Achim Benning

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Achim Benning (1935 bis 2024)

Geboren am 20. Januar 1935 in Magdeburg und gestorben am 30. Januar 2024 in Wien: Der weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannte und geschätzte Theatermann wurde also 89 Jahre alt. Von Rudi Rabe.

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In einer repräsentativen Feier verabschiedete sich auch das Wiener Burgtheater von seinem großen Sohn. Die Stadt Wien hat dem vielfach Ausgezeichneten ein Ehrengrab zugesprochen.

Von seinen 89 Jahren war Achim Benning zwei Drittel Freimaurer: genau 62 Jahre. Und zwar hintereinander in zwei Wiener Logen: Aufgenommen wurde er am 10. November 1962 in die Wiener Loge LIBERTAS, und 14 Jahre danach gründete er am 27. November 1976 gemeinsam mit anderen Brüdern die Loge BRUDERKETTE. In dieser blieb er auch als er in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre beruflich oft im Ausland war, zuerst vor allem in der Schweiz und danach im ganzen deutschen Sprachraum ständig auf der Achse von Theater zu Theater. Im Jahr 2.000 kehrte er endgültig nach Wien zurück. Anders als in seinen früheren Jahren, als das Theaterleben seine Planungen für Abendtermine zu unberechenbar gemacht hatte, übernahm er in seiner Loge nun ein Jahrzehnt lang immer wieder Leitungsfunktionen; er war aber nie Stuhlmeister.

Beruf und privat

Achim Benning wurde 1935 in Magdeburg (später DDR) geboren. Aufgewachsen aber in Westdeutschland landete er als junger Erwachsener durch Zufall in Österreich, konkret im Wiener Max Reinhardt Seminar. So wurde er Schauspieler (über 50 Rollen), bald auch Regisseur und 1975 im Alter von 40 schließlich Direktor des Wiener Burgtheaters; das blieb er zehn Jahre lang. In dieser Zeit des Kalten Krieges öffnete er den Spielplan für kritische oft wenig bekannte Dramatiker aus den kommunistischen Oststaaten wie Václav Havel und Pavel Kohout, deren in der damaligen Tschechoslowakei mit Aufführungsverbot belegte Stücke er inszenierte und inszenieren ließ. Von den historischen österreichischen Theaterautoren schätzte er ganz besonders Johann Nestroy (1801-1862), der - so Benning - ein Weltautor auf der Ebene der ganz Großen wäre, könnte man ihn adäquat übersetzen. Nach dem Burgtheater leitete er mehrere Jahre das Schauspielhaus Zürich und führte dann weiter Regie etwa am Thalia Theater Hamburg, dem Prinzregententheater München und immer immer wieder auch in Wien.

Privat lebte Achim Benning in Wien und in Großgmain, einer kleinen Gemeinde im österreichischen Bundesland Salzburg gegenüber dem bayerischen Bad Reichenhall. Seit 1962 war er mit Osgith Benning verheiratet. Mit ihr hatte er drei Kinder.

Erinnerungen danach

Bei der gut besuchen freimaurerischen Abschiedsfeier im Wiener Logenhaus sprachen Redner Sätze wie: „Wir werden immer den Nachklang seiner Sprache hören. Sein Witz und seine Mahnungen werden in unseren Herzen lebendig bleiben und uns an seine letztlich unzerstörbare Heiterkeit erinnern.“ Oder: „Ein besonderes Anliegen war ihm unsere ukrainische Tochterloge SWITLO. Es gab kaum eine Logenreise nach Lemberg an der er nicht teilnahm, und er hielt auch laufend Kontakt zu ukrainischen Brüdern.“

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