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Schriften der freimaurerischen Forschungsvereinigung [[Frederik]] der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland. Chronologisches Verzeichnis sämtlicher Freimaurer-Logen Deutschlands Von 1737 bis 1893, Carl Bröcker, Hamburg'''
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Schriften der freimaurerischen Forschungsvereinigung [[Frederik]] der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland.
 
Chronologisches Verzeichnis sämtlicher Freimaurer-Logen Deutschlands Von 1737 bis 1893
 
Carl Bröcker, Hamburg
 
  
 
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Quelle: Geschichte der Freimaurerei von [[Ferdinand Runkel]] Band 3 - 2. Buch Teil II Feldlogen im 18. Jahrhundert S. 107, 108, 109
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'''Quelle: Geschichte der Freimaurerei von [[Ferdinand Runkel]] Band 3 - 2. Buch Teil II Feldlogen im 18. Jahrhundert S. 107, 108, 109'''
  
 
Eine dritte Loge verdankte dem ehemaligen Landes-Großmeister, Freiherrn von der Goltz, ihre Entstehung. Sie wurde als Armeeloge Nr. 2 am 27. Oktober 1778 bei der Armee in Sachsen unter dem Namen "Zum Wegweiser" errich­tet. Die Bitte um Bestätigung sandte von der Goltz am 31. Oktober 1778 an die große Landesloge nach Berlin ab.
 
Eine dritte Loge verdankte dem ehemaligen Landes-Großmeister, Freiherrn von der Goltz, ihre Entstehung. Sie wurde als Armeeloge Nr. 2 am 27. Oktober 1778 bei der Armee in Sachsen unter dem Namen "Zum Wegweiser" errich­tet. Die Bitte um Bestätigung sandte von der Goltz am 31. Oktober 1778 an die große Landesloge nach Berlin ab.
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Hierauf schlug der nunmehrige Hochwürdige Großmeister den Brüdern vor, ob es nicht gut sein würde, unserer neu errichteten und am heutigen Tage feierlich eingesetzten Loge den Namen
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Hierauf schlug der nunmehrige Hochwürdige Großmeister den Brüdern vor, ob es nicht gut sein würde, unserer neu errichteten und am heutigen Tage feierlich eingesetzten Loge den Namen "Zum Wegweiser".
 
 
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zu geben, ein Name, welcher so einfach er auch sei, dennoch auf unsere gute Sache sehr anpassend wäre, und gleichwie im gemeinen Leben ein Weg­weiser ein sicheres und ordnungsmäßiges Mittel sei, um sich nicht durch etwa ableitende Nebenwege verleiten zu lassen, wohl aber zur Erlangung des sich fürgeserzren Ziels auf dem einigen rechten Wege mit Zuversicht fortzuwandeln, so sei auch die wahre Freimaurerei ein sichtbares Mittel, um in Verbindung mir Weisheit, Schönheit und Stärke, das höchste Ziel der wahren Glückseligkeit zu erlangen. Durch einen abermaligen allgemeinen Beifall wurde auch diese Benennung von allen Brüdern mit Freuden angenommen.
 
zu geben, ein Name, welcher so einfach er auch sei, dennoch auf unsere gute Sache sehr anpassend wäre, und gleichwie im gemeinen Leben ein Weg­weiser ein sicheres und ordnungsmäßiges Mittel sei, um sich nicht durch etwa ableitende Nebenwege verleiten zu lassen, wohl aber zur Erlangung des sich fürgeserzren Ziels auf dem einigen rechten Wege mit Zuversicht fortzuwandeln, so sei auch die wahre Freimaurerei ein sichtbares Mittel, um in Verbindung mir Weisheit, Schönheit und Stärke, das höchste Ziel der wahren Glückseligkeit zu erlangen. Durch einen abermaligen allgemeinen Beifall wurde auch diese Benennung von allen Brüdern mit Freuden angenommen.
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„Die Loge wurde hierauf nach Vorschrift der Gesetze eröffnet, und der Hochwürdige Großmeister ermahnte sämtliche Brüder, bei Erwählung und Annehmung neuer Brüder alle mögliche höchst notwendige Behutsamkeit anzuwenden, da es des Ordens Absicht gemäß sei, nicht sowohl viele, als gute und unbescholtene Brüder zu haben. ... Da auch aller Wahrscheinlichkeit nach die Brüder dieser neu errichreren Loge den Winter über getrennt sein würden, so wat der Hochwürdige Herr Großmeister der Meinung, verschiedene von der Loge zum Wegweiser abhängende Deputations-Arbeiten anzuordnen, und zwar in der Lausnitz unter Direktion des Hochwürdigen Bruders von Wurmb und auch in der Gegend von Wittenberg und Torgau unter Führung des Hochwürdigen Bruders Neander, als welche beide Brüder ihrer Erfahrung wegen dazu geschickt waren und den Winter über in den entfernten Provinzen die Arbeit zu dirigieren haben würden.  
 
„Die Loge wurde hierauf nach Vorschrift der Gesetze eröffnet, und der Hochwürdige Großmeister ermahnte sämtliche Brüder, bei Erwählung und Annehmung neuer Brüder alle mögliche höchst notwendige Behutsamkeit anzuwenden, da es des Ordens Absicht gemäß sei, nicht sowohl viele, als gute und unbescholtene Brüder zu haben. ... Da auch aller Wahrscheinlichkeit nach die Brüder dieser neu errichreren Loge den Winter über getrennt sein würden, so wat der Hochwürdige Herr Großmeister der Meinung, verschiedene von der Loge zum Wegweiser abhängende Deputations-Arbeiten anzuordnen, und zwar in der Lausnitz unter Direktion des Hochwürdigen Bruders von Wurmb und auch in der Gegend von Wittenberg und Torgau unter Führung des Hochwürdigen Bruders Neander, als welche beide Brüder ihrer Erfahrung wegen dazu geschickt waren und den Winter über in den entfernten Provinzen die Arbeit zu dirigieren haben würden.  
  

Aktuelle Version vom 4. Februar 2019, 14:02 Uhr

Zum Wegweiser

Armeeloge Nr.2 genannt "Zum Wegweiser" - Magdeburg

Quelle: Schriften der freimaurerischen Forschungsvereinigung Frederik der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland. Chronologisches Verzeichnis sämtlicher Freimaurer-Logen Deutschlands Von 1737 bis 1893, Carl Bröcker, Hamburg

1778.

27.10. Magdeburg: »Zum Wegweiser«, Armeeloge Nr. II. GL v D. + ? Bröcker S.030

Quelle: Geschichte der Freimaurerei von Ferdinand Runkel Band 3 - 2. Buch Teil II Feldlogen im 18. Jahrhundert S. 107, 108, 109

Eine dritte Loge verdankte dem ehemaligen Landes-Großmeister, Freiherrn von der Goltz, ihre Entstehung. Sie wurde als Armeeloge Nr. 2 am 27. Oktober 1778 bei der Armee in Sachsen unter dem Namen "Zum Wegweiser" errich­tet. Die Bitte um Bestätigung sandte von der Goltz am 31. Oktober 1778 an die große Landesloge nach Berlin ab.

Das Gründungsprotokoll

Das Gründungsprotokoll aus Klein-Sedlitz ist uns erhalten:

„Nachdem der Hochwürdige Bruder Freiherr von der Goltz an dem heutigen Tage die sich unterschriebenen Brüder Freimaurer zusammen berufen, um in Gemeinschaft mit selbigen eine gesetzmäßige Freimaurerloge bei der hier in Sachsen stehenden Armee zu errichten, so eröffnete derselbe zuvör­derst denen versammelten Brüdern, wie er, dem Wunsch verschiedener guter Brüder zufolge, wie auch als ältester Bruder, und ehemalig gewesener Landes-Großmeister, sich nicht nur allein berechtiget, sondern auch verbunden hielte, an der Errichtung einer Loge mit allen Kräften zu arbeiten, um mit denen Brüdern, welche von ihren eigentlichen Logen zurzeit entfernt sein müssen, nicht müßig, sondern in Ausbreitung unserer königlichen Kunst, zur Beförderung unseres erhabenen Zwecks wirksam zu sein. Er trug hierauf sämtlichen Brüdern vor, sich einen Großmeister (Logenmeister) zu wählen, und die allgemeine Wahl fiel auf den Hochwürdigen Bruder von der Goltz selbst, welcher es auch mit brüderlicher Gütigkeit annahm und den Brüdern für das in ihn gesetzte Vertrauen aufrichtigst dankte.

Zum Wegweiser

Hierauf schlug der nunmehrige Hochwürdige Großmeister den Brüdern vor, ob es nicht gut sein würde, unserer neu errichteten und am heutigen Tage feierlich eingesetzten Loge den Namen "Zum Wegweiser".

zu geben, ein Name, welcher so einfach er auch sei, dennoch auf unsere gute Sache sehr anpassend wäre, und gleichwie im gemeinen Leben ein Weg­weiser ein sicheres und ordnungsmäßiges Mittel sei, um sich nicht durch etwa ableitende Nebenwege verleiten zu lassen, wohl aber zur Erlangung des sich fürgeserzren Ziels auf dem einigen rechten Wege mit Zuversicht fortzuwandeln, so sei auch die wahre Freimaurerei ein sichtbares Mittel, um in Verbindung mir Weisheit, Schönheit und Stärke, das höchste Ziel der wahren Glückseligkeit zu erlangen. Durch einen abermaligen allgemeinen Beifall wurde auch diese Benennung von allen Brüdern mit Freuden angenommen.

Der Hochwürdige Großmeister ernannte hierauf zu seinem deputierten Meister den Hochwürdigen Bruder von Wurmb, der es mit Dank annahm."

Die Logenbeamten

Danach wurden die übrigen Beamten ernannt.

„Die Loge wurde hierauf nach Vorschrift der Gesetze eröffnet, und der Hochwürdige Großmeister ermahnte sämtliche Brüder, bei Erwählung und Annehmung neuer Brüder alle mögliche höchst notwendige Behutsamkeit anzuwenden, da es des Ordens Absicht gemäß sei, nicht sowohl viele, als gute und unbescholtene Brüder zu haben. ... Da auch aller Wahrscheinlichkeit nach die Brüder dieser neu errichreren Loge den Winter über getrennt sein würden, so wat der Hochwürdige Herr Großmeister der Meinung, verschiedene von der Loge zum Wegweiser abhängende Deputations-Arbeiten anzuordnen, und zwar in der Lausnitz unter Direktion des Hochwürdigen Bruders von Wurmb und auch in der Gegend von Wittenberg und Torgau unter Führung des Hochwürdigen Bruders Neander, als welche beide Brüder ihrer Erfahrung wegen dazu geschickt waren und den Winter über in den entfernten Provinzen die Arbeit zu dirigieren haben würden.

Das Fragebuch

Auch erklärte sich der Hochwürdige Großmeister, daß, da er im Felde die Akten nicht mit sich führen könne noch dürfe, er sich zwar an die Hochwürdige Große Landesloge wenden wolle, da­mit ihm die Akten überschickt würden, sodann würde auch jeder der Brüder Beamten in diesem Winter darauf bedacht sein, das in sein Amt Einschlagende aus den Akten wie auch das Fragebuch auswendig zu lernen. Sämtliche Brüder wurden ersucht, von den Brüdern, mit welchen sie bei einem Regiment ständen, eine namentliche Liste an den Bruder Sekretär einzugeben, welcher daraus ein Ganzes formieren, und solche auch dem Bruder Schatzmeister mitteilen soll. Darauf erfolgte die Armensammlung und der Schluß der Loge.

Über den Fortgang der Arbeiten sind wir nur unvollkommen unterichtet. Nachdem die Große Landesloge am 19. November die Brüder zu der Grün­dung beglückwünscht und sowohl zwei Logenbücher wie auch zwei Fragebücher des Lehrlingsgrades übersandt hatte, wurde die erste Arbeit am 7. Dezember in Magdeburg unter Leitung Neanders abgehalten. Die zweite Arbeit leitete von der Goltz am 1. Januar 1779 in Dresden, worüber sich ein Bericht vom 27. März in den Akten findet. Das beigefügte Mitgliederverzeichnis weist sechsunddreißig und zwei dienende Brüder auf. Wann die Feldloge ihre Arbeiten einstellte, ist aus den Akten nicht ersichtlich.