Adel und Freimaurerei

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Adel und Freimaurerei

Quelle: Lennhoff, Posner Der Große Aufstieg der Freimaurerei begann in dem Augenblick als es den Londoner Logen 1721 gelang, einen Peer von England, den Herzog von Montagu (s. d.) als Großmeister zu gewinnen. Seither ist die Liste der englischen Großmeister gleichzeitig ein Register der vornehmsten Adelsnamen.

Anderson verlangt für die Stelle des Großmeisters in seinen ,Old Charges" einen Mann von hohem Adel, einen ausgezeichneten Gelehrten, einen kunsterfahrenen Baumeister oder sonst einen Künstler. Dem Bildungsgrade des XVIII. Jahrhunderts entsprechend, in dem Bildung ein Vorrecht der bevorzugten Stande war, setzten sich die Freimaurerlogen des Kontinents damals lange Zeit hindurch im wesentlichen aus Adligen zusammen oder wiesen doch sehr starke adlige Kontingente auf.


Bei der sinkenden Bedeutung des Adels im 19. Jahrhundert ist dieser in den Logen spärlicher geworden. In England und Skandinavien ist seine Beteiligung an der Freimaurerei freilich noch immer eine sehr rege, um so mehr, als das Herrscherhaus meist die Großmeister stellt. In Deutschland war ein reges Interesse des Adels insolange zu verzeichnen, als die regierenden Fürsten dem Freimaurerbunde angehörten. Unter Wilhelm II., der selbst nicht Freimaurer war, wurde der adlige Zuwachs immer geringer. In der Zeit nach dem Kriege hat sich die Deutsche Adelsgenossenschaft (s. d.) sehr schroff gegen die Freimaurerei gewendet und Mitglieder vor die Entscheidung des Austrittes aus der Genossenschaft oder den Logen gestellt. Gegen diesen Terror, der rein nationalistische Triebfedern hatte, wurde von aufrechten adligen Freimaurern entschieden und auch mit teilweisem Erfolg protestiert.