Zur Beständigkeit und Eintracht

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Zur Beständigkeit und Eintracht

Quelle: Website der Loge

Die Aachener Loge vereint in ihren Reihen Männer aller Religionen und unterschiedlichster Berufe und Herkunft. Sie steht in der Tradition des Humanismus und der Aufklärung und sieht in diesem Erbe eine Verpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft.

Die heutige Loge

Die Loge wurde unter dem Namen "La Constance" im Jahre 1774 im Orient Aachen gestiftet und trägt die Matr.-Nr. 126. Sie ist die älteste noch existierende Loge in Nordrhein-Westfahlen und der älteste Verein der Stadt Aachen. Auf Grund der geographischen Lage besteht ein reger Austausch mit Brüdern aus Belgien und den Niederlanden.

Zur Geschichte der Aachener Loge

1. Die älteste Freimaurerloge in Aachen, ca. 1768

Nach in Maastricht (NL) gefunden Dokumenten arbeitete schon in den 60-er Jahren des 18. Jahrhunderts eine Freimaurerloge in Aachen. Hierbei handelte es sich wahrscheinlich um eine Militärloge, über die keine eigenen Urkunden mehr vorliegen.

2. Loge "De l'Union et de l'Amitié", 1773

Die älteste beurkundete Aachener Bauhütte "De l'Union et de l'Amitié" ist im Jahre 1773 - wahrscheinlich von französischen Offizieren - gegründet worden.

Ihr M.v.St. war der Chevalier de Berny (Pierre Jean Paul de), während Br. Jakob Franz Truc das Amt des ersten Vorstehers inne hatte. Wahrscheinlich unterstand diese Loge dem Grand Orient de France.

In Verbindung dieser Loge stand das Hochgradkapitel, wie ein Rosenkreuzerpatent vom 20. August 1773 beweist. Der Doppelname dieser Loge läßt vermuten, dass sie aus zwei bereits bestehenden Logen ("L'Union" und "De l'Amitié"?) verschmolzen war, wie dies auch 41 Jahre später bei der Vereinigung der Logen "La Constance" und "La Concorde" geschehen sollte. Darauf deuten Schriftstücke aus den Jahren 1778 bis 1838 hin, die Angaben über Aachener Logen aus den Jahren 1747 und 1764 (bzw. 1766) machen.

Der Wahlspruch der "de l'Union et de l'Amitié" lautet: Constantia meruere lumen!

3. Loge "La Constance", 1774

Die Loge "La Constance" existierte von 1774 - 1778 in Aachen. Gegründet wurde sie einige Jahre zuvor in Metz.

Welcher (französichen) Obödienz sie zuzuordnen war, kann heute nicht mehr mit Sicherheit gesagt werden, jedoch ist anzunehmen, dass sie der Grande Loge de France angehörte.

Mit ziemlicher Sicherheit weiß man auch, dass sie aus der Loge "De l'Union et de l'Amitié" hervorgegangen ist, denn beide Logen haben den gleichen Wahlspruch, gleiches Siegel und Br. Truc das Amt als ersten Vorsteher.

4. Loge "Zur Beständigkeit", 1778

Auf Grund der Zunahme deutscher Mitglieder und der Abnahme französischer ging "La Constance" am 9. September 1778 mit allen Mitgliedern in die deutsche Loge "Zur Beständigkeit" über, die sich dem "eklektischen Bund" anschloß.

In diese Zeit fiel die Aachener Freimaurerverfolgung

Anfang 1779 veranlaßte der päpstliche Nuntius Carlo Bellisoni in Köln den Aachener Magistrat zu einem Vorgehen gegen die dortige Loge "Zur Beständigkeit".

Am 23. März 1779 predigte der Dominikaner Greinemann gegen die Aachener Freimaurer, die er "Schelmen, Spitzbuben und Teufelsbanner" nannte und mit einer berüchtigten Räuberbande aus der Aachener Gegend verglich.

Vom Aachener Magistrat wurde sodann in einer Verordnung vom 26. März 1779 allen Aachenern das Dulden von Logenversammlungen bei strengen Strafen verboten. Am 11. April 1779 predigte der Kapuziner Schuff im Aachener Münster gegen die Aachener Logenbrüder und warnte die Gläubigen vor jedem Umgang mit ihnen; es kam sogar zu Tätlichkeiten gegen Aachener Brr.

Auf Anraten ihrer Wetzlarer Direktorialloge des eklektischen Bundes hatte die Aachener Loge nach dem Erscheinen der Magistratsverordnung ihre Versammlungen eingestellt; sie verlegte Ende 1779 vorläufig ihren Sitz nach Vaals in Holland und nach Maastricht, ebenfalls Holland. Die Aachener Freimaurerverfolgung rief in der deutschen und ausländischen Presse ein ungeheures Aufsehen hervor. Besonders nachhaltig nahm sich die Wetzlarer Direktorialloge "Joseph zum Reichsadler", insbesondere durch die Brr. v. Ditfurth und Freiherr v. Waldenfels, der Aachener Freimaurer an.

Sie wußten eine Reihe von Fürsten, die der "Strikten Observanz" angehörten, zugunsten der Aachener Loge zu interessieren und zu Vorstellungen beim Aachener Magistrat, besonders aber beim Fürstbischof von Lüttich, Grafen v. Welbrück, der selbst Freimaurer war, zu bewegen. Schliesslich verbot Welbrück den beiden Mönchen Schuff und Greinemann das Predigen gegen die Freimaurer.

Friedrich der Große, der auch in dieser Angelegenheit angerufen worden war, lehnte jeden Eingriff in die "Aachener Freimaurerstreitigkeiten" ab.

Ihr Ende fand die Aachener Freimaurerverfolgung im Juli 1780, als König Gustav III., der sich schon im Sommer 1779 zugunsten der Aachener Brr. bei Kaiser Joseph II. verwendet hatte, die Aachener Bäder besuchte und sich beim dortigen Magistrat zugunsten der Aachener Loge verwandte. Diese wurde nach Aachen zurückverlegt und blieb seitdem unbehelligt.

5. Loge "La Concorde", 1803

Am 4. Juni 1803 gab es eine Spaltung in der Aachener Freimaurerei und 36 Brüder gründeten die Loge "La Concorde".

In den Archiven dieser Loge lassen sich viele einflußreiche Aachener Bürger wiederfinden und im Jahr 1812 schloß man sich dem schottisch-philosophischen Ritus an.

6. Loge "Zur Beständigkeit und Eintracht", seit 1814

Am 22. Januar 1814 wurden die beiden Logen "Zur Beständigkeit" und "La Concorde" zu der Bauhütte "Zur Beständigkeit und Eintracht" vereinigt.

1816 erfolgte die Angliederung an die große Nationalmutterloge "Zu den drei Weltkugeln".

7. 1933 - 1945

Während der NS-Zeit war die Freimaurerei verboten, die Aachener Loge wurde aufgelöst, aller Besitz eingezogen und und die Brüder verfolgt. Durch einen Glücksfall war es 1933 gelungen, dass Logenhaus für 80 Reichsmark an die evangelische Kirche zu verkaufen. Die Unterlagen und einige historische Gemälde konnten ebenfalls gerettet werden.

8. 1947 - heute

Am 1. März 1947 erteilte die englische Militärbehörde den überlebenden Aachener Brüdern die Erlaubnis zum Betrieb einer Loge. Das alte Logenhaus konnte zum ursprünglichen Preis von 80 RM zurückgekauft werden und zum Johannistag 1947 war im Keller des ausgebombten Hauses die Wiedereröffnung. Seitdem arbeitet die Loge unter dem Dachverband der "Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland". In den 70er - Jahren wurde auf der Roonstrasse ein neues Logenhaus bezogen - bis heute.

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