Arbeit als Mysterium

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Arbeit als Mysterium

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)


s. hierzu: Arbeit, Kultische. Arbeit war in der Urzeit mit religiösen Vorstellungen verbunden. Von magischer, zauberhafter Art sind nach dem primitiven Glauben jene Kräfte in uns, mit denen Arbeit aller Art getan wird. Musik und Gebet (also Arbeitsritus) haben die Arbeit seit je, besonders wo sie gemeinsam erfolgt, begleitet und die Arbeit rhythmisch gemacht, wie eine Prozession rhythmisch ist. (Vergl. das berühmte Werk von Karl Bücher: "Arbeit und Rhythmus".) "Gemeinsames Arbeiten vervielfacht die (in jedem einzelnen wohnende) ,Zauberkraft', und macht den Menschen zum Herrn über jeden Stoff, über die ganze Welt."

Vergangene Zeitläufe haben in diesem religiösen Kollektivcharakter der Arbeit die lebendig gewordene Idee der Verbrüderung gesehen, und wir finden, daß heute sozialistische Auffassungen vom Wesen der Arbeit vielfach mit einer Art religiösen Bruderschaftsgedanken verknüpft sind. "Unseren Vorfahren war die Arbeit selber ein Mysterium - und ist es besonders uns Freimaurern geblieben - zumal die gemeinsame Arbeit, die im Rhythmus des brüderlichen Wetteifers vollzogen wird... Mit solchen Gefühlen erfochten die Kriegerbünde ihre Siege, bauten die Maurer ihre Dome, bildeten die Weisheitsbünde ihre Systeme und taten alle anderen religiösen und weltlichen Menschenbünde ihr Werk... In der Gemeinsamkeit arbeitet der eine für den anderen und jeder für alle; das Bewußtsein, mit seiner Teilarbeit einem Ganzen zu dienen, geht über in das Bewußtsein, zum Ganzen zu gehören und mit dem Ganzen die Früchte seiner Arbeit zu ernten." (Vergl. August Horneffer: "Symbolik der Mysterienbünde")

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