Trauerloge: Unterschied zwischen den Versionen

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von Johann Wolfgang von Goethe
 
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===Trauerloge===
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:'''Trauerloge'''
 
:An dem öden Strand des Lebens
 
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:Wo sich Dün auf Düne häuft,
 
:Wo sich Dün auf Düne häuft,

Version vom 14. Februar 2013, 12:52 Uhr

Rituelle Arbeit, die dem Gedenken an die verstorbenen Brüder gilt.

Trauerloge, Trauerarbeit

gilt dem Andenken an die verstorbenen ("in den ewigen Osten eingegangenen", "zur höheren Arbeit abberufenen") Brüder. Es bestehen dafür eigene Rituale. Die Lichter werden dabei im schwarzverkleideten Tempel vor dem symbolischen Sarkophag des Dahingeschiedenen entzündet. In manchen Großlogen wird der Tote nochmals sinnbildlich in die Kette aufgenommen. Die erste rituelle Trauerloge wurde 1757 in Hamburg abgehalten. Berühmt die Trauerlogenrede Goethe's auf Wieland in der Weimarer Loge "Amalia" sowie die am 8. November 1832 vom Kanzler Friedr. v. Müller gehaltene freimaurerische Gedenkrede auf Goethe.


Gedicht: Trauerloge

von Johann Wolfgang von Goethe

Trauerloge
An dem öden Strand des Lebens
Wo sich Dün auf Düne häuft,
Wo der Sturm im Finstern träuft,
Setze dir ein Ziel des Strebens.
Unter schon verloschnen Siegeln
Tausend Väter hingestreckt,
Ach! von neuen frischen Hügeln
Freund an Freunden überdeckt.
Hast du so dich abgefunden,
Werde Nacht und Äther klar,
Und der ewgen Sterne Schar
Deute dir belebte Stunden,
Wo du hier mit Ungetrübten,
Treulich wirkend, gern verweilst
Und auch treulich den geliebten
Ewigen entgegeneilst.