USA: Bis 2018 waren 14 Präsidenten Freimaurer: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Unglaublich aber wahr: Fast jeder Dritte der 45 amerikanischen Präsidenten war ein Freimaurer. Es begann mit George Washington, dem ersten Präsidenten; und der bisher letzte „Freimaurer-Präsident“ war Gerald Ford. <br> Eine Übersicht von [[Rudi Rabe]].'''
 
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Gleich zu Beginn eine Klarstellung: Es wäre absurd, aus der folgenden Aufstellung irgendwelche Schlüsse auf die politischen Leistungen der jeweiligen Präsidenten (oder der hier nicht Genannten dazwischen) zu ziehen: siehe die anhaltend hohe Wertschätzung amerikanischer Historiker für George Washington oder Franklin Delano Roosevelt - und die verheerende Bewertung James Buchanans; alle drei waren Freimaurer. Politiker sind primär Politiker und nicht Freimaurer. Sie bewegen sich in Rahmenbedingungen, die mit den Idealen der Freimaurerei wenig zu tun haben. An Geschichte interessierte Freimaurer beschäftigen sich dennoch gerne mit dem Thema, welche historischen Persönlichkeiten einer der ihren waren; dies aber ohne sich weltfremden Illusionen hinzugeben - eine masonisch-narzistische Harmlosigkeit, könnte man sagen.
 
Gleich zu Beginn eine Klarstellung: Es wäre absurd, aus der folgenden Aufstellung irgendwelche Schlüsse auf die politischen Leistungen der jeweiligen Präsidenten (oder der hier nicht Genannten dazwischen) zu ziehen: siehe die anhaltend hohe Wertschätzung amerikanischer Historiker für George Washington oder Franklin Delano Roosevelt - und die verheerende Bewertung James Buchanans; alle drei waren Freimaurer. Politiker sind primär Politiker und nicht Freimaurer. Sie bewegen sich in Rahmenbedingungen, die mit den Idealen der Freimaurerei wenig zu tun haben. An Geschichte interessierte Freimaurer beschäftigen sich dennoch gerne mit dem Thema, welche historischen Persönlichkeiten einer der ihren waren; dies aber ohne sich weltfremden Illusionen hinzugeben - eine masonisch-narzistische Harmlosigkeit, könnte man sagen.
  
Und eine kleine Zahlenspielerei: Dieser Artikel wurde im Jahr 2018 geschrieben. Seit dem Ende der Präsidentschaft Gerald Fords, dem bisher letzten "Freimaurer-Präsidenten", sind 41 Jahre vergangen. Was den „masonischen Rhythmus" der Präsidenten betrifft, ist das ein einsamer Rekord - für die Freimaurer ein negativer. In den fast zweieinhalb Jahrhunderten davor dauerte der Abstand immer nur zwischen null und höchstens zwanzig Jahre. Die 41 Jahre seit Ford - und es werden noch mehr werden - können Zufall sein, es kann aber ebenso den wie auch immer zu interpretierenden Mitgliederverlust amerikanischer Freimaurerlogen in den letzten Jahrzehnten widerspiegeln: nachzulesen [[Vereinigte Staaten von Amerika (USA)|hier]].
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Und eine kleine Zahlenspielerei: Dieser Artikel wurde im Jahr 2020 geschrieben. Seit dem Ende der Präsidentschaft Gerald Fords, dem bisher letzten "Freimaurer-Präsidenten", sind 43 Jahre vergangen. Was den „masonischen Rhythmus" der Präsidenten betrifft, ist das ein einsamer Rekord - für die Freimaurer ein negativer. In den fast zweieinhalb Jahrhunderten davor dauerte der Abstand immer nur zwischen null und höchstens zwanzig Jahre. Die 43 Jahre seit Ford - und es werden noch mehr werden - können Zufall sein, es kann aber ebenso den wie auch immer zu interpretierenden Mitgliederverlust amerikanischer Freimaurerlogen in den letzten Jahrzehnten widerspiegeln: nachzulesen [[Vereinigte Staaten von Amerika (USA)|hier]].
  
 
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Aktuelle Version vom 29. September 2020, 18:19 Uhr

USA: Bis 2020 waren 14 Präsidenten Freimaurer

Unglaublich aber wahr: Fast jeder Dritte der 45 amerikanischen Präsidenten war ein Freimaurer. Es begann mit George Washington, dem ersten Präsidenten; und der bisher letzte „Freimaurer-Präsident“ war Gerald Ford.
Eine Übersicht von Rudi Rabe.

Gleich zu Beginn eine Klarstellung: Es wäre absurd, aus der folgenden Aufstellung irgendwelche Schlüsse auf die politischen Leistungen der jeweiligen Präsidenten (oder der hier nicht Genannten dazwischen) zu ziehen: siehe die anhaltend hohe Wertschätzung amerikanischer Historiker für George Washington oder Franklin Delano Roosevelt - und die verheerende Bewertung James Buchanans; alle drei waren Freimaurer. Politiker sind primär Politiker und nicht Freimaurer. Sie bewegen sich in Rahmenbedingungen, die mit den Idealen der Freimaurerei wenig zu tun haben. An Geschichte interessierte Freimaurer beschäftigen sich dennoch gerne mit dem Thema, welche historischen Persönlichkeiten einer der ihren waren; dies aber ohne sich weltfremden Illusionen hinzugeben - eine masonisch-narzistische Harmlosigkeit, könnte man sagen.

Und eine kleine Zahlenspielerei: Dieser Artikel wurde im Jahr 2020 geschrieben. Seit dem Ende der Präsidentschaft Gerald Fords, dem bisher letzten "Freimaurer-Präsidenten", sind 43 Jahre vergangen. Was den „masonischen Rhythmus" der Präsidenten betrifft, ist das ein einsamer Rekord - für die Freimaurer ein negativer. In den fast zweieinhalb Jahrhunderten davor dauerte der Abstand immer nur zwischen null und höchstens zwanzig Jahre. Die 43 Jahre seit Ford - und es werden noch mehr werden - können Zufall sein, es kann aber ebenso den wie auch immer zu interpretierenden Mitgliederverlust amerikanischer Freimaurerlogen in den letzten Jahrzehnten widerspiegeln: nachzulesen hier.

Eine der Quellen für die folgende Aufstellung war:
http://www.masonicdictionary.com/presidents.html
Auf dieser Seite können viele Details über die im folgenden aufgelisteten 14 „Freimaurer-Präsidenten“ gefunden werden.


George-washington.jpg

George Washington (1732 - 1799)
1. Präsident von 1789 bis 1797:

Der erste amerikanische Präsident war auch der erste, der Freimaurer war. Es ist anzunehmen, dass ihn die freimaurerischen Ideale der Aufklärung begeisterten. Diese waren ja im 18. Jahrhundert für alle, die an einem gesellschaftlichen Fortschritt interessiert waren, das neue schlechthin.

George Washington wuchs in Virginia auf und trat dort 1752 im jugendlichen Alter von erst 20 Jahren der ‚The Lodge at Fredricksburg‘ bei; 1784 wurde er dann Ehrenmitglied der Loge ‚Alexandria‘, die sich ihm zu Ehren später ‚Alexandria Washington Nr. 22‘ nannte. Er war auch der einzige Präsident, der während (!) seiner Amtszeit zugleich Stuhlmeister war.

Washington war sein ganzes Leben ein engagierter Freimaurer - auch als Politiker. Seine masonische Einstellung zeigte sich gleich bei der Inauguration: Er schwor den Amtseid auf eine Bibel der ‚St. John’s Lodge Nr. 1‘ (New York). Auch den Grundstein für das Kapitol legte er 1793 im Rahmen einer freimaurerischen Zeremonie. Sein Begräbnis 1799 war eine masonisches Ritual.

In der Stadt Alexandria in Virginia gibt es seit 1970 das ‚George Washington Masonic National Memorial‘. Es wurde nur aus Granit und ohne Metall gebaut: https://gwmemorial.org


James-monroe.jpg

James Monroe (1758 - 1831)
5. Präsident von 1817 bis 1825:

Er wurde 1775 als erst Siebzehnjähriger aufgenommen in die ‚Williamsburg Lodge No. 6‘ in Virginia, nachdem er offenbar schon zuvor in die ‚St. John's Regimental Lodge‘, eine Militärloge, hinein geschnuppert hatte. James Monroe hatte nämlich sein College-Studium abgebrochen, um gegen die englische Kolonialmacht für die Amerikanische Unabhängigkeit zu kämpfen. Den Revolutionskrieg überlebte er durch eine Schussverletzung nur knapp, danach studierte dann Jura. Später wurde er dann von der ‚Williamsburg Lodge No. 6‘ in Williamsburg, Virginia, übernommen.

Über sein freimaurerisches Leben ist nicht viel bekannt.

Monrovia, die Hauptstadt des afrikanischen Staates Liberia, ist nach James Monroe benannt.


Andrew-jackson.jpg.png

Andrew Jackson (1767 - 1845)
7. Präsident von 1829 bis 1837:

Es ist unklar, wann er aufgenommen wurde, aber er war zweifellos ein Freimaurer: Wahrscheinlich war es die Lodge ‚Harmony Nr. 1‘, war er doch im März 1800 bei der ersten Arbeit der ‚Tennessee Lodge Nr. 2‘ für die Harmony als Gast anwesend.

Jackson war nicht nur ein „einfacher“ Bruder, er machte auch eine freimaurerische Karriere: Von 1822 bis 1824 war er Großmeister der Großloge von Tennessee. Er ist damit einer von zwei Präsidenten, die auch Großmeister waren. Der andere war mehr als ein Jahrhundert danach Harry Truman (s. u.).

Andrew Jacksons Mitgliedschaft bei den Freimaurern wurde während des Wahlkampfs und in seiner Zeit als Präsident auch ein politisches Streitthema. In dieser Zeit hatte sich nämlich (vorübergehend) eine dritte politische Partei gebildet: die Anti-Masonic-Party, die vehement antifreimaurerisch auftrat. Dabei kam ihr die sogenannte und bis heute ungeklärte Morgan-Affäre zu Hilfe. Die Politiker dieser Partei denunzierten die Freimaurer als sinistre und antidemokratische Geheimorganisation. Und Jackson war für sie logischerweise der natürliche Feind, war er doch Präsident und zugleich nicht nur Freimaurer, sondern als ehemaliger Großmeister auch noch ein hochrangiger. Die Partei war nur gut zwei Jahrzehnte aktiv, ihre "Saat" ist aber gelegentlich bis heute zu spüren, wenn ihre Argumente wiedergekaut und an die Jetztzeit angepasst werden.


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James Knox Polk (1795 - 1849)
11. Präsident von 1845 bis 1849:

Er war 25 und Rechtsanwalt, als er 1820 in die ‚Columbia Lodge No. 31‘ in Columbia, Tennessee, eintrat.

Aus seinem Freimaurer-Leben sind nur unwichtige Details bekannt. Etwa dass er 1847, also während seiner Präsidentschaft, bei der freimaurerisch organisierten Grundsteinlegung für das vom Kongress eingerichtete Smithsonian Institut in Washington assistierte. Dieses Institut ist bis heute eine bedeutende Forschungs- und Bildungseinrichtung sowie ein berühmtes Museum.


James-buchanan.jpg.png

James Buchanan (1791 - 1868)
15. Präsident von 1857 bis 1861:

Er wurde 1816 im Alter von 25 in die ‚Lodge Nr. 23‘ in Lancaster, Pennsylvania, aufgenommen; die Loge hatte eine Nummer, aber sonst keinen Namen.

1860 hielt er während seiner Amtszeit die Ansprache bei der masonischen Einweihung der Washington-Statue in Washington.

Als Präsident hat James Buchanan in Amerika eine schlechte Nachrede. Ihm folgte Abraham Lincoln, und unmittelbar nach dessen Amtsübernahme schlitterten die Vereinigten Staaten in ihren blutigen Nord-Süd-Bürgerkrieg. Durch diesen vierjährigen Krieg wollten sich die Südstaaten von den Nordstaaten trennen und einen eigenen Staat bilden. Diese Entwicklung wird auch James Buchanan angelastet. Bis heute wird ihm angelastet: Statt das Land zusammen zu halten, habe er Sympathien für die Sezessionswünsche der Südstaaten gehegt, was diese zu ihrem Abspaltungsversuch erst so richtig ermuntert habe. Buchanan sei nicht politisch unfähig gewesen, sondern auf der falschen Seite.

Bei Befragungen historisch-politischer Fachleute nach den Leistungen der amerikanischen Präsidenten liegt Abraham Lincoln immer auf Platz 1 - meistens gefolgt von den beiden Freimaurern George Washington und Franklin Roosevelt (oder umgekehrt). Hingegen rangiert der Freimaurer James Buchanan meistens an letzter Stelle.


Andrew-johnson.jpg.png

Andrew Johnson (1808 - 1875)
17. Präsident von 1865 bis 1869:

Er wurde 1851 im Alter von 43 Jahren in die ‚Greenville Lodge No.119‘ in Tennessee aufgenommen.

Andrew Johnson war zeitlebens ein sehr bewusster Freimaurer. In seiner Zeit ging es mit der amerikanischen Freimaurerei nach den Rückschlägen in der ersten Hälfte des Jahrhunderts wieder aufwärts, und so wurden viele Logenhäuser gebaut. Dabei nahm Johnson an einer Reihe von Grundsteinlegungen teil - so auch für das Logenhaus in Washington. Dabei reihte er sich als Präsident sogar selbst in die Freimaurerparade ein. Seinen Beamten, die Freimaurer waren, hatte er für dieses Fest auch frei gegeben. Und natürlich wurde auch er selbst 1875 mit masonischen Ehren begraben.

Andrew Johnson ist einer der wenigen Präsidenten, gegen die ein Verfahren zur Amtsenthebung (Impeachment) eingeleitet wurde. Hintergrund war 1867 ein Machtkampf zwischen ihm und dem Kongress um die Präsidentenrechte bei der Abberufung von Ministern; konkret ging es um den Kriegsminister. Johnson wurde nicht abberufen, weil die dafür notwendige Zweidrittelmehrheit im Senat ganz knapp nicht zustande kam. In der Folge konnte er allerdings 1869 nicht mehr zur Wiederwahl antreten; seine Partei, die Demokraten, stellten ihn nicht mehr auf.


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James A. Garfield (1831 - 1881)
20. Präsident 1881 bis 1881:

Aufgenommen 1861 im Alter von 30 in die ‚Magnolia Lodge No.20‘ in Columbus, Ohio, wo er aufgewachsen war.

James Garfield war nur wenige Monate im Amt als ihn die Kugel eines Attentäters niederstreckte: eineinhalb Monate danach starb er. An seinem Begräbnis in Cleveland, Ohio, nahmen viele hochrangige Freimaurer teil.


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William McKinley (1844 - 1901)
25. Präsident 1897 bis 1901:

Im Abstand von 16 Jahren folgte er James Garfield in einer doppelten Weise nach: als nächster „Freimauerer-Präsident“ und als nächster Präsident, der einem Attentat zum Opfer fiel.

Aufgenommen wurde William McKinley mit 21 Jahren in die ‚Hiram Lodge No.21‘ in Winchester, Virginia. Dem ging eine Art Schlüsselerlebnis voraus: Als Leutnant der Nordstaaten-Armee beobachtete er in einem Krankenhaus, wie ein Nordstaaten-Arzt Verwundeten aus den gegnerischen Südstaaten Tabak und auch Dollars schenkte. Als er sich erkundigte, warum dieser Arzt Soldaten des Feindes so gut behandle, sagte man ihm, das seien wie der Arzt selbst Brüder Freimaurer. Diese menschliche Geste beeindruckte McKinley so sehr, dass er den Wunsch äußerte, auch Freimaurer zu werden.

Die ‚Eagle Lodge No.431‘ in Canton, Ohio, der er schließlich lange angehörte, trägt heute seinen Namen: ‚William McKinley Lodge‘.


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Theodore Roosevelt (1858 - 1918)
26. Präsident von 1901 bis 1909:

Geboren in New York City wurde er im Jahr 1901 im Alter von 43 in die ‚Matinecock Lodge No.806‘ in Oyster Bay im Staat New York aufgenommen - im selben Jahr, in dem Präsident wurde. Das Bild links zeigt ihn als Stuhlmeister: offenbar eine masonische Ehrbezeugung für den Präsidenten, er war nämlich nie Stuhlmeister.

Theodore Roosevelt war an der Freimaurerei sehr interessiert. Er besuchte oft Logen - nicht nur in den USA, sondern während seiner Präsidentschaft auch in anderen Ländern, etwa in Kenya oder auf den Azoren. Auch bei vielen masonischen Grundsteinlegungen war er dabei.

Roosevelt schrieb auch viele Briefe, in denen er sich auf freimaurerische Aktivitäten und Ideale bezog. Manchmal waren es auch kritische Briefe, etwa indem er einen Freimaurer an diese Ideale erinnerte, wenn er das Gefühl hatte, das sei notwendig. Der Name „White House“ für den Präsidentensitz in Washington stammt auch von ihm, davor hieß der Gebäudekomplex "Executive Mansion“.

Im Jahr 1902 feierte die Großloge von Pennsylvania den 150. Jahrestag der Aufnahme George Washingtons. Theodore Roosevelt hielt die Festrede und reflektierte über einige seiner Gründe, warum er Freimaurer geworden war: „One of the things that attracted me so greatly to Masonry, that I hailed the chance of becoming a mason, was that it really did act up to what we, as a government and as a people, are pledged to — of treating each man on his merits as a man. When Brother George Washington went into a lodge of the fraternity, he went into the one place in the United States where he stood below or above his fellows according to their official position in the lodge. He went into the place where the idea of our government was realized as far as it is humanly possible for mankind to realize a lofty idea.“


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William Howard Taft (1857 - 1930)
27. Präsident von 1909 bis 1913:

Seine Aufnahme im Jahr 1909 im Alter von 52 war ein einmaliger Vorgang: Er wurde wenige Tage vor seiner Inauguration zum Präsidenten in einer „Emergent Lodge“, also einer eigens für diesen Zweck vorübergehend eingerichteten Loge, vom Großmeister von Ohio „at sight“ aufgenommen, im Vorgriff auf eine rechtmäßige Aufnahme also. In seiner Dankesrede sagte er: „I am glad to be here, and to be a Mason. It does me good to feel the thrill that comes from recognizing on all hands the Fatherhood of God and the Brotherhood of Man.“

Im April wurde die ordnungsgemäße Aufnahme dann von der ‚Kilwinning Lodge No.356‘ in Cincinnati nachgeholt.

Auch in seiner Zeit als Präsident besuchte William Taft immer wieder freimaurerische Veranstaltungen. In amerikanischen Freimaurerkreisen sagt man ihm nach, er habe versucht, freimaurerische Ideale auch in seiner Politik umzusetzen.


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Warren G. Harding (1865 - 1923)
29. Präsident von 1921 bis 1923:

Er wurde 1901 im Alter von 36 als Lehrling in die ‚Marion Lodge Nr. 70‘ in Marion, Ohio, aufgenommen. Es dauerte dann aber neunzehn Jahre bis er zum Meister erhoben wurde. Erst während seiner Kampagne um die Präsidentschaft im Jahr 1920 war es so weit. Plötzlich gingen alle möglichen masonischen Ehrungen auf ihn nieder. Er nahm sie an und besuchte viele Freimaurerveranstaltungen. Bald erkrankte Warren Harding jedoch schwer, er starb schon 1923 vor Ablauf seiner Amtsperiode. Er war also nur zwei Jahre Präsident und auch nur zwei Jahre Freimaurermeister.

Die eigenartig lange Wartezeit bis zur Meistererhebung führen manche amerikanische Freimaurerforscher auf politische Vorurteile gegen Harding zurück - verbunden mit Gerüchten, einige seiner Vorfahren seien afroamerikanischer Abstammung gewesen. In jener Zeit waren die meisten („weißen“) Logen ja noch nicht bereit, Afroamerikaner aufzunehmen. - Das Foto zeigt ihn mit einem Shriners-Hut.


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Franklin Delano Roosevelt (1882 - 1945)
32. Präsident, 1933 bis 1945:

Aufgenommen im Jahr 1911 im Alter von 29 in die ‚Holland Lodge No.8‘ in New York City war dieser wegen des Zweiten Weltkriegs und der Niederringung Hitlers berühmte und bis heute geschätzte Präsident immer ein sehr bewusster Freimaurer.

Manchmal auch mit viel Humor: So erzählte er 1935 bei einer „off records“ Pressekonferenz, wie er dem freimaurerisch sehr skeptischen Politiker Joseph Kennedy, dem Vater des späteren Präsidenten John F. Kennedy, einen Streich spielte, indem er den Verdutzten kurzerhand mitnahm auf eine Freimaurerveranstaltung der Shriners. Joe habe sich dort sehr klein gemacht, damit er ja nicht auffalle.

Am Tag nach dieser Pressekonferenz nahm Roosevelt an einer Freimaurerarbeit der ‚Architect Lodge’ teil, in der seine beiden Söhne zu Meistern erhoben wurden. Nach dem Ritual sagte er in einer Ansprache: "To me, the ceremonies of Freemasonry in this state of ours, especially these later ones that I have taken part in, always make me wish that more Americans, in every part of our land, could become connected with our fraternity."


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Harry S. Truman (1884 - 1972)
33. Präsident von 1945 bis 1953:

Er war unter Roosevelt Vizepräsident und wurde wenige Wochen vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs nach dem Tod des Präsidenten dessen Nachfolger.

Freimaurer wurde Truman 1909 im Alter von 25 Jahren in der ‚Belton Lodge No.450‘ in Missouri. Er gründete später die ‚Grandview Lodge No.618‘ und stieg schließlich 1940 zum Großmeister von Missouri auf. Damit wurde zum zweiten Mal in der Geschichte der USA ein ehemaliger Großmeister Präsident - der erste war über ein Jahrhundert davor Andrew Jackson (s. o.).

Seine Führungskompetenz als Großmeister wird bis heute gelobt. Ein Zeitgenosse schildert ihn so: "He did a good job in the lodge work. Excellent. He was an excellent director. If things weren't going right along smoothly, Harry would come in and get them to going. He was a good lodge man."

Auch als Präsident bekannte er sich immer zu seiner Mitgliedschaft. Die New York Times berichtete einmal, der einzige Schmuck, den Truman zu tragen pflegte, sei ein goldener Freimaurer-Ring am kleinen Finger seiner linken Hand.

Und wie gut er die Freimaurerei verstand geht zum Beispiel aus folgendem Satz hervor, mit dem ihn ein Biograph zitiert: "Freemasonry is a system of morals which makes it easier to live with your fellow man, whether he understands it or not."


Gerald-ford.jpg

Gerald Ford (1913 - 2006)
38. Präsident 1974 bis 1977:

Er war unter Richard Nixon Vizepräsident und folgte diesem automatisch nach als Nixon 1974 wegen der Watergate-Affaire zurücktreten musste. 1976 verlor Ford dann allerdings die Präsidentschaftswahl gegen Jimmy Carter, so dass sein Amt Anfang 1977 endete; er war Präsident, aber er war nie gewählt worden.

Freimaurer wurde Gerald Ford 1949 im Alter von 36 als er in die ‚Malta Lodge No. 465‘ in Grand Rapids aufgenommen wurde, zusammen mit seinen drei Halbbrüdern.

Gerald Ford war auch als Präsident ein sehr bewusster Freimaurer. In seine "Leibgarde" nahm er nach entsprechenden Sicherheits-Interviews bevorzugt Freimaurer auf, weil er zu diesen ein besonderes Vertrauensverhältnis entwickeln konnte. Und er schenkte jedem seiner "Leibwächter" einen kleinen goldenen Freimaurer-Ring mit einem roten Stein, ähnlich dem Ring Präsident Trumans (s.o.).

1975 wurde er zum Ehrengroßmeister des freimaurerischen De Molay-Ordens ernannt. Dabei hielt er eine Rede, in der er seine Einstellung zur Freimaurerei so beschrieb: "When I took my obligation as a master mason — incidentally, with my three younger brothers — I recalled the value my own father attached to that Order. But I had no idea that I would ever be added to the company of the Father of our country and 12 other members of the order who also served as Presidents of the United States. Masonic principles — internal, not external — and our order's vision of duty to country and acceptance of God as Supreme Being and guiding light have sustained me during my years of government service.“


Ob auch Lyndon B. Johnson, 36. Präsident nach John F. Kennedy von 1963 bis 1969, ein Freimaurer war, darüber sind sich die amerikanischen Brüder nicht einig: Johnson wurde 1937 in eine Loge in Texas aufgenommen. Schon eine Woche danach gewann er eine Wahl zum Kongressabgeordneten, startete dann ein sehr anstrengendes Politikerdasein und kam über den Freimaurer-Lehrling nie hinaus. Seine Mitgliedschaft versickerte also offenbar gleich nach seiner Aufnahme.

Barack H. Obama, 44. Präsident von 2009 bis 2017, verwendete in seinen Reden manchmal masonische Wendungen, und es gibt das Gerücht, er sei von der Prince-Hall-Großloge von Maryland "at sight" aufgenommen worden, also im Vorgriff auf eine spätere rechtmäßig Rezeption (ähnlich wie 1909 William Howard Taft - s.o.). Es gibt dafür aber keine Bestätigung.


Siehe auch

Links

  • Die „Freimaurer-Präsidenten“ mit vielen freimaurerischen Details:

http://www.masonicdictionary.com/presidents.html


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