Traktat: Freimaurer und Shriners: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 10. Januar 2016, 09:55 Uhr

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Freimaurer und Shriners

von Frank Steinmetz

Welchen Bezug haben die Shriner zu den Freimaurern, was machen sie, wo haben sie ihren Ursprung, wie sind sie organisiert und wer kann Shriner werden? Dies sind die Themen welche unter dieser Überschrift stehen.

Die Shriners sind eine Bruderschaft bestehend aus Brr. Freimaurern welche sich für die Bereitstellung von medizinischer Versorgung für Kinder und bedürftige Familien einsetzt.

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So erklärt sich auch die Verbindung zwischen den Brüdern Freimaurer und Shrinern. Die Shriner sind aber auch eine Bruderschaft verbunden durch gemeinsame Werte UND den Wunsch Spaß zu haben, Gutes zu tun und lebenslange Freundschaften einzugehen.

In die Bruderschaft der Shriners werden nur Brr. Freimaurer aufgenommen. Bis in das Jahr 2000 musste man den "32. Erkenntnisgrad" des Alten und Angenommenen Schottischen Ritus erreicht haben um Mitglied werden zu können. Heute kann jeder reguläre Bruder Freimauer Meister, Shriner werden. Darüber hinaus gibt es keine weiterführenden Grade in der Organisation.

Nicht-Freimaurer haben allerdings auch die Möglichkeit die Shriners zu unterstützen. Sie können "Mitglied des Freundeskreises "friends of the shrine" werden und können selbst entscheiden, wie und wo sie sich einbringen möchten. Beispielsweise durch Spenden, Teilnahmen an Paraden, Betreuung von Patienten oder vielen Anderen.

Ich möchte zu der Geschichte der Shriner kommen, welche ihren Ursprung in den USA haben.

Bereits 1872 wurde die Shrinerorganisation in den USA von Brüdern Freimaurern gegründet.

In einer Zeit als die Zusammenkünfte der amerikanischen Brüder eher puristisch verliefen und hauptsächlich aus Ritualen, Arbeit am rauem Stein und Symbolen bestand, traf sich in New York eine Gruppe von gleichgesinnten Brüdern regelmäßig in Ihrem Stammlokal.

Diese Brüder vermissten in Ihrer Loge das gesellige Beisammensein und gründeten als Ergänzung zu ihrer Loge einen Geselligkeitsclub.

Sie verstanden sich als eine Verbindung

zwischen einer gemeinnützigen Vereinigung den Werten der Freimaurer verpflichtet

und einer Spaßgesellschaft mit Freude am Beisammensein und Komödie .

Von Beginn an waren die Shriners für ihre landesweiten gemeinnützigen Aktivitäten bekannt.

Wie kam es nun zu dem Namen „Shriners“ und ihren Symbolen?

Einer der Gründungsmitglieder - Billy Florence – welcher auf einer seiner Reisen in Frankreich an einer orientalischen Mottoparty - aus Anlass eines diplomatischen Empfangs - teilgenommen hatte und von der orientalischen Musik den Kostümen und dem ganzen Flair inspiriert war, schlug das arabische Thema als Grundlage des Clubs vor. Daraus erklären sich die bekanntesten Symbole der Shriner, der rote Fez (eine typisch orientalische Kopfbedeckung) sowie der Halbmond, der Krummsäbel und das Kamel.

Sie nannten sich „die Edlen vom mystischen Shrine“ den „Shrine Nobles“. Die Shriner waren geboren.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Bruderschaft zu der größten karitativen freimaurerischen Organisation der Welt.

1878 gab es bereits 425 Mitglieder

1988 waren es dann schon 7200 Mitglieder 

1900 waren es 55000 Mitglieder. Heute sind es ca. 325 000 Mitglieder.

1922 wurde das erste Shriners Hospital in Los Angelos erbaut und mittlerweile gibt es 22 Shrine Hospitals in den USA, Kanada und Mexiko.

Betrieben werden die Shriner Hospitals von der Organisation „Shriners Hospitals for Children“ (SHC), in denen Kinder umsonst behandelt werden.

Die Shriner Hospitals haben sich auf bestimmte Erkrankungen spezialisiert. Sie behandeln komplizierte Verbrennungen und orthopädische Fehlbildungen (bis hin zum sog. offenen Rücken). Sie können den Wolfsrachen therapieren und haben große Erfolge damit, Kindern Prothesen anzupassen, die eine erhebliche Steigerung der Lebensqualität bedeuten. Die Altersgrenze der Patientenaufnahme beträgt 18 Jahre. Wenn ein Kind in die Behandlung aufgenommen wurde, erfolgt aber die weitergehende Betreuung (z.B. zur Anpassung von ihrer Prothesen an das Körperwachstum oder sonstige Veränderungen) auch darüber hinaus. Also bis 18 anfangen, über 18 hinaus weiterbehandeln.

Diese Shriner Hospitals gehören in eben genannten Fachrichtungen weltweit zu den führenden Einrichtungen. Viele Ärzte aus aller Welt fliegen jährlich zu Weiterbildungszwecken dorthin. Die Mitgliederorganisation der Shriners ist die „Shriners International“ mit Hauptsitz in Tampa, Florida.

Alle anfallenden Kosten werden von den Shriners International komplett selber finanziert.

Allein im Jahr 2009 waren dies etwa 780 Millionen Dollar.

Präsenz der Shriner in Europa

Diese beginnt im Jahr 1953 mit der Gründung einer Außenstelle ( „Oase“ genannt), der Shriners International in Heidelberg und entwickelte eine bewegte Geschichte.

In dieser Oase der Shriners International, dem neugegründeten European Shrine Club in Heidelberg, fand 1953 eine Aufnahme von 72 Mitgliedern aus verschiedenen europäischen Ländern statt.

Innerhalb der folgenden 49 Jahre wuchs die Mitgliederanzahl auf 7000 Shrinern und es entstanden weitere 13 neue Oasen.

Sehr viele der Mitglieder waren Brüder aus den Reihen der Amerikanisch-Kanadischen Großloge, welche in den in Europa stationierten Streitkräften dienten.

Mit der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Abzug der Streitkräfte entstand ein enormer Mitgliederschwund. Nur wenige Nobles blieben über und versuchten den European Shrine Club zu stabilisieren und wieder neu aufzubauen, was ihnen auch gelungen ist. Zwar bis dato in einem ganz anderem Größenverhältnis als zuvor aber mit stark zunehmender Tendenz.

Die Shriners in Europa haben sich im Jahr 2011 unter dem Dach der „Shriners International“ als eigenständige Organisation konstituiert. Unter dem Namen „EMIRAT Shriners“ tragen sie die Verantwortung für die Entwicklung der Aktivitäten in ganz Europa.

Insgesamt zählt das Emirate Shrine Center in Heidelberg, inzwischen ca. 400 Mitglieder aus Deutschland, Italien, der Schweiz, Österreich, England und Rumänien. Unter diesem Dach haben sich inzwischen eigene Emirate Shrine Oasen (in Europa als Clubs benannt) gebildet.

Derzeit gibt es Emirate Shrine Clubs in Heidelberg, Schweinfurt, Stuttgart, Wiesbaden, Leipzig, Frankfurt, Berlin, in Basel, in Milano und in Bukarest und in Wien und London.

Die Shriner Aufnahmen finden in der Regel einmal im Jahr manchmal auch 2 mal in Heidelberg statt. Zurzeit sind bei einer Aufnahme zwischen 15 – 20 Brüder als Probanden anwesend. Die Aufnahmen stehen bei den Shrinern wie nicht anders zu erwarten unter dem Motto Spass.

Mehr als 100 Kinder wurden im Laufe der Jahre aus Europa in die Vereinigten Staaten gesandt, um ihnen in den Shriners Hospitals zu helfen.

Die Aufgabe der Shriner Emirate ist es Kindern aus Europa und deren Begleitpersonen, den Flug und die Unterbringung vor Ort, in die USA zu ermöglichen. Die Finanzierung erfolgt ausschließlich aus Spendengeldern und Beiträgen Die Behandlung ist auch für diese Kinder kostenlos.

Vielfältige Aktivitäten

Durch vielfältige Aktivitäten, wie bspw. Teilnahme an Paraden und Umzügen, Golftournieren und anderen Veranstaltungen werden Spendengelder erwirtschaftet. Bekannt ist die alljährliche Brezelparade in Speyer, wo die Shriner in Clownkostümen, begleitet von kleinen roten Autos und Motorrädern durch die Stadt ziehen und auf sich aufmerksam machen.

Sie gehen in die Kinderstationen von Krankenhäusern, machen Spaß und verteilen Spielzeug.

Aber auch zielgerichtete Sponsoren Akquise und eine breite inhaltliche Öffentlichkeitsarbeit findet statt.

Zuletzt unterstützte der EMIRAT SHRINE Laurentiu. Laurentiu ist mittlerweile fast 4 Jahre alt, lebt in Rumänien und wurde mit einer Fehlbildung im linken Unterarm geboren. Im Shriners Hospital for Children in Chicago hat Laurentiu eine moderne Prothese erhalten, welche er mit seinen eigenen Muskelkontraktionen des Bizeps elektrisch steuern kann. Laurentiu wird noch oft in die USA reisen müssen da seine Prothese im Laufe seines Wachstums immer wieder erneuert werden muss.

Ich möchte zum Ende kommen und meinen Eindruck über die Shriner zusammenfassend so formulieren: Shriner sein ist etwas für denjenigen, welcher selber im Herzen Kind geblieben ist und dort eine Spielwiese findet, auf der er ERGÄNZEND, seine freimaurerischen philosophischen Werte auf eine lustige und spassige Art und Weise karitativ umsetzen kann.

Am 17.05.2014 findet zum ersten Mal in Frankfurt in dem „Mainhattan Shrine Club“ eine Aufnahme im Beisein des „Imperial Potentates“ aus den USA (zu vergleichen ist mit dem Großmeister in Deutschland) und zum ersten Mal in Europa in deutscher Sprache statt.

Der Mainhattan Shrine Club wurde im Laufe des Jahres 2013 von Nobles aus dem Rhein-Main-Gebiet gegründet. Er unterstützt sowohl die wohltätigen Projekte des Emirat Temples / European Shrine Centers als auch lokale Projekte im Rhein-Main-Gebiet.

Anlässlich dieser Veranstaltung laden die Brr. Freimaurer und Shriner alle Brüder Meister Freimaurer herzlich ein, sich den Shriners anzuschließen, Spaß zu haben und dabei Gutes zu tun.

Siehe auch