Anschar zur Brüderlichkeit
Johannisloge:
"Anschar zur Brüderlichkeit" | |
Orient: | Bremen |
Matr.-Nr.: | 662 |
Gründungsdatum: | 1921 |
Großloge: | AFuAMvD |
Die Johannisloge „Anschar zur Brüderlichkeit“ ist eine Freimaurerloge in Bremen. Sie ist Mitglied der Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (GL A.F.u.A.M.v.D.) und damit auch der Vereinigten Großlogen von Deutschland (VGLvD). Sie hat die Matrikelnummer 662 i. Or. Bremen der GL A.F.u.A.M.v.D..
Inhaltsverzeichnis
Geschichte bis 1945
Die Johannisloge Anschar zur Brüderlichkeit wurde am 22. Oktober 1921 gegründet. An diesem Tag erfolgte die Lichteinbringung durch den damaligen Großmeister der Großen Freimaurerloge „Zur Eintracht“ i.O. Darmstadt. Die Feierlichkeiten fanden unter Teilnahme von 17 Anschar-Brüdern und 160 besuchenden Freimaurer-Brüdern in den Räumen der Loge "Zur Hansa" in der Langenstraße 20 / Ecke Kahlenstraße statt.[1] Erster MvSt. war Br. Heinrich Schierloh, 1. zugeordneter MvSt. war Br. Richard Harms.
Nach positiver Entwicklung der Mitgliederzahl wurde im Jahr 1925 der Kauf des eigenen Logenhauses „Am Dobben 111“ in Bremen beschlossen. Das Haus wurde im selben Jahr noch von der Reederei Wätjen erworben, die Innenausstattung wurde durch die Brr. Eberhardt und Niemeyer über ihre Firma "Schäfer & Co." durchgeführt.[2] Die freimaurerische Weihe dieses Hauses fand nach Umbau auf die Bedürfnisse der Loge bereits im Oktober 1925 statt.
Im Jahr 1928 traten 18 Brr. der "Odd Fellows" zur Anschar über und erhöhten die Mitgliederzahl damit auf 50 Brüder. Zunehmender wirtschaftlicher Druck nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, Verleumdungen und die politische Entwicklung führten zur Löschung des maurerischen Lichts, d.h. zur Schließung der Loge am 18. April 1933. Das Haus am Dobben 111 wurde zwangsversteigert und von der "Deutschen Christengemeinschaft" übernommen.
In der "dunklen" Zeit zwischen 1933 bis zum Kriegsende 1945 erfolgten einige zwanglose Treffen der Brüder im privaten Kreis.
Geschichte nach 1945
Die erste, neue Logenliste wurde am 1. Januar 1946 zusammengestellt und umfasste 39 Brüder. Am 22. Juni 1946 feierte die Loge Anschar zusammen mit der Loge "Zur Hansa" das erste Johannisfest seit Kriegsende. Das damalige Einladungsschreiben illustriert sehr gut die Zustände dieser Zeit:
„Jeder Br. wird gebeten, für sich 3 Rosen mitzubringen, mit denen wir uns während des Festes auf Geheiß unseres Meisters schmücken werden. Darüber hinaus wird jeder Br., der einen Garten hat, gebeten, Rosen mitzubringen. Wer noch Wein im Keller hat, wird gebeten, für sich und seine Brr. eine oder mehrere Flaschen mitzubringen. Des weiteren wird jeder Br. gebeten, sämtliche in seinem Besitz befindliche Feuergläser mitzubringen. Außerdem bringt jeder Br. wohl ein Weinglas mit. Es wird daran erinnert, daß jeder Festteilnehmer 50 g Fleischmarken sowie 50 g Brot-, Mehl- oder Nährmittel-Marken mitzubringen hat. Anzug den Zeitverhältnissen entsprechend: Beliebig, wenn möglich - dunkler Anzug.“ [3]
Am 21. Juli 1947 erfolgte die offizielle Anerkennung der Anschar durch die amerikanische Besatzungsbehörde, sodass am 16. Oktober 1947 im damaligen Sitzungssaal der Sparkasse zu Bremen die erneute Lichteinbringung erfolgen konnte.
Im Jahr 1955 konnte das auch heute noch genutzte, eigene Logenhaus in der Kurfürstenallee 15 in Bremen zusammen mit vier weiteren Logen bezogen werden. Im Jahr 2021 feierte die Loge ihr 100-jähriges Jubiläum. [4] Heute hat die Loge über 30 Mitglieder in unterschiedlichen Alterstufen. Die Zusammenkünfte finden immer dienstags im Logenhaus Bremen statt.
Bekannte Logenbrüder
Bekannte Brüder der Loge waren und sind:
Aktuelles
Die Johannisloge Anschar zur Brüderlichkeit hat gegenwärtig (April 2023) etwa 30 Mitglieder in unterschiedlichen Altersstufen.
Einzelnachweise
- ↑ Zum Standort des ehemaligen Logenhauses der Hansa vgl. Visitenkarte auf Bremen.de
- ↑ Klocke, Wilhelm: Geschichte der Bremer Freimaurer-Logen, 1. Auflage, Bremen 1991, Eigenverlag, Druck: OFFSET HANSA Bremen
- ↑ Festvortrag "Zur Geschichte der Johannisloge 'Anschar zur Brüderlichkeit'" am 25. Oktober 2014 anlässlich des "Anschar"-Stiftungsfests
- ↑ Fest gefügte Formen. In: Weser Kurier. 7. Januar 2022, abgerufen am 5. März 2023
- ↑ Eiswettschneider verewigt seine Handabdrücke. In: Weser Kurier. 3. Januar 2012, abgerufen am 8. März 2023
- ↑ Manuela Ellmers: Das tapfere Bremer Schneiderlein. In: Welt. 5. Januar 2011, abgerufen am 8. März 2023