Joszef Body

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Auszug aus einem Nekrolog

Auszug aus dem Nekrolog, den der akademische Kunstmaler Bela Nagy hielt.


Kammersänger Joszef Body, Bassist der ungarischen Staatsoper, wurde am 02.03.1922 in Zagyvaapatfalva/Ungarn geboren.

Es war ihm lange nicht vergönnt unserem Bund frei angehören zu dürfen. Nach Genehmigung durch unsere zuständigen Stellen und mit Kenntnis der österreichischen Großloge wurde Br.:. Joszef Body, der in Budapest wohnte, am 20.04.1985 in die Johannisfreimaurerloge Zur Oberbergischen Treue im Orient Gummersbach aufgenommen.

Für Br.:. Joszef ging mit der Aufnahme in die Bruderschaft ein sehnlichst gehegter Wunsch in Erfüllung, die Weisheiten und schönen Lehren des Sarastro nicht nur ala Opernsänger und Schauspieler auf der Theaterbühne zu verkünden, sondern aufgenommen zu werden in unsere Reihen als eingeweihter Diener der Königlichen Kunst.

Nach seinem Abitur wollte er Priester werden doch sein Vater überzeugte ihn, die künstlerische Laufbahn als Opernsänger einzuschlagen. So brach er das bereits begonnene Priesterstudium ab und nahm das Gesangsstudium an der Musikakademie Franz List zu Budapest auf, daß er mit einem Staatsdiplom im Jahre 1943 abschloß.

Noch im gleichen Jahr wurde er Mitglied des Königlichen Opernhauses in Budapest. 1950 wurde er als 1. Baß an das Szegediner Opernhaus engagiert. 1953 wurde er Nachfolger des weltbekannten Opernsängers Mihaly Szekely an der Budapester Oper Insgesamt beherrschte er ein unvorstellbares Repertoire von 64 Rollen in verschiedenen Sprachen.

Eine ihn besonders faszinierende Rolle war die des Sarastro in der Zauberflöte, die er erstmals 1954 mit einem Riesenerfolg sang.Seit dieser Zeit verkörperte er mit Leib und Seele den Sarastro auf der Bühne etwa 250 mal, und ich glaube, dass Joszef hier insgeheim seinen Herzenswunsch, Priester zu werden, ein wenig erfüllt sah.

In den Jahren 1966 - 1968 gastierte er in Bern, Genf und Zürich in insgesamt 54 Gastspielen mit 6 Premieren, wobei er alle Opern in den Originalsprachen sang. Der ungarische Staat dankte ihm für seine außergewöhnlichen künstlichen Leistungen mit dem Niveaupreis und mit dem "Grossen Franz Liszt Preis". Auch im Budapester Rundfunk wirkte er ständig mit als bei der Bevölkerung beliebter Interpret ungarischer Volkslieder.

Während seiner künstlerischen Laufbahn hatte er sehr oft internationale Stars als Gesangspartner, u.a. den weltbekannten Tenor Mario del Monaco, der in seinem Buch "Mein Leben und meine Erfolge", beeindruckt von Joszef Body anlässlich seines Gastspiels (Samson und Delila) in der Budapester Staatsoper, auch einen Platz für Worte der Erinnerung an Joszef einräumte: "Ich erinnere mich gerne an den Baß Joszef Body, dessen wunderbare Baßstimme wie weiche, große Wellen durch den Saal wogten...." Diesen Satz habe ich nur herausgegriffen, denn es kann schon als eine echte Auszeichnung gelten, von einem Mario del Monaco in seinem Buche in dieser Form erwähnt zu werden.

Auch in dem bekannten Lexikon der Musik finden wir den Namen Joszef Body und sein künstlerisches Wirken als Opernsänger aufgezeichnet. Joszefs unerwartetes Ableben hat in Freundeskreisen und bei seinem Publikum große Betroffenheit und Trauer ausgelöst. Nach Aufbahren seines Leichnams im Opernhaus führte sein letzter Weg auf irdischen Pfaden zum Friedhof in Obuda, wo mehrere 100 Menschen auf ihn warteten. Er wurde im Leichenhaus frei aufgebahrt, und nach östlicher Sitte konnte ein jeder nochmals sein Antlitz schauen. Ich selbst habe an der Beerdigung teilgenommen und ihm seine weißen Handschuhe mit auf den Weg gegeben, mehr freimaurisches Brauchtum war leider am Begräbnistage nicht möglich.

Zwischenzeitlich aber haben unser Pate Winfried Wendt und ich auch die drei Rosen auf seinem Grabe niedergelegt. Mein Freund und unser Bruder gehörte unserem Bunde 247 Tage an.


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