Die Freimaurer im Deutschen Volksglauben

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Die Freimaurer im Deutschen Volksglauben

nach Texten von Dr. Karl Olbrich, Breslau 1930

Vorbemerkung

Schon immer wussten gerade die Nicht-Eingeweihten vermeintlich geheimste Dinge zu berichten, die sich hinter den für sie verschlossenen Türen abspielen sollten. Bei beruflichem Misserfolg solle sich ein Freimaurer das Leben nehmen, ein Pakt (mit dem Teufel) müsse mit Blut unterschrieben werden, und überhaupt müsse zu jedem Johannisfest einer sein Leben lassen, was durch Ballotage entschieden worden sei. Keine Vorstellung war zu abstrus, um nicht hinter vorgehaltener Hand weitergeraunt zu werden.

Die Tradition dieses 'Waschweibergeschwätzes' wird heute durch selbsternannte 'Truther' und 'Infokrieger' gepflegt und fortgesetzt. Man erkennt sie daran, dass sie sich und anderen ständig "Wacht auf" zurufen.

Texte

  • Im allgemeinen gelten Freimaurer beim Volke für gefährliche Menschen, denen man am besten aus dem Weg gehen sollte. Auch von den Logengebäuden hält man sich am besten fern. Sieht man sich gezwungen, mit Freimaurern zu verkehren, dann ist es besser, sich mit ihnen gut zu stellen, als Ihren Zorn zu reizen. Ihre Rache ist angsteinflößend.
  • Mit dem Glauben der Freimaurer ist es übel bestellt, und sie schaden anderen Christenmenschen, wo sie nur können. Freimaurer haben keine Religion, sie wollen ohne Gott selig werden und streben nur nach Geld. In Dithmarschen ist man sicher, sie stünden bestimmt mit dem Teufel im Bunde.
  • Im Oldenburgischen weiß man: Die Freimaurer sind Leute durchweg vornehmen Standes, zu denen auch viele Schiffskapitäne gehören. In Schwaben sagt man, die Freimaurer sähen zwar ganz vernünftig aus, hätten aber etwas Finsteres im Blick und können nicht geradeaus sehen, als wenn sie einen Bann im Herzen hätten.
  • Der Freimaurer wirft im Mond- oder Sonnenlicht keinen Schatten. Ungetaufte Kinder, ohne Buße Hingerichtete und Freimaurer werden an einer wüsten Stelle des Kirchhofes oder außerhalb verscharrt.
  • Freimaurer haben schreckliche Aufnahmezeremonien: In Elberfeld weiß man, daß sich bei der Aufnahme der Neue zwischen zwei Freimaurer setzen muß. Sobald er sich aber setzt, stürzt er in einen Kübel kalten Wassers, denn zwischen den Stühlen der beiden Brüdern ist nämlich ein schwarzes Tuch lose gespannt. Dies ist allgemein bekannt als die “Maurerbütt”. Der Neue muß dann 3 Stunden lang das Rad treten, um seine Standhaftigkeit zu beweisen.
  • In Koblenz weiß man, daß dem Neuen bei der Aufnahme ein Zeichen am Hinterteil eingebrannt wird. Manchmal aber befindet sich dies Zeichen unter dem Daumen oder in der Achselhöhle. Deswegen vermeiden es Freimaurer auch, mit anderen zu baden.
  • Alle Freimaurer kennen sich daran, daß sie Türen in besonderer Weise öffnen und schließen. Sie essen auch anders. In freier Natur haben sie eine eigenartige Manier beim Schwenken des Hutes.
  • Wohl werden Freimaurer reich, aber sie haben immer ein schlimmes Ende. Sie müssen nach ihrem Tode zur Strafe an dem Turmbau zu Babel mithelfen und deswegen nehmen sie Hammer, Kelle usw. mit ins Grab.
  • Als sicheres Zeichen, daß jemand ein Freimaurer ist, bezeichnet der Umstand, daß er alle Jahre etwas bauen muß und wenn es nur drei Ziegel übereinander sind. Sie müssen ein Handwerk lernen, daher auch Schurzfell und die ganzen Werkzeuge.

Siehe auch

Links

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