Johann Wilhelm Mylius
Johann Wilhelm Mylius
Quelle Allge. Handbuch der Freimaurerei Bd. 2, von C. Lenning, Brockhaus 1867
kurf. sächsischer Ingenieur Lieutenant,
geb. zu Clöden in Sachsen 24. Januar 1723, gest. 3. Oktober 1791, wurde 1756 bei Pirna gefangen und lebte seitdem bei seinen Freunden von Hund und von Kiesenwetter, zuletzt bei des letztern Witwe.
Er war Mitglied der Loge "Zu den drei Hammern" in Naumburg und führte hier den Namen "Chevalier de l´Etoile. Dem Tempelherrensystem trat er unter dem Namen "Guilielmus Eques a Stella zu, und wurde von v. Hund zum Grosskomtur des Orient (zu Strasberg) und Präfekt zu Appelstedt (Görlitz) ernannt. Er war eins der ersten und aufrichtigsten Mitglieder des Provinzial-Kapitels.
Im Jahr 1763 ernannte ihn von Hund zum Procurator Provincialis, als solcher begleitete er den Heermeister nach Altenberge. Im Jahr 1765 wurde er Kanzler der Provinz und ging als solcher nach Görlitz, um die Geschäfte der Ordens Kanzlei zu leiten. Ein Aufsatz: "Erstes Kapitel der hohen Ordens-Constitution oder: Idee, welche ein hoher Ordensbruder sich von der Beschaffenheit und Absicht des Ordens zu machen" - welchen das Consilium provinciae 1767 Jen Ordensmitgliedern zusandte [abgedruckt im Anti-Saint-Nicaise, II, 181 fg.], in dem deutlich ausgesprochen wird, dass der Orden pia recordatione fortgeführt werde, indem es ein mehr als riessenmässiger Gedanke sein würde, wenn es ihnen jemals einfallen könnte, ihn in seiner alten Gestalt und Form wieder herzustellen - war seine Arbeit. Er war einer der vier Brüder, welche den 1766 bekannt gemachten ökonomischen Plan (s. d.) garantierten, und trennte sich von v. Hund, nachdem dieser Plan gescheitert war: auf dem Convent zu Kohlo 1772 resignierte er deshalb auf sein Ordensamt und lebte seitdem zurückgezogen bei von Kiesenwetter auf dessen Gütern. Er stand im Rufe eines Biedermanns.