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3. Beamtenkleinod des Schatzmeisters. Der Schlüssel ist von den modernen Symboltafeln eines Großteils der [[Johannismaurerei]] verschwunden. Daß er aber zu ihrem ursprünglichsten Bestande gehört, geht daraus hervor, daß er sowohl in [[Samuel Prichard|Prichard]]s "[[Masonry Dissected]]" als auch in Brownes "Master Key", in letzterem weit ausführlicher, behandelt ist. | 3. Beamtenkleinod des Schatzmeisters. Der Schlüssel ist von den modernen Symboltafeln eines Großteils der [[Johannismaurerei]] verschwunden. Daß er aber zu ihrem ursprünglichsten Bestande gehört, geht daraus hervor, daß er sowohl in [[Samuel Prichard|Prichard]]s "[[Masonry Dissected]]" als auch in Brownes "Master Key", in letzterem weit ausführlicher, behandelt ist. | ||
− | Dort findet sich das Wortspiel- "It is said to hang, and not to lie." d. h.: "Man sagt, daß er hänge und nicht lüge" (bzw. liege; to lie bedeutet im Englischen sowohl lügen als liegen). Das weitere Frage- und Antwortspiel ergibt, daß mit dem Schlüssel die Zunge gemeint sei, die vom Br. in seiner Abwesenheit so gut spricht wie in seiner Gegenwart, und — wenn ehrlicherweise nichts Gutes gesagt werden kann — die maurerische Tugend des Schweigens übt. Im Sinne des erwähnten Wortspieles findet man auf einer Reihe alter englischer Symboltafeln den Schlüssel an einer Schnur von der mittleren Sprosse der Himmels[[Mystische Leiter|leiter]] herabhängend dargestellt, wo diese fehlt, erscheint er, den Bart abwärts, ohne Stütze, so auch das Hängen andeutend. (Dring, A. Q. C. XXIX/2. [[Sonnenkalb]], Brownes Master Key.) | + | Dort findet sich das Wortspiel - "It is said to hang, and not to lie." d. h.: "Man sagt, daß er hänge und nicht lüge" (bzw. liege; to lie bedeutet im Englischen sowohl lügen als liegen). Das weitere Frage- und Antwortspiel ergibt, daß mit dem Schlüssel die Zunge gemeint sei, die vom Br. in seiner Abwesenheit so gut spricht wie in seiner Gegenwart, und — wenn ehrlicherweise nichts Gutes gesagt werden kann — die maurerische Tugend des Schweigens übt. Im Sinne des erwähnten Wortspieles findet man auf einer Reihe alter englischer Symboltafeln den Schlüssel an einer Schnur von der mittleren Sprosse der Himmels[[Mystische Leiter|leiter]] herabhängend dargestellt, wo diese fehlt, erscheint er, den Bart abwärts, ohne Stütze, so auch das Hängen andeutend. (Dring, A. Q. C. XXIX/2. [[Sonnenkalb]], Brownes Master Key.) |
=== Drei Schlüssel === | === Drei Schlüssel === |
Version vom 8. März 2013, 21:48 Uhr
Schlüssel
Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)
(engl. Key, frz. Clef).
1. Symbol mancher Systeme, verschieden gedeutet. z. B. für Verschwiegenheit. Schon Sophokles erwähnt den Schlüssel in diesem Sinn als den Eleusinischen Mysterien eigen (goldener Schlüssel). In den Isismysterien wieder öffnete der Schlüssel Herz und Gewissen der 42 Beisitzer. In alten freimaurerischen Ritualen ist vom Schlüssel als der Zunge die Rede, die die Geheimnisse in einer Korallenbüchse verwahrt, die nur elfenbeinerne Schlüssel zu öffnen und zu schließen vermögen". Der Schaft bildet mit der Basis des Schlüsselgriffes ein "T", also einen doppelten rechten Winkel, der auch an den Hammer erinnert. Auch mit Zirkel und Kelle in Verbindung gebracht.
2. Abzeichen der Meisterwürde im Schwedischen System (s. Johannismeisterschlüssel). Von da auch in einzelnen humanitären Logen übernommen.
3. Beamtenkleinod des Schatzmeisters. Der Schlüssel ist von den modernen Symboltafeln eines Großteils der Johannismaurerei verschwunden. Daß er aber zu ihrem ursprünglichsten Bestande gehört, geht daraus hervor, daß er sowohl in Prichards "Masonry Dissected" als auch in Brownes "Master Key", in letzterem weit ausführlicher, behandelt ist.
Dort findet sich das Wortspiel - "It is said to hang, and not to lie." d. h.: "Man sagt, daß er hänge und nicht lüge" (bzw. liege; to lie bedeutet im Englischen sowohl lügen als liegen). Das weitere Frage- und Antwortspiel ergibt, daß mit dem Schlüssel die Zunge gemeint sei, die vom Br. in seiner Abwesenheit so gut spricht wie in seiner Gegenwart, und — wenn ehrlicherweise nichts Gutes gesagt werden kann — die maurerische Tugend des Schweigens übt. Im Sinne des erwähnten Wortspieles findet man auf einer Reihe alter englischer Symboltafeln den Schlüssel an einer Schnur von der mittleren Sprosse der Himmelsleiter herabhängend dargestellt, wo diese fehlt, erscheint er, den Bart abwärts, ohne Stütze, so auch das Hängen andeutend. (Dring, A. Q. C. XXIX/2. Sonnenkalb, Brownes Master Key.)
Drei Schlüssel
In einer anderen Lehrart heißt es, der Orden habe einst drei Schlüssel in Verwahrung gehabt, den zum Tale Josaphat, den zum Stadttore von Jerusalem und den zur Burg Zion. Daher der Namen verschiedener Logen: "Zu den drei (goldenen) Schlüsseln". Im IV. und XIII. Grad des A. u. A. Schottischen Ritus spielt der Schlüssel eine wesentliche Rolle.