Simon Bolivar

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Der Schurz von Simon Bolivar. Quelle: Phoenixmasonry

Bolivar, Simon, General

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

Geboren 1783 in Caracas (Venezuela), † 1830 in Santa Maria Kolumbien), war Freimaurer.

Nationalheld des südamerikanischen Befreiungskampfes gegen Spanien, 1810 Mitkämpfer von Francisco Miranda, Bahnbrecher auf geistigem und kulturellem Gebiet. Freund Alexander von Humboldts, der mit seiner Hilfe seine berühmte Forschungsreise über die Anden unternahm. Nach einem ungemein schwierigen Marsch über die Kordilleren konnte Bolivar Neugranada und hernach das ganze nördliche Südamerika befreien und sich zum Präsidenten des Staates Kolumbien (damals Neugranada, Venezuela und die Gegend des heutigen Ecuador), 1827 auch von Peru, aufschwingen. 1826 berief Bolivar einen panamerikanischen Kongreß nach Panama zur Gründung der "panamerikanischen Union".

1829 brach ein Aufstand gegen Bolivar los; im Januar 1830 dankte er ab. Anläßlich der Feiern zu seinem 100. Todestage beantragten die Freimaurer der Staaten Bolivia, Ecuador und Chile die Errichtung eines Nationaldenkmals, verbunden mit einer polytechnischen Anstalt, an der junge Leute der südamerikanischen Staaten für gemeinsame Zwecke erzogen werden sollten.

Kindheit und Aufenthalte in Europa

Quelle: Wikipedia

Simón Bolívar wurde am 24. Juli 1783 in Caracas, Venezuela, geboren. Er war Sohn einer reichen Mestizenfamilie und genoss eine sehr gute Ausbildung. Als Kind verbrachte er viel Zeit auf den Kakao-Plantagen seiner Eltern, auf denen Sklaven arbeiteten. Sein Privatlehrer war Simón Rodríguez, mit dem er später durch Europa reiste. Nach dem Tod seiner Eltern ging er 1799 nach Spanien, um seine Ausbildung fortzusetzen. In Spanien heiratete er im Jahre 1802 María Teresa Rodríguez del Toro y Alaysa und kehrte im Anschluss mit ihr nach Venezuela zurück. Bereits im darauffolgenden Jahr erlag seine Frau jedoch dem Gelbfieber. 1804 trat Bolívar eine Reise durch Frankreich und Italien an, wo ihn insbesondere Napoléon Bonaparte und seine Politik beeindruckten. Sein Zusammentreffen mit Alexander von Humboldt in Paris ist ein Mythos. Humboldt sagte nie zu Bolívar, dass Venezuela für die Unabhängigkeit bereit sei, er aber niemanden sehen könne, der so etwas erreichen könne.


1807 wurde Bolívar ein Mitglied im Bund der Freimaurer und kehrte nach Venezuela zurück.


Der Unabhängigkeitskrieg

Das zunehmende nationale Bewusstsein in den Spanischen Kolonien führte in dieser Zeit zu einer Unabhängigkeitsbewegung in Lateinamerika. Simón Bolívar schloss sich einer Widerstandsjunta in Caracas an. Diese verkündete am 19. April 1810 die Selbstverwaltung Venezuelas im Namen des abgesetzten Königs Fernando VII und schickte Bolívar zu diplomatischen Verhandlungen nach Großbritannien. Die spanische Armee versuchte, die Unabhängigkeitsbestrebungen zu unterbinden – mit der Folge von Kämpfen in den Kolonien. 1811 kehrte Bolívar nach Venezuela zurück, wo er an der Gründung eines Kongresses beteiligt war. Am 5. Juli 1811 wurde von dem Kongress die Unabhängigkeit erklärt und die Erste Republik ausgerufen. Francisco de Miranda, Führer der Junta in Caracas, musste sich am 25. Juli mit seinen Truppen den spanischen Truppen ergeben.

Mit dieser entscheidenden Niederlage scheiterte die erste venezolanische Republik. Bolívar floh nach Cartagena. Dort verfasste er das Manifest von Cartagena, in dem er die Ursachen für das Scheitern der Ersten Venezolanischen Republik zusammenfasste.

Am 14. Mai 1813 setzte sich der Befreiungskampf fort. In Neu-Granada führte Simón Bolívar die Invasion von Venezuela an. Am 23. Mai eroberte er Mérida, gefolgt von Trujillo am 9. Juni. Schließlich gelang ihm die Eroberung von Caracas am 6. August, und er rief dort die Zweite Venezolanische Republik aus. Diese Kämpfe brachten ihm den Ehrennamen „El Libertador“ (Der Befreier) ein. Er ging erneut nach Neu-Granada, übernahm dort den Befehl über eine kolumbianische Einheit und nahm mit ihr 1814 Bogotá ein.


Exil in Jamaika

Anschließend plante Bolívar die Eroberung von Cartagena und erhoffte einen Zusammenschluss mit den dortigen Streitkräften. Dieses Vorhaben scheiterte aber sowohl an politischen Streitigkeiten als auch an militärischen Eroberungen der spanischen Truppen, worauf Bolívar sich gezwungen sah, ins Exil nach Jamaika zu gehen. Bolívar hielt sich dort von Mai bis Dezember 1815 auf. In dieser Zeit verfasste er die Carta de Jamaica, den Brief aus Jamaika, in welchem er die bisherigen Erfolge des Befreiungkampfes von Spanisch Amerika beschrieb, die Gründe für die Notwendigkeit einer Unabhängigkeit aufführte und über die Zukunft der einzelnen Nationen nachdachte.

In Jacmel an der Südküste Haitis traf er den haitianischen Präsidenten Alexandre Sabès Pétion und ersuchte ihn um Unterstützung bei seinem Feldzug. Am 24. Dezember 1818 lief Bolívar den Hafen Aux Cayes im Süden von Haiti an, um dort Unterstützung für seinen Freiheitskampf zu erhalten. Unter anderem konnte er sich hier Waffen leihen und Kämpfer anheuern. Mit dessen Hilfe landete Bolívar in Venezuela und konnte die Stadt Angostura, die heutige Ciudad Bolívar, einnehmen, die der Ausgangspunkt für seine weiteren Operationen wurde.


Großkolumbien

Nach der Eroberung von Boyacá im Jahr 1819 war auch Neu-Granada von den Spaniern befreit. Am 7. September 1821 gründete Bolívar die Republik Großkolumbien, einen Staat, der die Territorien der bis dahin befreiten Provinzen Venezuela, Ecuador und Neu-Granada umfasste. Er wurde sogleich erster Präsident von Großkolumbien, General Francisco de Paula Santander wurde Vizepräsident. Die militärischen Siege in der Schlacht von Carabobo (24. Juni 1821) und am Pichincha (1822) festigten seine Position.

Am 26. und 27. Juli 1822 fand das legendäre Treffen zwischen Simón Bolívar und dem argentinischen General José de San Martín statt. San Martín hatte den Unabhängigkeitskrieg in Argentinien, Chile und Peru geführt. Im royalistisch geprägtem Peru traf er auf teilweise heftigen Widerstand. Darüber hinaus hatte sich San Martin aufgrund innenpolitischer Maßnahmen schnell in Peru unbeliebt gemacht, weshalb er Simón Bolívar die Vollendung der Unabhängigkeit in Peru und Hoch-Peru überließ. San Martín übertrug ihm den Befehl über seine Truppen und zog sich aus dem Unabhängigkeitskrieg zurück. Der Peruanische Kongress ernannte Bolívar am 10. Februar 1824 zum Diktator, was ihm eine Neuorganisation der politischen und militärischen Führung erlaubte.

Mit der Hilfe von General Antonio José de Sucre und des Deutschen Otto Philipp Braun siegte er in der Schlacht von Junín am 6. August 1824 über die spanische Kavallerie. In der Schlacht bei Ayacucho (Peru) am 9. Dezember desselben Jahres schlug Sucre die verbliebenen – aber dennoch zahlenmäßig überlegenen – spanischen Streitkräfte (in Abwesenheit Bolívars) und zwang damit die Spanier endgültig, den südamerikanischen Kontinent zu verlassen. Bolívar sah in Sucre seinen besten General und engsten Vertrauten, beide Heerführer verband eine lebenslange Freundschaft.

Beim Kongress von Alto-Peru am 6. August 1825 benannte sich die neue Republik nach ihrem Befreier in Bolivien um. Der Libertador arbeitete eine neue Verfassung für das Land aus. Allerdings fiel ihm die Herrschaft über Groß-Kolumbien zunehmend schwerer. Nationale Strömungen in den Teilrepubliken und Streitigkeiten innerhalb der Regierung drohten, die Staatengemeinschaft zu zerbrechen. In dem Bestreben, die Republik Groß-Kolumbien als Ganzes zu erhalten, lud er 1828 zu einer verfassunggebenden Versammlung in Ocaña ein. Er wollte Teile der bolivarianischen Verfassung in die von Groß-Kolumbien übernehmen. Die Änderungen hätten eine Präsidentschaft auf Lebenszeit beinhaltet, zusammen mit dem Recht auf die Ernennung eines Nachfolgers. Die Vorschläge wurden sehr skeptisch betrachtet, und es bildete sich ein starker Widerstand dagegen.


Attentat im September 1828

Bolívars Tod dargestellt von dem venezolanischen Maler Antonio Herrera Toro Die Versammlung scheiterte an großen politischen Differenzen der Teilnehmer. Bolívar wertete diesen Ausgang als Desaster. Infolgedessen ernannte er sich am 27. August 1828 zum Diktator. Es sollte eine vorübergehende Maßnahme sein, um seine Autorität innerhalb der zersplitterten Parteien wiederherzustellen und den Erhalt der Republik zu gewährleisten. Jedoch führte dieses Vorgehen zu einer noch größeren Unzufriedenheit unter seinen politischen Gegnern und kulminierte im September zu einem Attentat auf ihn, an dem auch Santander beteiligt war. Bolívar blieb bei dem Anschlag dank der Hilfe seiner Geliebten Manuela Sáenz unverletzt. Aufgrund dieser Tat wird sie auch „La Libertadora del Libertador“ (Befreierin des Befreiers) genannt. Unter dem Fenster der Residenz Bolívars, durch das er floh, erinnert heute eine Gedenktafel an den Vorfall.

Seine Position in der Republik blieb aber weiterhin strittig, und sein Einfluss wurde zunehmend von politischen Gegnern untergraben. In den folgenden zwei Jahren kam es immer wieder zu Aufständen in den groß-kolumbianischen Republiken. Als Konsequenz trat der Libertador am 27. April 1830 von allen seinen politischen Ämtern zurück. Er entschloss sich, Exil auf den karibischen Inseln oder in Europa zu suchen. Bevor er den Kontinent jedoch verlassen konnte, starb er am 17. Dezember 1830 in Santa Marta, Kolumbien. Nach damaligen Erkenntnissen starb er an Tuberkulose. Laut einer Untersuchung von 2010 an der University of Maryland School of Medicine wäre eine Arsen-Vergiftung hingegen wahrscheinlicher.

Um die Todesursache zu klären, ordnete der venezolanische Präsident Hugo Chávez im Juli 2010 die Exhumierung Bolívars an.[6] Sein Grab befindet sich in Caracas.

Kurz nach seinem Tod zerbrach die Republik Großkolumbien in die einzelnen Staaten Ecuador, Venezuela und Kolumbien. Nachdem Bolivars Tod zunächst von vielen Südamerikanern als Befreiung gewertet wurde, begann bereits in den 1840er Jahren eine Heldenverehrung, die bis heute anhält.


Konstituierung des befreiten Lateinamerikas

2,5 Pesos Republik Kolumbien von 1919 mit Konterfei Simón Bolivar Bolívars zentrale politische Leitlinien waren die politische Unabhängigkeit Lateinamerikas gegenüber Europa und den USA, fortschrittliche Sozialvorstellungen sowie der Panamerikanismus. Er favorisierte eine zentralisierte Gemeinschaft der von ihm befreiten südamerikanischen Staaten und lehnte eine föderale Struktur ab.[8] Sein entsprechender, auf dem Panama-Kongress in Panamá 1826 vorgetragener Plan einer Konföderation aller anwesenden lateinamerikanischen Staaten ließ sich jedoch nicht verwirklichen. Bolívar setzte sich für Gewaltenteilung und Machteinschränkungen für Regierungen in Einzelstaaten ein. In der zentralisierten Gemeinschaft hispanoamerikanischer Staaten sollte es jedoch eine starke Exekutive geben (z. B. durch einen auf Lebenszeit gewählten Senat), die sich gegen die Interessen verschiedener Gruppen (z. B. einflussreiche Landbesitzer) durchsetzen könne.

Die Hauptziele der panamerikanischen Politik Bolívars waren: 1. das Maximalziel eines zentralistischen Panamerikanischen Kongresses, der über allen hispanoamerikanischen Staaten stehen sollte, 2. die Idee einer Einheit der Andenrepubliken, die er auf dem Panama-Kongress vorstellte, 3. Großkolumbien als realpolitisches Zugeständnis.


Siehe auch:

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