Elus Coëns: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 19. Mai 2012, 23:58 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Elus Coëns
Quelle: Lennhoff, Posner, Binder
(Auserwählte Coëns), okkultistisches französisches Hochgradsystem, das um 1760 von Martines de Pasqually (s.d.) in Bordeaux gegründet wurde. Dieser hatte einen "Traité de la réintégration des etres dans leurs premieres propriétés, vertus et puissances spirituelles divines" geschrieben, ein wahres Labyrinth dunkler, unverständlicher Ausdrücke eine Art Zusammenfassung und geheime Auslegung der ersten Bücher des Pentateuch, vor allem der Schöpfungsgeschichte und des Exodus.
Die Zentralfigur ist Moses, als dessen Vollstrecker sich Pasqually bezeichnete.
Auf den Ideen dieses von Theurgie, Kosmogonie, Anthropologie esoterischer Geometrie,Theosophie, symbolischer Bibelauslegung usw. durchsetzten Werkes baute er sein System auf. Dieses stellte einen seltsamen Mischmasch aus allen möglichen esoterischen Lehren des Ostens dar, die auf dem Wege der Kabbala nach dem Westen gelangt waren.
Die E. C. waren unter der Maske der Freimaurerei Ausläufer der langen Kette geheimer Gesellschaften, deren Mitglieder glaubten, durch magische Übungen, "Vertus actives", mit dem Göttlichen in Verkehr treten zu können, um dadurch der Unsterblichkeit teilhaftig zu werden.
Die Adepten von Pasqually hielten sich für direkte Abkömmlinge der Epopten des alten Griechenland, bekannten sich im Zeitalter der Aufklärung zu den mystischen Doktrinen der NeuPlatoniker, Gnostiker und Kabbalisten und pflegten die "geheime Weisheit der Alten".
Die eigentliche Arbeit begann 1761.
Über den symbolischen Graden bauten sich höhere Stufen auf, meist schottische Grade, die mystische Hintergründe hatten. Insgesamt hatte das System neun Grade, der höchste Grad war der sogenannte Réau-Croix.
Pasqually, der zuerst in Toulouse als "Schildträger" und Generalinspektor der englischen Stewards Lodge auftrat und dort auf Mißtrauen stieß, ging dann nach Bordeaux, wo es ihm gelang, den anfänglichen Widerstand der Rationalisten zu überwinden in einer Loge Fuß zu fassen und diese in die "Loge francaise Elus Ecossaise" umzuwandeln.
1770 gab es in verschiedenen Städten, vor allem auch in Paris, zahlreiche Logen des Systems, an dessen Spitze ein Oberstes Tribunal stand. Eine große Rolle spielten der Lyoner Mystiker Jean-Baptiste Willermoz (s. d.), der Enzyklopädist Baron Holbach (s. d.) der Maler Van Loo u. a.
1767 wurde Willermoz von Pasqually zum "Großmeister des Großen Tempels von Frankreich" ernannt. Auch der Marquis Louis Claude de Saint-Martin (St. Martin) war eine Zeitlang getreuer Anhänger von Pasqually, als dessen Sekretär er wirkte.
Er gab sogar seinen Dienst auf, "um sich ganz den Werken der mystischen Wissenschaft und der Armut zu weihen", er kam aber allmählich von der Theurgie, dem "äußeren Weg", ab und beschritt den; "inneren Weg", um direkt mit Gott in Verbindung zu treten. Das führte ihn zur Theosophie und zum Versuch, das System der E. C. zu reformieren (s. Martinismus).
1772 reiste der Großsouverän Pasqually plötzlich nach San Domingo ab, wo er 1774 starb. Wenige Jahre später bereitete der Erfolg des Rektifizierten Schottischen Systems (s. d.) auch der Tätigkeit der E. C. ein Ende. Der dritte Großsouverän, de la Casas, übergab das Archiv 1781 den Philaleten (s. d.). (Vergl. L e Forestier, La Franc-Maçonnerie occulte au 18e siecle, Ordre des E. C.)
Grade der Elus Coëns
- vierter Grad ist der Grand architect (Architecte Grande)
- neuner Grad ist der Knight commander (Chevalier Commandeur)
Siehe auch
Weitere inhaltliche Bezüge
- Cagliostro … mit jenem des französischen Kabbalisten Pasqually , also den "Elus Coëns", übereinstimme daß Coston mutmaßlich ein Schüler von Pasqually gewe…
- Alchimie …elte u. a. auch im theosophischen Hochgradsystem der Coëns Elus (s. d.) eine Große Rolle, dann bei den Gold- und Rosenkreuzern sowie auch…
- Theurgie …Magie zusammenhängender Hochgradsysteme eine Rolle. Namentlich die Elus Coëns (s. d.) waren der Theurgie ergeben.