Martinus Scriblerus Club: Unterschied zwischen den Versionen

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enthalten eigentlich nur das erste Buch von einem Werke, welches Pope, Swift und Arbuthnot, die sich unter der Regierung der Königinn Anna zu versammeln pflegten, und sich den '''Scriblerus Club''' nannten, in Gemeinschaft entworfen hatten.  
 
enthalten eigentlich nur das erste Buch von einem Werke, welches Pope, Swift und Arbuthnot, die sich unter der Regierung der Königinn Anna zu versammeln pflegten, und sich den '''Scriblerus Club''' nannten, in Gemeinschaft entworfen hatten.  
  
Ihre Absicht war, den Mißbrauch der Gelehrsamkeit in dem erdichteten Leben eines Pedanten durchzuziehn. Allein die Gesellschaft gieng auseinander, und es wurde nichts aus der Sache. Der Englische Kunstrichter Samuel Johnson urtheilt also davon: "Wenn man von dieser Probe, die wahrscheinlich von Arbuthnot herrührt, einige Züge von Popen abgerechnet, auf das ganze schließen darf, so ist der Verlust deßelben nicht sonderlich zu beklagen; denn die Wahrheiten, die die Verfaßer lächerlich machen, werden so selten verübt, daß man sie nicht kennt; auch ist die Satire blos Gelehrten verständlich. Er schaft sich erst Phantome von Abgeschmacktheit und denn verscheucht er sie; er heilt Krankheiten die nie Jemand hatte. Aus diesem Grunde hat auch das gemeinschaftliche Werk dreier großer Schriftsteller nie die Aufmerksamkeit der Welt sonderlich an sich gezogen; es wrude wenig gelesen, oder vergeßen, wenn es gelesen wurde; weil die Erinnerung an dasselbe Niemanden um ein Haar klüger, beßer oder fröhlicher machte.
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Ihre Absicht war, den Mißbrauch der Gelehrsamkeit in dem erdichteten Leben eines Pedanten durchzuziehn. Allein die Gesellschaft gieng auseinander, und es wurde nichts aus der Sache. Der Englische Kunstrichter Samuel Johnson urtheilt also davon: "Wenn man von dieser Probe, die wahrscheinlich von Arbuthnot herrührt, einige Züge von Popen abgerechnet, auf das ganze schließen darf, so ist der Verlust deßelben nicht sonderlich zu beklagen; denn die Wahrheiten, die die Verfaßer lächerlich machen, werden so selten verübt, daß man sie nicht kennt; auch ist die Satire blos Gelehrten verständlich. Er schaft sich erst Phantome von Abgeschmacktheit und denn verscheucht er sie; er heilt Krankheiten die nie Jemand hatte. Aus diesem Grunde hat auch das gemeinschaftliche Werk dreier großer Schriftsteller nie die Aufmerksamkeit der Welt sonderlich an sich gezogen; es wrude wenig gelesen, oder vergeßen, wenn es gelesen wurde; weil die Erinnerung an dasselbe Niemanden um ein Haar klüger, beßer oder fröhlicher machte. Viel Originelles hat der Entwurf auch nicht; im Ganzen hat es etwas vom Don Quichote, und in einzelnen Theilen ist vieles aus der Geschichte des Mr Oufle nachgeahmt."

Version vom 16. November 2012, 21:56 Uhr

Die Denkwürdigkeiten des Martinus Scriblerus

enthalten eigentlich nur das erste Buch von einem Werke, welches Pope, Swift und Arbuthnot, die sich unter der Regierung der Königinn Anna zu versammeln pflegten, und sich den Scriblerus Club nannten, in Gemeinschaft entworfen hatten.

Ihre Absicht war, den Mißbrauch der Gelehrsamkeit in dem erdichteten Leben eines Pedanten durchzuziehn. Allein die Gesellschaft gieng auseinander, und es wurde nichts aus der Sache. Der Englische Kunstrichter Samuel Johnson urtheilt also davon: "Wenn man von dieser Probe, die wahrscheinlich von Arbuthnot herrührt, einige Züge von Popen abgerechnet, auf das ganze schließen darf, so ist der Verlust deßelben nicht sonderlich zu beklagen; denn die Wahrheiten, die die Verfaßer lächerlich machen, werden so selten verübt, daß man sie nicht kennt; auch ist die Satire blos Gelehrten verständlich. Er schaft sich erst Phantome von Abgeschmacktheit und denn verscheucht er sie; er heilt Krankheiten die nie Jemand hatte. Aus diesem Grunde hat auch das gemeinschaftliche Werk dreier großer Schriftsteller nie die Aufmerksamkeit der Welt sonderlich an sich gezogen; es wrude wenig gelesen, oder vergeßen, wenn es gelesen wurde; weil die Erinnerung an dasselbe Niemanden um ein Haar klüger, beßer oder fröhlicher machte. Viel Originelles hat der Entwurf auch nicht; im Ganzen hat es etwas vom Don Quichote, und in einzelnen Theilen ist vieles aus der Geschichte des Mr Oufle nachgeahmt."