Naumann-Lieder: Unterschied zwischen den Versionen

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==14 Liedtexte von Kapellmeister Naumann, 1775-1788==
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==8 Liedtexte von Kapellmeister Naumann, 1775-1788==
 
Ausarbeitung von [[Roland Müller]]
 
Ausarbeitung von [[Roland Müller]]
  
  
 
[[Johann Gottlieb Naumann]], Kapellmeister in [[Dresden]], hat nicht nur zu vielen freimaurerischen Gedichten Melodien komponiert, sondern auch eigene Texte verfasst.
 
[[Johann Gottlieb Naumann]], Kapellmeister in [[Dresden]], hat nicht nur zu vielen freimaurerischen Gedichten Melodien komponiert, sondern auch eigene Texte verfasst.
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Ob er alle Lieder, die er ''nicht'' aus früheren Gesangbücher übernommen hat, selber geschrieben habt, bleibt eine offene Frage.
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Eine exzellente Website:<br/>
 
Eine exzellente Website:<br/>
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drei von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen, 1772.
 
drei von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen, 1772.
  
Von Naumann selbst stammen offenbar:
+
''Von Naumann selbst stammen offenbar'':
Die erlaubte Fröhlichkeit
 
Die Freude
 
 
An die Schönen
 
An die Schönen
 
Nach der Aufnahme eines neuen Bruders
 
Nach der Aufnahme eines neuen Bruders
</poem>
 
 
 
 
===Die erlaubte Fröhlichkeit===
 
<poem>
 
 
Auch in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 1810 und 1819, 286-287,
 
u. d. T.: „Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2 S. 228 [Nr. 91]“
 
Lieder für Freymaurer. 1809, 173.
 
 
 
Einer.
 
Wir sind zur Fröhlichkeit gebohren,
 
Und alle Stunden sind verlohren,
 
Worin man sich nicht fröhlich [1801 und 1809: Freude] macht;
 
Laßt andre nur sich Sorgen machen,
 
Wir wollen ihrer Schwermuth lachen,
 
So wie man jeder Thorheit lacht.
 
 
Alle.
 
Vortrefflich, recht und wohl gedacht!
 
 
Einer.
 
Das Leben soll uns nur vergnügen;
 
Wer weiß, was uns des Himmels Fügen
 
In böser [1801 und1809: ferner] Zukunft zugedacht?
 
Man sieht die Jahre schnell verfließen;
 
Doch, sie in Freuden zu genießen,
 
Das steht allein in unsrer Macht.
 
[1801 und 1809: drum laßt sie weise uns genießen,
 
das, Brüder, steht in unsrer Macht.]
 
 
Alle.
 
Vortrefflich, recht und wohl gedacht!
 
 
Einer.
 
Verrauschen endlich mit den Jahren [1801 und 1809: mit dem Leben,]
 
Die Freuden, die wir jetzt erfahren [1801 und 1809: die uns jetzt umschweben],
 
Droht uns des Todes lange Nacht:
 
[1801 und 1809: winkt uns des Todes stille Nacht]
 
So bleibt uns doch der Trost zurücke,
 
Daß wir die theuren [1809 und 1810: schönsten] Augenblicke
 
Gut, das heißt: fröhlich zugebracht.
 
[1801 und 1809: Ohn' allen Vorwurf zugebracht.]
 
  
Alle.
+
Manche Lieder sind auch aufgenommen worden in:
Vortrefflich, recht und wohl gedacht!
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801.
 +
Die Quellenangabe lautet jeweils:
 +
Mel. S. Naumanns Freim. Lied
  
Einer.
 
Drum, Brüder, auf! genießt der Zeiten!
 
Trinkt bey erlaubten Fröhlichkeiten,
 
So lang in uns die Freude lacht!
 
Vereinigt mit mir Hand und Lieder,
 
Und trinkt: Aufs Wohl von euch, ihr Brüder,
 
Sey dieser Becher ausgebracht!
 
[1801 und 1809: auf aller Wohl, geliebte Brüder,
 
sey dieses Glas [1809: Feu’r] jetzt ausgebracht!]
 
  
Alle.
 
Vortrefflich, recht und wohl gedacht!
 
 
</poem>
 
</poem>
  
  
  
===Die Freude===
 
<poem>
 
 
Auch in:
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. 1776, 154-155, No. LIII;
 
ohne Titel, mit dem Kürzel Pr.
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer,1784, 54,
 
u. d. T.: „Werth der Maurerey“
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 107
 
u. d. T.: „Mel. S. Kophenh. Liederb. Bd. 1 S. 154.“
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1819, 107
 
u. d. T.: „Mel. S. Zweite Sammlung von Melodien, Nr. 140.“
 
 
 
Freunde! schmecket mit Entzücken
 
Freuden, die nur uns beglücken:
 
Hier, wo uns kein Zwang gebeut,
 
Blüht das Glück der goldnen Zeit.
 
Laßt die Thoren immer schmählen:
 
Unsre Werke zu verheelen
 
Heißt uns [1776: heischen] Klugheit, Zeit und Pflicht,
 
Eigensinn und Dünkel nicht.
 
 
Wollt ihr, wißbegierge Schönen,
 
Unsre edlen Werke höhnen?
 
Wißt, daß uns der beste Kuß
 
Nur verschwiegner machen muß.
 
Tiefgelehrte Weise, lernet,
 
Hier von [1801: daß] eitlem Stolz entfernet,
 
Daß hier ohne Künstelei
 
[1784 und 1801: Ohne Schmuck und Künsteley]
 
Ächter [1801: hier der] Weisheit Schule sey.
 
 
Götter, Könige der Erden,
 
Euers Schutzes werth zu werden,
 
Weiht euch Ehrfurcht, Liebe, Treu,
 
Stets die wahre Maurerey.
 
Laß auf uns dein sanft Gefieder,
 
Holder Gott der Freuden! nieder;
 
Führ uns, bei der stillsten Ruh
 
Lauter reine Wollust zu.
 
 
Tugend, du, der Zweck des Weisen,
 
Lust der Jugend, Trost der [1776: des] Greisen,
 
Komm herab in unsre Brust,
 
Füll sie ganz mit deiner Lust!
 
Dir nur tönen unsre Lieder:
 
Wünsche, die vereinte Brüder
 
Für das Glück des Ordens weihn,
 
Müssen dir geheiligt seyn.
 
</poem>
 
  
 +
===An die Schönen===
 +
Euch, Schönen, grüßet unser Lied
  
 
===An die Schönen===
 
 
siehe:<br/>
 
siehe:<br/>
Neun frühe Schwesternlieder
+
[[Neun_frühe_Schwesternlieder,_1749-1780 |13 frühe Schwesternlieder]]
 
 
 
 
  
 
===Nach der Aufnahme eines neuen Bruders===
 
===Nach der Aufnahme eines neuen Bruders===
 
<poem>
 
<poem>
 
Auch in:
 
Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1884, 120-121;
+
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 120-121;
 
u. d. T.: „Lied nach der Aufnahme eines neuen Bruders“
 
u. d. T.: „Lied nach der Aufnahme eines neuen Bruders“
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801 und 1819, 245-246,
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801 und 1819, 245-246,
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817, 74-75
  
  
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Der neu Aufgenommene.
 
Der neu Aufgenommene.
[1801:Ein Bruder.]
+
[1801: Ein Bruder.]
 
Nein! sichtbar soll sie seyn.
 
Nein! sichtbar soll sie seyn.
  
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Und fürchtet falsche Lehren;
 
Und fürchtet falsche Lehren;
 
Es scheut kein Christ aus Furcht das Licht,
 
Es scheut kein Christ aus Furcht das Licht,
Läßt ein [1801: läßt sein] Bekenntniß hören.
+
Läßt ein [1801 und 1817: läßt sein] Bekenntniß hören.
 
Sprich aber, Bruder, sagten wir
 
Sprich aber, Bruder, sagten wir
 
Das, was du glauben sollest, dir?
 
Das, was du glauben sollest, dir?
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Vielleicht einst fürchten müßte.
 
Vielleicht einst fürchten müßte.
 
Was aber, Bruder, sagten wir,
 
Was aber, Bruder, sagten wir,
Sprich frey, von unserm Fürsten [König] dir?
+
Sprich frey, von unserm Fürsten [1801 und 1817: König] dir?
  
 
Der neu Aufgenommene.
 
Der neu Aufgenommene.
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Denn ohne dies, das sagen wir,
 
Denn ohne dies, das sagen wir,
 
Sind wir nicht Brüder mehr von dir.
 
Sind wir nicht Brüder mehr von dir.
[1801: denn ohne Tugend, sag' es mir,
+
[1801 und 1817: denn ohne Tugend, sag' es mir,
 
was wäre wohl der Orden dir?]
 
was wäre wohl der Orden dir?]
  
 
Der neu Aufgenommene.
 
Der neu Aufgenommene.
 
Ich wills als Maurer seyn.
 
Ich wills als Maurer seyn.
[1801: Ein Bruder.
+
[1801 und 1817: Ein Bruder.
 
Ich bin dem Orden treu.]
 
Ich bin dem Orden treu.]
  
 
Die Brüder.
 
Die Brüder.
 
Du sollsts als Maurer seyn.
 
Du sollsts als Maurer seyn.
 +
 
</poem>
 
</poem>
 
 
  
 
==Vierzig Freymäurerlieder, 1782==
 
==Vierzig Freymäurerlieder, 1782==
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Vierzig Freymäurerlieder. In Musik gesetzt von Herrn Kapellmeister [Johann Gottlieb] Naumann zu Dresden. Zum Gebrauch der deutschen und französischen Tafellogen.
 
Vierzig Freymäurerlieder. In Musik gesetzt von Herrn Kapellmeister [Johann Gottlieb] Naumann zu Dresden. Zum Gebrauch der deutschen und französischen Tafellogen.
 
Berlin, bey Christian Friedrich Himburg 1782.
 
Berlin, bey Christian Friedrich Himburg 1782.
 +
 +
Im „Allgemeinen Handbuch der Freimaurerei“ (1900, 618) steht, diese Sammlung sei ''1784'' von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen herausgegeben worden.
  
 
Enthält im Hauptteil
 
Enthält im Hauptteil
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Beym Eintritt in die Loge (ohne Text)
 
Beym Eintritt in die Loge (ohne Text)
Die Harmonie („Maurer hört den Klang der Lieder“)
+
''Die Harmonie („Maurer hört den Klang der Lieder“)''
 
Die Kette (ohne Text)
 
Die Kette (ohne Text)
  
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===Die Harmonie===
 
===Die Harmonie===
 
<poem>
 
<poem>
 +
 +
Kornél Magyas (2008) datiert die Komposition auf 1777/78,
 +
siehe:
 +
http://www.mvmm.org/c/docs/div18/naum106.html
 +
Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen hat den Text aus dem Schwedischen ins Deutsche übersetzt.
 +
  
 
Auch in:
 
Auch in:
 +
 +
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodien, in Zwey Büchern. Zweyter Band. Kopenhagen, Verlegts Christian Gottlob Proft, 1785, 258-261,
 +
LXXXI. Tonkunst
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 178
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 178
 
u. d. T.: „Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2 S.287. [Nr. 114]“
 
u. d. T.: „Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2 S.287. [Nr. 114]“
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 131,
 +
 +
ferner in:
 +
Friedrich Erk: Gesangbuch für Freimaurer, 2. Aufl. 1853, 110; 12. Aufl. 1909, 149-150
 +
u. d. T.: Schlußlied in der Kette
  
 
Maurer, hört den Klang der Lieder;
 
Maurer, hört den Klang der Lieder;
Zeile 273: Zeile 185:
 
Maurerpflicht u. Menschlichkeit!.
 
Maurerpflicht u. Menschlichkeit!.
 
</poem>
 
</poem>
 
 
  
 
==Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen, 1782==
 
==Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen, 1782==
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In
 
In
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen, 1782, finden sich 4 Lieder von Neumann:
+
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen, 1782, finden sich 3 Lieder von Neumann:
Weihgesang
+
''Weihgesang''
Bey einer Grundlegung
+
''Forschen des Maurers''
Forschen des Maurers
+
''Tafelgesang''
Tafelgesang
 
 
</poem>
 
</poem>
  
Zeile 292: Zeile 201:
 
<poem>
 
<poem>
  
Auch - leicht verändert und ohne die 5. Strophe - in:
+
''Zuerst in:''
 +
Johann Adam Wels hinterlassene Schriften. Wien, bey Anton Gassler 1786, Erstes Bändchen, 114-116,
 +
unter dem Titel: Festgesang am St. Johannistage
 +
Johann Adam Wels lebte von 1748-1785; das Gedicht datiert von 1773
 +
 
 +
''Auch - leicht verändert und ohne die 5. Strophe - in'':
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 74-75
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 74-75
Auch - stärker verändert und ohne die 3. Strophe - in:
+
Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 168-169,
 +
unter dem Titel: Festgesang (ohne die 5. Strophe
 +
 
 +
''Auch - stärker verändert und ohne die 3. Strophe - in:''
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 149,
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 149,
 
u. d. T. „Mel S. Dresdner Gesänge für Maurer, S. 6.“
 
u. d. T. „Mel S. Dresdner Gesänge für Maurer, S. 6.“
 +
Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 230-231
 +
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 131-132 (ohne die 3. Strophe; mit Chor)
 +
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 57-58 (ohne Chor)
  
  
Zeile 312: Zeile 232:
 
Fühlt ihr der Mutter Ankunft wieder?
 
Fühlt ihr der Mutter Ankunft wieder?
 
Fühlt ihr den Geist, den sie euch gab?
 
Fühlt ihr den Geist, den sie euch gab?
sie steigt zu euch herab.
+
sie steigt zu euch [1804, 1809: uns] herab.
  
 
Chor.
 
Chor.
 
Sie steigt zu uns herab.
 
Sie steigt zu uns herab.
  
Im Tempel schallt ihr Festgeboth.
+
Im Tempel schallt ihr [1809: das] Festgeboth.
 
Am heilgen Altar, den ihr hütet,
 
Am heilgen Altar, den ihr hütet,
Der hohes Glück den Treuen bietet,
+
Der hohes Glück den [1809: dem] Treuen bietet,
 
Verbrechern Gottes Donner droht;
 
Verbrechern Gottes Donner droht;
 
Hört Maurer, ihr Geboth!
 
Hört Maurer, ihr Geboth!
 +
 +
[1787:
 +
Laut schalt ihr festliches Geboth
 +
Vom heilgen Altar, den ihr hütet,
 +
Wo Treu die Hand der Weisheit bietet
 +
Und Reue den Verräthern droht.
 +
Hört, Maurer, ihr Geboth.]
  
 
Chor.
 
Chor.
Zeile 330: Zeile 257:
 
Der Tugend hohe Bahn zu wandeln,
 
Der Tugend hohe Bahn zu wandeln,
 
Zu werden Priester der Natur!
 
Zu werden Priester der Natur!
Erneuert euren Schwur!
+
Erneuert euren Schwur! [1787: den Weihungsschwur.]
  
 
Chor.
 
Chor.
 
Erneut sey unser Schwur.
 
Erneut sey unser Schwur.
 +
[1804: Erneuert euern Schwur!]
  
 
Sieh, Gott! vom Morgenstern zu Dir
 
Sieh, Gott! vom Morgenstern zu Dir
Zeile 344: Zeile 272:
 
Sieh, Gott, Dir schwören wir.
 
Sieh, Gott, Dir schwören wir.
  
[1801: Sieh, Gott, des wachen Geist’s
+
[1801, 1804, 1809:
 +
Sieh, Gott, des wachen Geist’s
 
zu dir gerichtetes erhab’nes Streben!
 
zu dir gerichtetes erhab’nes Streben!
 
sieh unser dir geweihtes Leben!
 
sieh unser dir geweihtes Leben!
 
dir heiligts ganz der Maurer hier,
 
dir heiligts ganz der Maurer hier,
 
und schwöret redlich dir.]
 
und schwöret redlich dir.]
 
  
 
Nun auf zum goldnen Werkgeräth!
 
Nun auf zum goldnen Werkgeräth!
Zeile 356: Zeile 284:
 
Und segnet, wenn ihr treu besteht,
 
Und segnet, wenn ihr treu besteht,
 
Arbeiter und Geräth.
 
Arbeiter und Geräth.
 +
 +
[1787:
 +
Nun auf, ergreift das Werkgeräth,
 +
Führt es mit Klugheit, braucht’s mit Stärke,
 +
Der Himmel zählt die guten Werke
 +
Und segnet Arbeit und Geräthe
 +
Dem Fleiße früh und spät.]
  
 
Chor.
 
Chor.
 
Auf! Muthig zum Geräth!
 
Auf! Muthig zum Geräth!
  
[1801: Nun auf! ergreift das Werkgeräth,
+
[1801, 1804, 1809:
 +
Nun auf! ergreift das Werkgeräth,
 
und bauet an dem großen Werke
 
und bauet an dem großen Werke
 
durch Schönheit, Weisheit,  und durch Stärke,
 
durch Schönheit, Weisheit,  und durch Stärke,
 
damit, wenn alles untergeht,
 
damit, wenn alles untergeht,
doch euer Bau besteht.]
+
doch euer Bau (1809: Werk) besteht.]
  
 
Hoch hängt der Kranz: tief ist die Nacht.
 
Hoch hängt der Kranz: tief ist die Nacht.
 
Hinan! Hindurch die Heldenreise!
 
Hinan! Hindurch die Heldenreise!
 
Seyd, Maurerjünger, kühn und weise!
 
Seyd, Maurerjünger, kühn und weise!
 +
[1787: Auf schickt euch an zur Heldenreise,
 +
Seyd auch im dunkeln kühn und weise,]
 
In Osten glänzt es schon mit Macht.
 
In Osten glänzt es schon mit Macht.
 
Hinauf! Bald ists vollbracht!
 
Hinauf! Bald ists vollbracht!
Zeile 375: Zeile 313:
 
Heil uns! bald ists vollbracht.
 
Heil uns! bald ists vollbracht.
  
[1801: Steil ist der Pfad, tief ist die Nacht! –
+
[1801, 1804, 1809:
 +
Steil ist der Pfad, tief ist die Nacht! –
 
Hinan! hindurch die Heldenreise!
 
Hinan! hindurch die Heldenreise!
 
Seyd, Maurer, standhaft, kühn und weise,
 
Seyd, Maurer, standhaft, kühn und weise,
 
und traut der weisheitsvollen Macht,
 
und traut der weisheitsvollen Macht,
 
die euer Werk bewacht!]
 
die euer Werk bewacht!]
</poem>
 
 
 
  
===Bey einer Grundlegung===
 
<poem>
 
  
Auch in:
 
Allgemeines Gesangbuch für Freimaurer, 1784, 105,
 
u. d. T.: „Bey der Gründung einer Loge“
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 203-204,
 
u. d. T.: „Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2  S. 72.“
 
  
 +
'''Bey einer Grundlegung'''
  
 
Preis sey mein Lied, mein Wunsch Gebet!
 
Preis sey mein Lied, mein Wunsch Gebet!
Ergieß dich, Seel’, in Dank!
+
siehe: [[Lobgesang bei einer Grundlegung]]
Er, welcher hoch auf Wolken geht,
+
''Version II (1782)''
Hört, unsern Lobgesang.
 
  
Chor.
 
Er, welcher hoch auf Wolken geht,
 
hört unsern Lobgesang.
 
 
Heil! Heil dem neuen Heiligthum,
 
Das hier voll Majestät
 
Uns ein geweihtes Heiligthum [1784 und 1801: Eigenthum],
 
Auf festen Säulen steht!
 
 
Chor.
 
Heil! Heil dem neuen HeiligthumI
 
In seiner Majestät!
 
 
Zurück von diesem heilgen Pfad!
 
Wer unrein ist, zurück!
 
Es schrecke den, der frevelnd naht,
 
Des Cherubs Flammenblick!
 
 
Chor.
 
Zurück von uns, wer frevelnd naht!
 
Wer unrein ist, zurück!
 
 
Wer aber hier am Weihaltar
 
Der Tugend Treue schwur,
 
Ein Felsen steh er in Gefahr!
 
Er sey, was er uns schwur!
 
 
Chor.
 
Den lockt nicht Lust, schreckt nicht Gefahr,
 
Wer hier der Tugend schwur.
 
 
Licht zeichne segnend unsre Bahn!
 
Verhüll uns schützend, Nacht!
 
Recht, Unschuld, Tugend, steigt hinan!
 
Erfleht uns Heil, nicht Macht!
 
 
Chor.
 
Licht, zeichne segnend unsre Bahn!
 
Verhüll uns schützend, Nacht!
 
 
Singt unserm großen Meister Dank!
 
Vereinigt euch mit mir!
 
Verherrlicht Ihn durch Hochgesang
 
In guten Thaten, ihr!
 
 
Chor.
 
Wir feyern Ihn durch Hochgesang
 
In guten Thaten, wir.
 
 
</poem>
 
</poem>
 
 
  
 
===Forschen des Maurers===
 
===Forschen des Maurers===
Zeile 457: Zeile 336:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 57,
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 57,
 
u. d. T.: „Mel. S. Dredsner [!] Gesänge für Maurer, S. 48.“
 
u. d. T.: „Mel. S. Dredsner [!] Gesänge für Maurer, S. 48.“
1810, 57, u. d. T.: „Mel. S. zweite Sammlung von Melodien, Nr. 20.“
+
1810, 57,
 +
u. d. T.: „Mel. S. zweite Sammlung von Melodien, Nr. 20.“
 
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg,1804, 47-48
 
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg,1804, 47-48
Lieder für Freymaurer, Hannover 1809, 11, u. d. T.: „Um Weisheit“.
+
Lieder für Freymaurer, Hannover 1809, 11,
 +
u. d. T.: „Um Weisheit“.
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin, 1832, 150-151
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin, 1832, 150-151
  
Zeile 466: Zeile 347:
 
Des edlen Armen Aug' entflieht,
 
Des edlen Armen Aug' entflieht,
 
Sanft sey [1804, 1809 und 1810: sey sanft] mein Ton! Bescheiden hülle
 
Sanft sey [1804, 1809 und 1810: sey sanft] mein Ton! Bescheiden hülle
Dich in des Maurers Herz, sein Lied [1804 und1809: Dich in mein reges Herz, mein Lied!].
+
Dich in des Maurers Herz, sein Lied [1804 und 1809: Dich in mein reges Herz, mein Lied!].
  
 
Oft flog mein Geist, flog auf, zu sehen [1804: flog auszuspähen]
 
Oft flog mein Geist, flog auf, zu sehen [1804: flog auszuspähen]
Zeile 474: Zeile 355:
  
 
Da hört ich Silbertöne beben:
 
Da hört ich Silbertöne beben:
„Kehr in dein eignes [1801 und 1810: eigen] Herz, o Sohn!
+
„''Kehr in dein eignes [1801 und 1810: eigen] Herz, o Sohn!
 
Staub bist du. Fühls, ihn zu beleben!
 
Staub bist du. Fühls, ihn zu beleben!
 
Dieß Fühlen baut der Weisheit Thron.
 
Dieß Fühlen baut der Weisheit Thron.
Zeile 486: Zeile 367:
 
Und labe dich mit guter That!
 
Und labe dich mit guter That!
 
Den schlingt die rächerische Welle [1810: Den faßt vernichtend ihre Welle],
 
Den schlingt die rächerische Welle [1810: Den faßt vernichtend ihre Welle],
Der sich voll Dünkels frevelnd naht.“
+
Der sich voll Dünkels frevelnd naht.''
  
 
Sie sprachs. Im heiligen Gebete
 
Sie sprachs. Im heiligen Gebete
Zeile 492: Zeile 373:
 
Du bist es, Weisheit, der ich bete [1801 und 1809: flehte]! [1810: O Weisheit, du, zu der ich flehte]
 
Du bist es, Weisheit, der ich bete [1801 und 1809: flehte]! [1810: O Weisheit, du, zu der ich flehte]
 
Sey meine [1801, 1809 und 1810: sey du mir] Mutter! ich dein Kind!
 
Sey meine [1801, 1809 und 1810: sey du mir] Mutter! ich dein Kind!
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===Tafelgesang===
 
===Tafelgesang===
 
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Des Guten Quelle! Gott des Lebens!
  
 
Auch in:
 
Auch in:
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Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 61-62,
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 61-62,
 
u. d. T.: „Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2. S.254.“
 
u. d. T.: „Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2. S.254.“
siehe gegen Ende von:
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50 frühe freimaurerische Gebete
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''siehe gegen Ende von:''
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50 frühe freimaurerische [[Gebete]]
 
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16 Lieder sind Kompositionen von Naumann.
 
16 Lieder sind Kompositionen von Naumann.
 
Eigene Texte sind offenbar:
 
Eigene Texte sind offenbar:
Auf das Johannisfest
+
''Auf das Johannisfest''
Empfangslied an einen Neuaufgenommenen
+
''Empfangslied an einen Neuaufgenommenen''
Vaterlandsliebe
 
Maurerpflichten
 
Geheimniß
 
  
  
 
Nr. I, An Gott, ist ein Gebet von Ludwig Friedrich Lenz, das er 1772 schrieb, und das 1781 veröffentlicht wurde.
 
Nr. I, An Gott, ist ein Gebet von Ludwig Friedrich Lenz, das er 1772 schrieb, und das 1781 veröffentlicht wurde.
 
Nr. XX, Zufriedenheit, Ist eine starke Abwandlung des Gedichts Nr. 8 „Das Glück des Weisen“ (1771) von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen
 
Nr. XX, Zufriedenheit, Ist eine starke Abwandlung des Gedichts Nr. 8 „Das Glück des Weisen“ (1771) von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen
Nr. XXIII, Maurische Pflichten, kommt bereits im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 86 vor
+
Nr. XXI, Maurerpflichten, kommt bereits vor in: Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodien, in Zwey Büchern. Zweyter Band, 1785, ohne Titel (XXXIV, abgewandelt)
Nr. XIV, Menschenfreude, ist eine Komposition auf einen Text von Friedrich Leopold Graf zu Stolberg-Stolberg (1779)
+
Nr. XXII, Geheimniß, kommt bereits vor in: Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 45, unter dem Titel: „Ein Wort zum Trost
 +
Nr. XXIII, Maurische Pflichten, kommt bereits in Johann Adolf Scheibe: Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. 1776, 222-223, vor
 +
Nr. XXIV, Menschenfreude, ist eine Komposition auf einen Text von Friedrich Leopold Graf zu Stolberg-Stolberg (1774)
 +
Nr. XXV, Mitleid, kommt bereits im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 20 vor, unter dem Titel: Mitleid (ohne Chor)
 
Nr. XXVI, Gefühl der Natur, stammt von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen (1781) und trug den Titel „Geistesgefühl“
 
Nr. XXVI, Gefühl der Natur, stammt von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen (1781) und trug den Titel „Geistesgefühl“
 
Nr. XXVII, ohne Titel, kommt bereits im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 96-97 vor, unter dem Titel: „Die Herrlichkeit der Welt“
 
Nr. XXVII, ohne Titel, kommt bereits im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 96-97 vor, unter dem Titel: „Die Herrlichkeit der Welt“
Nr. XXVIII, Bestimmung des Maurers, kommt bereits im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 58-59, vor, unter dem Titel: „Ueber die Bestimmung der Freymaurer“
+
Nr. XXVIII, Bestimmung des Maurers, kommt bereits vor in: Freymaurer-Lieder mit Melodien, Zwote Sammlung 1779, ohne Titel
 
Nr. XXIX, Freude, kommt bereits im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer, 1801, 16, vor, unter dem Titel: „Aufmunterung zur Freude“.
 
Nr. XXIX, Freude, kommt bereits im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer, 1801, 16, vor, unter dem Titel: „Aufmunterung zur Freude“.
Nr. XXXIII, Frauen Lob, ist eine Abwandlung von „Lied an die Schwestern“, das zuerst im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 18-19, stand. Es ist die Version III.
+
Nr. XXXIII, Frauen Lob, ist eine Abwandlung von „Lied an die Schwestern“ (1776-1832). Es ist die Version II.
Nr. XXXVIII, Schlusslied, kommt bereits im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 131-132, vor.
+
Nr. XXXVIII, Schlusslied, kommt bereits in: Lieder zum Gebrauch in  den Logen. Breßlau 1777, unter dem Titel „Der Abend“ vor
 
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===Auf das Johannisfest===
 
===Auf das Johannisfest===
 
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 +
Setzt dem Jubel keine Grenzen
  
Auch in:
+
siehe: [[Johannisfestlied|Auf das Johannisfest]], 1788
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 218-219,
+
''Version I''
u. d. T.:. „Mel. S. Samml. von Melodien, No. 97.“
 
wo die 2, 3. und 4. Strophe durch drei andere ersetzt wurden.
 
 
 
Einer. Setzt dem Jubel keine Grenzen,
 
Alle. Schmückt mit Rosen euer Haar,
 
Einer. Maurer, und mit Blumenkränzen
 
Alle. Euren Tempel und Altar!
 
Einer. Ha, des seligen Geschickes!
 
Jener große Tag ist da,
 
Der die Schöpfung eures Glückes,
 
Euern Bau einst werden sah.
 
Alle. Ha, des seligen Geschickes!
 
Jener große Tag ist da,
 
Der die Schöpfung eures Glückes,
 
Euern Bau einst werden sah.
 
  
Einer. Windet Epheu um die Becher,
 
Alle. Füllet sie mit Gold vom Rhein,
 
einer. Und schlüft diesen Sorgenbecher
 
Alle. Auf das Wohl des Ordens ein,
 
Einer. Trinkt, bis euch die Wange glühet
 
Auf der Brüder Wohlergehn,
 
Nur wenn aller Wohlfarth blühet,
 
Ist erst unser Leben schön!
 
Alle. Trinkt bis euch etc.
 
 
Einer. Schließt der Huldgöttinnen Töchter,
 
Alle. Eure Schwestern auch mit ein,
 
Einer. Unter uns kann kein Verächter
 
Alle. Dieser holden Wesen seyn;
 
Einer. Doch bey allen diesen Freuden,
 
Brüder, übt die schönste Pflicht,
 
Denkt an fremde Menschenleiden
 
Und vergesst der Armen nicht.
 
Alle. Doch bey allen etc.
 
 
Einer. Nehmt euch des Verfolgten Ehre
 
Alle. Und gekränkten Unschuld an,
 
Einer. Jede Dankerfüllte Zähre
 
Alle. Trägt ein Engel Himmelan!
 
Einer. Laßt nie Tugendfeind und Thoren
 
Dieses Heiligthum entweih’n,
 
Denn wir haben ja geschworen
 
Jedem Laster feind zu seyn.
 
Alle. Laßt nie etc.
 
 
Einer. Nun, wir halten fest am Bunde,
 
Alle. Dem die Gottheit Beifall lacht.
 
Einer. Segnen sterbend noch die Stunde,
 
Alle. Die zu Maurern uns gemacht;
 
Einer. Dort! dort drüben überm Grabe,
 
Wo die Erdenhülle fällt,
 
Finden wir im Licht die Gabe,
 
Für die Arbeit dieser Welt.
 
Alle. Dort! dort drüben etc.
 
 
 
Drei zusätzliche Strophen, 1801:
 
 
Preist des großen Meisters Gnade
 
durch erneute Thätigkeit;
 
wandelt froh des Lichtes Pfade
 
höher zur Vollkommenheit.
 
Dieses Licht kam zu verkünden
 
einst der Hochbegnadigte:
 
um im Orden es zu finden,
 
wurdet ihr Geweihete.
 
 
Heilig sey des Ordens Lehre,
 
dem ihr Geist und Herz geweih't::
 
jeder ächte Maurer mehre
 
Harmonie und Einigkeit,
 
übe beim Genuß der Freuden
 
höh'rer Wohlthat sel'ge Pflicht,
 
mindre der Verirrten Leiden
 
durch sein ausgestrahltes Licht!
 
 
Zeig der Welt durch edle Thaten,
 
was der Mensch durch Gott vermag;
 
hoffe Frucht von seinen Saaten
 
jetzt und an dem Aernte-Tag!
 
Keinem Bruder, der geschworen
 
ganz der Weisheit sich zu weih'n,
 
gehe je ein Tag verloren,
 
ohn' ein bessrer Mensch zu seyn.
 
 
</poem>
 
</poem>
 
 
  
 
===Empfangslied an einen Neuaufgenommenen===
 
===Empfangslied an einen Neuaufgenommenen===
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Frei von Schwärmerey und Wahn
 
Frei von Schwärmerey und Wahn
 
Ende so die Maurerbahn.
 
Ende so die Maurerbahn.
</poem>
 
 
===Vaterlandsliebe===
 
<poem>
 
 
Auch in:
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder, 1790, 156-157,
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817, 24
 
 
Es töne dir, o Vaterland,
 
Jetzt unser Lobgesang,
 
Und deinem Vater, Vaterland,
 
Der Maurer frommer Dank.
 
 
Wo ist der Mann, in dessen Brust
 
Nicht Liebe für ihn schlägt?
 
Hinweg! wer seines Volkes Lust
 
Nicht gern auf Händen trägt!
 
 
Ihr, die das Wort, ihr, die der Schwur
 
Vor Gottes Augen band,
 
Für Weisheit, und für dich Natur,
 
Für ihn und Vaterland!
 
  
Auf, preißt in edlen Werken ihn,
 
Ihr Pflanzen seiner Saat!
 
Laßt Bürgertreu im Herzen glühn.
 
Er will nicht Lob, - nur That.
 
  
Laßt Herrschsucht uns und Schwärmerey
 
Und Aberglauben fliehn,
 
So wird die reine Maurerey
 
Im Vaterlande blühn.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
  
  
===Maurerpflichten===
 
<poem>
 
 
Auch in:
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder, 1790, 166-167
 
Leicht abgewandelt in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 102.
 
 
 
Einer. Rascher [1801: Falscher] Liebe
 
Falsche Triebe [1801: Reiz und Triebe]
 
Fühlt der Maurer nicht.
 
Zwey. Schwestern voll Entzücken
 
Lieben und beglücken,
 
Alle. Ist der [1801: des] Maurers Pflicht.
 
  
Einer. Ruhmbegierden [1801: Ruhmbegierde]
 
Flitterzierden [1801: eitle Zierde]
 
Kennt der Maurer nicht.
 
Zwey. Weisheit zu erstreben
 
Fromm und froh zu leben
 
Alle. Ist des Maurers Pflicht.
 
 
Einer. Gold ergeizen,
 
Neider reizen
 
Mag der Maurer nicht.
 
Zwey. Armer Elend mindern [1801: Noth der Armen lindern],
 
Die Cabalen hindern [1801: ihren Kummer mindern]
 
Alle. Ist des Maurers Pflicht.
 
 
Einer. Plaudereyen
 
Spöttereyen [1801: die entweihen]
 
Liebt [1801: kennt] der Maurer nicht.
 
Zwey. Ewig standhaft schweigen [1801: nein ein standhaft Schweigen]
 
Spöttern auszuweichen [1801: ist dem Orden eigen],
 
Alle. Ist des Maurers Pflicht.
 
 
Einer. Nächtlich [1801: Tobend] schwärmen
 
Taumelnd lärmen
 
Darf der Maurer nicht.
 
Zwey. Sich mit Anstand freuen
 
Lasterfeste scheuen
 
Alle. Ist des Maurers Pflicht.
 
 
Einer. Heuchler Frechheit
 
Schlauer Falschheit
 
Traut der Maurer nicht:
 
Zwey. Treu die Menschen lieben,
 
Nie durch Zorn betrüben [1801: und sie nie betrüben],
 
Alle. Ist des Maurers Pflicht.
 
 
Einer. Ordnung stöhren,
 
Recht verkehren,
 
Kann [1801: kennt] der Maurer nicht.
 
Zwey. Obrer Weisheit [1801: Ordensweisheit] lehren,
 
Die Gesetze ehren
 
Alle. Ist des Maurers Pflicht.
 
 
Einer. Einst zu scheiden,
 
Kampf und Leiden
 
Scheut der Maurer nicht.
 
Zwey. Durch die Nebel dringen
 
Sich zur Gottheit schwingen
 
Alle. Bleibt des Maurers Pflicht.
 
</poem>
 
  
  
 +
{{RolandMueller}}
  
===Geheimniß===
 
<poem>
 
  
Auch - abgewandelt - in:
+
[[Kategorie:Lieder]]
Versuch einer vollständigen Sammlung der Freimaurer-Lieder, 1790, 102
+
[[Kategorie: Persönlichkeiten]]
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 163-164
 
 
 
 
 
Brüder, lasset uns im Stillen
 
Unsre Pflichten ganz erfüllen!
 
Seht hier sind wir ungestöhrt!
 
Mit Verstellung und mit Ränken
 
Unsre innre Run zu kränken
 
Ist der Bosheit hier verwehrt.
 
 
 
Klagt nicht Brüder, daß wir müssen
 
Unser Heiligtum verschließen,
 
Uns in Sicherheit zu sehn!
 
Sagt, wenn könnte je auf Erden
 
Ohne stets verfolgt zu werden
 
Frey einher die Wahrheit gehn.
 
 
 
Wenn nur, zu der Menschheit Ehre
 
Tugend allgemeiner wäre,
 
So entdeckten wir uns gern!
 
Doch so lange noch die Wahrheit
 
Menschen schreckt mit ihrer Klarheit,
 
Ist die goldne Zeit noch fern.
 
</poem>
 
 
 
 
 
 
 
'''Mitleid'''
 
 
 
Brüder seht den Ueberfluß,
 
 
 
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 20,<br/>
 
unter dem Titel: Mitleid (ohne Chor)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
{{RolandMueller}}
 

Aktuelle Version vom 17. September 2015, 09:36 Uhr

Naumann1.jpg

8 Liedtexte von Kapellmeister Naumann, 1775-1788

Ausarbeitung von Roland Müller


Johann Gottlieb Naumann, Kapellmeister in Dresden, hat nicht nur zu vielen freimaurerischen Gedichten Melodien komponiert, sondern auch eigene Texte verfasst.


Ob er alle Lieder, die er nicht aus früheren Gesangbücher übernommen hat, selber geschrieben habt, bleibt eine offene Frage.


Eine exzellente Website:
http://www.mvmm.org/c/docs/div18/naumann.html

Freymäurerlieder mit neuen Melodien, 1775

Freymäurerlieder mit neuen Melodien. Leipzig: Breitkopf 1775.
Das ist eine Sammlung von zwölf Liedern.
Drei davon stammen von Ludwig Friedrich Lenz, 1746,
zwei von Johann Adolf Scheibe, 1749,
drei von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen, 1772.

Von Naumann selbst stammen offenbar:
An die Schönen
Nach der Aufnahme eines neuen Bruders

Manche Lieder sind auch aufgenommen worden in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801.
Die Quellenangabe lautet jeweils:
Mel. S. Naumanns Freim. Lied



An die Schönen

Euch, Schönen, grüßet unser Lied

siehe:
13 frühe Schwesternlieder

Nach der Aufnahme eines neuen Bruders

Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 120-121;
u. d. T.: „Lied nach der Aufnahme eines neuen Bruders“
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801 und 1819, 245-246,
Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817, 74-75


Die Brüder.
Uns nennt die Welt Geheimnißvoll,
Und tadelt unsern Orden;
Denn Tugend, welche glänzen soll,
Ist nie verborgen worden.
Sprich aber, Bruder! nannten wir
Die Tugend als Geheimniß dir?

Der neu Aufgenommene.
[1801: Ein Bruder.]
Nein! sichtbar soll sie seyn.

Die Brüder:
Ja, sichtbar soll sie seyn.


Die Brüder.
Die Welt traut unserm Glauben nicht,
Und fürchtet falsche Lehren;
Es scheut kein Christ aus Furcht das Licht,
Läßt ein [1801 und 1817: läßt sein] Bekenntniß hören.
Sprich aber, Bruder, sagten wir
Das, was du glauben sollest, dir?

Der neu Aufgenommene.
[1801: Ein Bruder.]
Nein, was ich sollte thun.

Die Brüder.
Ja, was du solltest thun.

Die Brüder.
Gefährlich nennt man uns dem Staat,
Der unsern Bau nicht wüßte,
Und eines Aufruhrs kühne That
Vielleicht einst fürchten müßte.
Was aber, Bruder, sagten wir,
Sprich frey, von unserm Fürsten [1801 und 1817: König] dir?

Der neu Aufgenommene.
[1801: Ein Bruder.]
Daß ich ihm treu soll seyn.

Die Brüder.
Daß du ihm treu sollst seyn.

Die Brüder.
So sey voll Tugend und sey Christ,
Treu Fürst und Vaterlande,
Und sey's seit dem du Maurer bist,
Durch noch weit stärkre Bande!
Denn ohne dies, das sagen wir,
Sind wir nicht Brüder mehr von dir.
[1801 und 1817: denn ohne Tugend, sag' es mir,
was wäre wohl der Orden dir?]

Der neu Aufgenommene.
Ich wills als Maurer seyn.
[1801 und 1817: Ein Bruder.
Ich bin dem Orden treu.]

Die Brüder.
Du sollsts als Maurer seyn.

Vierzig Freymäurerlieder, 1782


Vierzig Freymäurerlieder. In Musik gesetzt von Herrn Kapellmeister [Johann Gottlieb] Naumann zu Dresden. Zum Gebrauch der deutschen und französischen Tafellogen.
Berlin, bey Christian Friedrich Himburg 1782.

Im „Allgemeinen Handbuch der Freimaurerei“ (1900, 618) steht, diese Sammlung sei 1784 von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen herausgegeben worden.

Enthält im Hauptteil

30 Liedtexte von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen aus den Jahren 1771 (5), 1772 (4), 1776 (7), 1778 (1), 1779 (1) und 1781 (12)

Im Anhang finden sich weitere Lieder

Beym Eintritt in die Loge (ohne Text)
Die Harmonie („Maurer hört den Klang der Lieder“)
Die Kette (ohne Text)

Dazu 10 „Chansons Maçonniques“
L’emploi de la vie
Exhortations
La Science
Les Quatre Saisons
Les Plaisirs de la Vie
Le Bonheur du Sage
Les Plaisirs de la Maçonnerie
Les Symboles
A l’Honneur du Roi
La Sagesse ancienne


Die Harmonie


Kornél Magyas (2008) datiert die Komposition auf 1777/78,
siehe:
http://www.mvmm.org/c/docs/div18/naum106.html
Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen hat den Text aus dem Schwedischen ins Deutsche übersetzt.


Auch in:

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodien, in Zwey Büchern. Zweyter Band. Kopenhagen, Verlegts Christian Gottlob Proft, 1785, 258-261,
LXXXI. Tonkunst
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 178
u. d. T.: „Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2 S.287. [Nr. 114]“
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 131,

ferner in:
Friedrich Erk: Gesangbuch für Freimaurer, 2. Aufl. 1853, 110; 12. Aufl. 1909, 149-150
u. d. T.: Schlußlied in der Kette

Maurer, hört den Klang der Lieder;
höret unsre Harmonie.
Schließt die Kette treuer Brüder;
keine Macht zerstöret sie,
keine Macht, keine Macht zerstöret sie.

Chor.
Laßt im Herzen wiederhallen,
was der Hammerschlag gebeut;
dann lernt ihr, mit Wohlgefallen
Maurerpflicht und Menschlichkeit,
Maurerpflicht u. Menschlichkeit!.

Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen, 1782


In
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen, 1782, finden sich 3 Lieder von Neumann:
Weihgesang
Forschen des Maurers
Tafelgesang


Weihgesang


Zuerst in:
Johann Adam Wels hinterlassene Schriften. Wien, bey Anton Gassler 1786, Erstes Bändchen, 114-116,
unter dem Titel: Festgesang am St. Johannistage
Johann Adam Wels lebte von 1748-1785; das Gedicht datiert von 1773

Auch - leicht verändert und ohne die 5. Strophe - in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 74-75
Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 168-169,
unter dem Titel: Festgesang (ohne die 5. Strophe

Auch - stärker verändert und ohne die 3. Strophe - in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 149,
u. d. T. „Mel S. Dresdner Gesänge für Maurer, S. 6.“
Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 230-231
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 131-132 (ohne die 3. Strophe; mit Chor)
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 57-58 (ohne Chor)


Ihr Brüder, auf! das Fest beginnt.
Doch weiht nicht blos des Tempels Wände!
Sind eure Hände reine Hände?
Sind eure Herzen hoch gesinnt?
Das Maurerfest beginnt.

Chor.
Das Maurerfest beginnt.

Von ihrem Sternensitz herab
Steigt jetzt die Maurerey, ihr Brüder!
Fühlt ihr der Mutter Ankunft wieder?
Fühlt ihr den Geist, den sie euch gab?
sie steigt zu euch [1804, 1809: uns] herab.

Chor.
Sie steigt zu uns herab.

Im Tempel schallt ihr [1809: das] Festgeboth.
Am heilgen Altar, den ihr hütet,
Der hohes Glück den [1809: dem] Treuen bietet,
Verbrechern Gottes Donner droht;
Hört Maurer, ihr Geboth!

[1787:
Laut schalt ihr festliches Geboth
Vom heilgen Altar, den ihr hütet,
Wo Treu die Hand der Weisheit bietet
Und Reue den Verräthern droht.
Hört, Maurer, ihr Geboth.]

Chor.
Wir hören ihr Geboth.

Erneuert euren Weiheschwur,
Stets eurer Würde werth zu handeln,
Der Tugend hohe Bahn zu wandeln,
Zu werden Priester der Natur!
Erneuert euren Schwur! [1787: den Weihungsschwur.]

Chor.
Erneut sey unser Schwur.
[1804: Erneuert euern Schwur!]

Sieh, Gott! vom Morgenstern zu Dir
Sieh deiner Maurer Wünsche streben!
Zu Dir sich unser Geist erheben!
Dir weihet sich Dein Maurer hier,
Und schwöret redlich Dir.

Chor.
Sieh, Gott, Dir schwören wir.

[1801, 1804, 1809:
Sieh, Gott, des wachen Geist’s
zu dir gerichtetes erhab’nes Streben!
sieh unser dir geweihtes Leben!
dir heiligts ganz der Maurer hier,
und schwöret redlich dir.]

Nun auf zum goldnen Werkgeräth!
Mit Klugheit führts, und hebts mit Stärke!
Im Himmel sieht man eure Werke,
Und segnet, wenn ihr treu besteht,
Arbeiter und Geräth.

[1787:
Nun auf, ergreift das Werkgeräth,
Führt es mit Klugheit, braucht’s mit Stärke,
Der Himmel zählt die guten Werke
Und segnet Arbeit und Geräthe
Dem Fleiße früh und spät.]

Chor.
Auf! Muthig zum Geräth!

[1801, 1804, 1809:
Nun auf! ergreift das Werkgeräth,
und bauet an dem großen Werke
durch Schönheit, Weisheit, und durch Stärke,
damit, wenn alles untergeht,
doch euer Bau (1809: Werk) besteht.]

Hoch hängt der Kranz: tief ist die Nacht.
Hinan! Hindurch die Heldenreise!
Seyd, Maurerjünger, kühn und weise!
[1787: Auf schickt euch an zur Heldenreise,
Seyd auch im dunkeln kühn und weise,]
In Osten glänzt es schon mit Macht.
Hinauf! Bald ists vollbracht!

Chor.
Heil uns! bald ists vollbracht.

[1801, 1804, 1809:
Steil ist der Pfad, tief ist die Nacht! –
Hinan! hindurch die Heldenreise!
Seyd, Maurer, standhaft, kühn und weise,
und traut der weisheitsvollen Macht,
die euer Werk bewacht!]



Bey einer Grundlegung

Preis sey mein Lied, mein Wunsch Gebet!
siehe: Lobgesang bei einer Grundlegung
Version II (1782)

Forschen des Maurers


Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 57,
u. d. T.: „Mel. S. Dredsner [!] Gesänge für Maurer, S. 48.“
1810, 57,
u. d. T.: „Mel. S. zweite Sammlung von Melodien, Nr. 20.“
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg,1804, 47-48
Lieder für Freymaurer, Hannover 1809, 11,
u. d. T.: „Um Weisheit“.
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin, 1832, 150-151


Der Thräne gleich, die in der Stille
Des edlen Armen Aug' entflieht,
Sanft sey [1804, 1809 und 1810: sey sanft] mein Ton! Bescheiden hülle
Dich in des Maurers Herz, sein Lied [1804 und 1809: Dich in mein reges Herz, mein Lied!].

Oft flog mein Geist, flog auf, zu sehen [1804: flog auszuspähen]
Die Weisheit, reiner Seelen Wahl;
Ach! aber von den steilen Höhen
Stürzt er hinab ins öde Thal.

Da hört ich Silbertöne beben:
Kehr in dein eignes [1801 und 1810: eigen] Herz, o Sohn!
Staub bist du. Fühls, ihn zu beleben!
Dieß Fühlen baut der Weisheit Thron.

Dank Ihm, der deine Tage zählte,
Für jedes Leid [1804: Lied], für jedes Wohl!
Dank Ihm, daß er nicht Macht [1804: für Macht] dir wählte.
Ein Herz von Durst nach Tugend voll!

So trinke durstig aus der Quelle
Und labe dich mit guter That!
Den schlingt die rächerische Welle [1810: Den faßt vernichtend ihre Welle],
Der sich voll Dünkels frevelnd naht.

Sie sprachs. Im heiligen Gebete
Sink ich in Staub. Die Thräne rinnt --
Du bist es, Weisheit, der ich bete [1801 und 1809: flehte]! [1810: O Weisheit, du, zu der ich flehte]
Sey meine [1801, 1809 und 1810: sey du mir] Mutter! ich dein Kind!

Tafelgesang

Des Guten Quelle! Gott des Lebens!

Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freimaurer, 1784, 32
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 61-62,
u. d. T.: „Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2. S.254.“

siehe gegen Ende von:
50 frühe freimaurerische Gebete

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer, 1788


Schliesslich gibt es in der 1788 erschienen Sammlung:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien.
16 Lieder sind Kompositionen von Naumann.
Eigene Texte sind offenbar:
Auf das Johannisfest
Empfangslied an einen Neuaufgenommenen


Nr. I, An Gott, ist ein Gebet von Ludwig Friedrich Lenz, das er 1772 schrieb, und das 1781 veröffentlicht wurde.
Nr. XX, Zufriedenheit, Ist eine starke Abwandlung des Gedichts Nr. 8 „Das Glück des Weisen“ (1771) von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen
Nr. XXI, Maurerpflichten, kommt bereits vor in: Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodien, in Zwey Büchern. Zweyter Band, 1785, ohne Titel (XXXIV, abgewandelt)
Nr. XXII, Geheimniß, kommt bereits vor in: Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 45, unter dem Titel: „Ein Wort zum Trost
Nr. XXIII, Maurische Pflichten, kommt bereits in Johann Adolf Scheibe: Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. 1776, 222-223, vor
Nr. XXIV, Menschenfreude, ist eine Komposition auf einen Text von Friedrich Leopold Graf zu Stolberg-Stolberg (1774)
Nr. XXV, Mitleid, kommt bereits im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 20 vor, unter dem Titel: Mitleid (ohne Chor)
Nr. XXVI, Gefühl der Natur, stammt von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen (1781) und trug den Titel „Geistesgefühl“
Nr. XXVII, ohne Titel, kommt bereits im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 96-97 vor, unter dem Titel: „Die Herrlichkeit der Welt“
Nr. XXVIII, Bestimmung des Maurers, kommt bereits vor in: Freymaurer-Lieder mit Melodien, Zwote Sammlung 1779, ohne Titel
Nr. XXIX, Freude, kommt bereits im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer, 1801, 16, vor, unter dem Titel: „Aufmunterung zur Freude“.
Nr. XXXIII, Frauen Lob, ist eine Abwandlung von „Lied an die Schwestern“ (1776-1832). Es ist die Version II.
Nr. XXXVIII, Schlusslied, kommt bereits in: Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, unter dem Titel „Der Abend“ vor


Auf das Johannisfest

Setzt dem Jubel keine Grenzen

siehe: Auf das Johannisfest, 1788
Version I

Empfangslied an einen Neuaufgenommenen


Auch in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder, 1790, 76-78,
u. d. T.: An einen neu aufgenommenen Bruder, bey einer Tafelloge zu singen;
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 81-82,
u. d. T.: Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2 S.96.“

Zwey alleine.
Dir und unsern Bund zur Ehre
Werde dieses Glas gefüllt!
Bruder, sieh die Freudenzähre
Die für dich dem Aug entquillt.
Auf der Bahn, die du beginnst,
Harret größerer Gewinnst.

Alle.
Auf der Bahn, die du beginnst,
Harret größerer Gewinnst.


Zwey alleine.
In vertrauter Bruder-Mitte
Fällt dein Menschenloos dir süß,
Denn sie baun zur Pilgerhütte
Dir ein Unschuldsparadies,
Reiner Freud' und sanften Scherz,
Oefnen sie dein weiches Herz.

Alle.
Reiner Freud' und sanften Scherz,
Oefnen sie dein weiches Herz.


Zwey alleine.
Mitgefühl und Brudermilde
Pflanzen sie in deine Brust:
Freund, nach unsers Meisters Bilde,
Werde Wohlthun deine Lust!
Schäme dich der Dürft'gen nie,
Sätt'ge, labe, tröste sie!

Alle.
Schäme dich der Dürft'gen nie,
Sätt'ge, labe, tröste sie.


Zwey alleine.
Dann folgt, wo du geh’st, dir Segen,
Schwebt um dich in Flur und Hain,
Thauet dir im Donnerregen,
Glänzet dir im Mondenschein,
Ueberall erfreut er dich,
Wie dein Richter inniglich!

Alle.
Ueberall erfreut er dich,
Wie dein Richter inniglich!

Zwey alleine.
Jede Hoffnung deines Strebens,
Jede weise Wißbegier,
Und die Wanderschaft des Lebens
Werden leicht und reizend dir;
Frei von Schwärmerey und Wahn
Ende so die Maurerbahn.

Alle.
Frei von Schwärmerey und Wahn
Ende so die Maurerbahn.




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