Trauer-Zeremonien

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Zeremonial der Loge Lessing / Frankfurt a.M.

Ritual für eine maurerische Trauerfeier


Einrichtung des Raumes für die Trauerfeier

In der Regel wird man die Feier in den vorhandenen Raum einer öffentlichen Trauerhalle (Friedhofskapelle) verlegen müssen, in dem eine Art Altar oder Kanzel vorhanden ist, die als Platz des Meisters oder des Redners benutzt werden kann.

Bei einer Erdbestattung werden die drei Säulen um den Sarg, wie um den Teppich, gestellt. Zwischen Kanzel und Sarg - wenn das nicht möglich ist, an einem anderen geeigneten Platz - ist ein schwarz verhangener Tisch als Altar herzurichten, auf dem neben den üblichen Gegenständen eine einzelne Kerze, eine Sandschale und der Schurz sowie evtl. das Totentäfelchen des Verstorbenen bereit gehalten werden. Bei einer Feuerbestattung wird, falls die Feier bei der Einäscherung erfolgt, in gleicher Weise verfahren. Findet die Feier bei der Urnenbeisetzung statt, so wird an der Stelle, an der sonst der Sarg steht, der Tapis III mit dem Bilde des Sarges ausgelegt und um ihn die drei Säulen gestellt. Auf die vierte (freie) Ecke wird auf einem Postament die Aschenurne gestellt; die Niederlegung der Rosen erfolgt dann auf das Bild des Sarges. Wenn irgend möglich, soll bei der Trauerfeier die Sitzanordnung wie im Tempel in Kolonnen hergestellt werden.

Verlauf der Feier

Die Beamten (MvSt., beide Aufseher, Zeremonienmeister, Redner und Organist) betreten zunächst allein die Trauerhalle. Nachdem festgestellt ist, daß alles richtig vorbereitet ist, fordert der Zeremonienmeister mit Worten oder einer einladenden Geste die Trauerversammlung auf, unter Vorantritt der Angehörigen des Verstorbenen die Trauerhalle zu betreten, und die Plätze einzunehmen.

Der Einzug der Trauergäste erfolgt unter M U S I K.

Wenn alle Platz genommen haben und die Musik beendet ist, gehen die beiden Aufseher auf ein stummes Zeichen des Mstr. zu ihren Säulen und nehmen ebenso wie der Mstr. die Kerzen herab. Der Mstr. geht mit seiner Kerze zum Altar, die beiden Aufseher zur nächsten Säule.

MvSt.: (zündet seine Kerze an einem Licht des Altars an mit den Worten:) vom Altar der Weisheit entnehme ich das Licht, das unser ganzes Leben erleuchten soll. (geht dann zu seiner Säule, gibt dem I. Aufs. Licht, der damit zur Säule der Stärke geht und dem II. Aufseher Licht gibt, der dann zur Säule der Schönheit geht. Wenn alle Beamten wieder an ihrer Säule stehen, stecken sie nacheinander die Kerzen auf mit den Sprüchen:)

MvSt.: Weisheit im Leben !

I. Aufs.: Stärke im Tode !

II. Aufs.: Schönheit im ewigen Licht !

(Die Beamten kehren zu ihren Plätzen zurück, dann spricht:)

MvSt.: Großer Baumeister der Welt! Du gabst Sonnen, Sternen, und Welten ihren Platz und wiesest ihnen ihre Bahn. Und gabst damit auch unserer Erde Gestalt und Leben und unserem Leben Anfang, Ziel und Ende !

Laß uns die Weisheit gewinnen zu einem tätigen, freude- und friedevollen Leben, Stärke in der Stunde unseres Scheidens von dieser Erde und die schöne Zuversicht, daß allem Lebendigem etwas Unsterbliches innewohnt.

In diesem Geiste und in brüderlicher Gesinnung sei uns auch diese Stunde gesegnet !

O R G E L M U S I K

MvSt.: Wir sind heute hier versammelt, um unseres in den ewigen Osten eingegangenen Bruders ........................ zu gedenken, sein Leben und seine Arbeit noch einmal uns vor Augen zu rufen, sein Andenken zu ehren und Kraft und Mut für unsere weitere Arbeit aus seinem Beispiel zu schöpfen. Der, von dessen vergänglicher Hülle wir heute Abschied nehmen, ist uns vorausgegangen auf dem Weg, den auch wir alle einmal gehen müssen. Prüfen wir daher in dieser Gewissheit in unserem Inneren, ob der Heimgegangene seinem Gelöbnis als Bruder Freimaurer und mehr noch seinen Pflichten als Mensch treu geblieben ist. Prüfen wir aber auch, ob wir selbst bisher des heimgegangenen Bruders würdig gearbeitet haben. Dazu vernehmen wir jetzt, was Bruderliebe von ihm zu berichten weiß.

Redner: (tritt vor und gibt einen Lebensabriss und eine Würdigung des Verstorbenen. In diesem müssen genannt werden:

der Tag der Geburt, wobei der Zer.-Mst. die einzelne Kerze an der Säule der Weisheit entzündet, der Tag der Aufnahme, wobei der Zer.-Mst. den Schurz (und evtl. das Totentäfelchen) auf den Sarg, bzw. die Urne niederlegt der Tag und die Umstände des Todes schließend mit den Worten:)

Und also verlosch ihm die Fackel des Lebens !

(wobei der Zer.-Mst. die Kerze in das Sandbecken umstülpt und dadurch löscht.

Dann:)

MvSt.: Wer noch etwas zum ehrenden Gedenken unseres Bruders beizutragen hat, der trete vor und spreche!

(nachdem alle Ansprachen und Kranzniederlegungen beendet sind:)

Brüder Aufseher ! Legt jetzt mit mir den letzten Gruß der Bruderliebe auf die Urne.

(Mst. und beide Aufseher gehen mit den Rosen zur Urne, und zwar der II. Aufs. im Norden an das Kopfende, der I. Aufs. im Norden an das Fußende und der Mst. im Süden an die Mitte des Sarges, dann legen sie nacheinander die Rosen nieder mit folgenden Sprüchen:)


II. Aufs.: Zu Häupten die sanft erglühende, !

I. Aufs.: Die dunkle niederwärts, !

MvSt.: Die weiße, rein erblühende, die leg` ich Dir auf`s Herz !

kurzes M U S I K S T Ü C K

(auf eine stumme Aufforderung des Mst. gehen die beiden Aufseher mit ihm zu ihren Säulen und alle drei löschen nacheinander die Lichter mit folgenden Sprüchen:)

II. Aufs.: Schönheit strahle uns auch im ewigen Licht !

I. Aufs.: Stärke sei uns gegeben in der Stunde unseres Todes!

MvSt.: Weisheit leuchte uns auch auf den dunklen Pfaden des Lebens !

MvSt.: Das Licht ist erloschen, dahin ist sein Schein, doch was es geleuchtet, mög` in uns sein !

Wohin wir auch wandeln des Lebens Bahn, Führ` Weisheit, Stärke und Schönheit uns an !

(dann ohne größere Pause weiter)

Bevor wir auseinandergehen, wollen wir noch ein leztes Mal mit unserem toten Bruder die Kette brüderlicher Eintracht bilden !

leise M U S I K U N T E R M A L U N G


(der Mstr. tritt auf die linke Seite des Sarges, auf den er seine Rechte legt, der zugeordnete Mstr. tritt auf die rechte Seite des Sarges, auf den er seine Linke legt. (Ähnlich wird verfahren, wenn nur die Urne am Teppich steht. Die beiden Aufseher und der Zer.-Mstr. führen die nächsten Angehörigen an das Fußende des Sarges (bzw. den Westrand des Tapis) wo sie bei einer Erd- oder Feuerbestattung innerhalb einer Kette, aber nicht in diese eingeschlossen bleiben. Bei einer Urnenbeisetzung werden sie in die Kette eingeschlossen. Die übrigen Brüder schließen dann die Kette.)

Mstr.: Wenn Ihr die Kette schließt um meine ird`sche Hülle,

bevor sie sinkt - den Flammen hingegeben -

denkt nicht an meinen Tod, denkt an mein Leben,

das sich vollendet in der Arbeit Fülle!

Wenn Ihr die Kette schließt, in der wir unsere Hände

von Bruder hin zu Bruder geben,

denkt nicht an meinen Tod, denkt an mein Leben:

Es hat in dieser Kette nie ein Ende!

Wenn Ihr die Kette löst beim Auseinandergehen,

bedenkt: Hand löst sich nur von Hand,

verbunden bleiben immer Sinn und Herz,

so mög` - ein Denkmal dauernder als Erz -

umwunden von der Bruderliebe Band

mein Bild hinfort in Euren Herzen stehen.


Mstr.: Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

dessen sonnenhelles Auge segnend durch die Schöpfung schaut,

Laß der Maurer Fleiß gelingen, segne ihrer Hände Werke !

Unseren Bau begründe Weisheit, schmücke Schönheit, führe Stärke.

Tugend wohn` in seinen Hallen,

Freundschaft stets erfülle sie,

und der Herzen feste Kette halte ewig, reiße nie !

Lösen wir die Kette unserer Hände, die der Herzen daure fort!

(ohne wesentliche Pause weitersprechen)

a) (bei einer Erdbestattung oder Urnenbeisetzung:)

Die sterbliche Hülle (bzw. die Asche) unseres Bruders wollen wir jetzt zu seiner letzten Ruhestätte im Mutterschoß der Erde geleiten.

getragene M U S I K beim Auszug aus der Trauerhalle.

(nach diesen Worten wird die Urne hinausgetragen - wenn irgend möglich - durch den MvSt. unter Begleitung der Aufseher. Die Familienangehörigen und dann die Bruderschaft schließen sich an.

An der Grabstätte spricht dann der Mstr.)

Mstr.: So erfüllen wir das Wort:

Erde zu Erde,

Asche zu Asche,

Staub zu Staub !

b) (bei einer Feuerbestattung)

Die sterbliche Hülle unseres Bruders aber übergeben wir der läuternden Kraft der Flamme, auf daß sie zu Asche werde und heimkehre in den Mutterschoß der Erde.

(bei diesen Worten versinkt der Sarg ! )

(Nachdem dann sowohl bei einer Einäscherung als auch bei einem Erdbegräbnis oder einer Urnenbeisetzung die nächsten Angehörigen Erde oder Blumen nachgeworfen haben, tut der Mstr. das gleiche und spricht dann:

Mstr.: So laßt uns von dieser Stätte der Ruhe und des Friedens scheiden und auch im Lärm der Welt die Tugenden bewahren, zu denen wir uns hier bekannten. Vor allem, übt brüderliche Liebe, welche der Grundstein und der Schlußstein, der Kitt und der Ruhm unserer ehrwürdigen Bruderschaft ist. Dann werden alle Menschen den wahren Wert der Maurerei erkennen, wie alle echten Maurer ihn erkannt haben von Beginn der Welt und erkennen werden bis ans Ende der Zeiten !

Es geschehe also !

Ziehen wir hin in Frieden !


"Maurerische Abdankung" Der Loge "Humanitas in Libertate"

(Es besteht kein offizielles Ritual. Die nachfolgenden Notizen sollen deshalb nur als Vorschlag dienen. Der Sprechende soll dem evtl. anwesenden Pfarrer und anderen Sprechern den Wunsch zu erkennen geben, dass er als "Letzter" sprechen will. Er soll keine maurerische Kleidung tragen.)

Des Menschen Seele Gleicht dem Wasser:

Vom Himmel kommt es, Zum Himmel steigt es,

Und wieder nieder Zur Erde muss es, Ewig wechselnd.

Seele des Menschen, Wie gleichst Du dem Wasser!

Schicksal des Menschen, Wie gleichst Du dem Wind !

Strömt von der hohen, Steilen Felswand der reine Strahl,

Dann stäubt er lieblich in Wolkenwellen zum glatten Fels,

Und leicht empfangen Wallt er verschleiernd, leisrauschend zur Tiefe nieder.

Ragen Klippen Dem Sturz entgegen, Schäumt er unmutig stufenweise Zum Abgrund.

("Gesang der Geister über den Wassern" von Br. Johann Wolfgang Goethe)

Im flachen Bette Schleicht er das Wiesental hin,

Und in dem glatten See Weiden ihr Antlitz Alle Gestirne.

Wind ist der Welle Lieblicher Buhler;

Wind mischt vom Grund aus Schäumende Wogen.

(Eingangsmusik)

Liebe Trauerfamilie, Liebe BBr. und SSr., Verehrte Trauerversammlung ! Wir sind hier im Krematorium / in der Kirche .......... versammelt, um Abschied zu nehmen von Br. ........... der am . . ........ im ..... Lebensjahr die Schwelle zur geistigen Welt überschritten hat und uns in den Ewigen Osten vorangegangen ist.

Im Namen der Angehörigen, vor allem seiner lieben . . . .................. und seiner........ sowie namens seiner Freimaurerloge ….. ….. ….. im Orient von ………, der der liebe Verstorbene seit seiner Aufnahme im Jahre 19 .. angehörte, begrüsse ich Sie recht herzlich zu dieser Gedenkstunde.

(Auf Wunsch der Angehörigen und wohl auch des Verstorbenen findet die Feier durch uns Freimaurer statt.)

Liebe BBr. und SSr. !

Br. .......... ist nicht mehr. Ein Weggefährte, der manchen von uns viel bedeutete und auf dessen Nähe wir nun verzichten müssen, ist von uns gegangen. Das stimmt uns traurig. Sie, liebe Angehörige und Bekann¬ten, werden diese Lücke in der kommenden Zeit am stärksten verspüren. Ihnen gilt daher unsere besondere Anteilnahme. Mögen Sie Trost darin finden, (dass der Tod dem Heimgegangenen Z.BSP. eine Erlösung von seiner schweren Krankheit war und) dass er als Freimaurer auf diesen letzten Schritt in die Lichtwelt des Geistes gut vorbereitet war. Der Erlöser Tod wurde so zu seinem Freund. Lassen wir nicht die Flügel hängen und fangen an, uns zu beklagen. Wir müssen früher oder später alle den gleichen Weg gehen.

Schämen wir uns aber auch nicht der Tränen. Tränen sind eine Gnade. Sie sind der Beginn des Trostes, der zu uns kommt, wenn wir gewagt haben, dem Tod in die Augen zu schauen. Tränen geben auch die falsche Hoffnung auf, wir seien Meister unseres Schicksals. Sie eröffnen den Weg zur wahren Hoffnung auf das, was nicht in unserer Macht steht. Und dann machen sie uns immer wieder frei zum wirklichen Handeln. Wir sehen dann das erste Licht des Tages.

Die "Königliche Kunst" lehrt uns, dass der Tod nur eine Wandlung und der Beginn eines neuen Lebens ist. Der Grosse Baumeister aller Welten, der die Sterbenden ruft und ihnen die irdischen Werkzeuge aus der Hand nimmt, öffnet das verborgene Tor, welches in den ewigen Osten führt. Haben wir dieses Tor durchschritten - so glauben wir - dass das, was der Mensch gemeinhin Tod nennt, der Weg zum Licht ist.

Ich bitte die Trauerversammlung, sich zum Gebet zu erheben !

Allmächtiger Baumeister aller Welten !

Ewiger Urquell alles Werdens und Seins !

Vor Dir sind tausend Jahre wie ein einziger Tag,

Vergangenheit und Zukunft sind Dir ewige Gegenwart.

Du hast einen der Unseren zu Dir gerufen.

In Demut beugen wir uns vor Deinem Ratschluss.

Sei bei uns Irdisch-Vergänglichen,

die wir in Raum und Zeit beschränkt sind.

Dein ewiger Geist verbinde uns in dieser Stunde mit dem Geist unseres verewigten Br.s ......... !

Nehmen Sie bitte wieder Platz.

Musik

Wir hören einen kurzen Lebenslauf (zusammengestellt von ........) (Folgt Lebenslauf)

Liebe BBr. und SSr. !

Ein erfülltes Leben hat seinen Abschluss gefunden. Zu dieser Erfüllung gehörte ......... .s Freundeskreis.

Zu der Erfüllung gehörte aber auch wesentlich seine Zugehörigkeit zur Freimaurerei. Neben seinen Reisen im In- und Ausland war es bei der Freimaurerei seine Reise ins In¬nere des Menschen, weniger geprägt vom Duft der grossen weiten Welt, als vielmehr von der Grösse der Schöpfung. Er suchte Antwort auf die Frage nach dem eigentlichen Sinn des Lebens:

Mit redlichem Herzen suchen, Mit Ergebung und Verstand begehren, Mit Zutrauen und Beharrlichkeit anklopfen, Das ist die Wissenschaft der Weisen.

Am .......... wurde Br. ........ als Lehrling in die Loge ….. ….. ….. im Or. von ……… aufgenommen, am ......... zum Gesellen befördert und am ........... in den Meistergrad erhoben.


(In seinem für die Aufnahme verfassten Lebenslauf schrieb er 19....:

("….. …..")

Br. ......... war der festen Überzeugung, dass die königliche Kunst der Freimaurerei, die durch die Einweihung und das Symbolerlebnis starke Impulse ausstrahlt, nicht dazu da sei, den Suchenden etwa geschäftstüchtiger oder berechnender zu machen. Die Einweihung gilt der Seele. Es ging ihm darum, nicht nur seine Erfolge -und in seinem Berufsleben gab es deren viele - zusammenzuzählen und sie als sogenanntes erfülltes Leben vorzuzeigen. Durch die Aufnahme in die Freimaurerei und durch die Tätigkeit und Schulung in der Loge wusste er, woher er das war, was er war.

Durch sein offenes Wesen und die stete Bereitschaft zu maurerischem Wirken hat er in kurzer Zeit die Freundschaft und das Vertrauen seiner Mitbrüder ge¬wonnen, weshalb er in verschiedene Logenämter berufen wurde.

In echt maurerischem Sinn betrachtete er auch die geringste ihm anvertraute Arbeit als eine Aufgabe, wis¬send, dass er nur einen kleinen Baustein zum Ziel des Freimaurerbundes beitragen konnte.

(Worte zu ausgeübten Ämtern in der Loge)

Wir wollen uns daher dankbar all des Guten erinnern, das uns das Leben unseres Bruders geschenkt hat, und war es nur ein Blick, ein Händedruck, eine einzige kleine Tat der Freundschaft, der Brüderlichkeit, der Menschlichkeit oder der Liebe; sie alle seien in unserem Gedächtnis bewahrt.

Liebe SSr. und BBr. !

Der Tod gehört zum Leben wie die Geburt. Beider Zeit¬punkt können wir nicht bestimmen. Jede Blüte will zur Frucht, jeder Morgen will zum Abend werden. Auch der schönste Sommer mündet eines Tages in den Herbst, in Reife und Vergehen. Gedenken wir in dieser Stunde unserer eigenen Vergänglichkeit, damit wir weise werden.

Ein kurzes, aber reiches Leben ist zu Ende gegangen, -ein Leben, das geprägt war von der Persönlichkeit von Br. ......... getragen von der Liebe seiner Freunde, mitgetragen aber auch von seiner Bruderkette, die ihm für sein Wirken Rückhalt und Geborgenheit geben konnte.

Was wir bergen in den Urnen oder Särgen, ist der Erde Kleid, Was wir lieben, ist geblieben, bleibt in Ewigkeit.

(Musik)

Bevor ich zur Schlussbetrachtung und zur Übergabe der drei Rosen komme, spricht noch ........

(Folgt evtl. Ansprache)

Danken möchte ich (folgt evtl. Pfarrer, Musiker etc.) zudem allen, die den lieben Verstorbenen auf diesem letzten Weg beglei¬tet haben. Sie sind anschliessend eingeladen zum Leichenmahl im .........

(Entweder noch in der Kirche, Abdankungshalle, oder dann auf dem Friedhofe, am offenen Grab)

Liebe BBr. und SSr., liebe Trauernde

Wir wollen uns nun zum Abschied erheben, uns sam¬meln und unsere Gedanken nach innen richten:

- Wer immer Br. ........ zu danken hat, für das, was ihm dieser während seiner Wanderung durch das Leben an guten Gedanken, Gefühlen und Taten hat zuteil werden lassen, der möge das jetzt tun. (Pause)

- Wer in immer Br. ......... etwas zu verzeihen hat, das der Heimgegangene ihm zu unrecht zugefügt hat und nicht mehr bereinigen konnte, der vergebe ihm jetzt. (Pause)

- Wer von uns gegenüber Br. ....... irgendeine Schuld abzutragen hat, die er zu Lebzeiten des Verstorbenen unerledigt gelassen hat, der bringe sein Versäumnis jetzt in Ordnung. (Pause)


Allmächtiger Baumeister des Weltalls ! Einziger Quell des Guten und der Vollkommenheit, Du, von dem allein Licht und Leben ausströmt, empor zu Dir erhebt sich unser Geist, Dir dankend für Deine unendliche Güte. Schirme und segne diese Trauergemeinde! Möge nie eine unreine Leidenschaft unser Herz vergiften !

Gib, dass diese Gedenkstunde dazu beitrage, uns in der Liebe zu unseren Pflichten als Menschen zu befestigen und durch die Macht des Beispiels alles Gute und Wahre immer weiter zu verbreiten. Wie unsere Herzen mit Dir vereint sind,


so bleiben wir auch in Liebe verbunden mit dem¬jenigen, der uns in die Ewigkeit vorangegangen ist. Schenke ihm, erhabener Baumeister des Weltalls, Deinen Frieden und blicke gnadenvoll auf uns und die Unsrigen !


Ich bitte die Brüder Freimaurer und Alle, die sich uns anschliessen wollen - Zur Kette !

Wir stehen mit allen Brüdern in einer symbolischen Ket¬te, die vom Morgen bis zum Abend reicht. Sie reisst nie! Die Hände müssen wir lösen, aber nicht die Kette unserer Herzen.

Deinen Leib geben wir der Erden,

neuer Bildung Stoff zu werden,

doch dein Geist, von Gott gekommen,

und von seinem Gott genommen,

kehr1 zurück zum Weltenmeister,

zu dem Ursprung aller Geister!

Alter freimaurerischer Überlieferung folgend liegt auf Deinem Sarg / Deiner Urne als letzter Gruss ein Immortellenkranz zum Zeugnis, dass die Liebe unsterblich ist. Dazu ersetze ich die drei symbolischen Rosen, welche Deinen Meister¬schurz schmückten und deren Bedeutung Dir wohlbe¬kannt war, durch drei irdische Rosen und lege Dir diese auf Deinen Sarg:


Die weisse Rose, das Symbol der Weisheit und der Reinheit des Herzens. Weisheit hat Dich geleitet und Deine Handlungen bestimmt.

Die gelbe Rose, das Symbol der Stärke und des lauteren Wollens, denn Stärke hat Dir in schweren Stunden auf Deinem Lebensweg geholfen.

Die rote Rose, das Symbol der Schönheit und der allum¬fassenden Liebe, die das Dreieck schliesst. Möge Dir Schönheit und Harmonie nun beschieden sein.

Die Nacht des Todes weicht dem Licht des Lebens ! Unsere Trauer soll ruhig und gefasst sein, wie es der Würde derjenigen entspricht, die die Macht des Unver¬gänglichen im Leben und im Tode anerkennen. Wir schauen nicht zurück, sondern voraus ! Ehren wir unseren Br., indem wir seine Arbeit fortsetzen !

(Der Sprechende verneigt sich vor dem Sarg mit der rechten Hand auf dem Herzen und drückt darauf der Witwe die Hand, bevor er seinen Platz wieder einnimmt.)