Klerus und Adel in den Logen: Unterschied zwischen den Versionen

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Dabei waren die Logen, auch die in Wien besonders verdächtigte von Lüttich, Versammlungsstätten durchaus loyaler Untertanen, der überwiegende Mehrheit nach gute Katholiken: die Logen versäumten niemals, an den Johannistagen im Juli und September Messen lesen zu lassen, denen die Brr. korporativ beiwohnten während der zelebrierende Geistliche über dem Ornat schroff das freimaurerische blaue Band trug.
 
  
Zahlreich waren die Kleriker in den Logen. Bei den Brudermählern und weißen Tafeln wurden die kirchlichen Vorschriften über Fasten und Fastenspeisen aufs strengste befolgt. In Lüttich gehörten der Fürstbischof Graf Wellbrück und die meisten Kanoniker seines Kapitels der Loge "Parfaite Intelligence" an. Ein französischer Journalist, der um 1780 an der Tafel des Fürstbischofs zu Gaste war, war der einzige der achtzehn Anwesenden, der nicht maurerische Insignien trug. Duchaine verzeichnet eine ganze Reihe weiterer prominenter kirchlicher Würdenträger in den verschiedensten Orten.
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Auch der Anteil des hohen Adels am Logenleben war beträchtlich nicht zuletzt infolge der Gründung mehrerer Regimentslogen. Man begegnet in den Logenlisten den Herzögen von Arenberg und Ursel, dem Grafen Hohenzollern, dem Prinzen Karl von Hessen Rheinfeld, dem Fürsten von Ligne (s. d.), dem Feldmarschall Ferrari, dem Grafen Nunez, Granden von Spanien, dem Erbprinzen Solms-Braunfeld, den Grafen von Saint-Aldegonde, de Vigneuille, de Spaar, de la Marck usw. Daneben gab es zahlreiche hohe Beamte, Richter, Angehörige der angesehensten belgischen Familien, Künstler, Literaten, Musiker. Die Freimaurerei setzte sich Siberall aus der gesellschaftlichen und geistigen Elite zusammen. Die Logenarbeit beschränkte sich keineswegs auf ritualistische Übung; es herrscht manchenorts vorbildliche geistige Tätigkeit.
 
 
 
Die regen Diskussionen, die in den Logen stattfanden, mochten wohl der Kaiserin den großen Aufwand für die Spitzeltätigkeit gerechtfertigt erscheinen lassen.
 

Aktuelle Version vom 9. September 2012, 21:15 Uhr