Württemberg: Unterschied zwischen den Versionen

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süddeutscher Freistaat, ehemals Königreich. Die erste Loge entstand durch Verlegung der Magdeburger [[3WK|Drei-Weltkugel]]-Loge "[[Zur vollkommenen Einigkeit]]" nach Ludwigsburg, die sich dann 1768 mit der ersten Stuttgarter Bauhütte "[[Zu den drei Cedern]]" vereinigte, deren Mitgründer Waechter (s. d.) war. Die zwei Logen trennten sich bald wieder, die in der Hauptstadt schloß sich der Frankfurter Provinzialloge an. Zur Zeit der [[Strikte Observanz|Strikten Observanz]] bildete Stuttgart als Herrenburg ein Prioratskapitel Herzog Friedrich Wilhelm Karl, der nachmalige erste König von Württemberg, war dessen Mitglied (1778), ebenso der Bürgermeister der Reichsstadt Heilbronn (die 1802 W. einverleibt wurde), Roßkampf, der, 1776 in der Stuttgarter Loge "Zu den drei Cedern" aufgenommen, bei der Entlarvung der Schwindler [[Gugomos]] und [[Tourouvre]] eine entscheidende Rolle spielte. 1784 verbot der despotisch regierende Herzog Karl Eugen die freimaurerische Arbeit. Die Logen stellten die Arbeiten ein, nachdem die Stuttgarter Loge bereits 1780 ihre Tätigkeit stark eingeschränkt hatte. 1789 erhielt die Loge "[[Astraea zu den drei Ulmen]]" in Ulm ein englisches Patent, mußte 1794 ihre Tätigkeit aber wieder einstellen.
 
süddeutscher Freistaat, ehemals Königreich. Die erste Loge entstand durch Verlegung der Magdeburger [[3WK|Drei-Weltkugel]]-Loge "[[Zur vollkommenen Einigkeit]]" nach Ludwigsburg, die sich dann 1768 mit der ersten Stuttgarter Bauhütte "[[Zu den drei Cedern]]" vereinigte, deren Mitgründer Waechter (s. d.) war. Die zwei Logen trennten sich bald wieder, die in der Hauptstadt schloß sich der Frankfurter Provinzialloge an. Zur Zeit der [[Strikte Observanz|Strikten Observanz]] bildete Stuttgart als Herrenburg ein Prioratskapitel Herzog Friedrich Wilhelm Karl, der nachmalige erste König von Württemberg, war dessen Mitglied (1778), ebenso der Bürgermeister der Reichsstadt Heilbronn (die 1802 W. einverleibt wurde), Roßkampf, der, 1776 in der Stuttgarter Loge "Zu den drei Cedern" aufgenommen, bei der Entlarvung der Schwindler [[Gugomos]] und [[Tourouvre]] eine entscheidende Rolle spielte. 1784 verbot der despotisch regierende Herzog Karl Eugen die freimaurerische Arbeit. Die Logen stellten die Arbeiten ein, nachdem die Stuttgarter Loge bereits 1780 ihre Tätigkeit stark eingeschränkt hatte. 1789 erhielt die Loge "[[Astraea zu den drei Ulmen]]" in Ulm ein englisches Patent, mußte 1794 ihre Tätigkeit aber wieder einstellen.
  
 
1807 nahm sie die Arbeiten wieder auf, doch bereitete königlicher Befehl diesen 1810 wieder ein Ende, obwohl Herzog Heinrich Friedrich Karl, Mitglied dieser Bauhütte, sich bemühte, daß Auflösungsedikt zu verhindern. 1809 bestand in Heilbronn kurze Zeit die Loge "Zum Felsen der Wahrheit" Von einer gedeihlichen kontinuierlichen Logentätigkeit kann man erst seit 1834 sprechen, in welchem Jahr es dem Opernregisseur und Schriftsteller Krebs (s. d.) gelang König Wilhelm I. für die Freimaurerei günstig zu stimmen. Die Großloge "[[Zur Sonne]]" setzte 1835 in Stuttgart eine Loge ein die dem König zu Ehren den Namen "[[Wilhelm zur aufgehenden Sonne]]" annahm. Ihr folgten unter der [[Große Loge von Hamburg|Großen Loge von Hamburg]]: 1840 "Zu den drei Cedern" in Stuttgart, 1843 "Karl zu den drei Ulmen" in Ulm. 1855 "Carl zum Brunnen des Heils" in Heilbronn und im selben Jahr "Johannes zum wiedererbauten Tempel" in Ludwigsburg (Großloge "Zur Sonne"). Weitere württembergische Logengründungen erfolgten auch durch die Eklektische Große Mutterloge, die "Drei Weltkugeln" und die [[GLL|Große Landesloge]].
 
1807 nahm sie die Arbeiten wieder auf, doch bereitete königlicher Befehl diesen 1810 wieder ein Ende, obwohl Herzog Heinrich Friedrich Karl, Mitglied dieser Bauhütte, sich bemühte, daß Auflösungsedikt zu verhindern. 1809 bestand in Heilbronn kurze Zeit die Loge "Zum Felsen der Wahrheit" Von einer gedeihlichen kontinuierlichen Logentätigkeit kann man erst seit 1834 sprechen, in welchem Jahr es dem Opernregisseur und Schriftsteller Krebs (s. d.) gelang König Wilhelm I. für die Freimaurerei günstig zu stimmen. Die Großloge "[[Zur Sonne]]" setzte 1835 in Stuttgart eine Loge ein die dem König zu Ehren den Namen "[[Wilhelm zur aufgehenden Sonne]]" annahm. Ihr folgten unter der [[Große Loge von Hamburg|Großen Loge von Hamburg]]: 1840 "Zu den drei Cedern" in Stuttgart, 1843 "Karl zu den drei Ulmen" in Ulm. 1855 "Carl zum Brunnen des Heils" in Heilbronn und im selben Jahr "Johannes zum wiedererbauten Tempel" in Ludwigsburg (Großloge "Zur Sonne"). Weitere württembergische Logengründungen erfolgten auch durch die Eklektische Große Mutterloge, die "Drei Weltkugeln" und die [[GLL|Große Landesloge]].
 
 
  
 
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2018, 11:26 Uhr

Württemberg

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)


süddeutscher Freistaat, ehemals Königreich. Die erste Loge entstand durch Verlegung der Magdeburger Drei-Weltkugel-Loge "Zur vollkommenen Einigkeit" nach Ludwigsburg, die sich dann 1768 mit der ersten Stuttgarter Bauhütte "Zu den drei Cedern" vereinigte, deren Mitgründer Waechter (s. d.) war. Die zwei Logen trennten sich bald wieder, die in der Hauptstadt schloß sich der Frankfurter Provinzialloge an. Zur Zeit der Strikten Observanz bildete Stuttgart als Herrenburg ein Prioratskapitel Herzog Friedrich Wilhelm Karl, der nachmalige erste König von Württemberg, war dessen Mitglied (1778), ebenso der Bürgermeister der Reichsstadt Heilbronn (die 1802 W. einverleibt wurde), Roßkampf, der, 1776 in der Stuttgarter Loge "Zu den drei Cedern" aufgenommen, bei der Entlarvung der Schwindler Gugomos und Tourouvre eine entscheidende Rolle spielte. 1784 verbot der despotisch regierende Herzog Karl Eugen die freimaurerische Arbeit. Die Logen stellten die Arbeiten ein, nachdem die Stuttgarter Loge bereits 1780 ihre Tätigkeit stark eingeschränkt hatte. 1789 erhielt die Loge "Astraea zu den drei Ulmen" in Ulm ein englisches Patent, mußte 1794 ihre Tätigkeit aber wieder einstellen.

1807 nahm sie die Arbeiten wieder auf, doch bereitete königlicher Befehl diesen 1810 wieder ein Ende, obwohl Herzog Heinrich Friedrich Karl, Mitglied dieser Bauhütte, sich bemühte, daß Auflösungsedikt zu verhindern. 1809 bestand in Heilbronn kurze Zeit die Loge "Zum Felsen der Wahrheit" Von einer gedeihlichen kontinuierlichen Logentätigkeit kann man erst seit 1834 sprechen, in welchem Jahr es dem Opernregisseur und Schriftsteller Krebs (s. d.) gelang König Wilhelm I. für die Freimaurerei günstig zu stimmen. Die Großloge "Zur Sonne" setzte 1835 in Stuttgart eine Loge ein die dem König zu Ehren den Namen "Wilhelm zur aufgehenden Sonne" annahm. Ihr folgten unter der Großen Loge von Hamburg: 1840 "Zu den drei Cedern" in Stuttgart, 1843 "Karl zu den drei Ulmen" in Ulm. 1855 "Carl zum Brunnen des Heils" in Heilbronn und im selben Jahr "Johannes zum wiedererbauten Tempel" in Ludwigsburg (Großloge "Zur Sonne"). Weitere württembergische Logengründungen erfolgten auch durch die Eklektische Große Mutterloge, die "Drei Weltkugeln" und die Große Landesloge.