B'nai B'rith

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B'nai B'rith, Unabhängiger Orden (U. O. B. B.)

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder


Söhne des Bundes, ist ein 1843 in New York begründeter Ordensverband, der nur Juden aufnimmt. Er trat in Amerika mit dem Programm auf, die Interessen der jüdischen Bürger zu vertreten und an ihrer moralischen und ethischen Vervollkommnung zu arbeiten. 1869 trat eine Reorganisation ein.

Zur Zeit, da in Deutschland die Wogen des Stöckerschen Antisemitismus besonders hochgingen, wurde er nach Deutschland (1882) und anderen europäischen Staaten verpflanzt und nahm in der Folge einen bedeutenden Aufschwung. Der Orden hat seine zentrale Leitung in seinem Ursprungslande Amerika, in den anderen Staaten bestehen Distrikts-Großlogen, die sich wieder auf Logen aufbauen. Der Orden hat in Europa keine Grade, dagegen Erkennungszeichen und ein Ritual, das mit dem freimaurerischen Ritual in keiner Weise identisch ist. Frauen werden nicht aufgenommen, jedoch haben viele Logen Frauenvereinigungen und Jugendbunde angegliedert

Der Orden ist unpolitisch und hat mit der Freimaurerei nichts weiter gemeinsam als gleichartige, aber auf einen konfessionell engen Kreis beschränkte Tendenzen der ethischen Erziehung seiner Mitglieder und der Karitas. Der von Gegnern der Freimaurerei aus durchsichtigen Gründen immer wieder behauptete Zusammenhang des Ordens mit dieser ist frei erfunden. Manche Freimaurer-Großlogen, auch humanitäre, verbieten ihren Mitgliedern sogar den Beitritt, ebenso wie zu anderen freimaurerähnlichen Verbindungen.

Die Leistungen des Ordens, namentlich in karitätiver Beziehung, sind mustergültig. Sein Schrifttum bewegt sich auf einer ansehnlichen Höhe. Die Gegnerschaft, die der Orden auch in Freimaurerkreisen findet, ist ganz unbegründet. Er ist auch kein "geheimer" Orden sondern als Männerbund innerhalb einer Glaubensgemeinschaft zu werten, der nach seinen äußeren Kennzeichen in die gleiche Kategorie gehört wie die Freimaurerei, mit dieser aber sonst weder nach Entstehung noch nach seiner umgrenzten Arbeit, noch organisatorisch etwas zu tun hat.


B'nai B'rith bei Wikipedia

Quelle: Wikipedia

B’nai B’rith (Hebräisch בני ברית, „Söhne des Bundes“), auch Bnai Brith oder im deutschsprachigen Raum (bis zur Zeit des Nationalsozialismus) Unabhängiger Orden Bne Briss (U.O.B.B.) oder Bnei Briß genannt, ist eine jüdische Organisation, die im Jahre 1843 in New York als geheime Loge von zwölf jüdischen Einwanderern aus Deutschland gegründet wurde und sich laut Selbstdarstellung der Förderung von Toleranz, Humanität und Wohlfahrt widmet. Ein weiteres Ziel von B’nai B’rith ist die Aufklärung über das Judentum und die Erziehung innerhalb des Judentums. Zur Zeit gibt es rund 500.000 organisierte Mitglieder in ungefähr 60 Staaten. Damit ist B’nai B’rith eine der größten jüdischen internationalen Vereinigungen. Das Veröffentlichungsorgan ist die B’nai B’rith International Jewish Monthly.

Mit Großlogen, Hauptlogen und Distrikten ist B’nai B’rith ähnlich wie die Freimaurerei aufgebaut, versteht sich aber nicht als mit dieser Bewegung verbunden.

Die Zentrale ist in Washington, D.C., dort betreibt die Organisation auch ein Museum zur jüdischen Geschichte (das B’nai B’rith Klutznick National Jewish Museum).

1897 öffnete sich die Organisation auch für Frauen. So entstanden zu dieser Zeit auch im Deutschen Reich die B’nai-B’rith-Schwesternverbände, die sich zu dem verhältnismäßig liberaleren Jüdischen Frauenbund abgrenzten. Seit 1990 nimmt B’nai B’rith International Frauen als Vollmitglieder auf. Die selbstorganisierte, dem B’nai B’rith angeschlossene Frauenorganisation nennt sich B’nai B’rith Women und behauptet weiterhin ihren unabhängigen Status.

Der erste Ableger in Deutschland wurde 1885 in Berlin gegründet. Der Vereinssitz befand sich in der Kleiststraße 10 in Berlin-Schöneberg. 1924 wurde der Rabbiner Leo Baeck zum Großpräsidenten des deutschen Distrikts gewählt, der damals mehr als hundert Einzellogen umfasste. Seine Präsidentschaft dauerte von 1925 bis 1937.[1] Am 20. April 1938 mussten alle Logen aufgelöst werden. Als Eigentümer des Gebäudes Kleiststraße 10 fungierte ab 1938 die Gestapo. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete sich der Orden in der Bundesrepublik neu.[2]

Ableger von B’nai B’rith sind u. a. die 1913 gegründete Anti-Defamation League und die auf Studierende spezialisierte Hillel-Foundation.

Seit März 1965 existiert in Berlin eine Gedenktafel im Jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße.

Anfang 1996 erhielt Helmut Kohl von B’nai B’rith einen Orden für humanitäre Verdienste. Im März 2008 erhielt Angela Merkel den B’nai-B’rith-Orden für ihren Kampf gegen den Antisemitismus.

Sigmund Freud

Sigmund Freud war Mitglied der 1895 gegründeten Wiener Loge von B’nai B’rith. Im Februar 2004 wurde in Frankreich die Pariser Loge nach ihm benannt.


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