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'''Im Tempel''' | '''Im Tempel''' | ||
Zurück, zurück, des Werkeltages Engen, | :Zurück, zurück, des Werkeltages Engen, | ||
In eurem Treiben bleibt zurück! | :In eurem Treiben bleibt zurück! | ||
Die Stunde kam, wo heiligen Gesängen | :Die Stunde kam, wo heiligen Gesängen | ||
Entströmt der Ruhe sel'ges Glück; | :Entströmt der Ruhe sel'ges Glück; | ||
Die Stunde kam, wo in des Ew'gen Tempel | :Die Stunde kam, wo in des Ew'gen Tempel | ||
Die Seele mich zu Höherem trägt. | :Die Seele mich zu Höherem trägt. | ||
Und sich der Weihe unverletzter Stempel | :Und sich der Weihe unverletzter Stempel | ||
Auf Worte und Gedanken prägt. | :Auf Worte und Gedanken prägt. | ||
Welch' ein Genuss, mit keinem zu vergleichen, | |||
Im Tempel, wo der Vater thront, | :Welch' ein Genuss, mit keinem zu vergleichen, | ||
Wo gleiches Heil dem Armen wie dem Reichen | :Im Tempel, wo der Vater thront, | ||
Für gleichen Glaubens Treue lohnt, | :Wo gleiches Heil dem Armen wie dem Reichen | ||
Wo alle Schranken, die die Welt gezogen, | :Für gleichen Glaubens Treue lohnt, | ||
Verschwinden vor des Himmels Höhn, | :Wo alle Schranken, die die Welt gezogen, | ||
Und der Verheißung sel´ger Friedensbogen | :Verschwinden vor des Himmels Höhn, | ||
Sich neigt zu jedes Beters Flehn. | :Und der Verheißung sel´ger Friedensbogen | ||
Hinauf, hinauf, ihr Schwingen meiner Seele, | :Sich neigt zu jedes Beters Flehn. | ||
Zu dem, der wohnt in Lieb' und Licht, | |||
Dass kein Gedanke sich dem Herrn verhehle | :Hinauf, hinauf, ihr Schwingen meiner Seele, | ||
Und das Gefühl des Herzens nicht; | :Zu dem, der wohnt in Lieb' und Licht, | ||
Dass offen lieg' das Ganze meines Lebens | :Dass kein Gedanke sich dem Herrn verhehle | ||
Vor dem, der prüfet und verzeiht, | :Und das Gefühl des Herzens nicht; | ||
Und den ja selbst der Aufschwung schon des Strebens, | :Dass offen lieg' das Ganze meines Lebens | ||
Als sei es die Vollbringung, freut. | :Vor dem, der prüfet und verzeiht, | ||
Sein Wort erschallt, und mehr als Menschen wissen, | :Und den ja selbst der Aufschwung schon des Strebens, | ||
Sagt mir des Glaubens Zuversicht, | :Als sei es die Vollbringung, freut. | ||
Der Schleier ist vom Grab hinweg gerissen, | |||
Aus bessern Welten strahlt das Licht. | :Sein Wort erschallt, und mehr als Menschen wissen, | ||
Der Weg, den ich mit Kraft zu wandeln habe, | :Sagt mir des Glaubens Zuversicht, | ||
Liegt vor mir b», von ihm gebahnt, | :Der Schleier ist vom Grab hinweg gerissen, | ||
Des Herzens Sehnen wird mir drauf zum Stabe, | :Aus bessern Welten strahlt das Licht. | ||
Zum Führer, was die Seele ahnt. | :Der Weg, den ich mit Kraft zu wandeln habe, | ||
Und mit mir all' des gleichen Sinns Genossen, | :Liegt vor mir b», von ihm gebahnt, | ||
Sie hebt ein gleich Gefühl «empor: | :Des Herzens Sehnen wird mir drauf zum Stabe, | ||
E i n fester Bund, au« Gottes Macht «entsprossen, | :Zum Führer, was die Seele ahnt. | ||
Ein Ton im großen Weltenchor. | |||
Nicht mehr steh' ich allein im Lebensstreite, | :Und mit mir all' des gleichen Sinns Genossen, | ||
Vereint ist eine treue Schaar, | :Sie hebt ein gleich Gefühl «empor: | ||
Es stehn Vertraun und Hoffnung mir zur Seit«, | :E i n fester Bund, au« Gottes Macht «entsprossen, | ||
Der Glaube beut sein Schild mir dar. | :Ein Ton im großen Weltenchor. | ||
O sel'ge Zeit in dieses Tempels Hallen, | :Nicht mehr steh' ich allein im Lebensstreite, | ||
Wie sehnt nach dir mein Herz sich hin! | :Vereint ist eine treue Schaar, | ||
Hierher lasst mich in Schmerz wie Freude wallen. | :Es stehn Vertraun und Hoffnung mir zur Seit«, | ||
Weil hier nur ich mein eigen bin. | :Der Glaube beut sein Schild mir dar. | ||
Hier lasst des Vaters Ruhm und Ehr' mich preisen, | |||
Wie's aus des Herzens Fülle bringt, Bis sich nach oben, zu den Sternenkreisen, Zum Himmelsdom die Seele schwingt. | :O sel'ge Zeit in dieses Tempels Hallen, | ||
Theodor Hell (Theodor | :Wie sehnt nach dir mein Herz sich hin! | ||
:Hierher lasst mich in Schmerz wie Freude wallen. | |||
:Weil hier nur ich mein eigen bin. | |||
:Hier lasst des Vaters Ruhm und Ehr' mich preisen, | |||
:Wie's aus des Herzens Fülle bringt, Bis sich nach oben, | |||
:zu den Sternenkreisen, | |||
:Zum Himmelsdom die Seele schwingt. | |||
Theodor Hell (Karl Gottfried Theodor Winkler) | |||
aus dem Buch "Enzyklopädie der deutschen Nationalliteratur" 1842 in Leipzig erschienen. |
Version vom 23. Oktober 2010, 20:53 Uhr
Im Tempel
- Zurück, zurück, des Werkeltages Engen,
- In eurem Treiben bleibt zurück!
- Die Stunde kam, wo heiligen Gesängen
- Entströmt der Ruhe sel'ges Glück;
- Die Stunde kam, wo in des Ew'gen Tempel
- Die Seele mich zu Höherem trägt.
- Und sich der Weihe unverletzter Stempel
- Auf Worte und Gedanken prägt.
- Welch' ein Genuss, mit keinem zu vergleichen,
- Im Tempel, wo der Vater thront,
- Wo gleiches Heil dem Armen wie dem Reichen
- Für gleichen Glaubens Treue lohnt,
- Wo alle Schranken, die die Welt gezogen,
- Verschwinden vor des Himmels Höhn,
- Und der Verheißung sel´ger Friedensbogen
- Sich neigt zu jedes Beters Flehn.
- Hinauf, hinauf, ihr Schwingen meiner Seele,
- Zu dem, der wohnt in Lieb' und Licht,
- Dass kein Gedanke sich dem Herrn verhehle
- Und das Gefühl des Herzens nicht;
- Dass offen lieg' das Ganze meines Lebens
- Vor dem, der prüfet und verzeiht,
- Und den ja selbst der Aufschwung schon des Strebens,
- Als sei es die Vollbringung, freut.
- Sein Wort erschallt, und mehr als Menschen wissen,
- Sagt mir des Glaubens Zuversicht,
- Der Schleier ist vom Grab hinweg gerissen,
- Aus bessern Welten strahlt das Licht.
- Der Weg, den ich mit Kraft zu wandeln habe,
- Liegt vor mir b», von ihm gebahnt,
- Des Herzens Sehnen wird mir drauf zum Stabe,
- Zum Führer, was die Seele ahnt.
- Und mit mir all' des gleichen Sinns Genossen,
- Sie hebt ein gleich Gefühl «empor:
- E i n fester Bund, au« Gottes Macht «entsprossen,
- Ein Ton im großen Weltenchor.
- Nicht mehr steh' ich allein im Lebensstreite,
- Vereint ist eine treue Schaar,
- Es stehn Vertraun und Hoffnung mir zur Seit«,
- Der Glaube beut sein Schild mir dar.
- O sel'ge Zeit in dieses Tempels Hallen,
- Wie sehnt nach dir mein Herz sich hin!
- Hierher lasst mich in Schmerz wie Freude wallen.
- Weil hier nur ich mein eigen bin.
- Hier lasst des Vaters Ruhm und Ehr' mich preisen,
- Wie's aus des Herzens Fülle bringt, Bis sich nach oben,
- zu den Sternenkreisen,
- Zum Himmelsdom die Seele schwingt.
Theodor Hell (Karl Gottfried Theodor Winkler) aus dem Buch "Enzyklopädie der deutschen Nationalliteratur" 1842 in Leipzig erschienen.