Österreich: Internationaler Großlogentag 2016: Unterschied zwischen den Versionen
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Auf dem '''Programm des Großlogentages''' standen: eine gemeinsame freimaurerisch-rituelle Arbeit, ein ausgiebiger Meinungs- und Erfahrungsaustausch in größeren und kleineren Diskussionsrunden, ein festliches Dinner und natürlich ein Heuriger. Wie bei jeder internationalen Konferenz ging es auch hier nicht nur um die formalisierte Begegnung, sondern vor allem auch um das gegenseitige Kennenlernen zur anhaltenden Erleichterung der informellen Kommunikation über alle Grenzen hinweg. | Auf dem '''Programm des Großlogentages''' standen: eine gemeinsame freimaurerisch-rituelle Arbeit, ein ausgiebiger Meinungs- und Erfahrungsaustausch in größeren und kleineren Diskussionsrunden, ein festliches Dinner und natürlich ein Heuriger. Wie bei jeder internationalen Konferenz ging es auch hier nicht nur um die formalisierte Begegnung, sondern vor allem auch um das gegenseitige Kennenlernen zur anhaltenden Erleichterung der informellen Kommunikation über alle Grenzen hinweg. | ||
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[[Bild:GL-Tag2016-Halbtotale.jpg|thumb|center|800px|Das Ritual mit allen Insignien einer besonders festlichen Freimaurerarbeit: In der Mitte der sogenannte „Hammerführende“, also der Vorsitzende, in diesem Fall '''der österreichische Großmeister Georg Semler'''. In seiner Begrüßung der ausländischen Gäste, betonte er das traditionelle Selbstverständnis der ‚Großloge von Österreich’ als Brückenbauerin. Als eine der ältesten Großlogen im Herzen Europas sei es ihr immer ein Anliegen gewesen, zwischen unterschiedlichen freimaurerischen Strömungen zu vermitteln und Freimaurer über alle Grenzen hinweg zusammen zu bringen. Durch den Fall des Eisernen Vorhangs und die Neuordnung Europas seien die Österreicher in den letzten Jahren wieder besonders gefordert gewesen: Die jungen osteuropäischen Großlogen brauchten Unterstützung aus dem Ausland, und ''„wir waren glücklich helfen zu können. Die Großloge von Österreich war ganz vorne mit dabei.“'' - Siehe auch: [[1989 bis 2014: 25 Jahre Freimaurerei in Osteuropa]]]] | [[Bild:GL-Tag2016-Halbtotale.jpg|thumb|center|800px|Das Ritual mit allen Insignien einer besonders festlichen Freimaurerarbeit: In der Mitte der sogenannte „Hammerführende“, also der Vorsitzende, in diesem Fall '''der österreichische Großmeister Georg Semler'''. In seiner Begrüßung der ausländischen Gäste, betonte er das traditionelle Selbstverständnis der ‚Großloge von Österreich’ als Brückenbauerin. Als eine der ältesten Großlogen im Herzen Europas sei es ihr immer ein Anliegen gewesen, zwischen unterschiedlichen freimaurerischen Strömungen zu vermitteln und Freimaurer über alle Grenzen hinweg zusammen zu bringen. Durch den Fall des Eisernen Vorhangs und die Neuordnung Europas seien die Österreicher in den letzten Jahren wieder besonders gefordert gewesen: Die jungen osteuropäischen Großlogen brauchten Unterstützung aus dem Ausland, und ''„wir waren glücklich helfen zu können. Die Großloge von Österreich war ganz vorne mit dabei.“'' - Siehe auch: [[1989 bis 2014: 25 Jahre Freimaurerei in Osteuropa]]]] | ||
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''„Leider hat sich in Europa in den vergangenen Jahren nicht nur die reguläre sondern auch die irreguläre Freimaurerei ausgebreitet – letztere stark durch das Internet. Während der jüngsten Probleme, die wir mit der französischen Freimaurerei hatten, entdeckten wir, dass es allein in Frankreich über hundert Adressen gibt, die von sich behaupten, Großlogen oder Großoriente zu sein, wobei viele von diesen nur aus einer Internetseite bestehen. Wir wollen die Souveränität und Unabhängigkeit unserer Großlogen beibehalten aber dennoch zusammenarbeiten und diese irreguläre Freimaurerei bekämpfen, um Schaden für die Reputation der regulären Freimaurerei abzuwenden.“'']] | ''„Leider hat sich in Europa in den vergangenen Jahren nicht nur die reguläre sondern auch die irreguläre Freimaurerei ausgebreitet – letztere stark durch das Internet. Während der jüngsten Probleme, die wir mit der französischen Freimaurerei hatten, entdeckten wir, dass es allein in Frankreich über hundert Adressen gibt, die von sich behaupten, Großlogen oder Großoriente zu sein, wobei viele von diesen nur aus einer Internetseite bestehen. Wir wollen die Souveränität und Unabhängigkeit unserer Großlogen beibehalten aber dennoch zusammenarbeiten und diese irreguläre Freimaurerei bekämpfen, um Schaden für die Reputation der regulären Freimaurerei abzuwenden.“'']] | ||
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'''Aus der Konferenz: Problem Georgien''' <br/> Vom ukrainischen Großsekretär wurde die Lage in Georgien thematisiert. Konkret: Um den Aufbau einer geordneten Freimaurerei gibt es dort ein ziemliches Gerangel. Mehrere ausländische Großlogen haben in Georgien Logen gegründet: je zwei die (regulären) Großlogen der Ukraine, Armeniens und der Türkei; und eine russische Loge ist im Entstehen begriffen. In der Folge verständigten sich die Deutschen, die Österreicher und einige weitere Konferenzgäste auf folgende Strategie: Überzeugung aller in Georgien aktiven ausländischen Großlogen, sich von dort zurückzuziehen und ihre dort gegründeten Logen in eine ‚Großloge von Georgien’ einzubringen; wenn irgendwie möglich unter Einbeziehung der Russen, die aber bei der Wiener Konferenz nicht anwesenden waren. | '''Aus der Konferenz: Problem Georgien''' <br/> Vom ukrainischen Großsekretär wurde die Lage in Georgien thematisiert. Konkret: Um den Aufbau einer geordneten Freimaurerei gibt es dort ein ziemliches Gerangel. Mehrere ausländische Großlogen haben in Georgien Logen gegründet: je zwei die (regulären) Großlogen der Ukraine, Armeniens und der Türkei; und eine russische Loge ist im Entstehen begriffen. In der Folge verständigten sich die Deutschen, die Österreicher und einige weitere Konferenzgäste auf folgende Strategie: Überzeugung aller in Georgien aktiven ausländischen Großlogen, sich von dort zurückzuziehen und ihre dort gegründeten Logen in eine ‚Großloge von Georgien’ einzubringen; wenn irgendwie möglich unter Einbeziehung der Russen, die aber bei der Wiener Konferenz nicht anwesenden waren. | ||
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Bild:GL-Tag2016-Bim.jpg|Und eine lustige '''Tour zum Heurigen''' nach Grinzing in historischen Straßenbahnwaggons, Baujahr 1928. Das ist ziemlich lange her. Und dennoch war die junge österreichische Großloge damals schon zehn Jahre alt. Die neugegründete Republik und deren modernes Vereinsrecht hatten es 1918 möglich gemacht. | Bild:GL-Tag2016-Bim.jpg|Und eine lustige '''Tour zum Heurigen''' nach Grinzing in historischen Straßenbahnwaggons, Baujahr 1928. Das ist ziemlich lange her. Und dennoch war die junge österreichische Großloge damals schon zehn Jahre alt. Die neugegründete Republik und deren modernes Vereinsrecht hatten es 1918 möglich gemacht. | ||
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Version vom 13. Juni 2016, 07:25 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Österreich: Internationaler Großlogentag 2016
Juni 2016: Europa zu Gast in Wien
Ein illustrierter Bericht von Rudi Rabe.
Delegationen von dreiunddreißig (regulären) Großlogen folgten Anfang Juni 2016 der Einladung der Großloge von Österreich und kamen für zwei Tage nach Wien: 28 aus Europa, vier von angrenzenden Staaten und eine aus Amerika. Mehr als zwanzig Großlogen waren sogar durch ihre jeweiligen Großmeister vertreten, was im Vergleich zu den meisten Konferenzen dieser Art überdurchschnittlich viel ist.
Besonders prominent: der amtsführende Großmeister der ‚United Grandlodge of England’ Pro Grandmaster Peter Geoffrey Lowndes. Die Großlogen der einzelnen Länder sind zwar völlig autonom; keine steht über der anderen. Dennoch gilt die englische Großloge, die vor dreihundert Jahren gegründet wurde und damit die älteste der Welt ist, als beispielgebend: nicht in den vielen Details des freimaurerischen Alltags, sondern wie sie ihre freimaurerischen Grundsätzen versteht und lebt. Daran orientieren sich alle sogenannten regulären Großlogen: die große Mehrheit der Weltfreimaurerei.
Auf dem Programm des Großlogentages standen: eine gemeinsame freimaurerisch-rituelle Arbeit, ein ausgiebiger Meinungs- und Erfahrungsaustausch in größeren und kleineren Diskussionsrunden, ein festliches Dinner und natürlich ein Heuriger. Wie bei jeder internationalen Konferenz ging es auch hier nicht nur um die formalisierte Begegnung, sondern vor allem auch um das gegenseitige Kennenlernen zur anhaltenden Erleichterung der informellen Kommunikation über alle Grenzen hinweg.
Aus der Konferenz: Problem Georgien
Vom ukrainischen Großsekretär wurde die Lage in Georgien thematisiert. Konkret: Um den Aufbau einer geordneten Freimaurerei gibt es dort ein ziemliches Gerangel. Mehrere ausländische Großlogen haben in Georgien Logen gegründet: je zwei die (regulären) Großlogen der Ukraine, Armeniens und der Türkei; und eine russische Loge ist im Entstehen begriffen. In der Folge verständigten sich die Deutschen, die Österreicher und einige weitere Konferenzgäste auf folgende Strategie: Überzeugung aller in Georgien aktiven ausländischen Großlogen, sich von dort zurückzuziehen und ihre dort gegründeten Logen in eine ‚Großloge von Georgien’ einzubringen; wenn irgendwie möglich unter Einbeziehung der Russen, die aber bei der Wiener Konferenz nicht anwesenden waren.
Von rechts: Christoph Bosbach, Großmeister der Vereinigten Großlogen von Deutschland und David Castel, früherer stellvertretender Großmeister der ‚Großloge von Israel’.
Großmeister Georg Semler mit dem Schweizer Gastgeschenk. Die Pointe: Theodor Tobler war ein Freimaurer. Und man sagt ihm nach, er haben das freimaurerische Lehrlingssymbol des 24-zölligen Maßstabs in Schokolade umgesetzt. Die überreichten Schoko-Stangen enthalten je zwölf Ecken: 2 x 12 = 24.
Siehe auch
Links
- Großloge von Österreich: http://freimaurerei.at