Historischer Tempel Santa Cruz

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So wurde man Anfang 2017 des Tempels ansichtig, wenn man in die enge Calle de San Lucas im Stadtzentrum einbog: kein Zeichen der Renovierung, alles ist versperrt und vernagelt. Foto: Rudi Rabe.

Historischer Tempel Santa Cruz

Historische Aufnahme der Fassade
Historische Innenansicht
Zeitungsartikel über die Übernahme durch die Falange im Jahre 1936

Geschichte bis 1936

Die Loge „Añaza“ – späterer Bauherr des Tempels - wurde am 8. August 1895 gegründet und war im 20. Jahrhundert eine der wichtigsten Logen auf den Kanarischen Inseln. Sie war durch ihre Arbeit maßgeblich an der Reorganisation der Kanarischen Freimaurerei im ersten Drittel dieses Jahrhunderts verantwortlich.

Im Jahr 1896 erwarb die Loge für 2.008 Peseten ein 552 m² großes Grundstück in Santa Cruz de Tenerife um einen Tempel zu bauen. Mit diesem Projekt beauftragte sie den ortsansässigen Architekten Manuel de Cámara.

Durch Ausgabe von 200 Anteilsscheinen konnte die für damalige Verhältnisse enorme Summe von über 20.000 Peseten für den Bau aufgebracht werden. Die Eröffnung des Gebäudes fand im Jahr 1904 statt.

Bis zum Jahr 1923 blieb die Fassade unverputzt; erst in diesem Jahr hatten die Brüder wieder genug Geld gesammelt um die prächtigen Fassadenelemente anbringen zu lassen. Obwohl das Gebäude von dem Architekten schon mit ägyptischen Elementen entworfen wurde, geht die üppige neo-ägyptische Ornamentik auf die Idee dreier Logenbrüder zurück.

In dieser Zeit wurden in ganz Spanien nur vier Freimaurertempel gebaut; heute existiert aber nur noch dieser.

Geschichte bis 2001

In der spanischen Geschichte gab es nur wenige Zeitabschnitte (so auch die Zeit zwischen 1868 und 1936), in der die Freimaurerei genehmigt war. Seit der neuen Verfassung von 1978 ist die Freimaurerei zwar offiziell erlaubt, aber die sehr lange Anti-Freimaurer-Tradition der Kirche und einem Großteil der säkularen Gesellschaft, machen es auch heute noch Freimaurerlogen sehr schwer sich zu etablieren.

Am 18. Juli 1936 begann der spanische Bürgerkrieg und damit die Ära des Diktators General Franco. Noch am selben Tag traten Rebellen die Tempeltür ein und beschlagnahmten das Eigentum der Loge und die Logenarchive. Die Archive sind zum Glück erhalten und liegen heute im Nationalarchiv in Salamanca.

Am 15. September des gleichen Jahres wurde das Gebäude beschlagnahmt und fiel an die „Falange Española“ (eine faschistische Partei), die den Tempel „museal“ nutzte. Sie bot die Besichtigung der Dunklen Kammer gegen ein geringes Eintrittsgeld an.

Kurz danach wurde das Gebäude als militärische Anlage, nämlich als Lager für die Militärapotheken, zweckentfremdet. Insbesondere die kostbare Inneneinrichtung wurde dabei völlig zerstört. Im Jahre 1990 wurde das Gebäude vom Militär aufgegeben und dem Verfall preisgegeben.

Geschichte ab 2001

Im Jahr 2001 kaufte die Stadt Santa Cruz de Tenerife, den Tempel für über 420.000 € vom Verteidigungsministerium. Ihre Absicht war es, das Gebäude zu restaurieren und es als öffentlichen Tagungsraum zu nutzen. Allerdings fehlen der Stadt bis heute die Mittel um die dringend notwendige Restaurierung vorzunehmen. Sowohl die spanische Großloge, als auch die auf Teneriffa heute ansässigen Freimaurerlogen unter Führung der Loge „Nuevo Mundo 88“ arbeiten heute mit der Stadt zusammen um ein Freimaurerisches Informationszentrum in diesem historischen Gebäude zu etablieren.


Es soll das zentrale spanische Freimaurermuseum werden.


Die Fassade und Aussenarbeiten

Dunkle Kammer

Treppen und Aufgänge

Salon

Der Raum der verlorenen Schritte

Siehe auch

Links


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