben, Vorurteile, Selbstsucht, Tiefstand der Bildung, Niveaulosigkeit des Theaters. S. war Mitglied der Loge "Zur wahren Eintracht", mit deren Stuhlmeister Born (s. d.) ihn besondere Freundschaft verband. Er regte die Gründung des von Blumauer (s. d.) geleiteten vortrefflichen "Journal für Freymaurer" an und war dessen Mitarbeiter. Die äußere Anerkennung seines trotz aller heftigen Anfeindungen eine Zeitlang erfolgreichen Wirkens war die Verleihung der Baronie. S., der auch Illuminat war (Ordensname Fabius), wurde darob bei Hofe vielfach denunziert, so von dem berüchtigten "Heerführer der Obscuranten", Professor Alois Hoffmann (s. d.) und dem ungarischen Spitzel Martinovics (s. d.). Vor dem Wiener Rathaus steht sein Denkmal. †1817.