Kärnten

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Der Wörthersee, der bekannteste von mehreren größeren Seen, die in die Kärntner Gebirgslandschaft eingebettet sind. Ganz rechts hinten die Landeshauptstadt Klagenfurt am östlichen Ende des Sees. Kärnten ist das südlichste österreichische Bundesland mit historisch engen Beziehungen zum italienischen Friaul und zu Slowenien. Von den 550.000 Einwohnern gehört ein Teil zur slowenischen Minderheit. Das ganze zwanzigste Jahrhundert gab es immer wieder ethnische Spannungen. Das hat deutlich abgenommen: Der Alpen-Adria-Raum wächst zusammen. Auch die italienischen, slowenischen und österreichischen Freimaurer dieser Region treffen einander einmal im Jahr zu einer gemeinsamen rituellen Arbeit. - Foto: Florian Fuchs

Kärnten: Klagenfurt und Villach

Kärnten war in früheren Zeiten vielleicht ein masonischer Spätzünder. Heute ist es jedoch eine Stütze der österreichischen Freimaurerei.
Von Rudi Rabe.

Stand 2018:

Fünf Logen der Großloge von Österreich mit 300 Mitgliedern und drei gemischte Logen des Droit Humain.

18. bis Mitte des 20. Jahrhunderts

Ende des 18. Jahrhunderts: Nur drei Jahre lang gab es in Klagenfurt eine Loge, ab 1783 die ‚Zur wohltätigen Marianna’. Der Name bezieht sich auf die älteste Tochter Kaiserin Maria Theresias, die Erzherzogin Maria Anna; sie lebte damals in Klagenfurt und stimmte dem Logennamen zu. Schon Anfang 1786 musste die Loge als Folge des Freimaurerpatents Josephs II. wieder geschlossen werden.

Dann: Während des ganzen 19. Jahrhunderts masonische Funkstille im habsburgischen Österreich und somit auch im Herzogtum Kärnten. Gegen Ende dieser Zeit beteiligte sich eine Gruppe von Kärntnern an der Grenzloge ‚Zur Verbrüderung’ im westungarischen Ödenburg (heute Sopron).

Der Erste Weltkrieg fegte 1918 die Monarchie hinweg, und die neue Republik Österreich garantierte Vereins- und Versammlungsfreiheit. Doch es dauerte noch mehr als ein Jahrzehnt bis 1931 in Kärnten die Loge ‚Paracelsus’ entstand; sie gehörte zur ‚Großloge von Wien’. Schon drei Jahre später musste sie jedoch als Folge des Dollfuß-Putsches und der Umwandlung der Republik in eine faschistisch-katholische Diktatur ('Austrofaschismus') wieder schließen. Das Regime verbot die Freimaurerei zwar nicht, aber es bedrängte sie politisch und gesellschaftlich.

Es folgte eine zwölfjährige masonische Pause: zuerst während der schwarzen Diktatur und dann ab 1938, als Österreich ein Teil Hitler-Deutschlands wurde, während der braunen Diktatur bis zu deren Zusammenbruch durch den Zweiten Weltkrieg.

Schloss Frauenstein bei St. Veit an der Glan: Organisiert von Carl Ernst Newole arbeitete hier von Juni 1945 bis Oktober 1946 die sofort nach dem Zweiten Weltkrieg reaktivierte Loge 'Paracelsus'. Wie bei vielen Nachkriegslogen folgte dann eine improvisierte Wanderschaft: von Büros über Gasthäuser bis zu Privatwohnungen. Das erste bleibende Heim konnte 1952 bezogen werden. Foto: Wikimedia Commons.

1945: Die Kärntner waren die ersten

Ende April 1945 trennte sich Österreich wieder von Deutschland: Die Zweite Republik wurde ausgerufen. Bei der Neuaufstellung der Freimaurerei war Kärnten neben Wien das zweite Zentrum. Rein zeitlich waren die Kärntner 1945 den Wienern sogar ein paar Tage voraus: Schon am 21. Juni trafen sich sieben Meister der ehemaligen ‚Paracelsus’ auf Schloss Frauenstein zu einer ersten ‚Arbeit unter freiem Himmel’. Dies geschah unter Mithilfe von vier englischen Brüdern: Offiziere der britischen Besatzungsmacht, die in Kärnten von 1945 bis zum österreichischen Staatsvertrag 1955 das Sagen hatte.

Da die Verkehrsverbindung nach Wien monatelang unterbrochen war, bemühten sich die Kärntner über die britischen Brüder auf eigene Faust um eine Anerkennung der englischen Großloge. Das blieb jedoch erfolglos: Die 'United Grand Lodge' untersagte damals jeden masonischen Kontakt mit Brüdern der ehemaligen Feindstaaten. Nicht alle englischen Brüder in Kärnten hielten sich daran.

Die schwierigen frühen Jahre

Wie mühsam nicht nur der Aufbau des Landes sondern auch der Freimaurerei war ist in der Broschüre „Die Verschwörung zum Guten – 50 Jahre ‚Zu den drei Säulen im Süden’“ aus dem Jahr 2003 nachzulesen:

„Das Logenleben war so unmittelbar nach dem Kriege nicht sehr intensiv; zu sehr galten die Sorgen der Ernährung, Kleidung, dem Arbeitsplatz. Auch gab es keinen geeigneten Raum für die rituelle Arbeit; so war man dankbar für das Büro eines Bruders, in dem der Tempel allerdings jedes Mal eingerichtet und wieder abgebaut werden musste – falls überhaupt die erforderlichen sieben Meister anwesend waren, was nicht immer der Fall war. Eines Tages entfiel auch diese Möglichkeit, und man führte ein Stammtischleben, bis es Ende 1950 gelang, in Untermiete einen – wenn auch bescheidenen – Tempel mit immerhin maximal 50 Sitzplätzen und einem Vorraum zu installieren. Der Mietzins betrug 500 Schilling monatlich. Geradezu schlagartig gewannen das Logenleben neue Impulse und die Bauhütte erfreulichen Zuwachs.“

Carl Ernst Newole (1896 bis 1968)

Dies war vielleicht die wichtigste Kärntner Freimaurerpersönlichkeit schon vor dem Zweiten Weltkrieg aber vor allem in den ersten zwei Jahrzehnten danach. Aufgenommen 1922 in die Wiener Loge ‚Sokrates’ war Newole 1931 in Klagenfurt nach seiner Übersiedlung nach Kärnten Mitbegründer der ‚Paracelsus’ und deren stellvertretender Stuhlmeister bis zur politisch bedingten Auflösung der Loge 1934. Und nach dem Krieg war er überhaupt das Mastermind der sofort wiedergegründeten Kärntner Freimaurerei und Stuhlmeister der ‚Paracelsus’. Deren erste rituelle Arbeit auf Schloss Frauenstein gemeinsam mit mehreren britischen Offizieren war ebenso sein Werk wie die weitere Entwicklung.

Newole war damals in Kärnten nicht irgendwer: In den ersten fünfzehn Nachkriegsjahren war er abgesehen von der britischen Besatzungsmacht, die aber bald in den Hintergrund trat und 1955 abzog, wohl der einflussreichste Mann des Bundeslandes. Als Landesamtsdirektor war er nicht nur formal der höchste Landesbeamte, er war auch ein nimmermüder Organisator, Netzwerker und ein politischer Intellektueller, der mehrere Bücher geschrieben hat.

In der Großloge in Wien war Newole stellvertretender Großmeister und bald auch ein leidenschaftlicher Mahner: Er war der Meinung, dass die österreichische Freimaurerei zu sehr nach innen orientiert war und zu wenig nach außen wirkte. Weil – so sagte er in einem Vortrag vor seinen Brüdern: „Freimaurer sein ist kein Vergnügen, sondern eine Plage, vielleicht ein Opfer.“

Andere prominente Mitglieder

Carl Newole war nicht der einzige: In der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts waren überdurchschnittlich viele Exponenten des politischen, kulturellen und auch wirtschaftlichen Establishments Mitglieder Kärntner Logen.

Das Bijou der gegenwärtig jüngsten Kärntner Loge (2015).
Ideelles von Kärnten für Slowenien: Diesen freimaurerischen Tapis hat der Kärntner Künstler Karl Brandstätter für die slowenische Loge 'Dialogus' gestaltet. Da er ein kostbares Kunstwerk ist, wird er nur bei besonderen Anlässen verwendet. Foto: Karl Brandstätter.

Weitere Beispiele: Leopold Wagner (1927 bis 2008), in den 1970igern und 1980igern Landeshauptmann (= Ministerpräsident) des Bundeslandes; dessen Vorgänger Hans Sima war übrigens noch als Landesrat (= Landesminister) die Aufnahme versagt geblieben: vor allem auch durch den Einspruch Carl Newoles. Oder Ernst Willner (1926 bis 1983), Intendant des ORF Kärnten und Initiator des Ingeborg-Bachmann-Preises, einer der wichtigsten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum. Und später Hans Peter Haselsteiner (Jahrgang 1944), bekennender Freimaurer und international tätiger Bauindustrieller.

Schließlich ist auch Bernhard Scheichelbauer (1890 bis 1969) zu nennen: von 1948 bis 1960 Großmeister der Großloge von Österreich. Er hatte einen über seine Zeit hinausreichenden prägenden Einfluss, sorgte er doch damals dafür, dass sich die Großloge der englischen Richtung verpflichtete, also der 'regulären' Freimaurerei, was zu einigen Austritten und der Gründung des Großorients von Österreich führte. Bernhard Scheichelbauer war 1931 in die Klagenfurter Loge 'Paracelsus' aufgenommen worden.

Ab den 1950igern ging es steil aufwärts

Kärnten wurde und blieb ab 1945 eines der Zentren der österreichischen Freimaurerei. Die wiedergegründete ‚Paracelsus’ übersiedelte 1952 mit einem Teil ihrer Brüder nach Villach, die zweitgrößte Kärntner Stadt. 22 Brüder blieben in Klagenfurt und gründeten zeitgleich die Loge ‚Zu den drei Säulen im Süden’. Dieser Logenname bezieht sich auf Kärnten als Schnittpunkt dreier Kulturen: der österreichischen, der slowenischen und der italienischen.

Schnell wuchs die Mitgliederzahl, und es bildeten sich weitere Logen:
1960: Gründung der ‚Enzenberg’, benannt nach dem Kärntner Humanisten und Freimaurer Franz Josef Graf Enzenberg aus dem späten 18. Jahrhundert; Gründungsanliegen: Vertiefung der Beziehungen zu den benachbarten Regionen Friaul, Venetien und Slowenien.
1975: Wiedergründung der ‚Zur Wohltätigen Marianna’; Gründungsanliegen: besondere Ritualpflege und Beschäftigung mit freimaurerischen Themen.
1980: Gründung der ‚Pantha Rei’, benannt nach dem berühmten 'Alles-Fließt-Aphorismus' von Heraklit und Platon; das Gründungsanliegen dieser Loge war die Beschäftigung mit den Naturwissenschaften, und zwar nicht nur intern sondern auch in öffentlichen Veranstaltungen. Ungewöhnlich in Österreich: Mehrere Medien berichteten über die Lichteinbringung.

Alle diese Logen gehören zur ‚Großloge von Österreich’. Sie koordinieren ihre Arbeit in einem Verein der Kärntner ('regulären') Logen.

Kärnten ist auch der Sitz des ‚Rektifizierten Schottischen Ritus’ (RSR) in Österreich.

Entwicklungshilfe im Süden

Ab 1990: Nach der Wende in den ost- und südosteuropäischen Staaten weg vom Kommunismus hat die Kärntner Freimaurerei besonders im angrenzenden Slowenien ganz entscheidend beim masonischen Aufbau mitgewirkt. Sie half ideell und materiell, Logen in Slowenien zu gründen.

Die rituellen Arbeiten fanden am Anfang zweisprachig im Klagenfurter Tempel oder in slowenischen Privatwohnungen statt. Nach der dritten Logengründung wurde schließlich am 16. Oktober 1999 in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana/Laibach das Licht in die Großloge von Slowenien eingebracht: zum ersten Mal in der Geschichte dieses Landes. Neben den Kärntnern beteiligten sich auch mehrere italienische Brüder aus Triest an diesem Aufbauwerk.

Die Entwicklung ging weiter. 2005 konnten die Kärntner gemeinsam mit den Slowenen der Freimaurerei in Sarajevo, der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, auf die Welt helfen.


Geschichte und Gegenwart der Freimaurerei in Kärnten

2015: Ein Vortrag von H.V. in Klagenfurt vor slowenischen Brüdern

Die Zeit vor 1918

Das Licht der Freimaurerei wurde in Kärnten um die Mitte des Jahres 1783 entzündet. Die erste Kärntner Loge trug den Namen „Zur Wohltätigen Marianna“, benannt nach Erzherzogin Maria Anna, die in Klagenfurt lebte, und in deren persönlichem Umfeld sich einige Freimaurer befanden. Die in Klagenfurt beheimatete Loge hatte jedoch nur ein kurzes Leben. Auf Grund des Freimaurerpatents Kaiser Josephs II musste sich die „Wohltätige Marianna“ Anfang 1786 auflösen.

Mitglieder dieser ersten Kärntner Loge waren prominente Vertreter des Wirtschafts- und Geisteslebens, Ärzte, Juristen, Offiziere sowie ein hochrangiger katholischer Priester aus dem Kreis der Kärntner Slowenen. Während der Zeit der Besetzung des Landes durch französische Truppen veranstaltete deren Befehlshaber im Jahre 1809 eine Tafelloge, an der einige ehemalige Kärntner Freimaurer teilnahmen. Es kam jedoch nicht, wie in anderen von Napoleon beherrschten Ländern ̶ wie etwa in Laibach/Ljubljana ̶ zur Gründung oder Wiederbelebung von Logen.

In den darauffolgenden Jahrzehnten ruhte das freimaurerische Leben in Kärnten. Die früheren Angehörigen der Klagenfurter Loge wurden behördlich überwacht. Nach dem Ausgleich mit Ungarn im Jahre 1867 war die Logentätigkeit in der ungarischen Reichshälfte erlaubt. Im österreichischen Teil der Habsburgermonarchie blieb die Freimaurerei bis zum Ende des Vielvölkerstaates im Jahre 1918 verboten. Den ungarischen Grenzlogen, die von österreichischen Freimaurern regelmäßig besucht wurden, gehörten einige Kärntner Brüder an.

Die Erste Republik 1918 bis 1938

Nach Gründung der Republik Österreich im Jahr 1918 dauerte es einige Jahre, bis die Freimaurerei in Kärnten wieder Fuß fasste. Es waren Brüder vor allem aus Wien, die sich in Kärnten niedergelassen hatten, die Anfang der 1930er-Jahre die Gründung einer Loge vorbereiteten. Im Herbst 1931 erfolgte im Logenhaus in Wien die Lichteinbringung in die Loge „Paracelsus“ mit dem Sitz in Klagenfurt. Das rege Logenleben fand jedoch im Zuge der Errichtung eines autoritären Ständeregimes in Österreich ein baldiges Ende. Im März 1934 beschlossen die Kärntner Freimaurer, um sich in ihrer Existenz nicht zu gefährden, die Selbstauflösung der Loge „Paracelsus“.

1945 bis 2000

Wenige Wochen nach Kriegsende, im Juni 1945, beschlossen ehemalige Kärntner Freimaurer die Wiederbegründung ihrer Loge „Paracelsus“ ̶ und zwar als erste österreichische Loge. Da es noch keine Großloge von Österreich gab, wurde die „United Grand Lodge of England“ um Anerkennung und Schutz ersucht. Unterstützung kam in dieser Phase von Offizieren der britischen Besatzungsmacht, die Freimaurer waren.

Die Gründungsversammlung erfolgte im Oktober 1945, die behördliche Genehmigung im Jahr darauf. Die Mitgliederzahl wuchs rasch an, so dass im Jahre 1952 in Klagenfurt eine zweite Loge mit dem Namen „Zu den drei Säulen im Süden“ entstand. Eine Reihe von Brüdern gründete indessen in Villach eine neue Loge und nahmen den Namen „Paracelsus“ dorthin mit.

Im Jahre 1959 erfolgte in Klagenfurt die Gründung der Loge „Enzenberg“, benannt nach einem prominenten Angehörigen der allerersten Kärntner Freimaurerloge. Im Jahr darauf wurde das Logenheim in der Herrengasse bezogen, das heute noch den Kärntner Brüdern zur Verfügung steht. Ein zu dieser Zeit gegründeter Dachverein „Spanheimer“ koordiniert seither die Logenarbeit in Kärnten.

Im Jahre 1975 erfolgte die Gründung einer weiteren Loge, deren Name „Zur Wohltätigen Marianna“ an die Anfangszeit der Freimaurerei in Kärnten erinnerte. Vier Jahre später, im Jahre 1979, entstand als bisher letzte Logengründung unsere Loge „Panta Rhei“, die sich in besonderer Weise mit moderner Geistes- und Naturwissenschaft beschäftigt.

Die Lage nach dem Jahr 2000

Derzeit zählen die fünf Kärntner Freimaurerlogen rund 300 Mitglieder. Kärntner Freimaurer finden sich in verschiedenen Berufsgruppen. Ärzte, Beamte, Journalisten, Künstler, Unternehmer, Lehrer, Wissenschafter, Techniker usw. sind ebenso darunter wie Angehörige beider Kärntner Volksgruppen.

Enge Kontakte bestehen zur Großloge in Wien, in deren Vorstand Kärntner Brüder kontinuierlich mitarbeiten. Nach Wien weist die Kärntner Freimaurerei die meisten Logen unter den Bundesländern auf. Innerhalb der österreichischen Bruderkette haben daher die Kärntner Logen ein nicht geringes Gewicht.

Beachtlich sind die internationalen Beziehungen der Kärntner Freimaurerei. Logenreisen führen die Brüder in viele Länder Europas. Gegenseitige Logenbesuche erweitern ständig den Horizont. Enge Kontakte bestehen traditionell zu den südlichen Nachbarländern. Zur Belebung der Freimaurerei in Slowenien und Kroatien Anfang der 1990er-Jahre und zur Gründung einer slowenischen Großloge haben vor allem die Klagenfurter Logen aktiv beigetragen. Auch der Anstoß zur Gründung einer Loge in Sarajevo ging von Kärnten aus.

Bereichert wurde das Kärntner Logenleben durch die Ansiedelung wichtiger Hochgradsysteme. Seit 1973 ist in Kärnten die Freimaurerei vom York Ritus /Royal Arch vertreten. Im Jahre 1979 etablierte sich auch der Alte und Angenommene Schottische Ritus. In den letzten Jahren wurde in unserem Land der Rektifizierte Schottische Ritus aktiv; 2014 erfolgte die Gründung eines Großpriorates von Österreich mit dem rituellen Sitz in Kärnten.

Unabhängig davon bestehen in Klagenfurt drei gemischte Logen des Droit Humain, zu denen keine offiziellen Verbindungen bestehen.

Die Freimaurerei ist in Kärnten gesellschaftlich allgemein anerkannt, der Zulauf zu den Logen hält kontinuierlich an. In der Öffentlichkeit gibt es kaum Diskussionen über das Thema, kritische Stimmen sind in den letzten Jahren weitgehend verstummt. So gesehen kann die Freimaurerei in Kärnten zu Recht mit Optimismus in die Zukunft blicken.

Fraternitas sine limitibus ≈ Brüderlichkeit ohne Grenzen
Jedes Jahr an einem anderen Ort begegnen sich Freimaurer aus Kärnten, Slowenien und aus der italienischen Region Friaul zu einem dreisprachigen Ritual: 2016 im slowenischen Bled auf der Burg oberhalb des Sees; das erste Treffen war 2003 in Triest.
„Fraternitas sine limitibus“ versteht sich als Mosaikstein des Alpen-Adria-Gedankens, der die drei Regionen schon seit den 1960iger Jahren verbindet. Die Freimaurertreffen waren in der Folge vor allem vom Kärntner Günter Hödl (1941-2005) propagiert worden. Er hatte sich große Verdienste beim Wiederaufbau des Logenwesens in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens erworben (siehe auch: The Bridge Builders). Die rotierenden masonischen Zusammenkünfte seien ein „freimaurerischer Gegenentwurf zu nationalistischen Strömungen in der aktuellen Politik“, so Georg Semler, der Großmeister der ‚Großloge von Österreich’ in Bled.
Foto: Jillian - https://www.flickr.com/photos/22303624@N03/
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Andere Bundesländer

Siehe auch