Freimaurerische Sprichwörter

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Freimaurerische Sprichwörter

Es ist nun ebenso interessant wie höchst beachtenswert, dass auch die Freimaurersprüche dem Keime nach schon in den Sprichwörtern des Mittelalters enthalten sind, dass also schon lange ein freimaurerischer Geist in der Volksseele lebte, und wie viele unserer Sprüche das Volkssprichwort zur Grundlage haben, so werden sie auch von demselben wiederum gleichsam durchleuchtet. Es sind oft Variationen desselben Themas, Wiederholungen ähnlicher Gedanken in verschiedenen Formen und es rauscht ihnen von dorther immer wieder ein neuer Lebensquell wenn das Sprichwort von den Werkmaurern sagt:

  • "Ein guter Maurer verwirft keinen Stein" und
  • "Ein geschickter Maurer bringt jeden Stein auf den besten Platz", so lässt sich das auch auf die geistige Maurerei, auf die Arbeit am rohen Stein anwenden.


Stärke

Das Sprichwort:

  • "Wenn eine Säule bricht, fällt der ganze Bau", mag uns wohl an die 3 Säulen erinnern, worauf unser Bau ruht. Im Sprichwort heisst es:
  • "Weisheit, Kunst und Stärke, erbitt' von Gott zum Werke" und wir hören über die Stärke:
  • "Willst Du stark sein, so merke Deine Schwächen." -
  • "Der ist stark, der seine Gedanken und Begierden zwingen kann."

Ferner:

  • "Gott hilft dem Stärksten", d. h. Gott ist mit Demjenigen, der seine Sache tüchtig angreift. Lebt das Bewusstsein in uns, es ist ein göttliches Werk, das wir betreiben, dann ist es, als käme der heilige Geist in unsere Seele

herab und erfüllt uns mit Mut und Vertrauen, mit Stärke.

Es ist ein sehr altes Sprichwort:

  • "Willst Du stark sein, so überwinde Dich selbst." -
  • "Sich selbst bezwingen oder sich selbst beherrschen ist der grösste Sieg.

Damit hängt auch zusammen:

  • "Wer überwinden will, der lerne vertragen", d. h. wer stark sein will, muss verträglich sein; wer die Kraft der Verträglichkeit besitzt und die Stärke des Überwindens, der hat Freude am Leben, erkennt das Schöne daran und ist froh.

Und Schön ist, was uns schöner, weiser, stärker, besser macht.


Ein anderes Sprichwort lautet:

  • "Stärke wehrt, Gerechtigkeit ehrt, Weisheit regiert,

Mässigung ziert."

Weisheit und Selbsterkenntnis

Sehr reich ist der Sprichwörterschatz über die Weisheit und wir 'können darin wirklich den Stein der Weisen suchen. -,

So heisst es:

  • "Weisheit lässt sich finden von denen die sie suchen. -
  • "Der Weise lernt, so lange er lebt." -
  • "Wer mit Weisen umgeht, wird weise." -
  • "Der Weise verachtet nicht die so unter ihm und hasst nicht die, welche über ihm sind." -
  • "Ein Weiser ist daheim, wohin der Wind ihn weht", d. h. wohin auch der Zufall ihn führt, er findet sich Überall in Menschen und Sitten. -

Weiter:

  • "Die beste Weisheit die man findet, ist, dass sich einer selber kennt", oder im Mhd.:
  • "Wer sich selbst erkennen kann, der ist ein weiser Mann." -
  • "Wo Weisheit einzieht, da wohnt Gott." -,
  • "Die Weisen sind das Licht der Welt." -
  • "Die Weisheit ist ein Johanniswürmchen, das in der Finsterniss leuchtet" -


Im Froschmäuseler steht:

Das ist Weisheit, dass man nicht sehe
Was einen für die Füssen stehe,
Sondern was künftig ist hernach,
Was für Ausgang folg' in der Sach'!


Weisheit und schweigen

  • "Zur rechten Zeit reden und auch schweigen können ist wahre Weisheit." -
  • "Der Weise sagt nicht alles, was er denkt, aber er denkt alles, was

er sagt." -

  • "Der Weise hat seinen Mund im Herzen und der Narr das Herz im Munde," -
  • "Weise ist, wer seinen Mund schließt," -
  • "Bist Du weis´, so schweig."


Von der Verschwiegenheit wird noch gesagt:

  • "Schweigen ist Kunst und bringet Gunst.",

ferner:


Rede wenig, rede wahr,
Zehre wenig, zahle baar,
Fürchte Gott und sei verschwiegen,
Was nicht dein ist, das lass' liegen.

Das Sprichwort, liebt es öfter, sich in Reimen auszudrücken und verschiedene Lebensregeln in scharf bestimmten, kurzen Sätzen zusammen zu stellen. So gibt es über die Weisheit noch einige Reimsprichwörter:

  • "Die Weisheit nur aus reinem Herzen schaut, wer Unrecht tut, hat ihr den Weg verbaut."

ferner:

Das sind die Weisen, die durch Irrtum zur Wahrheit reisen,
Die im Irrtum verharren, das sind die Narren.

Endlich:

  • "Willst du nach Künsten graben, so sollt du weysheyt lieb haben,

Denn weysheyt, als man liest, aller Künste Mutter ist.