Akasha Chronik: Unterschied zwischen den Versionen
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Unzählige spätere Seher beriefen sich auf die Akasha-Chronik. | Unzählige spätere Seher beriefen sich auf die Akasha-Chronik. | ||
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Version vom 15. Dezember 2012, 19:35 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Wie kam es zur Akasha-Chronik?
Quelle: Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2009 / All rights reserved (Mit freundlicher Genehmigung für das Freimaurer-Wiki)
Drei verschiedene „Bücher“ in der Bibel
Die Akasha-Chronik ist - gemäss dem Indologen Jakob Wilhelm Hauer (1922) - keine indische Idee. Im Gegenteil, die Idee eines Weltgedächtnisses gehört zu den ältesten Grundpfeilern der jüdisch-christlichen Religion. Bereits
- 1. im Buch Exodus (32, 32-33 – um 750 v. Chr.) ist vom „Buch des Lebens“ die Rede (vgl. auch Psalm 69, 29; Offenbarung 3, 5),
- 2. im Buch Jesaia (65, 6 – um 500 v. Chr.) von einem Gedächtnis-Buch (vgl. Nehemia 13, 14; Mal. 3, 16; Offenbarung 20, 12) und
- 3. im apokryphen Buch Henoch (80ff – um die Zeitenwende) von „himmlischen Tafeln“, auf denen die Geschichte der Menschheit im voraus aufgezeichnet ist (ähnl. Psalm 139, 16; Ez. 2, 9-10 – um 600 v. Chr.; Daniel 10, 21; Offenbarung 5; 10,2).
Auch im Talmud finden sich Hinweise auf ein "Buch der Taten der Menschen".
Die Idee des Weltgedächtnis entwickelt sich langsam
Aber dass ein Mensch hellseherisch darin lesen könne, hat sich erst seit der Renaissance über Jahrhunderte entwickelt. Schon Marsilio Ficino, Agrippa von Nettesheim und Nostradamus sollen die Vorstellung eines Weltgedächtnisses gehabt haben. Paracelsus sprach vom "siderischen Licht" und der kabbalistische Schriftsteller Menahem Azariah von Fano (um 1600) von einem "okkulten Äther".
Als weitere Vertreter der Idee eines Weltgedächtnis im 18. und 19. Jahrhundert werden genannt:
- Emanuel Swedenborg
- die Martinisten und Louis Claude de Saint-Martin
- Eduard von Hartmann
- William James.
Der Okkultist Eliphas Lévi sprach von "Astral Light or Soul of the World ... or common reservoir of universal magnetism " (frz. 1856; engl. 1896) und nahm Bezug auf Paracelsus und Heinrich Kunrath. Das Astrallicht "receives and preserves the impressions of all visible things" oder "preserves the impress of every logos, that is to say, of all actions and all forms". "To be a prophet is ... to read in the Astral Light".
Helena Petrowna Blavatsky vermischt alles
Helena Petrowna Blavatsky machte daraus die "Akasha-Chronik": Sie verband die abendländische Idee der Weltenchronik in einer wirren Mischung mit dem „sidereal light“ des Paracelsus, den damaligen Erkenntnissen über den „tierischen“ wie physikalischen Magnetismus und dem indischen Namen des Weltäthers "akasa" (Raum).
In der Einleitung zu "Isis Unveiled" (1877) behauptet sie: „The astral light is identical with the Hindu akasa“ (vol. 1, XXVII; vgl. vol. 1, 125).
Sie setzt dieses Licht mehrfach mit Lebensprinzip, Magnetismus und elektrischem Strom gleich. Sie spricht aber auch von den "astral tablets of the imperishable 'book of life'" (vol. 1, 343) und unter Bezug auf die Offenbarung Johanni vom "Gedächtnis Gottes" (vol. 1, 178).
Das häufig angegebene Zitat, dass die Akasha so etwas sei wie "metaphysische Tafeln", lautet im Original bloss "eternal tablets" oder "indestructable tablets" (vol. 1, 178), und die Formel, sie seien wie "Daguerrotypen, auf dem Astrallicht gedruckt", ist inspiriert von einem Buch des Geologen und Theologen Edward Hitchcock (1851).
In der "Geheimlehre" (1888) wirft Helena Petrowna Blavatsky dies alles über den Haufen, greift mehrmals Lévi und die Orientalisten an und bezeichnet ihre Auffassungen als falsch. Sie sieht hier Akasha unter anderem als "Matrix of the Universe" (vol. 2, 511).
Rudolf Steiner schreibt die Geschichte neu
In den Jahren 1904 bis 1908 hat Rudolf Steiner die Ideen von Helena Petrowna Blavatsky in einer langen Reihe von Aufsätzen ("Aus der Akasha-Chronik"; als Buch 1939; engl.: "Cosmic Memory", 1959) aufs Phantastische ausgebaut. Immerhin gibt er als Quelle seiner historischen Schilderungen und Rassenlehre die Schrift über Atlantis von William Scott-Elliot an.
Unzählige spätere Seher beriefen sich auf die Akasha-Chronik.
Akasha-Chronik bei Wikipedia
Akasha-Chronik bezeichnet in Teilen der Esoterik, vor allem in der „modernen“ (anglo-indischen) Theosophie und in der Anthroposophie, die Vorstellung eines übersinnlichen „Buchs des Lebens“, das in immaterieller Form ein allumfassendes Weltgedächtnis enthält. Es existieren auch ältere Vorstellungen eines solchen „Weltgedächtnisses“ (so im Neuplatonismus, in der christlichen Überlieferung[1] und in der vor-modernen Esoterik), der Begriff „Akasha-Chronik“ (engl. akashic records) ist in dieser Form jedoch modern-theosophischen Ursprungs. Im deutschen Sprachraum wurde er vor allem durch Rudolf Steiner geläufig. Esoteriker wie Steiner und neuerdings auch Wahrsager nahmen bzw. nehmen für sich in Anspruch, in der Akasha-Chronik „lesen“ zu können.
Quelle: Wikipedia
Etymologie
Der Begriff Akasha (sanskrit: आकाश ākāśa, auch Akascha, Akasa und Akaça) steht für Himmel, Raum oder Äther; in der hinduistischen Philosophie und im Ayurveda bezeichnet Akasha ('Äther') neben Prithvi ('Erde'), Vayu ('Luft'), Agni ('Feuer') und Jalam ('Wasser') eines der fünf Elemente (vgl. Vaisheshika). Auch der Buddhismus kennt den Begriff Akasha als körperlich begrenzten (Skandha) oder unbegrenzten (Dhatu) Raum.
Begriffsgeschichte
Die Vorstellung eines Weltgedächtnisses hat in Europa eine lange Tradition und findet sich etwa bei Plotin (ca. 205–270), Marsilio Ficino (1433–1499) und Paracelsus (1493–1541) sowie in Ansätzen auch bei Agrippa von Nettesheim (1486–1535), Éliphas Lévi (1810–1875) und Eduard von Hartmann (1842–1906). Laut dem Indologen und Religionswissenschaftler Helmuth von Glasenapp ist sie originär abendländischen Ursprungs und ungeachtet der Verwendung des Sanskrit-Wortes akasha dem traditionellen indischen Denken fremd.
Helena Petrovna Blavatsky (1831–1891), die Begründerin der modernen Theosophie, sprach im ersten Band ihres 1877 erschienenen Werks Isis Unveiled (Isis entschleiert) von „metaphysischen Tafeln“, „Daguerreotypen, auf dem Astrallicht gedruckt“, in die Aufzeichnungen „von allem was war, ist oder je sein wird“ eingeprägt seien und die „dem Auge des Sehers und Propheten als ein lebendes Bild hingestellt“ würden.
Die Verwendung der Bezeichnung „Akasha-Chronik“ (akashic records) ist erstmals nachgewiesen bei dem Theosophen Charles W. Leadbeater (1847–1934) in seiner 1899 publizierten Schrift Clairvoyance. Unter anderen Bezeichnungen (etwa „Astralprojektionen“ oder „Astralvisionen“) waren Zugriffe auf ein imaginiertes Weltgedächtnis seit dem späten 19. Jahrhundert in der Theosophischen Gesellschaft und in ihrem Umfeld (Hermetic Order of the Golden Dawn) ein beliebter Gegenstand esoterischer Lehren.
Anthroposophie
Rudolf Steiner (1861–1925), damals Leiter der deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft Adyar, verwendete den Begriff hauptsächlich in der zwischen 1904 und 1908 erschienenen Aufsatzserie Aus der Akasha-Chronik. Die damit verbundene Vorstellung, vergangene Ereignisse übersinnlich wahrnehmen zu können, blieb auch später wesentlich für sein Denken, etwa als „nach rückwärts gerichtete[r] hellseherische[r] Blick“. Das Berichten einiger faktischer Details betrachtete er als eine ergänzende Art dessen, was sich aus der „Akasha-Chronik-Forschung“ ergeben habe. Vorrangig ging es ihm nicht um „äußere tatsächliche Geschichte“, sondern um das „Übersinnliche“ selbst. So wollte er in Aus der Akasha-Chronik eine Art Geschichte der Seele schreiben, und er beanspruchte, die innere Wahrheit („Geist-Erkenntnis“) des Christentums geschaut zu haben.Die Inspiration der Bibel verstand er so, „dass sie jemand geschrieben haben muss, der auch in die Akasha-Chronik zu schauen vermag.“
Das „Lesen“ in der Akasha-Chronik setzt nach Steiner einen Aufstieg in die Sphäre der „Intuition“ voraus - bei Steiner die höchste von drei Stufen der übersinnlichen Wahrnehmung. Es umfasst Erinnerungen an frühere Inkarnationen und bedeutet ein Sich-Hineinversetzen in ein „Bewusstsein, das über das eines einzelnen Menschen hinausgeht“. Anknüpfend an frühere Formen kollektiver Erinnerung könne so ein biografisches Gedächtnis zu einem Menschheitsgedächtnis erweitert werden. Dies werde „zur Möglichkeit, den der Menschheitsgeschichte zugrunde liegenden Entwicklungsimpuls zu verstehen“ und Verantwortung für die zukünftige globale Entwicklung zu übernehmen.
Steiners Berichte sind der anthroposophischen Auffassung zufolge allgemeinverständliche Schilderungen einer – erst nach meditativer Schulung zugänglichen – übersinnlichen Realität. In seinen Schriften Wie erlangt man Erkenntnisse höherer Welten (1904) oder Die Geheimwissenschaft im Umriss (1910) erhob Steiner den Anspruch, diesen Erkenntnisweg prinzipiell jedermann zugänglich machen zu können.
Musik und Videos
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"Sumus vicinae" von Nicholas Lens aus dem Zyklus "Flamma Flamma". Besonders interessant auch die lateinischen Texte zu den Folgealben, die im Wesentlichen Elemente der Akasha Chronicles musikalisch umsetzen. Leider gibt es nicht von allen wichtigen Stücken YouTube-Videos, um besser auf die großartigen Kompositionen von Nicholas Lens aufmerksam machen zu können..