Zur aufgehenden Sonne (Sonneberg)

Aus Freimaurer-Wiki
Version vom 8. September 2017, 07:25 Uhr von Urbantactics (Diskussion | Beiträge) (Vormals leeren Artikel mit Inhalt gefüllt)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Johannisloge:

"Zur aufgehenden Sonne"

Orient: Sonneberg
Matr.-Nr.: VGL/GL 559a/168
Gründungsdatum: 1904
Großloge: GLL

Zur aufgehenden Sonne (Sonneberg)

Gegründet 1904, Matrikel Nr. 168 GLLFMvD, 559a VGL

Quelle: Webseite der Loge

Das Logenhaus Bismarckstrasse 33 diente den Schwestern und Brüdern der am 9. Oktober 1904 gegründeten Johannisloge "Zur aufgehenden Sonne" als Heimstatt und hat bis zur Zwangsenteignung durch die Nationalsozialisten im Jahre 1935 viele gesellschaftliche Höhepunkte, aber auch Krieg, Leid und Entbehrungen erlebt.

Die Grundsteinlegung erfolgte zum 8. Stiftungsfest der Loge am 6. Oktober 1912. Die festliche Weihe des fertiggestellten Hauses fand anläßlich des 9. Stiftungsfestes am 5. Oktober 1913 statt.

Am 11. Juni 1925 wurde die von der Firma W. Sauer, Frankfurt/Oder gebaute Orgel eingeweiht. Nach der Enteignung des Hauses durch die Nationalsozialisten wurde das aus 8 Stimmen und 7 Spielhilfen, zwei Manualen und einem Pedal bestehende Instrument in das Sonneberger Rathaus verbracht.

Nach der Rückübertragung an die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland (GLLFvD) konnte nach umfassenden Renovierungen das Haus am 6. Oktober 2001 offiziell seiner Bestimmung übergeben werden. Es wird unter seinem Dach künftig Einrichtungen der Heilpädagogischen Kinder- und Jugendhilfe (HKJ) und Arbeitsräume der wieder zu errichtenden Sonneberger Johannisloge "Zur aufgehenden Sonne" beherbergen.

Toleranz und Humanität sind Eckpfeiler freimaurerischer Arbeit. Die Brüder der Johannisloge waren sich Ihrer sozialen Verpflichtung bewusst. Sie schufen nach und nach 3 Wohltätigkeits-Stiftungen. Allein die Stiftung für ein Mädchenheim hatte bereits am 31.12.1917 ein Stiftungsvermögen von 16.547,28 RM. Auch die später aus Schenkungen von Brüdern hervorgegangene Philip-Potratz-Stiftung und die Josef-Leven-Stiftung verfügten über beträchtliche Vermögen, die zum Wohle bedürftiger Sonneberger eingesetzt werden konnten. Auch diese Einrichtungen wurden Opfer nationalsozialistischer Raubzüge.

Die Reaktivierungsbemühungen sind in die Zukunft gerichtet. Tochterlogen der GLLFvD aus Rudolstadt, Gera, Köln und Nürnberg wollen helfen, freimaurerisches Ideengut nach Sonneberg zurückzubringen.

Quelle: http://www.freimaurerorden.de/index.php/der-orden/25-logen/logen/178-zur-aufgehenden-sonne

In der Spielzeugstadt Sonneberg am Südhang des Thüringer Waldes hat die Freimaurerei eine alte Tradition. Erste Hinweise reichen bis 1844 zurück. Zu dieser Zeit mussten in Sonneberg beheimatete Freimaurer bis nach Meiningen reisen, um in der dortigen Loge mit Brüdern zusammenzukommen.

Es dauerte bis 1881, als im Hotel "Zum goldenen Löwen" in Sonneberg ein sogenanntes freimaurerisches Kränzchen - so nannte man in jener Zeit eine Vereinigung, in der sich Freimaurer am Ort einer angestrebten Logen-Gründung zusammentaten - entstand. Dreizehn Sonneberger Bürger kamen zunächst im genannten Hotel, später im sogenannten Herrenzimmer des Gesellschaftshauses Erholung zusammen. Man fand im geografisch zu damaliger Zeit einigermaßen günstig erreichbaren Coburg und der dortigen Loge gute Verbündete im Streben nach freimaurerischem Wirken.

Schon 1883 gab sich das Sonneberger Kränzchen den Namen "Zur aufgehenden Sonne". Die Gründung einer rechtmäßigen Loge war schon sehr früh in den Überlegungen des Kränzchens aufgekommen. Auch der Wunsch des Einzugs in ein eigenes Logenhaus stand bald im Mittelpunkt der Aktivitäten. In einem Baufond wurden bereits von 1890 an Spenden für den Erwerb einer Immobile gesammelt.

1904 wurde aus dem langjährigen Kränzchen die reguläre Johannisloge "Zur aufgehenden Sonne" unter der Aufsicht der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland - GLLFvD. 32 Sonneberger Mitglieder fungierten als Stifter der neuen Loge.

Von 1910 an beschäftigte sich die Bruderschaft der Loge energisch mit Bauplänen und dem Erwerb eines Grundstücks, um darauf das Logenhaus bauen zu können. In all den Jahren war unentwegt gesammelt und gespart worden, um dem Ziel näher zu kommen.

Am 5. Oktober 1913 war es endlich soweit. 97 Brüder aus nah und fern nahmen an der festlichen Weihe des Hauses in der Bismarckstraße 33 teil. Es folgten rd. 20 Jahre glücklicher Arbeit mit vielen, in den erhalten gebliebenen Chroniken vermerkten wohltätigen Leistungen in und für Sonneberg. Im Laufe der Jahre waren zwei besondere Stiftungen entstanden, die trotz der Verluste der Inflation im Gefolge des I. Weltkrieges bis 1935 viel Gutes bewirken konnten.

Am 11 Juni 1925 - die Loge hatte inzwischen 77 Mitglieder - wurde die neue Orgel, gebaut von der Firma Sauer in Frankfurt/Oder, im Logenhaus feierlich eingeweiht. Das Instrument existiert noch heute und befindet sich im Sonneberger Rathaus.

Mit der 1935 zwangsweise in Deutschland verfügten Auflösung der Logen verlosch auch in Sonneberg das freimaurerische Licht. Für Diktaturen jedweder Färbung ist Toleranzdenken gegenüber jedem Menschen, unabhängig von Herkunft, Bildung, Rasse, Religion und politischer Auffassung ein inakzeptables Verhalten.

Deshalb dauerte es bis 1990, um in der Kreisstadt Sonneberg wieder freimaurerischen Idealen zum Leben zu verhelfen. Seit 1991 gibt es einen freimaurerischen Verein mit dem Traditionsnamen "Zur aufgehenden Sonne" und dem Ziel, in Sonneberg die Johannisloge "Zur aufgehenden Sonne" zu reaktivieren.

Mit der Rückübertragung des zwangsenteigneten Hauses und der inzwischen erfolgten Renovierung sind gute Voraussetzungen für einen solchen Schritt geschaffen worden. Und 2004 wären es genau 100 Jahre seit der Gründung der Loge; ein erstrebenswerter Anlass zum tatkräftigen Neu-Beginn. Erste Aufnahmen Sonneberger Herren sind bereits erfolgt. Die Reaktivierung ist am 24. und 25. Juni 2006 feierlich durchgeführt worden.

Siehe auch

Links