Logenreden

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Logenreden

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder
Neben dem ritualistischen Eindruck der Arbeit will die Loge durch Belehrung Anleitung zum Nachdenken über gemeinsame Fragen und Gegenstände auf ihre Mitglieder einwirken. Diesem letzteren Mittel dient die Logenrede, die je nach dem Anlaß als Instruktion, Festrede, Zeichnung u. a. m. bezeichnet wird. Der Brauch ist sehr alten Datums.

Vorträge

Die erste bekannte leider aber textlich unbekannte Logenrede hielt Desaguliers am 24. Juni 1721. Ebenso vermerkt Anderson, daß die Sitzung vom 27. Dezember 1721 durch Vorträge einiger alter Masons sehr unterhaltend gemacht wurde. Am 4. Oktober 1723 las nach einer Tagebucheintragung Dr. Stukeley eine Abhandlung über das Amphitheater in Dorchester in der Loge vor und überreichte jedem Br. ein Exemplar.

Die erste gedruckte Logenrede durfte die des Architekten Eduard Oakley gewesen sein, die er am 31. Dezember 1728 in einer Einzelloge zu Carmarthen (Wales) über die Entwicklung der Baukunst hielt. Viel bemerkt wurde auch die Rede des Dr. Martin Clare (11. Dezember 1735), in welcher er der Freimaurerei seiner Zeit den Spiegel vorhielt. Sie war ein eindringlicher Moralkodex für die Logen seiner Zeit.

Öffentliche Publikationen

Die ältesten, der maurerischen Öffentlichkeit zugänglich gemachten deutschen Logenreden sind die von Steinheil, gehalten im Jahre 1742 in der Loge "Zur Einigkeit" in Frankfurt a. M., sowie die von Uriot, vorgetragen am 11. Juni 1742 ebenda . Der "Discours" des Chevalier Ramsay, gehalten 1737 in Paris, war ungewollt von bedeutendem Einfluß auf die Entstehung des freimaurerischen Hochgradwesens.

Materialsammlung

Berühmte Logenreden sind Wielands "Betrachtungen über den Zweck und Geist der Freimaurerei" (Leipzig 1809) die Trauerrede Goethes auf Wieland (1813), die Gedächtnisrede auf Goethe, gehalten vom Kanzler Maller 1832. Schon 1768 sind Sammlungen von Logenreden bekannt. Besonders die deutsche Literatur ist reich an solchen. Eine Materialiensammlung für Logenreden erscheint im Verlage von Alfred Unger, Berlin, unter dem Titel "Concordia".


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