Samuel Hartlib

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Hartlib, Samuel

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932), dort unter "Antilia".


Der aus Elbing stammende deutsche Kaufmann Samuel Hartlib, der vor 1628 nach England gekommen war, ging mit dem Plan um, eine humanitäre Gesellschaft zu gründen, wobei ihm die Pansophie des Comenius vorschwebte. Ein Plan einer pansophischen Gesellschaft von Gelehrten, den Hartlib verfaßte, lag dem englischen Parlament vor. Hartlib rechnete so sicher mit der staatlichen Unterstützung, daß er Comenius veranlaßte, nach London zu kommen. Comenius hielt sich deswegen von 1641 bis 1642 dort auf, reiste aber nach Schweden ab, als die Verhandlungen an einem toten Punkt angelangt waren. Hartlib betrieb jedoch den Gedanken weiter. 1660 schreibt er allerdings an Dr. Worthington: "Wir pflegten die wünschenswerte Gesellschaft Antilia und zuweilen Makaria zu nennen. Aber Namen und Sache sind so gut wie verschwunden." In einem weiteren Brief gibt Hartlib an, seine Gesellschaft sei eine Nachahmung einer früheren, in Deutschland tätigen aber durch den 30jährigen Krieg zerstörten Gelehrtengesellschaft in Nürnberg (?) gewesen.

Hartlib nahm dann an dem sogenannten "unsichtbaren Kollegium" (Invisible College) teil, das von einem Deutschen, Theodor Haak, in Oxford gegründet wurde und aus dem die wissenschaftliche Gesellschaft "Royal Society" (s. d.) hervorging. Mitglieder dieses Kreises standen nachweisbar zur Freimaurerei in Beziehung, so Elias Ashmole und Robert Samber, die Freimaurer waren. Wenn also auch die Antilia in England selbst nicht bestanden hat, so steht doch ziemlich fest, daß die humanitären pansophischen Gedanken dieses Kreises um Hartlib auf den geistigen Inhalt der spekulativen Logen nicht ohne Einfluß geblieben sind.