Schlossgarten Eutin: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Weg beginnt im Schlossinnenhof am Freimaurerportal.
 
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Es stellt die Göttin Idun (Iduna), Hüterin der goldenen Apfel in der nordischen Sage dar. Umkränzt ist sie von drei Kugeln (Äpfeln) mit je einem Flammschwert. Friedrich August war Mitglied der Loge „Zu den drei goldenen Schwertern“ im Orient Dresden. Im Weiteren sind freimaurerische Werkzeuge zu sehen.
 
Es stellt die Göttin Idun (Iduna), Hüterin der goldenen Apfel in der nordischen Sage dar. Umkränzt ist sie von drei Kugeln (Äpfeln) mit je einem Flammschwert. Friedrich August war Mitglied der Loge „Zu den drei goldenen Schwertern“ im Orient Dresden. Im Weiteren sind freimaurerische Werkzeuge zu sehen.

Version vom 28. Februar 2024, 13:19 Uhr

Der Eutiner Freimaurergarten - ein europäisches Kleinod der Gartenbaukunst.


Als der Eutiner Fürst Peter Friedrich Ludwig den zum Schloss gehörigen Barockgarten in den Jahren ab 1786 zu einem Landschaftsgarten nach englischem Vorbild umbauen ließ, hatte er noch einen weiteren Gedanken. Die ausführlichen Studienreisen, auch nach England, hatten ihn motiviert, dabei ein freimaurerisches Konzept zu verfolgen. Bereits sein Amtsvorgänger Friedrich August war Bruder in der Loge „Zu den drei goldenen Schwertern“ im Orient Dresden. So entstand ein gartenbauliches Kleinod in dem Holsteinischen Fürstentum, das sich bereits zu seiner Zeit deutlich von den anderen Gärten und Parks mit freimaurerischem Hintergrund abhob. Das Konzept war, den freimaurerischen Werdegang durch die 3 Grade, von der Aufnahme über den Lebensweg bis zur Vervollkommnung in der Gartenanlage als Lehrweg umzusetzen. Der Schlossgarten war öffentlich zugänglich, seinerzeit für ein fürstliches Anwesen nicht selbstverständlich, damit auch die häufig des Lesens unkundigen Untertanen bei Wanderungen durch den Garten an einem Läuterungsprozess teilhaben konnten.

Der Weg beginnt im Schlossinnenhof am Freimaurerportal.

Es stellt die Göttin Idun (Iduna), Hüterin der goldenen Apfel in der nordischen Sage dar. Umkränzt ist sie von drei Kugeln (Äpfeln) mit je einem Flammschwert. Friedrich August war Mitglied der Loge „Zu den drei goldenen Schwertern“ im Orient Dresden. Im Weiteren sind freimaurerische Werkzeuge zu sehen.

Von hier ging es durch den ehemaligen Kräutergarten (heute Parkplatz) zum tiefsten Punkt der Wanderung, dem Seepavillon. Für ihn hat der Fürst eine Insel aus grobem Felsgestein am Seeufer aufschichten lassen. Aus ihr erhebt sich der Pavillon, dessen Feldsteinfundament in den aufsteigenden Lagen immer besser bearbeitet ist, aber trotzdem grob bleibt. Der Seepavillon steht für den Lehrlingsgrad. Der 6-seitige Grundriss hat auf den Ecken jeweils eine tragende Säule. Die Verbindung der Säulen miteinander ergibt im Grundriss ein Hexagramm. Die Säulenstellung ergibt zwei gleichseitige, ineinander gesteckte Dreiecke, eines mit der Spitze nach Osten, das andere nach Westen.

Der Zugang erfolgt über 7 Trittstufen (davon noch 2 noch sichtbar) direkt aus dem Wasser auf den musivischen Boden, quadratische Bodenplatten hell und dunkel in gleichem Maß. In der Mitte des Pavillons stehend hört der Besucher sein eigenes Echo. Von diesem, im Garten tiefsten Punkt steigt der Weg an, bis zum höchsten Punkt, dem Monopteros. Der Weg zum Seepavillon wurde später erst aufgeschüttet, wie auch an manch anderer Stelle Veränderungen vorgenommen wurden, nachdem der Fürst seine schützende Hand über die Jahrhunderte nicht über sein Werk halten konnte. Das Wissen über die freimaurerischen Zusammenhänge ging verloren. Die jeweils verantwortlichen Gärtner pflegten die Bäume, Blumen und Wiesen nach botanischen Gesichtspunkten, verstanden einige Irrwege im Park nicht und „berichtigten“ sie.


Erst die wissenschaftliche Erforschung des Eutiner Schlossgartens durch Frau Gisela Thietje (Der Eutiner Schlossgarten, Wachholtz Verlag Neumünster) und die Zusammenführung ihres Wissens mit dem des Logenmeisters der Loge „Zum goldenen Apfel“ in Eutin, Peter Pflug förderte diese Zusammenhänge wieder zu Tage. Vom Seepavillon gibt es eine mystische Verbindung zur Lindenallee. Sie bestand ursprünglich aus zwei Mal 60 Stammlinden mit einem Baumabstand von jeweils 6,20 m. Damit ergibt sich eine Länge von 365 Metern, mit 30 eingebundenen Quadraten. Sie endet vor der Statue der Flora. Da die Baumreihe nun nichtmehr den Weg vorgibt, muss selbst enzschieden werden, welchen Weg man einschlägt.

In östliche Richtung befindet sich das Tuffsteinhaus. Ein quadratischer, nach Osten offener Bau. Er steht in einem Nymphengarten und beherbergte bis zur napoleonischen Besetzung Statuen von Seneca und Aratos als Wegbereiter des Humanismus. Nicht mehr vorhandene Gussplatten in den Kartuschen im Kapitel zeigten die Göttin Artemis.


Durch den Küchengarten als Symbol des Gesellengrades führt der Weg weiter über den äußeren Circuit durch das elysische Gefilde bis zum Monopteros. In dem offenen Tempel mit 8 Säulen befindet sich auf dem Boden ein Sonnensymbol mit 24 Spitzsteinen um einen Mittelkreis, was ihn im Volksmund zum Sonnentempel machte. Tatsächlich zeigt er den Meistergrad mit Opferstierschädeln im Bukranionfries auf der Außenseite.


Heute forschen Brüder der Loge weiter an den Geheimnissen des Schlossgartens und seinem freimaurerischen Bezug. Hieran können Sie teilhaben.

Von April bis September bietet die Loge kostenlos öffentliche Führungen an. Sie beginnen am jeweils 3. Samstag um Monat um 10:00 Uhr am Freimaurerportal im Schlossinnenhof. Kommen Sie mit, und lassen Sie sich den Weg vom Seepavillon durch die Lindenallee zur Flora, vorbei am Tuffsteinhaus bis hinauf zum Monopteros zeigen. Für Gruppen nach Absprache auch zu anderen Zeiten. Kontakt: Freimaurerloge „Zum goldenen Apfel“ Nr. 70 im Orient Eutin orzelak@hotmail.com.