Zeremonienmeisterstab: Unterschied zwischen den Versionen

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Bild: Engl. Stab - Senjor Deacon klein.jpg|England: Senjor Deacon
 
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== Der Zeremonienmeister-Stab der Leipziger Loge [[Minerva]]. ==
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== Der Zeremonienstab der Freimaurerloge Minerva zu den drei Palmen Nr. 7 i.: O.: Leipzig ==
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Zeremonienstäbe müssen nicht einfach schmucklose Besenstiele mit einem oben abschließenden Winkelmaß und Zirkel sein, wie man sie so häufig in den Logen zu sehen bekommt. Ein besonders schönes Beispiel für einen sehr ausdrucksstarken und symbolträchtigen Zeremonienstab, der darüber hinaus auch noch die Geschichte der eigenen Loge erzählt, stellt der Zeremonienstab der Loge Minerva zu den drei Palmen in Leipzig dar, den der Zeremonienmeister der Minerva, Lutz Merker, in unzähligen Stunden handgefertigt hat.
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Seine äußere Form erinnert an eine mittelalterliche ritterliche Lanze – eine geschichtliche Reminiszenz der Minerva an ihre einstige Mitgliedschaft in der Strikten Observanz und die Verbindung der frühen Freimaurerei zu den mittelalterlichen Ritterorden.
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Das obere Ende des Zeremonienstabes wird vom goldenen Helm der griechischen Göttin Minerva gekrönt. Darunter findet sich in schwarzem Untergrund und in umlaufende Metallintarsien eingelegt das Logenmotto der Minerva: „Non Nisi Digno“ – Nur dem Würdigen.
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Eine dreifache durchbrochene gedrechselte Holzwindung weist auf die mystisch-symbolische Zahl 3 hin. In der Holzwindung verläuft senkrecht ein goldenes Metallrohr, in dem sich wiederum ein 1000 Jahre altes Stück Mooreiche, als Hinweis auf das Alter der Freimaurerei, befindet. Darauf sind die drei freimaurerischen Rosen appliziert.
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In der Mitte des Stabes befindet sich der gedrechselte Griff. Er ist dem Griff einer Lanze nachempfunden, der die Hand des sie Führenden schützt. Unter dem Griff beginnt eine dreifache Windung, die sich bis zum verjüngenden Ende des Stabes hinzieht. Auf der Windung ist der Kalender der Minerva angebracht.
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Von ihrer Gründung im Jahre 1741 bis zum Beginn der dunklen Zeit des Nationalsozialismus steht ein für jedes Jahr eingeschlagener goldener Nagel. Für die dunkle Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und der dunklen Zeit während der DDR, in denen die Logen verboten waren, steht ein für jedes dieser Jahre eingeschlagener schwarzer Nagel, gefolgt von weiteren goldenen Nägeln, die seit der Neugründung der Minerva im Jahre 1991 bis zum aktuellen Jahr hinzugefügt wurden. Es ist mittlerweile Tradition, dass - immer zum jährlichen Stiftungsfest der Minerva - der zuletzt aufgenommene Lehrling mit den drei Schlägen des Lehrlings einen weiteren goldenen Nagel in den Kalender des Stabes einschlägt.
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Am unteren Ende mündet der Zeremonienstab in ein gedrechseltes Messingrohr, an dessen Ende sich eine massive Messingkugel befindet, die für eine ausgewogene Balance des schweren Zeremonienstabes sorgt und sicherstellt, dass jeder Bruder mit dem Aufschlagen des Stabes den Ruf zur Arbeit hört.
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Der Ständer zeigt, neben dem Symbol von Winkelmaß und Zirkel, auch das Symbol der Weltbruderkette.
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== Der Zeremonienmeister-Stab von Bruder Lutz Merker. ==
 
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Version vom 27. Mai 2022, 17:57 Uhr

Zeremonienmeisterstab

Als Zeremonienmeister oder (abhängig vom jeweiligen Ritus) Ordner wird in der Freimaurerei das Amt des Logenbeamten bezeichnet, der bei Tempelarbeiten für den formellen Ablauf der Zeremonie verantwortlich ist und dem Meister vom Stuhl assistiert. Er empfängt und prüft die Teilnehmer und führt sie rituell in die Loge ein.

Sein Platz ist entweder am Eingang des Tempels oder etwas versetzt hinter den Aufsehern im Westen, manchmal auch im Osten an der linken Seite in der Nähe des Meisters vom Stuhl.

Neben diesem und den Aufsehern hat nur der Zeremonienmeister das Recht, sich ohne besondere Erlaubnis allein in der Loge zu bewegen und begleitet deshalb die Brüder, die sich von ihren Plätzen entfernen müssen.

Als Zeichen seines Amtes und seiner Würde hat der Zeremonienmeister einen ca mannshohen Stab, aus Holz oder Metall. Eine besondere Gestaltung des Kopfes, zeigt manchmal die Individualität der Loge. Oft sind es Holzstäbe mit einer einfachen Kugel.

In engl. Logen sind die ZM-Stäbe einheitlich vorgeschrieben (1), die Form ist immer gleich, allerdings mal mit einer Sonne oder einem Mond in der Mitte.

Der Zeremonienstab der Freimaurerloge Minerva zu den drei Palmen Nr. 7 i.: O.: Leipzig

Zeremonienstäbe müssen nicht einfach schmucklose Besenstiele mit einem oben abschließenden Winkelmaß und Zirkel sein, wie man sie so häufig in den Logen zu sehen bekommt. Ein besonders schönes Beispiel für einen sehr ausdrucksstarken und symbolträchtigen Zeremonienstab, der darüber hinaus auch noch die Geschichte der eigenen Loge erzählt, stellt der Zeremonienstab der Loge Minerva zu den drei Palmen in Leipzig dar, den der Zeremonienmeister der Minerva, Lutz Merker, in unzähligen Stunden handgefertigt hat.

Seine äußere Form erinnert an eine mittelalterliche ritterliche Lanze – eine geschichtliche Reminiszenz der Minerva an ihre einstige Mitgliedschaft in der Strikten Observanz und die Verbindung der frühen Freimaurerei zu den mittelalterlichen Ritterorden.

Das obere Ende des Zeremonienstabes wird vom goldenen Helm der griechischen Göttin Minerva gekrönt. Darunter findet sich in schwarzem Untergrund und in umlaufende Metallintarsien eingelegt das Logenmotto der Minerva: „Non Nisi Digno“ – Nur dem Würdigen.

Eine dreifache durchbrochene gedrechselte Holzwindung weist auf die mystisch-symbolische Zahl 3 hin. In der Holzwindung verläuft senkrecht ein goldenes Metallrohr, in dem sich wiederum ein 1000 Jahre altes Stück Mooreiche, als Hinweis auf das Alter der Freimaurerei, befindet. Darauf sind die drei freimaurerischen Rosen appliziert.

In der Mitte des Stabes befindet sich der gedrechselte Griff. Er ist dem Griff einer Lanze nachempfunden, der die Hand des sie Führenden schützt. Unter dem Griff beginnt eine dreifache Windung, die sich bis zum verjüngenden Ende des Stabes hinzieht. Auf der Windung ist der Kalender der Minerva angebracht.

Von ihrer Gründung im Jahre 1741 bis zum Beginn der dunklen Zeit des Nationalsozialismus steht ein für jedes Jahr eingeschlagener goldener Nagel. Für die dunkle Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und der dunklen Zeit während der DDR, in denen die Logen verboten waren, steht ein für jedes dieser Jahre eingeschlagener schwarzer Nagel, gefolgt von weiteren goldenen Nägeln, die seit der Neugründung der Minerva im Jahre 1991 bis zum aktuellen Jahr hinzugefügt wurden. Es ist mittlerweile Tradition, dass - immer zum jährlichen Stiftungsfest der Minerva - der zuletzt aufgenommene Lehrling mit den drei Schlägen des Lehrlings einen weiteren goldenen Nagel in den Kalender des Stabes einschlägt. Am unteren Ende mündet der Zeremonienstab in ein gedrechseltes Messingrohr, an dessen Ende sich eine massive Messingkugel befindet, die für eine ausgewogene Balance des schweren Zeremonienstabes sorgt und sicherstellt, dass jeder Bruder mit dem Aufschlagen des Stabes den Ruf zur Arbeit hört.

Der Ständer zeigt, neben dem Symbol von Winkelmaß und Zirkel, auch das Symbol der Weltbruderkette.

Der Zeremonienmeister-Stab von Bruder Lutz Merker.

Siehe auch