Maurerische Gesänge über die Schwestern: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 13. November 2014, 11:51 Uhr
Maurerische Gesänge über die Schwestern
Bearbeitung: Roland Müller
Neun weitere maurerische Gesänge über die Schwestern
9 von 310 Gesängen aus:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den drei Reißbretern in Altenburg. 1804.
Zweiter Band 1821
22-23
„…hier trifft Amors Bogen nicht“
Ein französisches Lied aus dem Jahre 1743 (dt. 1745)
32-34
1784 Version I
54-56
- Die ihr — selten unsre Gäste –
- Heut' in unsre Loge kamt,
- Und an unserm frohen Feste
- Schwesterlichen Antheil nahmt:
- Seid willkommen, von uns allen,
- Deren Freuden ihr vermehrt,
- Schwestern, von uns allen, hört,
- Seid willkommen! euch erschallen.
- Hier, wo Harmonie die Herzen
- Leicht an andre Herzen schließt,
- Und der Bruder seine Schmerzen
- Bei des Bruders Glück vergißt,
- Hier, ihr guten Schwestern, weihet
- Euch mit uns der Maurerei,
- fühlt euch groß und fühlt euch frei,
- Unsrer Kette eingeweihet!
- [1801:
- Wenn euch gleich in unserm Kreise
- manches unbegreiflich ist,
- o! so denkt darüber weise,
- und verkennt uns nicht und wisst:
- auch die edelsten der Frauen
- dürfen, das ist Maurerpflicht,
- dürfen nicht bei vollem Licht
- hinter unsern Vorhang schauen.]
- Stimmt mit ein in unsre Lieder,
- Liebe Schwestern stimmt mit ein!
- Unsre Freude, meine Brüder,
- Wird dann doppelt festlich seyn.
- Stimmt mit ein: der Maurer lebe,
- Der, ein guter, biedrer Mann,
- Gutes thut, so viel er kann!
- O, er lebe, o, er lebe!
- Und nun füllet, wack're Brüder,
- Noch einmal die Gläser voll!
- Füllet sie und trinket wieder,
- Es gilt unsrer Schwestern Wohl.
- Jede gute Schwester lebe,
- Die dem Bruder, der sie liebt,
- Freuden gönnt, und Freuden giebt,
- O, sie lebe, o, sie lebe!
Bereits in:
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg. 1790, 164-166.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. Berlin: Maurer 1801, 71-72.
104-105
Den Frauen
Matthias Claudius, 1778
105-106
Für euch, ihr Schönen,
Heinrich August Ottokar Reichard, 1776
gegen Schluss von: Neun frühe Schwesternlieder
219-220
- Stark, Natur, sind deine Triebe,
- Und dem Maurer auch bekannt;
- Denn mit tugendhafter Liebe
- Gehet Weisheit Hand in Hand!
- Drum soll eines unsrer Lieder
- Guter Schwestern Lob erhöh'n,
- Und die Herzen aller Brüder
- Ewig ihnen huldigen.
- Dank soll unsrer Lipp' entschweben,
- Wenn sie von den Edlen spricht;
- Ihnen danken wir das Leben,
- Und der Kindheit Unterricht —
- Ihnen alle das Entzücken,
- Das des Jünglings Herz empört,
- Wenn bei sanften Händedrücken
- Er den Bund der Liebe schwört;
- Ihnen all' die süßen Freuden
- Eines Mann's, der glücklich liebt,
- Ihnen all' die Seligkeiten,
- Die der Vaternahme gibt.
- Noch am Abende der Jahre
- Sind sie unsers Alters Stab,
- Weinen über unsre Bahre,
- Und bekränzen unser Grab.
Bereits in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. Berlin: Maurer 1801,232-233.
Auch in:
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 199.
224-227
- Stimmt sanfter an den Rundgesang,
- Der Schwestern Lob ertönt;
- Ist's nicht das Weib, das uns den Gang
- Durch‘s Lebensthal verschönt?
- Das uns mit Blumen, schön und bunt,
- Den Pilgerpfad bestreu't?
- Auf, preiset dann aus einem Mund'
- Des Weibes Trefflichkeit!
Chor.
- Auf, preiset dann aus einem Mund'
- Der Schwestern Trefflichkeit!
- Aus seiner Milde Fülle sandt'
- Uns Gott das Weib herab;
- Ein Segen seiner Vaterhand;
- Dank ihm, daß er es gab!
- Denn mit ihm gleiten leichter wir
- Den Lebensstrom hinab;
- Zum Himmel wird das Leben hier,
- Zum Schlummerbett' das Grab!
Chor.
- Zum Himmel macht's das Leben hier,
- Zum Schlummerbett' das Grab!
- Gleich einem holden Genius
- Umschwebt das Weib den Mann,
- Lauscht jedem nahenden Verdruß,
- Und scheucht ihn, wo es kann!
- Schleift, dankbar für des Mannes Schutz,
- Für Liebe, die er gab,
- Mit mildem Geist den wilden Trutz
- Von seiner Seele ab.
Chor.
- Ja, mild schleift es den wilden Trutz
- Von unsern Seelen ab.
- Der Mann erwirbt, das Weib erhält,
- Vergilt ihm Sorg' und Müh';
- Und, wenn die Last zu schwer ihm fällt,
- Das Weib erleichtert sie;
- Wenn er mit strengem Ernst gebeut,
- So herrscht durch Milde sie;
- Ihr Regiment ist Freundlichkeit,
- Ist sanfte Sympathie.
Chor.
- Ihr Regiment ist Freundlichkeit,
- Ist sanfte Sympathie.
- Auf, Brüder, dann, wir sind gerecht,
- Dem Schönen, Guten hold;
- Preis diesem sanfteren Geschlecht,
- Mehr werth, als Ruhm und Gold!
- Heil dir, der du so glücklich bist,
- Daß dir ein Weib ward, Heil!
- Und, wem noch keins geworden ist,
- Dem werd' es bald zu Theil!
Chor.
- Wem noch kein Weib geworden ist,
- Dem werd' es bald zu Theil!
- Wie sehr erhöh't des Lebens Lust
- Ein holdes Weib dem Mann,
- Schmiegt an die mütterliche Brust
- Ein lieber Sohn sich an;
- Verschönt des Säuglings Unschuldsblick
- Den Bund der Harmonie! —
- Durch Weiber reift der Menschheit Glück,
- Und Maurer sind durch sie.
Chor.
- Durch Weiber reift der Menschheit Glück,
- Und Maurer sind durch sie.
Bereits in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. Berlin: Maurer 1801, 235-237.
Auch in:
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 200-202.
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg: Hamann 1823, 88-90.
Ohne die 2. Strophe und mit Veränderung einiger Wörter auch in:
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover 1835, 229-230
232-233
- Von der Arbeit ernsten Scenen,
- Edle Brüder, auszuruh'n,
- Weiht des Vaterlandes Schönen
- Fröhliche Gesänge nun!
- Liebt die Schwestern! keusche Liebe
- Mischte der mit eig‘ner Hand
- Unter unsre besten Triebe,
- Der den Plan der Welt erfand.
- Diese Triebe sanft zu nähren,
- Die, was Odem hat, erfreu'n,
- Und durch die, dem nichts zu wehren,
- Wesen werden, und gedeih'n,
- Goß er Reize, zum Entzücken,
- Um die weibliche Gestalt;
- Gab der Unschuld in den Blicken
- Seelenfesselnde Gewalt.
- Sanftmuth gab er Madchenseelen,
- Zärtlichkeit und holden Scherz.
- Ihre mildern Sitten stehlen
- Sich in's wilde Männerherz.
- Sanfte Weiblichkeiten ziehen
- Männertrotz in's Gleichgewicht,
- Und der Menschheit Harmonieen
- Ruh'n auf diesem Gleichgewicht.
- Schwestern, die ihr diese Züge,
- Rein, wie aus des Bildners Hand,
- Aufbewahrt, durch schöne Siege
- Ueber Eitelkeit und Tand,
- Und dem Urbild alles Schönen
- Durch die Tugend naher klimmt:
- Euch sei von der Weisheit Söhnen
- Dieß gefüllte Glas bestimmt!
Bereits in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. Berlin: Maurer 1801, 328.
Auch in:
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 203-204.
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover 1835, 222-223.
Zweiter Band
Altenburg 1821
8-11
- Auf! in dieses Festes schönster Stunde
- Ehrt der Menschheit seligsten Verein!
- Laßt die Becher kreisen in der Runde,
- Bis zum Rand gefüllt mit goldnem Wein;
- Wo der Freude Jubellieder schallen,
- Wo uns mild die heil'ge Freundschaft lacht,
- Sei dies Glas, als Huldigung, von Allen,
- Edeln Frauen dargebracht!
Chor.
- Dieses Glas, als Huldigung, sei allen
- Edeln Frauen dargebracht!
- Weisheit ist des Mannes höchstes Streben,
- Doch die Pflichtr ist schwer, das Ziel ist weit,
- Ach! des Glücks bedarf im öden Leben
- Das gebrechliche Geschöpf der Zeit;
- In der Schönheit zaub'rischem Geleite
- Dünkt das Himmlische uns nah verwandt,
- Und die strenge Tugend reicht der Freude
- Liebevoll die Schwesterhand.
Chor.
- Strenge Tugend reicht bescheid'ner Freude
- Schwesterlich die Götterhand.
- Liebe ist des Lebens schönste Blüthe,
- Ist ein Strahl, der durch das Dunkel bricht.
- Wenn des Pilgers trauerndem Gemüthe
- Selbst der Hoffnung letzter Stab zerbricht.
- Nicht allein im ersten süßen Sehnen,
- Nicht im Reiz, der in der Zeit erlischt,
- Göttlich dann, wenn sie des Kummers Thränen
- Uns von bleicher Wange wischt.
Chor.
- Göttlich ist sie, wenn sie bittre Thränen
- Uns von bleicher Wange wischt.
- Feindlich ist des Mannes rauhe Sitte,
- Schnell entbrennt des Zornes wilde Gluth;
- Sühnend tritt das Weib dann in die Mitte
- Und macht schmeichelnd fremde Fehler gut!
- Muthig schaut sie, gilt es ihren Laren,
- Selbst Tyrannen in das Angesicht,
- Und der Schönheit trotzen selbst Barbaren,
- Der Gewalt der Thränen nicht.
Chor.
- Holder Schönheit trotzen selbst Barbaren,
- Der Gewalt der Thränen nicht.
- Wenn der Held, nach zweifelhaftem Ruhme,
- Liebelos im blut'gen Kampfe ringt.
- Ist's die Dulderin, im Heiligthume
- Ihrer Tugend, der der Sieg gelingt;
- Er erschafft, sie lindert fremde Schmerzen;
- Er betrübt, indessen sie beglückt.
- Ja, das Weib verwahrt im reinen Herzen,
- Was die Menschheit ehrt und schmückt.
Chor.
- Ja, das Weib verwahrt im reinen Herzen,
- Was die Menschheit ehrt und schmückt.
- Wenn der Mann in seines Stolzes Traumen
- Grübelnd oft nach eitlem Ziele läuft,
- In der Schöpfung ungemeßnen Räumen
- Oft sein Blick in bangen Zweifeln schweift.
- Folgt das Weib in ihrem stillen Kreise,
- Fühlend nur der Unschuld heil'ger Spur,
- Und beschämet huldiget der Weise,
- Deiner Allmacht, o Natur!
Chor.
- Sanft beschämet huldiget der Weise
- Deiner Allmacht, o Natur!
- Ewig sind der Frauen heil'ge Rechte,
- Die den Pfad mit Rosen uns bestreu'n;
- Mögen wir dem reizenden Geschlechte
- Reine Herzen nur zum Opfer weih'n!
- Heil dem Gatten, der in dieser Stunde
- Seiner Gattin Tugend dankbar ehrt!
- Heil dem Jüngling, der beglückt zum Bunde
- Ew'ger, treuer Liebe schwört.
Chor.
- Heil dem Jüngling, der zum schönen Bunde
- Ew'ger, treuer Liebe schwört!
40-42
- Der alten Maurer strenges Wort
- Versagte es von je den Frauen,
- In unser Heiligthum zu schauen,
- Und dies Gesetz gilt immerfort.
- Drum kann des schönsten Weibes Flehen
- Vom ächten Maurer nichts erspähen;
- Er übet treu des Schweigens Pflicht,
- Seufzt, wenn sie schmollt, doch schwatzt er nicht.
- Stets freuen sollten sich darob
- Die allzuwißbegier'gen Schönen,
- Statt uns mit Tadel zu verhöhnen,
- Uns preisen mit verdientem Lob;
- Denn jedem Schwur der Lieb' und Treue
- Gibt unser Bund die schönste Weihe.
- Wir sind, so will's die Maurerei,
- Der Liebsten, wie dem Orden treu.
- Drum müssen nach der Maurer Gunst
- Die Frauen vorzugsweise streben;
- Denn höh're Lieb' und höh'res Leben
- Lehrt uns die königliche Kunst.
- Sie lehrt uns alle Erdenplagen
- Mit Muth bekämpfen, oder tragen.
- Und gibt die beste Panacee
- Für Liebes- wie für Eh'standsweh.
- Und wenn wir auch bei unserm Bau'n
- Nur Mann mit Männern schwere Pflichten
- Mit ungestörtem Fleiß verrichten,
- So denken wir doch gern der Frau'n,
- Denn da wir auch die Schönheit achten,
- Wenn wir nach Stark' und Weisheit trachten,
- So wird dem schöneren Geschlecht
- Bei unsern Tafeln auch sein Recht.
- Und so der Meister es gebeut,
- Wird schwer geladen die Kanone,
- Und für das Weib, der Schöpfung Krone,
- Blitzt und erknallt es weit und breit;
- Und die am häuslichsten sich zeiget,
- Am treu'sten liebt, am besten schweiget,
- Am frei'sten ist von eitlem Sinn,
- Die sei der Schwestern Meisterin.
- Und sollte eine Schwester auch
- Der Herrschsucht Geist zu sehr begeistern,
- Und sie zu streng den Meister meistern,
- So tröst' er sich nach Maurer Brauch.
- Er komme her zu unsern Mahlen,
- Und er vergißt Asmodi's Qualen;
- Hier wird dem Armen wieder leicht,
- Weil hierher kein Pantoffel reicht.
62-63
- Ehret die Schwestern! Sie flechten und weben
- Himmlische Blumen in’s irdische Leben,
- Flechten der Liebe beglückendes Band;
- Und in der Grazie züchtigem Schleier
- Nähren sie wachsam das ewige Feuer
- Schöner Gefühle mit heiliger Hand.
- Schmückt sich mit Rosen die liebliche Frühe,
- Lächeln sie Muth uns zur lastenden Mühe;
- Zaubern uns Wonnen beim Tagewerk zu.
- Schimmert der Abend, mit fesselndem Blicke
- Winken sie sehnend die Müden zurücke,
- In die Umschattung der lohnenden Ruh.
- Macht auch ein Nebel das Leben uns trübe,
- O sie zerstreu'n ihn mit sorgsamer Liebe,
- Hold wie die Sonne den Frühduft der Au.
- Zärtlich geängstigt vom Bilde der Qualen,
- Wallet ihr liebender Busen, es strahlen,
- Perlend die Augen von himmlischem Thau.
- Sittsam, zufrieden mir häuslichem Ruhme,
- Brechen die Frauen des Augenblicks Blume,
- Nähren für uns sie mit sorglichem Fleiß,
- Frei, selbst in ihrem gebundenen Wirken,
- Reicher, als wir in des Wissens Bezirken,
- Und in der Dichtung unendlichem Kreis.
- Freundlich, mit sanft überredender Bitte,
- Führen sie glücklich den Scepter der Sitte,
- Löschen die Zwietracht, die drohend entglüht,
- Lehren die Kräfte, die feindlich sich hassen,
- Sich in der lieblichen Form zu umfassen,
- Sie nur vereinen, was ewig sich flieht.
Das ist ein stark verändertes Gedicht von Friedrich Schiller, 1795,
u. d. T. „Würde der Frauen“ in einer (später gekürzten) Langfassung abgedruckt im „Musen Almanach für das Jahr 1796“, 186-192
Bereits in: Auswahl maurerischer Gesänge. 1812, 74-76 (ohne Titel und ohne Autor)
Dagegen Schillers Gedicht fast vollständig, nur gegen Schluss stark gekürzt, abgedruckt in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. Erst in der zweiten Auflage 1804, 338-339 (ohne Titel, mit der Angabe: Schiller)
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin. 1832, 231-233,
u. d. T. : Zu Ehren der Schwestern (Erwähnung des Autors nur im Inhaltsverzeichnis)
75-77
An das Frauenzimmer
Version II
109-111
- Heute soll uns niemand wehren
- Lied und Saitenklang,
- Denn zu unsrer Schwestern Ehren
- Töne der Gesang!
- Doch auf eine feine leise
- Sanfte Weise.
Chor.
- Fein und leise
- Sei die Weise!
- Sanft der Saitenklang!
- Salomo der weise König
- Spricht: „des Mannes Krön'
- Ist die gute Frau!" doch wenig
- Wär' ihr nur der Thron;
- Sie begehrt, daß sie der Liebe
- Herrschaft übe.
Chor.
- Treuer Liebe
- Sanfte Triebe
- Bauen ihren Thron.
- Treuer Freundschaft gönnt sie willig
- Ein bescheidnes Theil,
- Spricht zur Sühne mild und billig,
- Stumpft der Zwietracht Pfeil:
- Ende machet ihre Rede
- Aller Fehde.
Chor.
- Frauenrede
- Schlichtet Fehde
- Bringt der Freundschaft Heil.
- Kehrt das Glück mit goldnem Segen
- Bei dem Manne ein,
- Sorgt sie, daß es allerwegen
- Möge bleibend seyn.
- Sucht vor Uebermuths-Gefahren
- Ihn zu wahren.
Chor.
- Vor Gefahren
- Ihn zu wahren,
- Spricht sie warnend drein.
- Gern die Grazien und Musen
- Nimmt sie gastlich auf;
- Hochgefühl im reinen Busen -
- Blickt sie froh hinauf,
- Wo in lichten Götterhallen
- Geister wallen.
Chor.
- Herz und Hallen
- Schließt sie allen,
- Guten Göttern auf.
243-246
- Was in der Schöpfung weitem Raume
- Dem Menschen auch für Freuden blüh'n,
- Was in der Jugend goldnem Traume
- Für Wünsche auch die Brust durchglüh'n;
- Nichts wird die inn're Leere füllen,
- Die selbst im Schooß des Glücks ihn quält,
- Kein Zauberspruch die Sehnsucht stillen,
- So lang' ein zweites Herz ihm fehlt.
Chor.
- Nichts kann die innre Sehnsucht stillen,
- So lang' ein zweites Herz ihm fehlt.
- Beneidenswerth, wer es errungen,
- Wer früh ein Herz voll Freundschaft fand,
- Das, von des andern Werth durchdrungen,
- Voll leiser Ahnung ihn verstand.
- Ihn füllt im Sturm empörter Zeiten,
- Des Freundes Trost die bange Brust;
- Und knospen ihm des Lebens Freuden
- Erblüht die Freundschaft sie zur Lust.
Chor.
- Und knospen ihm des Lebens Freuden
- Erblüht die Freundschaft sie zur Lust.
- Und wenn in seiner Freuden Kranze
- Ihm noch der Liebe Rosen blüh'n,
- Und wie in einem leichten Tanze
- Die Stunden küssend ihm entflieh'n;
- Wer aus dem Kelch der schönsten Freuden
- Der Liebe süßen Nektar trank,
- Den müßten Engel selbst beneiden,
- Wär Liebe nicht ihr Festgesang.
Chor.
- Den müßten Engel selbst beneiden,
- Wär Liebe mehr ihr Festgesang.
- Ihm blüht der Lenz in neuer Wonne,
- In Hymnen rauscht der Eichenhain,
- Ihm leuchtet glänzender die Sonne,
- Verklärt des Mondes Silberschein;
- Ihm winken gold'ner noch die Trauben,
- Er schwelget in der Schöpfung Pracht,
- Und Gott erscheint dem frommen Glauben
- Im Sternenglanz der heil’gen Nacht.
Chor.
- Und Gott erscheint dem frommen Glauben
- Im Sternenglanz der heil'gen Nacht.
- Ihm lacht in freundlich sanfter Klarheit
- Die Hoffnung Ruh' in's offne Herz,
- Es zieht das Licht der ew'gen Wahrheit
- Den Hochbeglückten himmelwärts;
- Es netzt, eilt er voran zum Throne,
- Die Thräne das umkränzte Grab —
- O dreimal selig, wem die Krone
- Des Erdenglücks die Liebe gab!
Chor.
- O dreimal selig, wem die Krone
- Des Erdenglücks die Liebe gab!
- Auch in der Maurer heil'gen Bunde
- Ertönt der Frauenliebe Preis,
- Und in des Mahles froher Stunde
- Durchschallt ein Hoch! der Brüder Kreis.
- Heil jedem, dem ein Herz gegeben,
- Das treu und ewig sich ihm gab!
- Nur Liebe leite uns durch’s Leben!
- Streu‘ Blumen einst auf unser Grab.
Chor.
- Nur Liebe leite uns durch’s Leben!
- Streu‘ Blumen einst auf unser Grab.
- Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller