Adam

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Aus:
Friedrich Conrad Julius Prätorius, Friedrich Ludwig Schröder, Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer: Die Constitutionen der Freimaurer, welche die Geschichte, Vorschriften, Anordnungen, u. s. w. dieser sehr alten und ehrwürdigen Brüderschaft enthalten. Zum Gebrauch der Logen. Hamburg 1806, 213 Seiten; nur in 150 Exemplaren gedruckt; angefügt sind die „Alten Pflichten“ von 1738 und die Verordnungen von 1784; unveränderter Nachdruck der Texte von 1723: „Das Constitutionenbuch von 1723. Deutsche Übersetzung“, Wiesbaden: Carl Ritter 1902, 87 Seiten (II: Band der „Neuausgaben und Übersetzungen älterer freimaurerischer Werke“).
Hier der Anfang der „History“.
Bereits im englischen Original lautet der Gesamttitel The Constitutions of the Free-Masons containing the History, Charges, Regulations, etc. of that most Ancient and Right Worshipful Fraternity“ ähnlich wie der Titel über den ersten Teil davon, nämlich die 48seitige „History“: „The Constitution, History, Laws, Charges, Orders, Regulations, and Usages of the Right Worshipful Fraterity of Accepted Free Masons“

Adam bei Anderson

Die biblische Figur des Adam ist in Andersons Chronik, also den 'Constitutions' einleitend als 'erster Maurer' bezeichnet:

"Adam unser Vater muß die freien Künste, besonders die Geometrie, in seinem Herzen getragen haben, denn er lehrte zweifellos seine Söhne die Geometrie. Kain baute eine Stadt, die er nach dem Namen seines ältesten Sohnes Enoch nannte."

Adam in der Legende, 1738

Quelle: Jacob Anderson: Die lange Legende und Geschichte der Frey-Maurerei, 1738]

Nachdem der allmächtige Baumeister und Groß-Meister der gantzen Welt alle Dinge sehr gut, und der Geometrie gemäß, erschaffen hatte; so machte er gantz zuletzt den Adam [bei Entick, 1756, 2-3: Man; bei Noorthouck, 1784, 5: man] nach seinem Ebenbilde, und grub dessen Hertzen besagte edle Wissenschafft ein, welche Adam gar bald wahrnahm,

Adam in der Zikelcorrespondenz, 1877

Quelle: „Zirkelcorrespondenz unter den Johannis-Logenmeistern der Grossen Landesloge der Freimaurer von Deutschland, Band 6“, 1877

(Alte Rechtschreibung bitte nicht korrigieren)

Licht und Finsterniss sind demnach zu einem Theile schon vermischt. Die physischen und moralischen Wirkungen dieser Vermischung der genannten Elemente auf die, kurz nach Vollendung des Kampfes geschaffene Welt deutet Mani an, wenn er sagt: dass alles, was sich im Menschenleben und in der Gegenwart an Erquickung des animalischen Lebens und der Seele, an Erwärmenden und Erleuchtendem, an Klarheit, Schönheit, Reinheit, kurzum an Angenehmem und Gutem findet, als vom Licht herrührend zu betrachten sei; alles Verderbliche und Schädliche dagegen, alles Beängstigende, Verletzende und Unreine, alles Versengende, Erstickende und Verderbende, mit einem Worte, alles Böse komme unter dem Bilde der Finsterniss zur Erscheinung. Aus dieser Mischung nun lässt Gott ... den "Baumeister der Welt", als vollkommenes Kunstwerk die sichtbare gegenwärtige Welt bilden, damit die gefangenen Lichttheile erst nach und nach erstarken und sich von der Materie losreissen könnten. Zur weiteren Förderung des Läuterungsprozesses schuf der Demiurg Sonne und Mond, um, was auf der Welt von Licht wäre, an der Säule des Lobpreises auszuscheiden, und "es steigt das so ausgeschiedene Licht zugleich mit den sich emporschwingenden Lobpreisungen, Hymnen, dem reinen Wort und den frommen Werken in die Höhe." Sonne und Mond sind die "Lichtschiffe" welche die gereinigten Seelen ins himmlische Vaterland, zum obersten reinsten Licht zurückführen.

Dem entgegen schafft der Fürst der Finsterniss zur Sicherung seines Besitzes aus dem ihm noch verbliebenen Reste jener Mischung das erste Menchenpaar, Adam und Eva, nach seinem eigenen und dem Bilde des Urmenschen. Nur so glaubt er die von der Materie sich losringenden Lichtkräfte, welche Sonne und Mond mächtig an sich ziehen, festhalten zu können. Wohnen daher in der Brust des Menschen, bei dessen Bildung sich die Dämonen der Gewaltthätigkeit, Habgier, der Sinnenlust und Sünde wirksam zeigen, zwei Seelen, eine gute und eine böse, so muss sich in ihm, dem Mikrokosmos, der Welt im Kleinen, jener Kampf der beiden Grundwesen im Makrokosmos reflectieren.

Als die höchsten Lichtwesen das Licht Gottes in den Geschöpfen der Finsterniss gefangen ... sahen, sandten Sie Isa, "Jesus", der zu unterscheiden ist von dem "Jesus patibilis", mit dem Auftrag zu Adam, "ihm die Erkenntnis und die Gerechtigkeit zu offenbaren." Er lehrte Adam die Gnosis, d. h. die Unterscheidung des Guten und des Bösen, das Paradieses und der Hölle, der ewigen Seeligkeit und der ewigen Verdammnis, und rettete ihn so vor den bösen Dämonen, während Eva dem Einfluss des Bösen, dem Reiche der Finsterniss verfiel.

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