Georg zu den drei Säulen

Aus Freimaurer-Wiki
Johannisloge:

"Georg zu den drei Säulen i. Or. Einbeck"

Orient: Einbeck
Matr.-Nr.: 182
Gründungsdatum:
arbeitete bis:
erneut ab:
1797
1935
1949
Großloge: AFuAMvD
Eimbeck
George zu den drey gekrönten Säulen

Logen-Siegel

Entwicklung der Loge bis 1938

29. August 1797 - Gründung der Einbecker Freimaurerloge Georg zu den drei Säulen durch die Provinzial - Großloge in Hannover im Namen des Provinzial - Großmeisters Herzog Karl zu Mecklenburg - Strelitz. Der Loge (Bauhütte) gehören zunächst sieben Brüder an. Erster Meister vom Stuhl war Dr. Heinrich Friedrich Gottlieb Pfannenschmid.

1799 - Aufnahme von Bürgermeister Georg David Ernst.

1800 - Aufnahme von Pastor Barth. Ihm folgen im Laufe der Jahre viele Pastoren Einbecks.

1802 - Der in Einbeck hoch angesehene Johann Anton Friedrich Raven, „Rath und privilegierter Gelehrter“, wird in die Loge aufgenommen und später zum Meister vom Stuhl gewählt. Mit Offenheit und Publizität bemüht sich Raven, die herrschenden Vorurteile über die Freimaurerlogen abzubauen. Unter seiner Führung wächst die Mitgliederzahl schnell auf 89 Brüder im Jahr 1811.

1803 - Umzug der Loge aus gemieteten Räumen in ein käuflich erworbenes Haus. In der Marktstraße 15 (heute Marktstraße 18) arbeitet die Einbecker Bauhütte bis 1885.

1807 - Friedrich Wilhelm Sertürner, Apotheker in Einbeck und Entdecker des Morphiums, wird in die Loge aufgenommen.

1826–1832 - Mehrere verheerende Brände in Einbeck. Das Logengebäude wird jedoch von den Feuern verschont. Die folgenden wirtschaftlichen Krisen in Einbeck betreffen auch die Brüder der Loge. Ein Rückgang der Mitgliederzahl zwingt zum Verkauf des Logenhauses. Die Bauhütte bleibt jedoch in den nun gemieteten Räumlichkeiten.

1855–1861 - Die Mitgliederzahl der Einbecker Bauhütte steigt wieder. Die Loge ist gut situiert und unterstützt in Not gekommene Bürger Einbecks.

1867 Mit dem Ende des Königreichs Hannover und der Annexion durch Preußen, wird die Hannoversche Großloge aufgelöst. Die Einbecker Bauhütte muss sich der altpreußischen Großloge Royal York in Berlin anschließen.

1885 Neue und größere Logenräume im Gasthof „Zum Rheinischen Hof“ werden bezogen. In ihnen arbeitet die Einbecker Loge bis 1935 und von 1949 bis 1972.

1891–1896 - Von jeweils Januar bis Mitte April unterhält die Einbecker Loge auf eigene Kosten eine öffentliche Speiseanstalt für Bedürftige. An rund 50 Volksschüler werden in den Wintermonaten jeden Morgen warme Milch und Brötchen ausgeteilt.

1897 - Kurz vor dem 100. Stiftungsfest der Einbecker Loge wird die Idee zum Bau eines Altenheims für Freimaurer geboren. Nach reiflicher Abschätzung der finanziellen Lasten entscheidet sich die Bruderschaft, das Wagnis eines so großen Projektes einzugehen. Aus Mitteln der Logenkasse wird ein schön gelegenes Grundstück am Hubeweg erworben (Johannisstift).

1900 - Der Verein Altenheim für Freimaurer Johannisstift erlangt Rechtsfähigkeit. Dank vieler Spenden aus dem In- und Ausland entwickeln sich die Vermögensverhältnisse des Vereins günstig.

1902 - Die Grundsteinlegung für das Johannisstift findet in Gegenwart von rund 120, zum Teil von weither angereisten Brüdern statt.

1907 - Das Altenheim für Freimaurer wird feierlich eingeweiht. Bis 1917 liegt die Heimleitung in den Händen der Einbecker Bruderschaft. Danach geht die Verantwortung an den Vorstand des Vereins Altenheim für Freimaurer Johannisstift in Berlin über. Die Einbecker Brüder üben die praktische Aufsicht vor Ort aus.

1925 - Nach der Reduzierung der Mitgliederzahl durch den 1. Weltkrieg wächst die Bruderschaft wieder auf 97, einschließlich 20 älterer Brüder aus dem Johannisstift, an.

1927 - Elf Brüder werden ehrenvoll aus der Einbecker Loge entlassen, um die Wiedereinsetzung der Nachbarloge Otto zu den fünf Türmen in Northeim zu ermöglichen.

1933–1935 Wie viele nach dem Toleranzprinzip arbeitende Organisationen, geraten auch die Freimaurerlogen unter den Verfolgungen und Repressionen der Nationalsozialisten immer mehr ins Abseits. Am 18. Juli 1935 wird die Schließung der Einbecker Loge erzwungen. Ein Großteil der Akten, Bücher und Ritualgegenstände geht in Flammen auf und der Nachwelt damit unwiederbringlich verloren.

1938 - Der Verein Altenheim für Freimaurer Johannisstift wird aufgelöst. Das Heim geht in den Besitz des Landkreises Einbeck über und heißt fortan „Hubestift“.

Entwicklung der Loge seit 1945

1945 - Nach dem Ende des 2. Weltkriegs treffen sich zunächst 22 Brüder zu ersten zwanglosen Zusammenkünften im Johannisstift. Freimaurerische Arbeiten können jedoch noch nicht stattfinden.

1948 - Wiederherstellung der Rechtsfähigkeit der Logen in Niedersachsen.

1949 - Lichteinbringung in den „neuen“ alten Tempel in den Räumlichkeiten des „Rheinischen Hofs“ in Einbeck. Die Einbecker Loge arbeitet wieder. Am 14. September 1958 wird sie als Tochterloge der Großloge der Alten Freien und Angenomenen Maurer von Deutschland angenommen.

1954 - Das Altenheim für Freimauer geht infolge des Wiedergutmachungsgesetzes wieder in das Eigentum des Kuratoriums für Freimaurer über. Es wird an das Freimaurerische Hilfswerk verpachtet.

1964 - Das in den Kriegs- und Nachkriegsjahren arg heruntergekommene Altenheim wird durch das Freimaurerische Hilfswerk, tatkräftig unterstützt von mehreren Einbecker Logenbrüdern, renoviert und modernisiert. 21 Brüder und Schwestern leben nun darin.

1972 - Ein sich im Eigentum der Loge befindliches Grundstück am Johannisstift, wird an ein örtliches Bauunternehmen verkauft. Im Souterrain des darauf errichteten Mehrfamilienhauses stehen der Einbecker Bauhütte nun eigene, größere und modernere Räume zur Verfügung.

1987 - Während der Planungen für eine unumgängliche Modernisierung und Erweiterung des Altenheims stellt sich heraus, dass trotz der Zusage öffentlicher Fördermittel das Freimaurerische Hilfswerk nicht in der Lage ist, die Baumaßnahmen zu finanzieren. Das Altenheim für Freimaurer wird verkauft. Der Erwerber führt die geplanten Modernisierungen und Erweiterungen durch.

1997 - Die Einbecker Loge feiert ihr 200. Stiftungsfest. Zu diesem Anlass finden eine Reihe von viel beachteten Jubiläumsveranstalltungen statt. Die aufwändig gestalltete Festschrift "200 Jahre Georg zu den drei Säulen 1797–1997" gibt einen umfassenden Einblick in die wechselvolle Geschichte der Freimaurerei in Einbeck.

1999 - Nachdem die Loge "Otto zu den fünf Türmen" in Northeim ihre Pforten schließen musste, treten zwölf Brüder der Einbecker Bauhütte bei.

2015 - Die Einbecker Loge stiftet den Georgspreis zugunsten regionaler Initiativen und Organisationen, die sich für Toleranz und Menschenrechte einsetzen.

2024 - Der von Grund auf neu gestaltete Tempel steht zur Verfügung.

2024 - Der Förderverein "Georg zu den drei Säulen" wird gegründet.

2025 - Die Loge tritt in Northeim mit einer öffentlichen Festarbeit "Freimaurerei und Demokratie" aus Anlaß der Veranstaltungsreihe "1.000 Jahre Otto zu Northeim" in der Stadthalle in Northeim in Erscheinung.

2025 - Der Bauhütte gehören 36 Brüder an (Stand: Mai 2025).

Meister vom Stuhl

  • 1797 - 1801 Dr. Heinrich Friedrich Gottlieb Pfannenschmid, Doktor der Rechte
  • 1802 - 1825 Johann Anton Friedrich Raven, Rath und privilegierter Gelehrter
  • 1826 - 1832 F. A. Hübener, Stadt-Syndikus und Dirigent des Stadtgerichts
  • 1833 - 1855 Dr. jur. H.F. Raven, (Sohn von J.A.F. Raven) Senator
  • 1856 - 1861 H.C.D. Bolstorff, Apotheker
  • 1862 - 1881 E.F. Müller, Conrector
  • 1882 - 1883 C. Gade, Mayor a.D.
  • 1884 - 1886 Dr. phil. Adolf Hemme, Rektor des Realgymnasiums
  • 1887 Dr. med. de Bra, Physikus
  • 1888 - 1889 H.M. Findel, Kaufmann
  • 1890 - 1900 Adolf Pepper, Fabrikbesitzer
  • 1900 - 1910 Hermann Domeier, Senator
  • 1910 - 1913 W. Blume, Rechnungsrat und Verwaltungsdirektor
  • 1913 - 1916 A. Stieger, Rechnungsrat
  • 1916 - 1918 W. Blume, Rechnungsrat und Verwaltungsdirektor
  • 1918 - 1920 Dr. A. Amelung, Seminar-Prorektor
  • 1920 - 1922 A. Stieger, Rechnungsrat
  • 1922 - 1924 Prof. Dr. Otto Adolf Ellissen, Studienrat
  • 1924 - 1935 A. Pinther, Sanitätsrat
  • 1945 – 1952: August Warnecke
  • 1952 – 1956: Bruno Goedecke
  • 1956 – 1962: Rudolf Buchmann
  • 1962 – 1968 und 1970 – 1972: Freiherr Kurt von Toll
  • 1968 – 1970: Dr. Otto Baxmann
  • 1972 – 1978: Eduard Oppermann
  • 1978 – 1988 und 1990 – 1992: Helmut Walter
  • 1988 – 1990: Jürgen Wipperfürth
  • 1992 – 1999: Werner Glende
  • 1999 – 2002: Peter Bertschy
  • 2002 – 2010: Dr. Harald Schütz
  • 2010 – 2015: Rainer Koch
  • 2015 – 2018: Dr. Volker Bullwinkel
  • 2018 – 2020: Manfred Rudolf Linner
  • 2020 – 2022: Dr. Manfred Schwörer
  • seit 2022: Jörg Dodenhöft

Link